Börsen-ABC: Was ist ein Emittent? Wie sinkt das Emittentenrisiko?
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Die Aktienwelt ist voller komplexer Begriffe – darunter „Outperform“ und „Overweight“. Hier erfährst du, was es damit auf sich hat.
Outperform- & Overweight-Aktien: Das Wichtigste in Kürze
„Overweight“ bedeutet, dass eine so bewertete Aktie besser abschneidet als der Durchschnitt. Sie könnte im Portfolio daher übergewichtet werden.
„Outperform“ meint, dass eine Aktie in Zukunft wohl besser ist als ein Vergleichsindex.
Vorsicht: Du solltest dich nie allein auf diese Einstufungen verlassen. Es können Fehler passieren oder Interessenskonflikte bestehen.
Du tauchst gerade in die Aktienwelt ein und möchtest dein Geld sinnvoll anlegen? Das finden wir super. Besonders Frauen müssen sich aktiv um ihre finanzielle Sicherheit und Altersvorsorge kümmern. Denn auf dem Papier sind wir zwar gleichberechtigt, in Sachen Geld ist allerdings definitiv noch Luft nach oben.
Damit du dich an der Börse erfolgreich behauptest, solltest du eines beachten: Kaufe nicht blindlings Aktien, sondern informiere dich gut. Denn in der Finanzbranche geht es auf und ab – und es fliegen dir englische Begriffe nur so um die Ohren. Mit einigen davon beschäftigen wir uns in diesem Ratgeber, darunter „Overweight“ und „Outperform“. Los geht’s.
Du fragst dich jetzt vermutlich: Was bedeuten „Outperform“ und „Overweight“ bei Aktien genau? Zuerst klingen die Begriffe ziemlich verwirrend. „Overweight“ und „Outperform“ bedeuten zu Deutsch schließlich „Übergewicht“ und „übertreffen“. Beides würde man nicht sofort mit Geldanlage in Verbindung bringen. Dennoch haben die Bezeichnungen ihre Daseinsberechtigung.
Overweight
Ist eine Aktie overweight, heißt das per Definition: Die Aktie nimmt eine höhere Gewichtung im Portfolio ein als der Marktindex oder die Vergleichsgruppe. Vereinfacht ausgedrückt: Die Aktie schneidet besser ab als der Durchschnitt. AnlegerInnen wird hier dazu geraten, die Aktie zu halten oder zu kaufen. Ein „Kaufbefehl“ ist es allerdings nicht.
In diesem Kontext gibt es noch andere Fremdwörter – „Neutral“, „Equal Weight“ und „(Strong) Buy“. Dazu später mehr. Overweight übertrifft diese Einschätzungen.
Outperform
Die Bezeichnung einer Aktie als Outperformer soll AnlegerInnen sagen, dass das Wertpapier in der Zukunft voraussichtlich besser abschneidet als beispielsweise ein anderer Index. Es ist eine überdurchschnittliche Kursbewegung zu erwarten. „Outperform“ ist besser als „Neutral“ und „Hold“, liegt aber unter „Strong Buy“.
Das größte Problem mit diesen Begrifflichkeiten? Die Bedeutung kann je nach Analysesystem oder Bank variieren. Die nachfolgenden Definitionen sollen dir daher nur einen groben Überblick verschaffen.
Neutral, Hold & Co. signalisieren dir folgende Entwicklungsmöglichkeiten:
Doch kann man diesen Bewertungen wirklich vertrauen? Sind Outperform- und Overweight-Aktien die Möglichkeit, das große Geld zu machen? Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns später. Zuerst klären wir, wie AnalystInnen Wertpapiere überhaupt kategorisieren.
Die Auswahl von Overweight- und Outperform-Aktien macht nicht irgendjemand. Professionelle AnalystInnen beschäftigen sich über einen längeren Zeitraum mit dem Thema und ziehen bestimmte Kriterien hinzu.
Ein wichtiger Maßstab ist die sogenannte Benchmark. Diese Benchmark (= Referenzwert) ist meist ein relevanter Index wie der S&P 500 oder der DAX. ExpertInnen vergleichen die Performance einer Aktie mit der Entwicklung des Indexes. Entwickelt sich eine Aktie beispielsweise besser als die Benchmark, deutet das auf einen Outperformer hin. Bleibt sie hinter der Benchmark zurück, spricht man von einem Underperformer.
Außerdem betrachten die Profis verschiedene Zeitspannen zwischen sechs und 24 Monaten. Der genaue Zeitraum ist in der Regel bei der Beurteilung hinterlegt. Du findest sie im Anhang der Aktie.
Doch zurück zur Ausgangsfrage: Sind diese Bewertungen nun seriös oder nicht?
