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Dividenden-Portfolio aufbauen: So geht‘s 

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Katrin Gröh

5. September 2024

Du willst investieren? Sehr gut. Dafür hast du einige Optionen. Hier erfährst du, was es mit einem Dividenden-Portfolio auf sich hat.

Inhalt

Dividenden-Depot aufbauen: Das Wichtigste in Kürze

IconLangfristig ein regelmäßiges Einkommen generieren – das strebt ein Dividenden-Portfolio an. In bestimmten Zeitabständen profitierst du von Ausschüttungen.

IconDamit stellt es das Gegenteil zu einem thesaurierenden Depot dar. „Thesaurierend“ bedeutet, dass die Rendite nicht ausgezahlt, sondern direkt reinvestiert wird.

IconAnfängerInnen würden wir ein Dividenden-Depot nicht unbedingt empfehlen. Es bringt viel Verwaltungsaufwand mit sich und benötigt Hintergrundwissen.

Was ist ein Dividenden-Portfolio?

Bei einer Dividende handelt es sich um den Anteil am Gewinn eines Unternehmens. AnlegerInnen profitieren also, wenn eine Firma besonders gut läuft. Dividenden sind jedoch keine Pflicht. Unternehmen können sie je nach Bedarf verändern oder streichen.

Bei einem Dividenden-Portfolio beziehungsweise der Dividendenstrategie geht es darum, eine möglichst hohe Dividende zu erwirtschaften. Wer ein Dividenden-Portfolio erstellen möchte, fokussiert sich auf Ausschüttungen. Diese erfolgen je nach Unternehmen monatlich, halbjährlich, jährlich oder nach Quartal. So kannst du ein regelmäßiges Einkommen generieren. Welche ETFs sich eignen, um eine monatliche Dividende zu kassieren, erfährst du hier.

Dem gegenüber steht ein thesaurierendes Depot. Thesaurierend bedeutet, dass die Renditen – also die Gewinne von einzelnen Aktien und ETFs – im Portfolio reinvestiert werden. Dir wird dementsprechend kein Geld ausgezahlt.

Mehr dazu erfährst du auch in unserer Podcastfolge mit Antonie Klotz.

Struktur eines Dividenden-Portfolios

Der Aufbau deines Portfolios hängt davon ab, wie viel Geld du investieren möchtest und wie risikofreudig du bist. Möchtest du ausschließlich in Einzelaktien investieren, sollten es mindestens 15 bis 20 verschiedene Titel sein (am besten mehr), um Diversifikation zu erreichen. Außerdem solltest du mehrere Branchen abdecken. Laut ExtraETF eignen sich diese Branchen besonders dafür:

  • Energie
  • Finanzen
  • Telekommunikation
  • Versorger

Es kann sinnvoll sein, dein Dividenden-Portfolio mit ETFs zu erweitern. Weiter unten erfährst du, welche ETFs bei der Dividendenstrategie besonders beliebt sind.

Die sogenannte Dividenden-Pyramide hilft dir außerdem bei der Aufteilung weiter.

Dividendenpyramide

An unterster Stelle steht das Einkommen (= Income). AnlegerInnen sollen bei der Dividendenstrategie vor allem auf Aktien achten, die regelmäßig Dividenden ausschütten. „Etwa 40 Prozent des Portfolios sollten hier investiert sein“, so Börse-Online.

Anschließend folgt Value (= Wert). Damit sind Qualitätsaktien gemeint, deren Rendite nicht unbedingt hoch ausfällt, die das Portfolio jedoch stabilisieren. Die Empfehlung liegt bei 30 Prozent.

Bei Blend und Growth geht es um das Wachstum deines Depots. Mit 20 Prozent landen in „Blend“ Unternehmen, die ein starkes Wachstum bei den Dividenden vorweisen können. Die restlichen 10 Prozent sind spekulative Titel.

Wie unterscheidet sich ein Dividenden-Portfolio von anderen?

Es gibt zwei Unterschiede zwischen Dividenden-Depots und klassischen Wachstumsdepots. Dividenden-Depots fokussieren sich auf Unternehmensaktien, die regelmäßig Dividenden ausschütten. So generieren AnlegerInnen eine stetige passive Einnahme.

