Pflegeimmobilie als Kapitalanlage kaufen: Eine gute Idee?
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Wer im Alter abgesichert sein will, muss meist selbst vorsorgen und investieren. Doch geht das auch mit Sachwerten? Hier ist die Antwort.
Per Definition sind Sachwerte physische (also materielle) Vermögenswerte, die einen inneren Wert besitzen.
Krisensichere Sachwerte sind beispielsweise Immobilien und Edelmetalle wie Gold und Silber. Aber auch Rohstoffe und Antiquitäten sowie Kunst und Oldtimer gehören dazu.
Sachwerte können dein Portfolio erweitern und diversifizieren. Du solltest sie allerdings mit Bedacht auswählen.
Finanzielle Freiheit – das wünschen sich viele Menschen. Das bestätigt auch der Financial Freedom Report der LV 1871 von 2023. Die Studie zeigt, dass für fast 63 Prozent der Befragten finanzielle Unabhängigkeit einen elementaren Bestandteil von Freiheit darstellt. Frauen ist der Aspekt mit 69,7 Prozent sogar wichtiger als Männern mit 55,7 Prozent.
Das ist ein gutes Zeichen. Denn Frauen sind gesellschaftlich noch immer benachteiligt und landen eher in Altersarmut. Umso wichtiger also, frühzeitig vorzusorgen. Dafür gibt es verschiedene Optionen. In diesem Artikel konzentrieren wir uns vor allem auf Sachwerte.
Sachwerte sind im Gegensatz zu ETFs, Aktien und Anleihen physisch greifbar. Man bezeichnet Sachwerte daher auch als materielle Vermögenswerte. Wer investieren möchte, hat verschiedene Optionen. Die nachfolgende Sachwerte-Liste gibt dir einen groben Überblick:
Weiter unten beschäftigen wir uns ausführlich mit den verschiedenen Möglichkeiten und gehen auch auf grüne Sachwerte ein. In den nächsten Absätzen erfährst du erst einmal mehr zu den Vorteilen und Nachteilen. Später beurteilen wir außerdem noch das Risiko und die Rendite von Sachwerten.
Vorteile:
Nachteile:
Es gibt verschiedene Gründe, weshalb du in Sachwerte investieren solltest. Die Geldanlage in Sachwerte bietet beispielsweise einen Schutz vor Inflation, da sich der Wert an den steigenden Preisen orientiert. Das ist besonders bei Immobilien und Edelmetallen der Fall. Dadurch behalten sie Kaufkraft und bleiben in Krisenzeiten stabil.
Zudem diversifizieren Sachwerte dein Portfolio und streuen das Risiko. Denn sie sind weniger von den Finanzmärkten abhängig. Immobilien oder landwirtschaftlichen Flächen kannst du außerdem selbst nutzen oder vermieten. Dadurch generierst du passives Einkommen und erhöhst den praktischen Nutzen der Investition.
Sachwerte sind noch dazu oft nur begrenzt verfügbar, was ihren Wert automatisch mit der Zeit steigert. ExpertInnen gehen zum Beispiel davon aus, dass in 15 Jahren die Goldreserven der Erde aufgebraucht sind und das Edelmetall nicht weiter neu abgebaut werden kann. Rarität treibt den Preis nach oben.
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Weiter oben haben wir dir schon grob die verschiedenen Sachwerte aufgelistet. In diesem Kapitel beschäftigen wir uns damit etwas genauer. Das sind die wichtigsten Sachwerte mit Beispielen:
Es gibt auch grüne Sachwerte. Sie legen Wert auf nachhaltige, ökologische oder umweltfreundliche Investitionen. Das sind beispielsweise erneuerbare Energien oder energieeffizient gebaute Immobilien.
In manche Sachwerte kannst du direkt investieren, an anderen kannst du dich nur beteiligen – beispielsweise an Rohstoff-Sachwerten. Die Investitionsmöglichkeiten unterscheiden sich folgendermaßen:
Direktkauf: Beim Direktkauf erwirbst du als Anlegerin den Sachwert direkt und in physischer Form. Du hast am Ende also etwas zum Anfassen.
Aktien: Wie bereits erwähnt, lassen sich manche Sachwerte nicht direkt physisch erwerben, sondern nur über Umwege. Ein Umweg können beispielsweise Aktien eines Unternehmens sein, das in Rohstoffe investiert oder sie produziert.
