Frauenpower-Fonds
15. Februar 2018
Mit Themenfonds setzen Sie Anlage-Schwerpunkte. Ein Beispiel sind Unternehmen mit hohem Frauenanteil in den Führungsetagen.
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Du hältst bestimmte Trends für zukunftsträchtig? Dann kannst du auf Themen-ETFs setzen. Wir erklären, wie's geht.
Welche Fonds investieren in Haustiere und Cannabis?
Künstliche Intelligenz und Mobilitätsthemen im Trend
Klimaschutz und nachhaltige Unternehmen
Breit streuende ETFs etwa auf den MSCI World sind ein solides Basis-Investment und für viele der erste Schritt an die Börse. Darüber hinaus können fortgeschrittene Anlegerinnen mit Themenfonds bestimmte Schwerpunkte setzen und so ihre Rendite erhöhen.
Mit ETFs und aktiven Fonds kannst du auf große Megatrends wie Technologie und Nachhaltigkeit setzen, aber auch auf Mini-Nischen wie Cannabis.
Wer in Themenfonds investieren möchte, muss sich einlesen und die Märkte beobachten. Einerseits um Chancen zu erkennen und andererseits um wieder auszusteigen, wenn die Sparte nicht mehr zukunftsträchtig ist.
In den vergangenen Jahren standen Mischfonds in der Gunst der AnlegerInnen ganz oben. Das war auch 2021 so: Von Januar bis Dezember generierte diese Fondskategorie mehr als 402 Millionen Euro Umsatz, rund 76 Millionen mehr als im Jahr zuvor.
Eines bieten Mischfonds allerdings nicht: Sie haben kein besonderes Flair. Du kannst dir auch nicht selbst auf die Schulter klopfen, wenn der von dir ausgewählte Fonds besonders gut läuft. Mischfonds weisen weder eine extrem positive noch eine extrem negative Wertentwicklung auf, sondern bewegen sich seitwärts. Das bedeutet: Es gibt selten Ausschläge nach oben oder unten. Ein wenig erinnern sie an Eintopf: gut und nahrhaft, aber nicht extravagant.
Themen- oder Spezialitätenfonds sind das Gegenteil der Mischfonds. Im historischen Fondsvergleich fahren sie eine ordentliche Rendite ein, stellt die Anlegerzeitung „Euro am Sonntag“ fest. Unter den Themenfonds punkteten vor allem die technologieorientierten. „Keine andere Branche konnte mit den atemberaubenden Zuwächsen mithalten. Im Durchschnitt erzielten die 34 hierzulande erhältlichen Fonds für Tech-Aktien mit zehnjähriger Historie in diesem Zeitraum ein Plus von 509 Prozent“, bilanzierten die Experten. Die Fonds, die Biotechnologie im Portfolio hatten, schienen den InvestorInnen besonders attraktiv.
Du merkst: Zu Themenfonds lässt sich jeweils eine spannende Geschichte erzählen und man kann trefflich darüber diskutieren, ob man diesem speziellen Anlageschwerpunkt in nächster Zeit gute Chancen zutraut oder nicht.
Wenn du den richtigen Riecher hast, stehen die Chancen nicht schlecht, dass du überdurchschnittliche Renditen erzielst. Auf der anderen Seite ist aber auch das Risiko hoch, dass sich das eingesetzte Kapital reduziert.
Die Bandbreite der kursbeeinflussenden Ergebnisse ist hier viel größer und reicht von absolut gut bis schlecht, hohe Schwankungen inklusive. Ängstliche Gemüter können die höheren Risiken von Themenfonds ziemlich nervös machen, andere freuen sich, eine spannende Investment-Idee zu verfolgen.
Wie du vorgehen kannst
Bevor du dich an Themen-ETFs wagst, ist es sinnvoll, dir eine Portfolio-Strategie zu überlegen. Damit legst du fest, wie dein Depot aufgestellt sein soll. Bist du Anfängerin, eher sicherheitsorientiert und möchtest dein Depot möglichst einfach halten? Dann reicht es für dich vielleicht aus, nur einen breit streuenden Basis-ETF zu wählen und auf Themenfonds zu verzichten. Willst du dein Depot etwas aufpeppen und deine Rendite erhöhen, kannst du überlegen, wie viel Prozent deines Depots in Basis-ETFs fließen soll und wie viel du für Themen-ETFs erübrigen möchtest. Vorschläge zur Strukturierung deines Depots findest du in unserem Artikel über ETF-Portfolios.
Mit Themenfonds kannst du in Trends oder Technologien investieren, die du für besonders aussichtsreich hältst. Dabei muss es nicht immer gleich um „Megatrends“ wie die Alterung der Gesellschaft oder die Digitalisierung gehen. Möglich sind auch kleinere, sehr gezielte Investment-Themen.