Wachstumsdepots hingegen versuchen, langfristig Vermögen zu erwirtschaften. Dividenden werden – wie du bereits weißt – nicht ausgezahlt, sondern reinvestiert. Das führt zum zweiten Unterschied: der Zielgruppe. Darüber erfährst du unter „Für wen eignest sich ein Dividenden-Depot?“ mehr.

Was sind Dividenden-Aristokraten?

Dividenden-Aristokraten oder auch Dividenden-Könige sind Bezeichnungen für besonders relevante Unternehmen in der Dividendenstrategie. ExtraETF beschreibt sie folgendermaßen:

Dividenden-Aristokraten sind „Unternehmen, die ihre Dividende seit mindestens 25 Jahren in Folge kontinuierlich erhöht haben“.

Dividenden-Könige sind „Unternehmen, die ihre Dividende sogar seit mindestens 50 Jahren in Folge kontinuierlich erhöht haben“.

Diese Unternehmen beweisen damit Beständigkeit und Stabilität.

Für wen eignet sich ein Dividenden-Depot?

Ein Dividenden-Portfolio kann sich für AnlegerInnen lohnen, die regelmäßig Dividenden ausgezahlt haben möchten und ausreichend Zeit besitzen, um sich mit der Thematik zu beschäftigen. Mit der Dividendenstrategie geht ein hoher Verwaltungsaufwand einher. Noch dazu benötigst du ein größeres Ausgangsvermögen, um eine hohe Rendite zu erzielen.

Vergiss nicht, dass du Gewinne versteuern musst. Der Freibetrag für Kapitalerträge (der sogenannte Sparerpauschbetrag) liegt bei 1.000 Euro für Singles und 2.000 Euro für Verheiratete.

Aufgrund des Verwaltungsaufwands ist ein Dividenden-Depot für AnfängerInnen nur bedingt geeignet. AnfängerInnen mangelt es zum einen an Erfahrung, zum anderen können sie manche Situationen möglicherweise noch nicht richtig einschätzen. Dividenden geben oft ein falsches Sicherheitsgefühl. Wer sich nicht ausführlich mit einem Unternehmen beschäftigt, kann von einem wirtschaftlichen Einbruch schnell überrascht werden. Schwankungen können auftreten und Dividenden gestrichen werden.

Die richtige Strategie für dein Dividenden-Portfolio finden

Um die richtige Anlagestrategie zu finden, solltest du einen Blick auf dich und deine Finanzen werfen und die verschiedenen Optionen durchgehen. An den drei nachfolgenden Beispielen kannst du dich orientieren.

Beispiel 1: Marie, Berufseinsteigerin
Marie ist 28 Jahre alt und gerade mit ihrem Masterstudium fertig geworden. In ein paar Wochen startet sie in ihren ersten Vollzeitjob. Von ihrem Gehalt kann sie 100 Euro pro Monat für ihre private Altersvorsorge aufwenden. Für Marie eignet sich ein Sparplan in ETFs. Sie ist mit der Börse noch nicht sonderlich vertraut und hat durch ihren Job nicht so viel Zeit, sich mit verschiedenen Aktien zu beschäftigen. Mit einem Dividenden-Depot täte sie sich entsprechend keinen Gefallen.

Beispiel 2: Hans, Rentner
Hans ist 70 Jahre alt und seit ein paar Jahren im Ruhestand. Er hat für sein Alter bereits vorgesorgt und möchte nun die Rente etwas aufstocken. Da er viel Zeit hat und sich gerne mit Börsenthemen beschäftigt, steckt er einen Teil seines Geldes in ein durchdachtes Dividenden-Portfolio. So profitiert er von monatlichen Ausschüttungen.

Beispiel 3: Isabella, Mutter
Isabella ist 38 Jahre alt und Mutter von zweijährigen Zwillingen. Sie geht halbtags arbeiten. Ihr Mann verdient sehr gut und sie können sich eine Tagesmutter leisten, die die Eltern unterstützt. Dadurch hat Isabella mehr Zeit für sich. Sie möchte für ihre Kinder vorsorgen und investiert das Kindergeld regelmäßig in einen ETF-Sparplan. Um die Haushaltskasse aufzustocken, fuchst sie sich in die Dividendenstrategie ein. Das lohnt sich, da sie vor ein paar Jahren etwas Geld von ihrer Großmutter geerbt hat.