ETFs und Fonds: Alternativ bieten sich ETFs und Fonds-Sachwerte an. Sie ermöglichen dir eine breite Diversifikation und einen preiswerten Einstieg in ein andernfalls teures Investment (zum Beispiel Immobilien-ETFs).
Wie schneiden Sachwerte in verschiedenen Kategorien ab? Wir betrachten:
Krisensicherheit und Risiko: Je nach Region kann das Risiko schwanken. In Ballungsgebieten und Städten sind Immobilien meist ein krisensicheres Investment. Du solltest jedoch nicht vergessen, dass mit einem Gebäude auch Kosten auf dich zukommen (zum Beispiel für die Instandhaltung). Auf dem Land ist der Immobilienpreis günstiger, der Kauf aber auch riskanter. Schließlich ist Landflucht kein neues Phänomen.
Rendite: Die Rendite bei Immobilien sind Mieteinnahmen und Gewinne beim Verkauf. Die Höhe hängt jedoch von der Lage und vom Zustand der Immobilie ab. Kaufst du eine Wohnung mit Kredit und vermietest sie, sollten die Mieteinnahmen mindestens deine monatliche Tilgung ausmachen.
Kosten: Viel Rendite kannst du bei besonders gut gelegenen Immobilien in einwandfreiem Zustand erwarten. Diese Objekte sind jedoch meist sehr teuer. In der Hinsicht lohnen sich gegebenenfalls andere Sachwerte mehr.
Verwaltungsaufwand: Ein Grundstück muss gepflegt und ein Haus oder eine Wohnung instandgehalten werden. Dafür musst du Zeit und Geld aufwenden. Zwar kannst du auch jemanden dafür engagieren, allerdings bekommst du das natürlich nicht umsonst.
Nachhaltigkeit: Immobilien können nachhaltig sein – da kommt es jedoch auf den individuellen Fall an. Ein modernes und effizient gebautes Gebäude reduziert den Energieverbrauch, kostet aber einiges an Ressourcen. Nachhaltige Materialien können die Lebensqualität erhöhen, treiben aber die Baukosten in die Höhe. Das wiederum kann aus sozialer Sicht nicht nachhaltig sein (Stichwort Gentrifizierung).
Krisensicherheit und Risiko: Edelmetalle gelten als besonders krisensicher und schützen dein Geld vor Inflation. Allerdings ist ihr Wert von Angebot und Nachfrage abhängig. Steigt beispielsweise das Interesse an Gold, nimmt auch der Preis zu. Umgekehrt fällt der Preis bei geringer Nachfrage.
Rendite: Edelmetalle bringen keine laufenden Erträge und nur wenig Rendite. Zwar steigt der Preis kontinuierlich – reich wirst du damit allerdings nicht. Zum Vergleich: 1980 lag der Goldpreis für eine Unze im Schnitt bei 613 US-Dollar, heute bei rund 2.500 US-Dollar. Also ein Zugewinn von „nur“ 1.887 Euro – in mehr als 40 Jahren.
Kosten: Du kannst selbst entscheiden, wie viel Geld du in Edelmetalle investieren möchtest. Das ist ein Vorteil. Gold und Silber lässt sich zum Beispiel in unterschiedlichen Größen kaufen. Auch im Ein- und Verkauf bist du flexibel. Steht der Preis gerade günstig, kannst du zuschlagen.
Verwaltungsaufwand: Edelmetalle benötigen in der Regel keine besondere Pflege. Du musst sie lediglich gut und sicher verstauen – am besten in einem festmontierten Tresor oder in einem Bankschließfach. Das kostet jedoch beides Geld. Gute Tresore kommen schnell auf mehrere hundert Euro.
Nachhaltigkeit: Edelmetalle sind sowohl nachhaltig als auch umweltschädlich. Der negative Teil: Der Abbau schadet der Umwelt, zerstört den Lebensraum von Tieren und beutet in manchen Ländern durch unzumutbare Arbeitsbedingungen Minenarbeiter aus. Der positive Teil: Edelmetalle sind langlebig und können wiederverwendet werden. Außerdem gibt es mittlerweile Unternehmen, die ethische und nachhaltige Praktiken im Edelmetallabbau fördern und faire Arbeitsbedingungen sicherstellen.
