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Multi Asset einfach erklärt: So funktionieren Multi-Asset-Fonds und -ETFs

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Simin Heuser

25. Februar 2025

Multi-Asset-Fonds und -ETFs kombinieren verschiedene Anlageklassen und bieten eine einfache Möglichkeit, Risiken zu streuen.

Inhalt

Multi Asset: Das Wichtigste in Kürze

IconMulti-Asset-Strategien bündeln verschiedene Anlageklassen in einem Produkt und bieten breite Streuung zur Risikoreduzierung. Entsprechend haben sie aber teilweise geringere Renditechancen als reine Aktieninvestments.

IconDer Flossbach von Storch Multiple Opportunities gehört zu den meistgehandelten Multi-Asset-Fonds und setzt auf eine hohe Aktienquote mit zusätzlicher Absicherung durch Anleihen, Gold und andere Anlageklassen.

IconEin Blick auf die Daten zeigt, dass Multi-Asset-ETFs insgesamt schwankungsintensiver sind als viele aktiv gemanagte Fonds. Die Volatilität der ETFs übersteigt die der aktiven Fonds deutlich.

Multi-Asset-Portfolio: Was ist das?

Vielleicht hast du schon gehört, dass du bei deiner Geldanlage auf eine möglichst breite Streuung achten solltest. Ein ETF auf den MSCI World verteilt dein Geld auf über tausend Unternehmen weltweit – eine bewährte Strategie, die viele AnlegerInnen nutzen. Aber reicht das wirklich aus?

Ein Aktien-ETF auf weltweite Indizes ist kein Allheilmittel. Märkte schwanken, Krisen kommen und gehen – und während du beispielsweise auf einen Hauskauf sparst, möchte deine Freundin vielleicht vor allem Geld für die Rente zurücklegen. Dein Portfolio sollte also immer auf deine persönlichen Ziele abgestimmt sein.

Für einige Menschen kann es sinnvoll sein, das eigene Geld nicht nur über verschiedene Unternehmen, sondern auch über Anlageklassen zu streuen. Multi-Asset-Fonds und -ETFs setzen hier an: Sie kombinieren verschiedene Anlageklassen in einem einzigen Produkt. So kannst du dein Geld nicht nur über Aktien, sondern auch über Anleihen, Rohstoffe oder Währungen streuen – ganz ohne selbst ein kompliziertes Portfolio zusammenzustellen.

Aber wie genau funktionieren diese Fonds? Welche Vor- und Nachteile haben sie? Und für wen lohnt sich eine Multi-Asset-Strategie überhaupt?

Wie unterscheiden sich Multi-Asset-Fonds?

„Multi Asset“ klingt erstmal technisch. „Multi“ kann man sich vielleicht noch erschließen, aber was bezeichnet man eigentlich als Asset? Ein Asset ist nichts anderes als ein Vermögenswert beziehungsweise eine Kapitalanlage. In diesem Kontext bedeutet es „Anlageklasse“. „Multi-Asset-Strategien“ sind damit Strategien, die mehrere Anlageklassen in einem Produkt bündeln.

Während ein klassischer Aktien-ETF nur in Unternehmen investiert, setzen Multi-Asset-Fonds auf eine breitere Streuung. Das Ziel: Risiken minimieren und Erträge stabilisieren. Da sich verschiedene Anlageklassen oft unterschiedlich entwickeln – etwa wenn Aktien fallen, Anleihen aber stabil bleiben – kann diese Mischung für eine ausgeglichenere Wertentwicklung sorgen.

Mischfonds: Die klassische Variante

Eine Sonderform der Multi-Asset-Fonds sind Mischfonds. Sie investieren fast ausschließlich in Aktien und Anleihen und nutzen deren sogenannte negative Korrelation. Die Idee: Läuft es an den Aktienmärkten schlecht, können Anleihen das Portfolio stabilisieren. Allerdings ist die Rendite insgesamt entsprechend geringer als die eines reinen Aktienportfolios. Außerdem gibt es durchaus auch Marktphasen, in denen beide Anlageklassen gleichzeitig Verluste machen.

