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Outperform & Overweight: So findest du hoch bewertete Aktien

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Katrin Gröh

7. Februar 2025

Die Aktienwelt ist voller komplexer Begriffe – darunter „Outperform“ und „Overweight“. Hier erfährst du, was es damit auf sich hat.

Inhalt

Outperform- & Overweight-Aktien: Das Wichtigste in Kürze

Icon„Overweight“ bedeutet, dass eine so bewertete Aktie besser abschneidet als der Durchschnitt. Sie könnte im Portfolio daher übergewichtet werden.

Icon„Outperform“ meint, dass eine Aktie in Zukunft wohl besser ist als ein Vergleichsindex.

IconVorsicht: Du solltest dich nie allein auf diese Einstufungen verlassen. Es können Fehler passieren oder Interessenskonflikte bestehen.

Du tauchst gerade in die Aktienwelt ein und möchtest dein Geld sinnvoll anlegen? Das finden wir super. Besonders Frauen müssen sich aktiv um ihre finanzielle Sicherheit und Altersvorsorge kümmern. Denn auf dem Papier sind wir zwar gleichberechtigt, in Sachen Geld ist allerdings definitiv noch Luft nach oben.

Damit du dich an der Börse erfolgreich behauptest, solltest du eines beachten: Kaufe nicht blindlings Aktien, sondern informiere dich gut. Denn in der Finanzbranche geht es auf und ab – und es fliegen dir englische Begriffe nur so um die Ohren. Mit einigen davon beschäftigen wir uns in diesem Ratgeber, darunter „Overweight“ und „Outperform“. Los geht’s.

Bedeutung im Check: Overweight- und Outperform-Aktien einfach erklärt

Du fragst dich jetzt vermutlich: Was bedeuten „Outperform“ und „Overweight“ bei Aktien genau? Zuerst klingen die Begriffe ziemlich verwirrend. „Overweight“ und „Outperform“ bedeuten zu Deutsch schließlich „Übergewicht“ und „übertreffen“. Beides würde man nicht sofort mit Geldanlage in Verbindung bringen. Dennoch haben die Bezeichnungen ihre Daseinsberechtigung.

Bedeutung von Overweight und Outperform an der Börse

Overweight

Ist eine Aktie overweight, heißt das per Definition: Die Aktie nimmt eine höhere Gewichtung im Portfolio ein als der Marktindex oder die Vergleichsgruppe. Vereinfacht ausgedrückt: Die Aktie schneidet besser ab als der Durchschnitt. AnlegerInnen wird hier dazu geraten, die Aktie zu halten oder zu kaufen. Ein „Kaufbefehl“ ist es allerdings nicht.

In diesem Kontext gibt es noch andere Fremdwörter – „Neutral“, „Equal Weight“ und „(Strong) Buy“. Dazu später mehr. Overweight übertrifft diese Einschätzungen.

Outperform

Die Bezeichnung einer Aktie als Outperformer soll AnlegerInnen sagen, dass das Wertpapier in der Zukunft voraussichtlich besser abschneidet als beispielsweise ein anderer Index. Es ist eine überdurchschnittliche Kursbewegung zu erwarten. „Outperform“ ist besser als „Neutral“ und „Hold“, liegt aber unter „Strong Buy“.

Das größte Problem mit diesen Begrifflichkeiten? Die Bedeutung kann je nach Analysesystem oder Bank variieren. Die nachfolgenden Definitionen sollen dir daher nur einen groben Überblick verschaffen.

Neutral, Hold, Equal Weight, (Strong) Buy – Was heißt das?

Neutral, Hold & Co. signalisieren dir folgende Entwicklungsmöglichkeiten:

  • Neutral: Die Aktie steigt voraussichtlich nicht und fällt auch nicht. AnlegerInnen sollten sie nicht übergewichten, aber auch nicht untergewichten.
  • Equal Weight: Es wird empfohlen, die Aktie im Portfolio genauso zu gewichten wie den Markt oder den Vergleichsindex. Es kommt vermutlich weder zu einer überdurchschnittlichen noch zu einer unterdurchschnittlichen Entwicklung.
  • Hold: Du solltest die Aktie halten, wenn du sie hast, aber nicht extra kaufen. Es werden keine großen Kursveränderungen erwartet.
  • Buy: Es gilt eine Kaufempfehlung. Der Kurs einer Buy-Aktie könnte künftig wachsen.
  • Strong Buy: Beim Strong Buy gilt eine besonders starke Kaufempfehlung und es wird ein hohes Kurspotenzial erwartet.