Krisensicherheit und Risiko: Industrielle oder pflanzliche Rohstoffe wie Gas, Öl oder Weizen können starke Preisschwankungen erleben. Noch dazu sind sie abhängig von geopolitischen Entscheidungen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Das macht sie volatil. Das hat man besonders während der Corona-Pandemie und zu Beginn des Ukrainekriegs gesehen.
Rendite: Der Markt bestimmt den Preis. Rohstoff-Sachwerte können in die Höhe schießen und eine hohe Rendite abwerfen, aber auch einbrechen. Das macht sie zu einer riskanteren Geldanlage.
Kosten: Du kannst selbst entscheiden, wie viel Geld du in Rohstoff-Aktien oder -ETFs stecken möchtest. Dadurch bleibst du flexibel. Außerdem lassen sich Wertpapiere schneller und einfacher verkaufen als ein physischer Gegenstand.
Verwaltungsaufwand: Bei ETFs hast du kaum Verwaltungsaufwand. Schließlich dienen sie in der Regel als langfristiges Investment. Der Aufwand reduziert sich zusätzlich, wenn du einen Sparplan anlegst. Bei Einzelaktien solltest du den Markt regelmäßig im Auge behalten, um auf Veränderungen reagieren zu können.
Nachhaltigkeit: In Sachen Nachhaltigkeit schneiden industrielle Rohstoffe etwas schlechter ab als Edelmetalle. Die Umweltbelastungen sind ähnlich hoch. Zudem sind Rohstoffe meist nicht wiederverwendbar oder recycelbar. Bei pflanzlichen Rohstoffen kommt es auf die Pflanze an. Baumwolle hat einen hohen Wasserbedarf, Kaffee benötigt viel CO2. Immerhin kannst du auf Fairtrade-Siegel achten.
Krisensicherheit und Risiko: Sammlerstücke gelten in der Regel als relativ krisensicher, da sie ihren Wert nicht verlieren. Es kann zwar zu Marktschwankungen kommen, ein Totalverlust ist jedoch sehr unwahrscheinlich. Einziges Problem: Du kannst diesen Sachwert nicht sofort verkaufen, sondern musst erst auf den geeigneten Käufer beziehungsweise die geeignete Käuferin warten.
Rendite: Angebot und Nachfrage bestimmen wie bei Edelmetallen den Preis. Je nach Alter, Seltenheit und Zustand kann ein Sammlerstück einen hohen Gewinn bringen. Eine laufende Rendite kannst du aber nicht erwarten. Es gilt: ganz oder gar nicht. Entweder du verkaufst deinen Sachwert oder du behältst ihn.
Kosten: Sammlerstücke sind oft teuer oder in schlechten Zuständen. Ersatzteile für Oldtimer sind meist kostspielig. Außerdem müssen große und besonders teure Gegenstände versichert und richtig untergebracht werden.
Verwaltungsaufwand: Hier müssen wir differenzieren. Muss das Sammlerstück restauriert oder repariert werden – oder ist der Zustand einwandfrei? Braucht es einen besonderen Lagerort beziehungsweise eine Garage oder hängt es zu Hause an der Wand? Muss eine Zusatzversicherung dafür abgeschlossen werden? Je nach Sammlerstück variiert der Verwaltungsaufwand.
Nachhaltigkeit: Sammlerstücke sind in der Regel sehr nachhaltig. Schließlich geht es bei Antiquitäten, Schmuck oder Gemälden darum, bereits existierenden Gegenständen neues Leben einzuhauchen und sie wiederzuverwenden. Lediglich bei Oldtimern lässt sich darüber streiten. Sie bewahren zwar historischen Wert, schädigen allerdings die Umwelt mehr als ein modernes Auto.
Sachwerte können sich für alle AnlegerInnen lohnen – sind aber teilweise eine Frage des Geldes. Besonders Immobilien und Edelmetalle haben es in sich. Gold kostet zum Beispiel mittlerweile pro Unze rund 2.200 Euro (Stand: September 2024). Dafür hat es keinen exponentiellen Wertzuwachs.
