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Zu viel USA im ETF-Depot: Das kannst du dagegen tun

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Laura Gaida

18. Dezember 2024

Wer einen ETF auf den MSCI World hat, bekommt viel USA und Technologie. Wie du den US-Anteil im Depot senkst.

Inhalt

Xtrackers MSCI World ex USA: Das Wichtigste in Kürze

IconETFs auf den MSCI World – also die Weltwirtschaft – sind eine solide Basis für dein Depot. Vor allem, wenn du damit langfristig fürs Alter vorsorgen willst.

IconAllerdings hat der MSCI World ein starkes Übergewicht an Unternehmen aus den USA, insbesondere aus der Technologie-Branche. Das birgt ein gewisses Risiko für deine Geldanlage – auch mit Blick auf Donald Trump, der im Januar 2025 wieder ins Weiße Haus zieht.

IconNeuerdings gibt es deshalb ETFs wie den Xtrackers MSCI World ex USA ETF, die bewusst die US-Wirtschaft ausschließen. Als Schwerpunkt für dein Depot solltest du sie aber nicht wählen. Wieso und welche weiteren Optionen es gibt, um den US-Anteil in deinem Portfolio zu senken, erfährst du hier.

Wer sich mit ETFs auf den MSCI World beschäftigt, weiß: Indexfonds, die die Weltwirtschaft abbilden, sind stark von den USA und den dortigen Tech-Konzernen geprägt. Da wird aus deinem Weltportfolio schnell mal ein US-Technologie-Portfolio. Nach Donald Trumps Wahlsieg im November 2024 für viele AnlegerInnen erstmal keine schlechte Nachricht. Denn die Aktienkurse einiger US-Unternehmen, wie etwa der des Chipherstellers Nvidia, kletterten zunächst in die Höhe.

Doch Trump – und das wissen AnlegerInnen aus seiner ersten Amtszeit – kann ein unberechenbarer Politiker sein. Börsen werden auf sein Regieren ab Januar 2025 reagieren, das steht fest. Wie also lässt sich die US-Übergewichtung im eigenen ETF-Depot reduzieren, um dieses Risiko zu senken? Und was ist vom bewussten Ausklammern der US-Wirtschaft mittels ETFs wie dem Xtrackers MSCI World ex USA zu halten? Das erfährst du in diesem Ratgeber.

Das Problem mit ETFs auf den MSCI World

Indexfonds auf den MSCI World – wie etwa der iShares Core MSCI World UCITS ETF USD – sind eine gute Möglichkeit, in weltweite Aktienmärkte zu investieren und so von der Entwicklung der Weltwirtschaft zu profitieren. Ein sogenanntes Weltportfolio, das breit gestreut auf globale ETFs setzt, stellt eine stabile Basis für dein Depot dar. Insbesondere, wenn es langfristig zur privaten Altersvorsorge dienen soll.

Schließlich umfasst der MSCI World mit Stand Dezember 2024 fast 1.400 Aktien aus 23 Industrieländern. Entsprechend gut federt ein ETF auf diesen Index Schwankungen ab.

Allerdings haben MSCI World ETFs auch Schwächen: Zum einen beinhalten sie keine Schwellenländer. Und zum anderen sind sie stark von den USA geprägt. Der US-Anteil im MSCI World beläuft sich inzwischen auf mehr als 70 Prozent. Mehr noch: Der Erfolg von US-Unternehmen komprimiert sich hier vor allem auf die Technologie-Konzerne Apple, Nvidia, Microsoft, Amazon, Meta und Alphabet.

Zur Veranschaulichung: Der Wert der Nvidia-Aktie hat sich in den vergangenen zwei Jahren verzehnfacht. Davon profitiert ein ETF auf den MSCI World mit starkem US-Gewicht.

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Wie den US-Anteil im ETF-Depot senken?