Doch kann man diesen Bewertungen wirklich vertrauen? Sind Outperform- und Overweight-Aktien die Möglichkeit, das große Geld zu machen? Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns später. Zuerst klären wir, wie AnalystInnen Wertpapiere überhaupt kategorisieren.

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Auswahl von Overweight- und Outperform-Aktien

Die Auswahl von Overweight- und Outperform-Aktien macht nicht irgendjemand. Professionelle AnalystInnen beschäftigen sich über einen längeren Zeitraum mit dem Thema und ziehen bestimmte Kriterien hinzu.

Ein wichtiger Maßstab ist die sogenannte Benchmark. Diese Benchmark (= Referenzwert) ist meist ein relevanter Index wie der S&P 500 oder der DAX. ExpertInnen vergleichen die Performance einer Aktie mit der Entwicklung des Indexes. Entwickelt sich eine Aktie beispielsweise besser als die Benchmark, deutet das auf einen Outperformer hin. Bleibt sie hinter der Benchmark zurück, spricht man von einem Underperformer.

Außerdem betrachten die Profis verschiedene Zeitspannen zwischen sechs und 24 Monaten. Der genaue Zeitraum ist in der Regel bei der Beurteilung hinterlegt. Du findest sie im Anhang der Aktie.

Doch zurück zur Ausgangsfrage: Sind diese Bewertungen nun seriös oder nicht?

Anlageempfehlungen: Kann man auf Outperform-Aktien vertrauen?

Wir sagen: Du solltest nicht zu 100 Prozent darauf vertrauen. Die Eingruppierung in Overweight, Outperform und Co. kann nicht deine persönliche Einschätzung ersetzen. Auch den AnalystInnen können Fehler passieren. Schließlich werden für die Bewertungen vergangene Entwicklungen herangezogen. Was zukünftig passiert, kann niemand mit voller Gewissheit sagen.

Außerdem werden immer wieder Vorwürfe wegen Interessenskonflikten laut. Banken und Broker sind schließlich auch nur Unternehmen, die Geld verdienen möchten. Je besser eine Aktie eingeschätzt oder beworben wird, desto mehr AnlegerInnen lassen sich dazu verleiten, sie zu kaufen. Erkundige dich daher immer, woher die Beurteilung stammt, und beschäftige dich mit den Kennzahlen der Firma. Wie du Aktienkennzahlen einordnen kannst, erfährst du hier.

Wenn du auf der Suche nach Eingruppierungen bist, findest du sie häufig in Research-Berichten von Banken, bei Investmentgesellschaften, auf Börsenplattformen oder bei unabhängigen Dienstleistern für Finanzanalysen.

Am besten nutzt du sie jedoch nur zur Orientierung und vertraust – wie gesagt – auf dich selbst.

Nach welchen Kriterien lassen sich Aktien auswählen?

Doch wie wählst du nun die richtige Aktie aus? Pauschal können wir dir das leider nicht beantworten. Es kommt auf deine Anlagestrategie und deine Anlageziele an. Einige grundsätzliche Punkte können wir dir aber mit auf den Weg geben.

Branchen- und unternehmensspezifische Faktoren

Betrachte zuerst einmal das Unternehmen, in dessen Aktie du investieren möchtest. Wo befindet sich der Sitz? Wie stark ist ihre Marktstellung? Gibt es irgendwelche anstehenden Innovationen oder Investments? Etablierte Unternehmen mit einem erfahrenen Management und Zukunftsvisionen tendieren weniger dazu, wirtschaftlich plötzlich nach unten zu rauschen. Allerdings ist deren Aktie meist schon teurer.

Für den Anfang kann es sich dennoch lohnen, in bekannte Namen zu investieren, mit denen du vertraut bist. Das gibt AnfängerInnen ein Gefühl von Sicherheit.

Wichtige Kennzahlen sind:

  • Bilanz: Wie stark sind der Umsatz und Gewinn des Unternehmens? Steigende Einnahmen sind in der Regel ein gutes Zeichen.
  • Eigenkapitalquote: Unternehmen mit einem hohen Eigenkapitalanteil sind meist finanziell stabil.
  • Schulden: Das Unternehmen hat hohe Schulden? Das ist nicht unbedingt ideal.
  • KGV: Am Kurs-Gewinn-Verhältnis kannst du erkennen, „wie hoch ein Unternehmen – gemessen am Gewinn – bewertet wird“ (Quelle: Börse Frankfurt).
  • Dividendenrendite: Sie gibt in Prozent an, wie hoch die jährliche Dividende eines Unternehmens im Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs ist.