Immobilien hingegen bergen großes Potenzial, sind aber umso teurer. Laut Immobilienmakler Engel & Völkers kostet ein Haus in Bayern in diesem Jahr 2.979 Euro pro Quadratmeter. Wohnungen sind mit durchschnittlich 3.473 Euro pro Quadratmeter noch einmal ein Stück teurer. Bei einer 60 Quadratmeter großen Wohnung sind das beispielsweise schon mehr als 208.000 Euro.
Sachwerte sind daher mit Privilegien verbunden – und die meisten Menschen können nicht mal eben zehntausende (oder hunderttausende) Euro aus dem Ärmel schütteln. Wie gut also, dass sich auch in kleinerem Rahmen in Sachwerte investieren lässt. Wie das geht, beleuchten wir im nächsten Kapitel.
Du weißt nun, was es mit Sachwerten auf sich hat und welche Chance und Risiken sie mit sich bringen. Doch wie integriert man sie nun in ein Portfolio? Das erfährst du in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Schritt 1: Lege deine Ziele und deinen Anlagehorizont fest
Überlege dir, welche Ziele du mit deiner Investition verfolgst und ob du kurzfristig oder langfristig investieren möchtest. Entscheide, ob du für den Ruhestand sparst oder ob es dir darum geht, den Wert deines Geldes zu sichern. Deine Risikobereitschaft ist ebenfalls wichtig. Sachwerte wie Immobilien sind weniger volatil, während Rohstoffe oder Kunst stärkeren Schwankungen unterliegen.
Schritt 2: Wirf einen Blick auf dein bestehendes Portfolio
Hast du derzeit nur in Geldwerte beziehungsweise Finanzwerte wie Aktien und ETFs investiert, kann es sinnvoll sein, mit Sachwerten für mehr Diversifikation zu sorgen. Gleiches gilt, wenn du im Moment nur risikoreiche Geldanlagen besitzt. Achte auf ein gewisses Gleichgewicht.
Schritt 3: Kalkuliere dein Budget
Die wichtigste Frage vor dem Investment: Wie viel Geld kannst und willst du überhaupt investieren? FinanzexpertInnen empfehlen, nicht mehr als 10 Prozent bis 20 Prozent des Gesamtvermögens in Sachwerte zu stecken.
Schritt 4: Wähle geeignete Sachwerte aus
Sobald du weißt, wie viel du ausgeben möchtest, kannst du dich bei den Sachwerten umsehen. Besonders bei Immobilien und Oldtimern ist schnell klar, ob sie als Anlage in Frage kommen. Bei Edelmetallen oder Schmuck kannst du auf kleinere oder größere Mengen sowie unterschiedliche Legierungen ausweichen. Ein 10 Gramm Goldbarren kostet beispielsweise rund 758 Euro, ein 5 Gramm Goldbarren hingegen 382 Euro (Stand: September 2024).
Schritt 5: Entscheide dich für eine Investitionsart
Wie du bereits weißt, musst du Sachwerte nicht immer physisch kaufen. Du kannst dich beispielsweise auch an Immobilienfonds beteiligen oder in Rohstoff-ETFs investieren. Diese Anlage in Sachwerte ist in der Regel mit weniger Kosten verbunden.
Schritt 6: Plane den Kauf und die Verwaltung
Je nach Sachwert kann unterschiedlich viel Verwaltungsaufwand auf dich zukommen. Bei einer Immobilie musst du beispielsweise einiges beachten und gegebenenfalls die Bank für einen Kredit miteinbeziehen. Edelmetalle müssen gelagert werden – am besten in einem gut montierten Tresor oder Schließfach.
Schritt 7: Überprüfe dein Investment regelmäßig
Auch wenn Sachwerte wertbeständiger sind als Finanzwerte wie beispielsweise ETFs und Einzelaktien, kann der Markt schwanken – und damit dein Portfolio. Genauso gut können sich aber auch deine Lebensumstände oder persönlichen Anlageziele ändern. Daher solltest du dein Investment regelmäßig überprüfen.
Ein diversifiziertes Portfolio ist der Grundbaustein für finanzielle Sicherheit. Du solltest nie alles auf eine Karte setzen. Wir denken, dass es sinnvoll ist, sich zum Großteil auf ETFs zu konzentrieren. Sie bieten dir (mit verhältnismäßig geringem Risiko) die Möglichkeit, in einen breiten Markt zu investieren – auch schon für wenig Geld. Einzelaktien und Sachwerte können deine Geldanlage erweitern.
Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.