Rendite eines Dividenden-Portfolios (Rechner)

Mit unserem Zinseszinsrechner kannst du dir ausrechnen, wie viel du investieren musst, um eine bestimmte Summe zu erhalten. Gib bei „Zinsen und Zinseszinsen“ einfach an, mit wie viel Dividendenrendite und Kurssteigerungen du zusammengenommen rechnest.

10 Aktien & ETFs für dein Dividenden-Portfolio

In diesem Abschnitt beschäftigen wir uns damit, wie ein Dividenden-Depot aussehen kann. Dafür stellen wir dir geeignete Titel mitsamt Kennzahlen vor.

Beachte: Es handelt sich nur um ein Dividenden-Portfolio-Beispiel – kein Musterdepot mit reinen Dividenden-Aristokraten. Die genannten Aktien und ETFs sind unserer Meinung nach grundsätzlich solide, wir können aber keine Empfehlung aussprechen, da letztere vom Einzelfall abhängt. Es ist wichtig, dass du dich immer selbst informierst und das Dividenden-Depot nach deinen Wünschen zusammenstellst.

Wertpapiere für dein Dividenden-Depot

ETF Bezeichnung Kennzahl Rendite im laufenden Jahr
Franklin Global Quality Dividend UCITS ETF IE00BF2B0M76 (ISIN)
A2DTF0 (WKN)
+ 15,76 Prozent
Vanguard FTSE All-World UCITS ETF Distributing IE00B3RBWM25 (ISIN)
A1JX52 (WKN)
+ 14,19 Prozent
iShares MSCI World Quality Dividend ESG UCITS ETF USD IE00BYYHSQ67 (ISIN)
A2DRG5 (WKN)
+ 12,95 Prozent
Fidelity Global Quality Income UCITS ETF IE00BYXVGZ48 (ISIN)
A2DL7E (WKN)
+ 11,62 Prozent
SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF IE00B9CQXS71 (ISIN)
A1T8GD (WKN)s
+ 9,50 Prozent
Dividenden-Könige Dividendenrendite Dividendensteigerung
American States Water Co. 2,22 Prozent 70 Jahre
Dover Corp. 1,14 Prozent 69 Jahre
Northwest Natural Holding 4,83 Prozent 69 Jahre
Genuine Parts Co. 2,79 Prozent 69 Jahre
Procter & Gamble Co. 2,43 Prozent 69 Jahre

Quelle: JustETF & DeltaValue (Stand: August 2024)

Hier findest du Aktien mit hoher Dividendenrendite. Außerdem haben wir eine Liste mit genaueren Daten rund um Dividenden-ETFs für dich.

Dividenden-Depot aufbauen: So geht‘s

Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft dir, das richtige Dividenden-Portfolio für dich zu erstellen.

Schritt 1: Ziele festlegen

Du solltest dich erst einmal damit beschäftigen, was dein Depot überhaupt bezwecken soll. Dazu solltest du dir folgende Fragen stellen:

  • Möchte ich passives Einkommen generieren oder langfristig Vermögen aufbauen?
  • Wie viel Einkommen möchte ich generieren und über welchen Zeitraum?
  • Soll das Dividenden-Portfolio monatlich auszahlen?
  • Welches Risiko bin ich bereit einzugehen?

Schritt 2: Basiswissen aneignen

Achte im zweiten Schritt auf wichtige Kennzahlen – darunter die Dividendenhistorie des Unternehmens und das Dividendenwachstum. Lass dich nicht von einer kurzfristig hohen Dividende blenden.

Schritt 3: Auf Diversifikation achten

Setze niemals alles auf eine Karte. Diversifikation ist der wichtigste Bestandteil deines Portfolios. Ganz gleich, ob du langfristig investierst oder Dividenden ausgezahlt bekommst. Berücksichtigte sowohl mehrere Branchen (siehe oben) als auch geografische Standorte (international).

Große Unternehmen – sogenannte Big Player – können die Basis deines Dividenden-Depots darstellen. Kleine Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial fallen in die Kategorie „Growth“ und sind eher die Spitze der Dividenden-Pyramide.