Wir sagen: Du solltest nicht zu 100 Prozent darauf vertrauen. Die Eingruppierung in Overweight, Outperform und Co. kann nicht deine persönliche Einschätzung ersetzen. Auch den AnalystInnen können Fehler passieren. Schließlich werden für die Bewertungen vergangene Entwicklungen herangezogen. Was zukünftig passiert, kann niemand mit voller Gewissheit sagen.
Außerdem werden immer wieder Vorwürfe wegen Interessenskonflikten laut. Banken und Broker sind schließlich auch nur Unternehmen, die Geld verdienen möchten. Je besser eine Aktie eingeschätzt oder beworben wird, desto mehr AnlegerInnen lassen sich dazu verleiten, sie zu kaufen. Erkundige dich daher immer, woher die Beurteilung stammt, und beschäftige dich mit den Kennzahlen der Firma. Wie du Aktienkennzahlen einordnen kannst, erfährst du hier.
Wenn du auf der Suche nach Eingruppierungen bist, findest du sie häufig in Research-Berichten von Banken, bei Investmentgesellschaften, auf Börsenplattformen oder bei unabhängigen Dienstleistern für Finanzanalysen.
Am besten nutzt du sie jedoch nur zur Orientierung und vertraust – wie gesagt – auf dich selbst.
Doch wie wählst du nun die richtige Aktie aus? Pauschal können wir dir das leider nicht beantworten. Es kommt auf deine Anlagestrategie und deine Anlageziele an. Einige grundsätzliche Punkte können wir dir aber mit auf den Weg geben.
Betrachte zuerst einmal das Unternehmen, in dessen Aktie du investieren möchtest. Wo befindet sich der Sitz? Wie stark ist ihre Marktstellung? Gibt es irgendwelche anstehenden Innovationen oder Investments? Etablierte Unternehmen mit einem erfahrenen Management und Zukunftsvisionen tendieren weniger dazu, wirtschaftlich plötzlich nach unten zu rauschen. Allerdings ist deren Aktie meist schon teurer.
Für den Anfang kann es sich dennoch lohnen, in bekannte Namen zu investieren, mit denen du vertraut bist. Das gibt AnfängerInnen ein Gefühl von Sicherheit.
Wichtige Kennzahlen sind:
Zum Weiterlesen: Aktien mit hoher Dividendenrendite: Die besten Titel aus dem DAX & der Welt im Vergleich
Wirf nun einen Blick auf Kursverläufe und das Handelsvolumen. Du musst Trends verstehen und analysieren, um den richtigen Einstiegspunkt zu finden. Nur weil sich eine Aktie gerade in einem Aufwärtstrend befindet, heißt es nicht, dass es ewig so weitergeht. Häufig kommen nach Peaks erst einmal Kurskorrekturen.
Es gibt sogenannte Unterstützungs- und Widerstandsniveaus. Das sind Punkte, an denen sich Kurse stabilisieren. Gewisse Indikatoren wie beispielsweise der RSI (= Relative Strength Index) und MACD (= Moving Average Convergence Divergence) werden zur Bestimmung von Kauf- und Verkaufssignalen genutzt.
Lasse auch die Wirtschaft nicht außer Acht. Wie steht es im Moment um Zinsen und Inflation? Bei steigenden Zinsen interessieren sich manche AnlegerInnen weniger für Aktien. Frage dich auch, ob irgendeine Branche im Moment besonders boomt. Unternehmen, die in diesen Zweig investieren, haben Wachstumspotenzial.
Du siehst, es gibt bei der Aktienauswahl ganz schön viel zu beachten. Fang am besten klein an, nimm dir Zeit und hol dir bei Bedarf professionelle – und von der Börse unabhängige – Unterstützung.
Übrigens: Manche AnlegerInnen möchten möglichst nachhaltig investieren und setzen auf sogenannte ESG-Aktien. ESG steht für E = Environmental (Umwelt), S = Social (Soziales) und G = Governance (Unternehmensführung). Das ist thematisch ein ganz eigener Bereich, den wir in unserer Rubrik „nachhaltige Geldanlage“ beleuchten.
In Geldsachen solltest du nichts dem Zufall überlassen. Einzelaktien haben das Potenzial, stark zu wachsen und dir damit einen hohen Gewinn zu bescheren. Allerdings bergen sie auch ein gewisses Risiko. Geht das Unternehmen beispielsweise bankrott, verlierst du dein gesamtes Geld.
Risikoärmer sind ETFs. Mit börsengehandelten Fonds, die einen Index, eine Branche oder eine Anlageklasse passiv nachbilden, sorgst du automatisch für Diversifikation. Hier erfährst du mehr über ETFs – als Newbie und als Pro.
Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.