Moderne Multi-Asset-Fonds: Mehr als nur Aktien und Anleihen

Um dieses Risiko zu verringern, investieren moderne Multi-Asset-Fonds nicht nur in Aktien und Anleihen, sondern auch in weitere Anlageklassen wie Gold, Rohstoffe, Immobilien oder Währungen. Manche Fonds beinhalten sogar alternative Investments wie Private Equity – also Beteiligungen an meist jungen, innovativen Unternehmen. Zusätzlich nutzen einige Fonds Derivate, etwa Optionsscheine, um Marktrisiken abzusichern.

Unterschiedliche Strategien und Aktienquoten

Multi-Asset-Fonds sind nicht alle gleich. Einer der größten Unterschiede liegt in der Aktienquote:

  • Defensive Fonds investieren eher in Anleihen und haben nur einen kleinen Aktienanteil.
  • Ausgewogene Fonds setzen auf den Mittelweg: Risikoreiche Investments wie Aktien oder Rohstoffe werden etwa zu gleichen Teilen mit Anleihen und anderen risikoarmen Anlagen gemischt.
  • Dynamische Fonds gehen deutlich mehr Risiko ein und ergänzen riskante Papiere mit schwankungsärmeren Anlageklassen.

Außerdem gibt es Unterschiede zwischen aktiv gemanagten Multi-Asset-Fonds und Multi-Asset-ETFs:

  • Aktive Fonds werden von FondsmanagerInnen gesteuert, die flexibel zwischen den Anlageklassen umschichten.
  • Multi-Asset-ETFs folgen festen Regeln oder Indizes und sind meist kostengünstiger, weil kein aktives Management notwendig ist.

Multi-Asset-Fonds im Vergleich: Diese Fonds lohnen sich

Multi-Asset-Fonds gibt es in vielen Varianten. Zwei der bekanntesten Vertreter sind der DWS Concept Kaldemorgen LC und der Flossbach von Storch Multiple Opportunities R:

  • DWS Concept Kaldemorgen LC gilt als eine der ersten Adressen für AnlegerInnen, die eine flexible und breit diversifizierte Strategie suchen. Der Fonds kombiniert Aktien, Renten, Rohstoffe und Geldmarktanlagen, um stabile Erträge bei kontrolliertem Risiko zu erzielen.
  • Flossbach von Storch Multiple Opportunities R gehört zu den meistgehandelten Multi-Asset-Fonds und setzt auf eine hohe Aktienquote mit zusätzlicher Absicherung durch Anleihen, Gold und andere Anlageklassen. Durch seine langfristige Erfolgsbilanz ist er bei vielen AnlegerInnen beliebt.

Quelle: fondsweb.com, Stand: 06.02.2025

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Multi-Asset-ETFs im Vergleich: Flexibel investieren mit ETFs

Auch bei ETFs gibt es eine Vielzahl an Multi-Asset-Strategien, die AnlegerInnen eine breite Diversifikation ermöglichen. So bietet die Gesellschaft Vanguard beispielsweise mit der LifeStrategy-Reihe verschiedene Varianten eines ETFs an, die sich in der Aktienquote unterscheiden – von 20 % bis 80 % Aktienanteil. So können AnlegerInnen je nach Risikoneigung und Anlageziel die passende Strategie wählen.

Ein Blick auf die Daten zeigt, dass Multi-Asset-ETFs insgesamt schwankungsintensiver sind als viele aktiv gemanagte Fonds. Die Volatilität der ETFs übersteigt die der aktiven Fonds deutlich. Wer auf möglichst geringe Schwankungen angewiesen ist, sollte dies in jedem Fall beachten. Welche Strategie die richtige ist, hängt von den individuellen Anlagezielen ab.