Es gibt ein paar Möglichkeiten, den US-Anteil im ETF-Depot und damit das sogenannte Klumpenrisiko zu reduzieren. Vor allem, wenn du parallel auch noch in Themen-ETFs mit Technologie-Schwerpunkt investiert bist. Schließlich bedeutet ein Klumpenrisiko, also die Konzentration deines Depots auf bestimmte Branchen oder Regionen, dass dein Geld von möglichen Kursschwankungen stärker betroffen ist.

Schwellenländer-ETFs & Europa als Gegengewicht nutzen

Die erste Option liegt auf der Hand: Mehr Schwellenländer (Emerging Markets ETFs) mit ins Depot zu nehmen. Das geht mit einem Welt-ETF, der diese berücksichtigt – zum Beispiel mit dem iShares MSCI ACWI UCITS ETF, dem SPDR MSCI ACWI UCITS ETF oder Amundi MSCI All Country World UCITS ETF EUR Acc.

Eine weitere Stellschraube ist, sofern du bereits einen Welt-ETF mit US-Übergewicht hast, zusätzlich einen reinen Emerging Markets ETF zu besparen. Oder mit ETFs auszugleichen, die sich auf die stärksten Unternehmen in Europa konzentrieren.

Hier bieten sich zum Beispiel der Xtrackers MSCI Emerging Markets ETF 1C, iShares MSCI EM Asia UCITS ETF für Asien oder der Amundi Stoxx Europe 600 für Europa an.

Sei dir aber bewusst: Je mehr ETFs du in dein Portfolio packst, desto schwieriger kann es werden, selbst den Überblick über die Balance zu behalten. Dabei helfen können dir Apps zum Tracken deines Portfolios. Wir haben vier davon für dich in diesem Ratgeber getestet.

Weniger USA: Welt-ETF besparen, der alle Anteile gleich gewichtet

Vielleicht hast du dich gefragt, wieso es überhaupt in MSCI World ETFs zu einem so starken US-Fokus kommt? Das liegt an der Gewichtung nach dem Börsenkapital der jeweiligen Unternehmen. Tatsächlich gibt es einen ETF, der die im Indexfonds enthaltenen Titel ungefähr gleich gewichtet: der Invesco MSCI World Equal Weight UCITS ETF. Allerdings existiert er noch nicht lange genug, um eine Bilanz zur 5-Jahres-Performance ziehen zu können.

Gegenüber dem Handelsblatt erklärt Sebastian Stöhr, Invesco-Experte für ETFs, dass jedes Quartal die Gewichtung der Anteile angepasst würde. Dies führe zu einem US-Anteil von nur noch 43 Prozent. Elf Prozent würden dann noch auf jene Technologie-Konzerne entfallen, die in anderen Welt-ETFs eine so enorme Rolle spielen.

ETFs ohne USA: Die US-Wirtschaft bewusst ausklammern

Eine radikale Lösung, die gut überlegt sein will, ist das Ausschließen der US-Wirtschaft. Auch das geht, beispielsweise mit dem Xtrackers MSCI World ex USA UCITS ETF 1C oder Amundi MSCI World ex USA UCITS ETF.

Wer diese Option in Erwägung zieht, profitiert logischerweise nicht von der anhaltenden Rally der großen US-amerikanischen Tech-Unternehmen. Der Fortschritt in Sachen KI (Künstliche Intelligenz) und Digitalisierung spielt sich derzeit nun mal am US-Markt ab. Außerdem darf das US-Gewicht nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass Apple und Co. global agieren. Heißt: Die US-Riesen erwirtschaften ihr Geld nicht alleine in den USA, ganz im Gegenteil.

Gleichzeitig crasht der Kurs eines ETF, der den weltgrößten Finanzmarkt ausklammert, im Falle einer Krise der Tech-Riesen wohl kaum. Wobei auch hier klar sein sollte: Ein ETF-Depot zur Altersvorsorge sollte einen Anlagehorizont von zehn bis 30 Jahren haben, sodass dein Depot Zeit hätte, sich zu erholen.