Schritt 4: Portfolio regelmäßig überprüfen

Dein Portfolio wird Schwankungen erleben, das ist ganz normal. Das Portfolio regelmäßig zu prüfen, bedeutet nicht, bei einem wirtschaftlichen Einsturz alles panisch zu verkaufen. Du solltest es im Blick behalten, um gegebenenfalls reagieren oder nachjustieren zu können.

Beachte: Es gibt keine festgelegte Haltedauer bei Aktien. Darüber kannst du selbst entscheiden.

Wie du Kosten und Steuern sparst, wenn du ETF verkaufst, verraten wir dir hier.

Schritt 5: Steuern nicht vergessen

Dividenden müssen versteuert werden. Es fallen die Abgeltungssteuer von pauschal 25 Prozent an und der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent. Wenn du noch in der Kirche bist, kommt zusätzlich Kirchensteuer obendrauf.

Allerdings erst, sobald du den Freibetrag für Kapitalerträge überschreitest. Dieser liegt – wie weiter oben bereits erwähnt – im Jahr 2024 bei 1.000 Euro für Singles und 2.000 Euro für Verheiratete. Du kannst Steuern sparen, indem du einen Teil deines Gewinns direkt reinvestierst.

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IconherMoney Tipp

Die Mischung macht’s. Beim Investieren kommt es vor allem auf eine breite Streuung an – ganz gleich, ob du nur in einen ETF-Sparplan investierst oder eine Dividendenstrategie verfolgst. Diversifizierung sorgt dafür, dass du das Risiko auf mehrere Unternehmen verteilst.

Ein Beispiel: Jemand, der nur in sechs Einzelaktien investiert, wird von einer wirtschaftlichen Krise härter betroffen sein als jemand, der auf einen breit gestreuten ETF mit mehreren tausend Titeln setzt. Wenn von sechs Einzelaktien drei schlecht laufen, bricht das Portfolio ganz schön ein. Wenn bei einem ETF mit 3.000 Unternehmen 1.500 schlecht laufen, wird sich das auch im Depot bemerkbar machen – allerdings lange nicht so gravierend.

Ein Weltportfolio ist besonders breit aufgestellt. So baust du ein ETF-Weltportfolio auf. 

FAQ

Wie viel Dividende wirft ein 100.000 Euro Portfolio monatlich ab?

Das hängt von deiner jährlichen Rendite ab. Ein Beispiel: Gehen wir vom Durchschnittswert eines globalen Aktienfonds der letzten 30 Jahre aus (71 % laut BVI, Stand 30.06.2024), wären es rund 591 Euro pro Monat. Davon musst du allerdings noch die Steuer abziehen.

Welche Dividenden-Aktien gehören ins Depot?

Wir können dir leider nicht sagen, welche Aktien das Must-have für dein Depot sind. Das kommt ganz darauf an, welche Bereiche für dich infrage kommen und wie viel Geld du investieren möchtest. Besonders beliebte Aktien sind meist teurer. Was unbedingt ins Depot gehört: Diversifikation.

Wie findet man die besten Dividenden-Aktien?

Durchforste Börsenplattformen und vergleiche. Achte auf die Entwicklung der vergangenen Monate und Jahre. Welche Aktien für dich am besten sind, lässt sich pauschal nicht beantworten. Unsere Empfehlung: Die Aktien sollten zuverlässig und regelmäßig Dividenden auszahlen und ein langfristiges Wachstum vorweisen können.

Wie viel Dividende ist bei 10.000 Euro zu erwarten?

Das kommt ganz darauf an, in was du investiert hast. Zum Vergleich: Bei einem ETF-Sparplan mit einer Rendite von 8 Prozent kommt du nach einem Jahr auf einen Gewinn von 800 Euro. Bei einer mäßig laufenden Aktie mit einer Rendite von 3,6 Prozent sind es nach zwölf Monaten hingegen nur 360 Euro.

Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.

 

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Katrin Gröh

Katrin Sonja Gröh hat Wirtschaftskommunikation studiert und beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit verschiedenen Themen rund um den Verbraucherjournalismus. Als freie Autorin schreibt sie über Finanzen, Wirtschaft und Versicherungen.

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