Beispielsweise lancierte die Fondsgesellschaft Allianz Global Investors (AGI) im Januar 2019 den Fonds Allianz Pet and Animal Wellbeing (ISIN: LU1931535857). Er investiert in Unternehmen, deren Geschäftsmodell auf Haus- und Nutztiere ausgerichtet ist, wie Anbieter von Tierversicherungen, Futtermittelhersteller, Onlinehändler von Haustierbedarf oder Tiermedizinproduzenten. Der Gedanke ist, auf die zunehmend höheren Ausgaben für Haustiere zu setzen. Erstaunlicherweise ist der Fonds trotz der Anschaffungshysterie bezüglich Haustiere während Corona im Jahresvergleich in die Knie gegangen und weist ein Minus aus. Betrachtet man jedoch die Gesamtlaufzeit, liegt er immer noch in der Gewinnzone.
Ein Thema, das in der vergangenen Zeit im Fokus stand, ist Cannabis. IFM Independent Management legte dazu den ersten Cannabis-Fonds mit Vertriebszulassung in Deutschland auf. Kanadische Fonds mit entsprechendem Anlageschwerpunkt gab es schon vorher (herMoney hatte darüber berichtet).
Der „ws-hc Fonds – Hanf Industrie Aktien Global“ (ISIN: LI0443398271) investiert in die gesamte Wertschöpfungskette, die mit Hanf zu tun hat: vom Anbau über Lizenzen und Patente, Vertrieb, Forschung, Technologie sowie Pharmazie. Der Fonds setzt schwerpunktmäßig auf die nordamerikanische Hanfindustrie, weil Cannabis dort in vielen Bundesstaaten bereits legalisiert wurde. Doch der Kursverlauf ist ein Paradebeispiel dafür, dass solcherart Investments auch mal nach hinten losgehen können. So verlor der Fonds bis Ende Mai fast 60 Prozent.
Ein Megatrend, von dem sich viele Investoren überdurchschnittliches Wachstum versprechen, ist das Thema „Künstliche Intelligenz“ (KI). Der ETF-Anbieter WisdomTree legte im Januar 2019 einen ETF (ISIN DE000A2N7NJ6) auf, der Anlegerinnen einen kostengünstigen Zugang zu diesem Technologie-Megatrend eröffnet. Der ETF bildet den Nasdaq CTA Artificial Intelligence Index nach, der Unternehmen aus den Bereichen autonomes Fahren, Digitalisierung der Arbeitswelt und Gesichtserkennung sowie weitere Anwendungen für intelligente Maschinen bündelt. Im historischen Verlauf erweist sich der Fonds als Gewinner. Auch wenn er sich in diesem Jahr der negativen Börsenentwicklung nicht entziehen kann, ist er auf lange Sicht ein vielversprechender Renditebringer.
Die DWS, die Fondsgesellschaft der Deutschen Bank, bietet zu den wichtigsten Trends zwei Themen-ETFs an:
Schwer im Kommen sind Anlageprodukte, die sich um das Thema Nachhaltigkeit drehen. CPR Invest, die Themenfondstochter der großen Fondsgesellschaft Amundi, legte dazu einen Fonds auf, der in Unternehmen mit dem besten Klimaengagement investiert. „Mit dem CPR Invest – Climate Action wollen wir in die Unternehmen investieren, die bei der strategischen Berücksichtigung des Klimarisikos führend sind und sich verpflichten, ihre Treibhausgasemissionen in Einklang mit dem 2-Grad-Erwärmungsziel zu bringen“, erklärt der Manager dieses Fonds.
CPR ist nicht die einzige Fondsgesellschaft, die speziell in Unternehmen investiert, die sich für den Klimawandel engagieren. Fast jede Gesellschaft bietet einen oder mehrere nachhaltige Fonds an. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel “26 nachhaltige ETFs im Vergleich“. Auch aktive Fonds gibt es mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit.
Der absolute Veteran in Sachen Öko-Investments, der Ökoworld Ökovision Classic (ISIN: LU0061928585), wurde bereits 1996 aufgelegt. Damals war das Thema in Deutschland noch weitgehend unbekannt. Doch wer ebenfalls Pionier war und von Anfang an dabei war, konnte sich Ende Mai 2022 über einen Zuwachs von rund 260 Prozent seines Einsatzes freuen.
Ob die neu aufgelegten Spezialitäten ein geeignetes Investment darstellen oder nicht, muss jede Anlegerin selbst entscheiden. Auf alle Fälle machen sie die Fondslandschaft spannender. Außerdem ermöglichen solche Themenfonds per Definition, gezielt auf eine spezielle Investment-Idee zu setzen – eventuell nur für einen begrenzten Zeitraum. Nämlich so lange, wie die Branche oder das Thema auf dem Wachstumspfad ist. Das ist spannend, aber man muss die Märkte ein bisschen beobachten, wenn man in Themenfonds investiert.
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Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.