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Die EZB senkt die Zinsen wieder – und jetzt?

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Simin Heuser

13. Juni 2024

Fünf Jahre – so lange hat der Höhenflug der Leitzinsen angehalten. Bei ihrem letzten Zinsentscheid am 06. Juni hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen nun wieder gesenkt. Ein Schritt mit Folgen für Wirtschaft und Finanzmärkte. Aber warum war es jetzt im Juni so weit? Und was bedeutet die Zinssenkung für VerbraucherInnen?

Inhalt

Was ist die EZB eigentlich?

Die EZB ist die Hüterin des Euros und sorgt dafür, dass unser Geld stabil bleibt. Sie reguliert die Geldmenge und setzt die Leitzinsen fest, die bestimmen, wie teuer es für Banken ist, sich Geld zu leihen. Das beeinflusst dann, wie teuer Kredite für uns alle werden und wie viel Zinsen wir auf unser Erspartes bekommen. Ihre Entscheidungen sind also wichtig für die Wirtschaft in der gesamten Eurozone.

Die erste Zinssenkung seit fünf Jahren

Also, was genau ist passiert? Die EZB hat den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf nun 3,75 Prozent gesenkt. Das klingt vielleicht nach wenig, aber es hat große Auswirkungen. Warum? Diese Maßnahme markiert den Beginn einer neuen Phase in der Geldpolitik, nachdem die Zinsen zuvor in mehreren Schritten angehoben wurden, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Der Grund für diese Entscheidung liegt in der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Die Inflation war eine ganze Zeit lang extrem hoch, aber in den letzten Monaten hat sich die Lage etwas beruhigt. Trotzdem bestehen noch Unsicherheiten, vor allem weil die Löhne stark gestiegen sind und das die Preise wieder in die Höhe treiben könnte. Die EZB will hier gegensteuern und die Wirtschaft unterstützen, ohne die Inflation zu sehr anzufachen.

Auswirkungen der Zinssenkung

Für SparerInnen und KreditnehmerInnen: Die ersten Banken haben schon reagiert und ihre Zinsen entsprechend des EZB-Entscheids gesenkt. Es ist zu erwarten, dass die Zeit der Zinsüberbietungen der Banken langsam wieder nachlässt. Für uns als SparerInnen ist das natürlich keine erfreuliche Nachricht. Aber es gibt auch die andere Seite: Kredite, zum Beispiel für den Hauskauf, werden wieder günstiger. Das bedeutet, dass sich mehr Menschen ein eigenes Zuhause leisten können und die Baukosten sinken.

Auf die Wirtschaft: Niedrigere Zinsen sind wie ein kleiner Turbo für die Wirtschaft. Firmen können sich günstiger Geld leihen und mehr investieren. Auch für uns Verbraucher wird es attraktiver, Geld auszugeben statt es zu sparen. Das kurbelt den Konsum an und hilft der Wirtschaft, wieder in Schwung zu kommen. Allerdings wirken diese Effekte nicht sofort. Es dauert ein bisschen, bis wir die positiven Auswirkungen spüren. Auf der anderen Seite muss die EZB aufpassen, dass die Wirtschaft nicht überhitzt und die Preise wieder zu stark steigen.

Internationale Auswirkungen: Ein schwächerer Euro könnte ebenfalls eine Folge der Zinssenkung sein. Das bedeutet, dass unsere Exporte – also Waren, die wir ins Ausland verkaufen – günstiger werden. Das ist gut für die heimische Wirtschaft, weil es die Nachfrage nach unseren Produkten steigert. Allerdings werden Importe teurer, also Produkte, die wir aus dem Ausland kaufen. Das könnte uns am Ende wieder mehr kosten.

Fazit – Quo vadis EZB?

Die Zinssenkung der EZB ist ein wichtiger Schritt, um die Wirtschaft in der Eurozone anzukurbeln und die Preisstabilität zu sichern. Kurzfristig bedeutet das für uns niedrigere Zinsen auf Kredite und weniger Erträge auf Sparguthaben. Langfristig muss die EZB jedoch aufpassen, dass die Wirtschaft nicht überhitzt. Wie es weitergeht, hängt davon ab, wie sich die Inflation und die wirtschaftliche Lage entwickeln. Eines ist sicher: Die EZB wird weiterhin genau hinschauen und im Zweifel erneut eingreifen.

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Disclaimer: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Trotz sorgfältiger Recherche kann herMoney keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernehmen. Der Artikel dient lediglich der allgemeinen Information und stellt keine Rechtsberatung dar.

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Simin Heuser

Simin Heuser hat Volkswirtschaftslehre studiert und war bereits für verschiedene Fondsgesellschaften und Fintechs tätig. Sie schreibt unter anderem als freie Autorin über Finanz- und Versicherungsthemen.

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