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Spannende Aktien mit Sachdividenden im Check

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Simin Heuser

21. Januar 2025

Einige Unternehmen locken AktionärInnen mit Sachdividenden an. Wie du profitieren kannst und worauf du achten solltest.


Inhalt

Aktien mit Sachdividenden: Das Wichtigste in Kürze

IconSachdividenden sind eine Alternative zur Gelddividende – Unternehmen schütten Produkte oder Rabatte aus.

IconHäufig sind Sachdividenden an Bedingungen wie einen Eintrag ins Schweizer Aktienregister oder die Teilnahme an der Hauptversammlung geknüpft.

IconSachdividenden sind steuerpflichtig und können durch zusätzliche Kosten den finanziellen Vorteil schmälern.

Was sind Sachdividenden?

Schokolade von Lindt, Aktionärsrabatt bei Sixt oder edle Uhren von Swatch – einige Unternehmen belohnen ihre AktionärInnen nicht nur mit Geld, sondern verbinden mit den Aktien kleine und große Geschenke. Was sind diese Sachdividenden genau?

Als Aktionärin bist du an einem Unternehmen beteiligt – und das kann sich nicht nur durch steigende Aktienkurse auszahlen, sondern auch durch regelmäßige Ausschüttungen, die sogenannten Dividenden. Unternehmen geben einen Teil ihres Gewinns an ihre AnteilseignerInnen weiter, um sie am Geschäftserfolg teilhaben zu lassen.

In den meisten Fällen erfolgt diese Ausschüttung in Form einer Gelddividende, die direkt auf dein Konto überwiesen wird. Doch es gibt auch andere Möglichkeiten: Statt Bargeld oder zusätzlichen Aktien können Unternehmen eine Sachdividende ausschütten. Das bedeutet, dass AnlegerInnen konkrete Sachwerte oder Vergünstigungen erhalten.

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Unterschiede zur Geld- und Stockdividende

Bei einer Gelddividende erhältst du einen bestimmten Betrag pro Aktie, den du flexibel nutzen kannst – sei es zum Reinvestieren oder für den persönlichen Gebrauch.

Die Stockdividende ist eine weitere Form der Dividende und bedeutet, dass du statt Geld neue Aktien des Unternehmens bekommst. So erhöhen sich deine Anteile, ohne dass du zusätzliche Käufe tätigen musst.

Eine Sachdividende unterscheidet sich von diesen Formen, da sie keinen Geldbetrag oder zusätzliche Aktien umfasst, sondern in Form von Sachleistungen erfolgt. Diese Art der Ausschüttung kann für dich vor allem dann attraktiv sein, wenn du einen direkten Nutzen aus den angebotenen Leistungen oder Produkten ziehen kannst – wie zum Beispiel Rabatte auf Mietwagen.

Zum Weiterlesen: Monatliche Dividende kassieren: Mit diesen Aktien und ETFs klappt’s!

Arten der Sachdividende

Unternehmen können Sachdividenden auf unterschiedliche Weise anbieten – je nach Branche und Strategie. Grundsätzlich lassen sich Sachdividenden in folgende Kategorien einteilen:

Produktdividende

Bei dieser Form erhalten AktionärInnen physische Produkte des Unternehmens als Belohnung für ihre Beteiligung. Unternehmen nutzen diese Art der Dividende häufig, um ihre Marke zu stärken und die Aktionärinnen gleichzeitig zu Kundinnen zu machen. Beispiel: Lindt & Sprüngli.

Gutschein-Dividende

Statt direkter Produkte erhalten AktionärInnen Gutscheine oder Rabattcodes, die für Dienstleistungen oder Einkäufe eingelöst werden können. Das gibt Unternehmen die Möglichkeit, KundInnen langfristig zu binden. Beispiel: Sixt.

Sonstige Sachdividenden

Neben Produkten, Gutscheinen oder Aktien gibt es auch kreative Sachdividenden. Zum Beispiel Einladungen zu exklusiven Veranstaltungen, besondere Mitgliedschaften oder limitierte Sondereditionen, die nur für AktionärInnen zugänglich sind. Beispiel: Swatch.

Warum zahlen Unternehmen eine Sachdividende?