Fazit: Aus den genannten Gründen bieten sich der Xtrackers MSCI World ex USA UCITS ETF 1C oder Amundi MSCI World ex USA UCITS ETF als Depot-Grundlage eher nicht an. Hinzu kommt: Beide ETFs wurden erst kürzlich aufgesetzt. Auch hier ist die Jahresperformance abzuwarten.

Zum Weiterlesen: Du möchtest wissen, wie du Schritt für Schritt einen ETF-Sparplan auflegst? Dann schau doch hier mal rein: ETFs für AnfängerInnen: So findest du die besten für 2025

Tabelle: ETFs für weniger USA im Depot

Damit du den Überblick über die genannten ETFs nicht verlierst, haben wir sie dir in folgender Tabelle zusammengetragen. An dieser Stelle sei noch einmal gesagt, dass es sich lediglich um eine Auswahl handelt.

Name ISIN Volumen Performance 5 J. Laufende Kosten pro Jahr (p.a.) Replikation Ertrag
Welt-ETFs mit Schwellenländern iShares MSCI ACWI UCITS ETF USD Acc. IE00B6R52259 16,73 Mrd. € +79,37 % 0,20 % Optimiert Thesaurierend
SPDR MSCI ACWI UCITS ETF USD Acc. IE00B44Z5B48 4,1 Mrd. € +78,13 % 0,12 % Optimiert Thesaurierend
Amundi MSCI All Country World UCITS ETF EUR Acc. LU1829220216 1,56 Mrd. € +79,79 % 0,45 % Synthetisch Thesaurierend
Emerging Markets ETFs oder Europa Xtrackers MSCI Emerging Markets ETF 1C USD Acc. IE00BTJRMP35 5,62 Mrd. € +21,10 % 0,18 % Optimiert Thesaurierend
iShares MSCI EM Asia Ucits ETF USD Acc. IE00B5L8K969 3,03 Mrd. € +28,38% 0,20 % Vollständig Thesaurierend
Amundi Stoxx Europe 600 UCITS ETF Acc. LU0908500753 8,78 Mrd. € +45,43 % 0,19 % Vollständig Thesaurierend
ETF mit gleicher Gewichtung Invesco MSCI World Equal Weight UCITS ETF Acc. IE000OEF25S1 39,02 Mio. € 0,2 % Optimiert Thesaurierend
ETFs ohne USA Xtrackers MSCI World ex USA UCITS ETF 1C USD Acc. IE0006WW1TQ4 308,87 Mio. € 0,15 % Vollständig Thesaurierend
Amundi MSCI World ex USA UCITS ETF IE00085PWS28 2,42 Mio. € 0,15 % Vollständig Thesaurierend

Quelle: onvista.de, justETF (Stand: 17.12.2024)

IconherMoney Tipp: Portfolio-Rebalancing nicht vergessen!

Durch die Schwankungen der Börse kann es sein, dass bestimmte Anlageklassen nach einer gewissen Zeit ein größeres Gewicht haben als ursprünglich geplant. Damit steigt das Klumpenrisiko. Deshalb ist es sinnvoll, diese Verschiebungen einmal im Jahr zu bereinigen und dein Depot entsprechend umzuschichten. Stichwort: Rebalancing. Wie das geht, erfährst du in diesem Ratgeber von uns.



Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.

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Laura Gaida

Laura Gaida ist ausgebildete Politik- und Nachrichtenjournalistin. Sie arbeitete bei FOCUS Online, WELT/WELT am Sonntag und schrieb für Zeit Online. Ihren zweiten Master machte Laura zum Thema Business Innovation. In dieser Zeit beschäftigte sie sich intensiv mit Start-ups, Geschäftsmodellen und Geldanlage. Zuletzt war sie als Nachrichtenchefin bei Utopia.de und als Textchefin bei Finanztip tätig. Seit September 2024 ist sie Head of Content bei herMoney.

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