Quelle: fondsweb.com, Stand: 06.02.2025

Vor- und Nachteile von Multi Assets

Vorteile

  • Breite Diversifikation: Durch die Kombination verschiedener Anlageklassen wird das Risiko besser gestreut als bei einem reinen Aktien- oder Anleihen-Portfolio.
  • Weniger Aufwand: Multi-Asset-Fonds und -ETFs nehmen AnlegerInnen die Arbeit des Rebalancings ab, da sie die Gewichtung der einzelnen Anlageklassen automatisch anpassen.
  • Risikomanagement: Je nach Strategie können Krisenphasen besser abgefedert werden – Anleihen oder Rohstoffe können stabilisieren, wenn Aktien fallen.
  • Flexibilität: Es gibt defensive, ausgewogene und dynamische Varianten, die sich an verschiedene Risikoprofile anpassen lassen.
  • Einfacher Einstieg: Besonders für AnlegerInnen, die nicht selbst einzelne Anlageklassen auswählen und gewichten möchten, bieten Multi-Asset-Produkte eine bequeme Lösung.

Nachteile

  • Höhere Kosten bei aktiv gemanagten Fonds: Viele Multi-Asset-Fonds haben eine höhere Kostenquote als reine Aktien- oder Anleihen-ETFs. Besonders aktive Fonds schlagen oft mit einer TER von über 1 Prozent zu Buche.
  • Höhere Volatilität bei ETFs: Die Daten zeigen, dass Multi-Asset-ETFs trotz breiter Streuung teilweise stärkere Schwankungen aufweisen als aktiv gemanagte Multi-Asset-Fonds, da letztere oft stabilisierende Maßnahmen ergreifen.
  • Geringere Renditechancen als reine Aktieninvestments: Da Multi-Asset-Produkte häufig Anleihen und andere defensivere Anlageklassen enthalten, bleibt die Rendite in Boom-Phasen oft hinter der eines reinen Aktienportfolios zurück.
  • Keine vollständige Kontrolle: Die Gewichtung der Anlageklassen wird vom Fondsmanagement oder der Indexstrategie festgelegt – wer selbst flexibel zwischen Aktien, Anleihen und Rohstoffen umschichten möchte, hat weniger Spielraum.
  • Nicht alle Strategien liefern langfristig stabile Ergebnisse: Manche Fonds und ETFs erreichen ihr Ziel nicht und performen schlechter als eine einfache Kombination aus einem Aktien-ETF und einem Anleihen-ETF.

Fazit: Wann lohnt sich Multi Asset?

Multi-Asset-Fonds und -ETFs sind besonders für AnlegerInnen geeignet, die eine breite Diversifikation in nur einem Produkt suchen und nicht selbst zwischen verschiedenen Anlageklassen umschichten möchten. Gerade Frauen legen beim Investieren häufig Wert auf Sicherheit und eine langfristig stabile Entwicklung, anstatt kurzfristige Spekulationen einzugehen. Multi-Asset-Produkte bieten hier eine gute Balance zwischen Renditechancen und Risikobegrenzung.

Für wen sind Mischfonds und andere Multi-Asset-Fonds geeignet?

  • Frauen mit einem kurzen Anlagehorizont, für die eine reine Aktienanlage zu riskant ist
  • Berufstätige Frauen mit wenig Zeit, die sich nicht regelmäßig um ihr Portfolio kümmern möchten
  • Frauen mit mittlerer bis niedriger Risikobereitschaft, die in den Kapitalmarkt, aber nicht nur in Aktien investieren möchten

IconherMoney Tipp

Für erfahrene AnlegerInnen, die ihre Geldanlage gezielt steuern und flexibel zwischen Aktien, Anleihen oder anderen Anlageklassen umschichten möchten, kann eine eigene Portfolio-Zusammenstellung sinnvoller sein. Auch wer maximale Renditechancen sucht, könnte mit einem reinen Aktien-ETF besser fahren, da Multi-Asset-Produkte durch defensive Bestandteile oft etwas langsamer wachsen.