Unternehmen entscheiden sich aus verschiedenen Gründen für die Auszahlung einer Sachdividende anstelle einer klassischen Gelddividende. Diese Art der Ausschüttung kann sowohl strategische als auch wirtschaftliche Vorteile bieten:

  • Stärkung der Kundenbindung: direkte Platzierung eigener Produkte oder Dienstleistungen bei AktionärInnen
  • Marketing- und Image-Effekt: Steigerung der Markenbekanntheit und Imageförderung
  • Steuerliche und bilanzielle Vorteile: Möglichkeit zur steuerlich günstigen Abgabe von Produkten und Schonung der Unternehmensliquidität
  • Förderung der langfristigen Aktionärsstruktur: Anreiz für AktionärInnen, ihre Anteile langfristig zu halten und eine stabile Aktionärsstruktur zu schaffen

Calida, Sixt & Co.: Bei diesen Aktien gibt es Sachdividenden

Im Folgenden werfen wir einen Blick auf einige bekannte börsennotierte Unternehmen, die Sachdividenden anbieten.

Liste: 7 Aktien mit Sachdividenden

1. Calida Group

  • Art der Sachdividende: ein Pyjama pro Jahr
  • Voraussetzungen: 20 Aktien im Portfolio und ein Eintrag ins Aktienregister
  • Unternehmensprofil: spezialisiert auf hochwertige Unterwäsche und Nachtwäsche mit Fokus auf Nachhaltigkeit
  • Marktkapitalisierung in Mio. Euro: 184,37
  • KGV 2025e: 14,93
  • AnalystInnen-Einschätzung: keine aktuelle Angabe

Quelle: Finanzen.net, (Stand: 20.01.2025), Kursentwicklung der letzten fünf Jahre

2. Sixt SE

  • Art der Sachdividende: Shareholder-Tarif: bis zu 20 % Rabatt auf Mietwagen
  • Voraussetzungen: 1 Aktie im Portfolio (Stammaktie oder Vorzugsaktie)
  • Unternehmensprofil: einer der führenden internationalen Mobilitätsanbieter
  • Marktkapitalisierung in Mrd. Euro: 3,47
  • KGV 2025e: 11,69
  • AnalystInnen-Einschätzung: kaufen

Quelle: Baader Bank, Finanzen.net, (Stand: 20.01.2025), Kursentwicklung der letzten fünf Jahre

3. Aktie von Lindt und Sprüngli

  • Art der Sachdividende: exklusiver Schokoladenkoffer
  • Voraussetzungen: 1 Aktie im Portfolio, Teilnahme an der Hauptversammlung, Eintrag ins Aktienregister
  • Unternehmensprofil: weltweit bekannt für Premium-Schokolade mit langer Tradition
  • Marktkapitalisierung in Mrd. Euro: 25,02
  • KGV 2025e: 32,86
  • AnalystInnen-Einschätzung: keine aktuelle Angabe

Quelle: Finanzen.net, (Stand: 20.01.2025), Kursentwicklung der letzten fünf Jahre

4. LVMH-Aktie (Moët Hennessy Louis Vuitton)

  • Art der Sachdividende: luxuriöse Produkte und exklusive Einladungen zu Veranstaltungen (zum Beispiel Besuche von Champagnerkellern)
  • Voraussetzungen: 1 Aktie im Depot und Registrierung im Shareholder-Club
  • Unternehmensprofil: führender Konzern im Bereich Luxusgüter mit Marken wie Louis Vuitton, Moët & Chandon und Sephora
  • Marktkapitalisierung in Mio. Euro: 344,87
  • KGV 2025e: 24,45
  • AnalystInnen-Einschätzung: neutral

Quelle: UBS, Finanzen.net, (Stand: 20.01.2025), Kursentwicklung der letzten fünf Jahre

5. Aktie der Swatch Group

  • Art der Sachdividende: ein Sondermodell (Aktionärsuhr) pro Jahr
  • Voraussetzungen: eine (Namens-)Aktie im Depot, Eintrag im Aktienregister und eine schweizerische Adresse, an die das Geschenk geschickt werden soll (das muss nicht der eigene Wohnsitz sein)
  • Unternehmensprofil: ein globaler Player im Bereich Uhren mit Marken von Einstiegs- bis Luxussegmenten
  • Marktkapitalisierung in Mrd. Euro: 8,90
  • KGV 2025e: 18,32
  • AnalystInnen-Einschätzung: verkaufen

Quelle: Finanzen.net, (Stand: 20.01.2025), Kursentwicklung der letzten fünf Jahre