Zum Weiterlesen: Aktien mit hoher Dividendenrendite: Die besten Titel aus dem DAX & der Welt im Vergleich

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Technische Faktoren

Wirf nun einen Blick auf Kursverläufe und das Handelsvolumen. Du musst Trends verstehen und analysieren, um den richtigen Einstiegspunkt zu finden. Nur weil sich eine Aktie gerade in einem Aufwärtstrend befindet, heißt es nicht, dass es ewig so weitergeht. Häufig kommen nach Peaks erst einmal Kurskorrekturen.

Es gibt sogenannte Unterstützungs- und Widerstandsniveaus. Das sind Punkte, an denen sich Kurse stabilisieren. Gewisse Indikatoren wie beispielsweise der RSI (= Relative Strength Index) und MACD (= Moving Average Convergence Divergence) werden zur Bestimmung von Kauf- und Verkaufssignalen genutzt.

Makroökonomische Faktoren

Lasse auch die Wirtschaft nicht außer Acht. Wie steht es im Moment um Zinsen und Inflation? Bei steigenden Zinsen interessieren sich manche AnlegerInnen weniger für Aktien. Frage dich auch, ob irgendeine Branche im Moment besonders boomt. Unternehmen, die in diesen Zweig investieren, haben Wachstumspotenzial.

Du siehst, es gibt bei der Aktienauswahl ganz schön viel zu beachten. Fang am besten klein an, nimm dir Zeit und hol dir bei Bedarf professionelle – und von der Börse unabhängige – Unterstützung.

Übrigens: Manche AnlegerInnen möchten möglichst nachhaltig investieren und setzen auf sogenannte ESG-Aktien. ESG steht für E = Environmental (Umwelt), S = Social (Soziales) und G = Governance (Unternehmensführung). Das ist thematisch ein ganz eigener Bereich, den wir in unserer Rubrik „nachhaltige Geldanlage“ beleuchten.

IconherMoney Tipp

In Geldsachen solltest du nichts dem Zufall überlassen. Einzelaktien haben das Potenzial, stark zu wachsen und dir damit einen hohen Gewinn zu bescheren. Allerdings bergen sie auch ein gewisses Risiko. Geht das Unternehmen beispielsweise bankrott, verlierst du dein gesamtes Geld.

Risikoärmer sind ETFs. Mit börsengehandelten Fonds, die einen Index, eine Branche oder eine Anlageklasse passiv nachbilden, sorgst du automatisch für Diversifikation. Hier erfährst du mehr über ETFs – als Newbie und als Pro.

Keine Ahnung von der Börse? So geht’s:
  1. Schritt: Depot eröffnen
    Um Fonds zu kaufen, brauchst du ein Depot. Das kannst du dir bei deiner Hausbank oder – meist günstiger – bei Online-Brokern einrichten. Im herMoney Depotvergleich erfährst du, welches das richtige sein könnte.
  2. Schritt: Strategie überlegen
    Kauf nicht irgendwelche Fonds. Mach dir erst Gedanken, wie dein Depot strukturiert sein soll. Welchen Anteil sollen Aktien, ETFs und Rentenfonds ausmachen? Mehr über die sogenannte Asset Allocation erfährst du hier.
  3. Schritt: Fonds auswählen
    Wie erkennt der Laie eigentlich einen guten Fonds? Lies es hier nach.
  4. Schritt: Jährlicher Check
    Der Markt ändert sich und damit dein Depot. Manche Aktien und Anleihen steigen, andere fallen. Deshalb solltest du einmal pro Jahr prüfen, ob dein Depot noch deinem Risikoprofil entspricht. Mehr dazu findest du hier.
Extra-Tipp: Was tun, wenn die Börse crasht? Ein Börsencrash ist keine Katastrophe. Behalte einen kühlen Kopf und sitze die Kursschwankungen einfach aus. Ganz Mutige kaufen jetzt sogar nach. Warum das sinnvoll sein kann.

Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.


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Katrin Gröh

Katrin Sonja Gröh hat Wirtschaftskommunikation studiert und beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit verschiedenen Themen rund um den Verbraucherjournalismus. Als freie Autorin schreibt sie über Finanzen, Wirtschaft und Versicherungen.

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