Wie du ein ETF-Portfolio aufbauen könntest, erfährst du hier. Bonus-Tipp: Mit diesen Apps behältst du deine Portfolio-Performance im Blick!

Keine Ahnung von der Börse? So geht’s:
  1. Schritt: Depot eröffnen
    Um Fonds zu kaufen, brauchst du ein Depot. Das kannst du dir bei deiner Hausbank oder – meist günstiger – bei Online-Brokern einrichten. Im herMoney Depotvergleich erfährst du, welches das richtige sein könnte.
  2. Schritt: Strategie überlegen
    Kauf nicht irgendwelche Fonds. Mach dir erst Gedanken, wie dein Depot strukturiert sein soll. Welchen Anteil sollen Aktien, ETFs und Rentenfonds ausmachen? Mehr über die sogenannte Asset Allocation erfährst du hier.
  3. Schritt: Fonds auswählen
    Wie erkennt der Laie eigentlich einen guten Fonds? Lies es hier nach.
  4. Schritt: Jährlicher Check
    Der Markt ändert sich und damit dein Depot. Manche Aktien und Anleihen steigen, andere fallen. Deshalb solltest du einmal pro Jahr prüfen, ob dein Depot noch deinem Risikoprofil entspricht. Mehr dazu findest du hier.
Extra-Tipp: Was tun, wenn die Börse crasht? Ein Börsencrash ist keine Katastrophe. Behalte einen kühlen Kopf und sitze die Kursschwankungen einfach aus. Ganz Mutige kaufen jetzt sogar nach. Warum das sinnvoll sein kann.

FAQ: Häufige Fragen zu Multi-Asset-Fonds und -ETFs

Was sind Multi-Asset-Fonds?

Ein Multi-Asset-Fonds investiert in verschiedene Anlageklassen. Während klassische ETFs meist nur Aktien oder Anleihen enthalten, kombinieren Multi-Asset-ETFs verschiedene Vermögenswerte wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder Immobilien in einem einzigen Produkt. Sie folgen einer bestimmten Strategie oder Indexvorgabe und sind eine günstige Alternative zu aktiv gemanagten Multi-Asset-Fonds.

Welche Anlageklassen gehören zum Multi-Asset?

Multi-Asset-Produkte investieren in mehrere Anlageklassen, um das Risiko zu streuen. Dazu gehören:

  • Aktien
  • Anleihen
  • Rohstoffe & Gold
  • Immobilien
  • Geldmarktanlagen & Liquidität
  • Alternative Investments wie Private Equity oder Infrastrukturprojekte

Die genaue Mischung hängt von der Strategie des Fonds oder ETFs ab.

Was ist eine Multi-Asset-Investition?

Eine Multi-Asset-Investition bedeutet, dass Geld nicht nur in eine einzige Anlageklasse wie Aktien oder Anleihen fließt, sondern auf mehrere Vermögenswerte verteilt wird. Ziel ist es, durch Diversifikation das Risiko zu senken und stabilere Erträge zu erzielen. Multi-Asset-Fonds und -ETFs übernehmen diese Streuung automatisch, indem sie verschiedene Anlageklassen kombinieren.

Welche Rolle spielt die Aktienquote bei Multi-Asset-Fonds?

Die Aktienquote bestimmt maßgeblich, wie stark ein Multi-Asset-Fonds schwankt und welche Renditechancen bestehen.

  • Defensive Fonds haben einen geringen Aktienanteil und sind stabiler, bringen aber meist niedrigere Renditen.
  • Ausgewogene Fonds kombinieren Aktien und Anleihen zu gleichen Teilen und bieten eine moderate Mischung aus Risiko und Ertrag.
  • Dynamische Fonds haben einen hohen Aktienanteil und bieten mehr Renditechancen, aber auch höhere Schwankungen.

Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.

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Simin Heuser

Simin Heuser hat Volkswirtschaftslehre studiert und war bereits für verschiedene Fondsgesellschaften und Fintechs tätig. Sie schreibt unter anderem als freie Autorin über Finanz- und Versicherungsthemen.

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