6. Zoologischer Garten Berlin AG

  • Art der Sachdividende: lebenslang freier Eintritt im Berliner Zoo für dich und bis zu zwei Angehörige
  • Voraussetzungen: 1 Aktie im Depot und eine Gebühr von einmalig 675 Euro
  • Unternehmensprofil: der älteste Zoo Deutschlands und einer der artenreichsten weltweit, bekannt für seine Forschung und Artenschutzprojekte
  • Marktkapitalisierung in Mio. Euro: 67,08
  • KGV 2025e: keine Angabe
  • AnalystInnen-Einschätzung: keine aktuelle Angabe

Quelle: Finanzen.net, (Stand: 20.01.2025), Kursentwicklung der letzten fünf Jahre

7. Aktie von Einbecker Brauhaus

  • Art der Sachdividende: ein Sixpack-Bier auf der Hauptversammlung
  • Voraussetzungen: eine Aktie im Depot und Teilnahme an der Hauptversammlung
  • Unternehmensprofil: Traditionsbrauerei aus Niedersachsen mit jahrhundertealter Geschichte, bekannt für ihr Bockbier und regionale Spezialitäten
  • Marktkapitalisierung in Mio. Euro: 13,65
  • KGV 2025e: keine Angabe
  • AnalystInnen-Einschätzung: keine aktuelle Angabe

Quelle: Finanzen.net, (Stand: 20.01.2025), Kursentwicklung der letzten fünf Jahre

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Für wen lohnen sich Aktien mit Sachdividenden?

Sachdividenden sollten nicht der Grund sein, warum du eine Aktie kaufst oder nicht. Eine Kaufentscheidung sollte vielmehr auf Geschäftsmodellen und Kennzahlen basieren. Je nachdem kann es zwar praktisch sein, bestimmte Dienstleistungen oder Produkte zu erhalten, die man ohnehin nutzen würde. Aber eine Lindt-Aktie zu kaufen, nur um den berüchtigten Aktionärskoffer mit Schokolade zu erhalten, ist eher keine gute Überlegung.

Ein großer Nachteil von Sachdividenden ist der Mangel an Flexibilität: Während eine Gelddividende beliebig verwendet werden kann, bist du bei Sachdividenden an bestimmte Produkte oder Dienstleistungen gebunden. Und du musst sie trotzdem versteuern. AktionärInnen müssen den Wert der Sachwerte als steuerpflichtiges Einkommen behandeln. Der entsprechende Wert der Sachdividende wird zum Zeitpunkt der Ausschüttung ermittelt und muss in der Einkommensteuererklärung angegeben werden.

Ein weiterer Nachteil: Sachdividenden sind besonders bei Schweizer Unternehmen beliebt – doch hier gibt es eine kleine Hürde. Um die Sachdividende zu erhalten, müssen AktionärInnen oft im Schweizer Aktienregister eingetragen sein. Das klingt erstmal machbar, bringt aber Aufwand und zusätzliche Kosten mit sich.

In der Regel kann die depotführende Bank diesen Eintrag übernehmen – allerdings nur, wenn sie diesen Service überhaupt anbietet. Und selbst wenn, solltest du die Gebühren im Blick behalten, denn sie können den eigentlichen Vorteil der Sachdividende schnell aufheben.

Insgesamt ist eine Sachdividende also immer eher ein netter Bonus. Wenn du Uhrensammlerin bist und in der Aktionärsuhr von Swatch einen Sammlerwert siehst, steht es dir natürlich frei, eine Swatch-Aktie aus diesem Grund zu kaufen. Ob es sich finanziell nachher wirklich lohnt, ist eine andere Sache.

Übrigens kann der Besuch der Hauptversammlung Voraussetzung dafür sein, um ein Aktionärsgeschenk überhaupt zugeschickt zu bekommen – so zum Beispiel bei Lindt. Wer den berühmten Schokoladenkoffer erhalten möchte, muss aber nicht nur an der Hauptversammlung teilnehmen, sondern mindestens eine Namensaktie besitzen. Sie kostet im Januar 2025 etwas über 100.000 Euro.

Steuern auf Sachdividenden: Das solltest du wissen

Neben anderen Hürden wie der Eintragung ins Schweizer Aktienregister oder der Teilnahme an der Hauptversammlung gibt es auch steuerliche Aspekte zu beachten. In Deutschland unterliegen Sachdividenden grundsätzlich der Kapitalertragsteuer plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer – eben genau wie eine Gelddividende.

Aber welcher Wert gilt als Grundlage? Nicht immer haben Sachdividenden einen klaren Geldwert. In den meisten Fällen orientiert sich das Finanzamt am Marktwert des erhaltenen Produkts oder Gutscheins. Dies kann zu unterschiedlichen Einschätzungen führen, insbesondere wenn es sich um exklusive oder schwer bewertbare Sachwerte handelt.

Auch für Sachdividenden gilt selbstverständlich der jährliche Steuerfreibetrag. Dieser liegt aktuell bei 1.000 Euro pro Person und Jahr. Du kannst also jedes Jahr bis zu 1.000 Euro Kapitalerträge steuerfrei erhalten.

IconherMoney Tipp

Der Vorteil von Gelddividenden ist, dass du damit regelmäßige Einnahmen generieren kannst. In unserem Artikel über Dividenden-Portfolios erklären wir, wie du ein entsprechendes Depot aufstellen könntest.

FAQ – Häufige Fragen zu Sachdividenden

Wie oft werden Sachdividenden ausgezahlt?

Sachdividenden werden in der Regel in denselben Intervallen wie Gelddividenden ausgeschüttet – meist einmal jährlich. Die Häufigkeit hängt jedoch vom Unternehmen ab. Manche Firmen bieten Sachdividenden nur zu besonderen Anlässen oder einmalig als Bonus an.

Sind Sachdividenden auch bei ETFs möglich?

Nein, ETFs (Exchange Traded Funds) zahlen grundsätzlich keine Sachdividenden aus. Sie bündeln eine Vielzahl von Aktien verschiedener Unternehmen. Dividenden werden höchstens in Form von Barausschüttungen an die Anlegerinnen weitergegeben. Sachdividenden sind eine unternehmensspezifische Entscheidung. Sie werden nur von einzelnen Aktiengesellschaften angeboten, nicht jedoch von Fonds oder ETFs, die die Aktien enthalten. Es gibt allerdings Dividenden-ETFs, die Unternehmen mit hohen Dividenden bündeln.

Muss ich Sachdividenden versteuern?

Ja, Sachdividenden unterliegen in Deutschland der Kapitalertragsteuer. Sie werden steuerlich wie Gelddividenden behandelt. Das bedeutet, dass auf ihren Wert die Kapitalertragsteuer von 25 Prozent, der Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls die Kirchensteuer anfallen. Der Wert der Sachdividende wird vom Unternehmen oder den Steuerbehörden festgelegt und muss in der Steuererklärung berücksichtigt werden.

Muss ich bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um eine Sachdividende zu erhalten?

Ja, oft müssen AnlegerInnen im Aktionärsregister des Unternehmens eingetragen sein, um Anspruch auf eine Sachdividende zu haben. Besonders bei Schweizer Unternehmen ist dies ein wichtiger Punkt, da nur AktionärInnen, die im Schweizer Aktienregister gelistet sind, die Sachdividende erhalten. Prüfe daher vorher, ob eine Eintragung über deinen Depotanbieter möglich ist. Andere Voraussetzungen sind zum Beispiel eine gewisse Anzahl an Aktien oder die Teilnahme an der Hauptversammlung.

Bei welchen Aktien gibt es Sachwerte?

Calida, Lindt und Sixt sind bekannte Unternehmen, die Sachdividenden anbieten. Es gibt aber auch weniger bekannte Firmen wie beispielsweise den Berliner Zoo oder  LVMH, die Sachwerte ausgeben. Wichtig ist, eine Aktie nicht nur nach den Sachdividenden auszuwählen, sondern hauptsächlich nach den gängigen Kennzahlen.

Wann kommt die Calida-Sachdividende?

Automatisch kommt der Calida-Pyjama nicht. AktionärInnen erhalten einen Gutscheincode im Wert von 100 Schweizer Franken bzw. 100 Euro, der sich im Online-Shop einlösen lässt. Die Briefe wurden Anfang 2024 verschickt. Die Pyjama-Bestellung konnte bis zum 31.05.2024 erfolgen. Es ist zu erwarten, dass der Ablauf in diesem Jahr ähnlich aussieht.

Gibt es eine Vonovia-Sachdividende?

Nein, Vonovia schüttet keine Sachdividende aus. AktionärInnen können sich aber entscheiden, ob sie eine Bardividende oder eine Stockdividende erhalten möchten. Für das Jahr 2023 hat Vonovia eine Dividende in Höhe von 0,90 Euro je Aktie ausgeschüttet. Diese Dividende konnte entweder als Geldgutschrift oder in Form von Bonusaktien erfolgen.

Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.

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Simin Heuser

Simin Heuser hat Volkswirtschaftslehre studiert und war bereits für verschiedene Fondsgesellschaften und Fintechs tätig. Sie schreibt unter anderem als freie Autorin über Finanz- und Versicherungsthemen.

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