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In US-Aktien investieren: Die 12 besten S&P-500-ETFs im Vergleich

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Anke Dembowski

Autorin

15. Februar 2023

Ist ein ETF auf den S&P 500 eine gute Idee? Welcher schneidet am besten ab? Wir verraten es dir.

Inhalt

S&P-5oo-ETFs: Das Wichtigste in Kürze

Im S&P-500-Index sind die 500 größten börsennotierten Unternehmen der USA gelistet. Weil der US-Markt so wichtig ist, ist der S&P 500 einer der bedeutendsten Indizes überhaupt.

Das Investment könnte sich lohnen: Die 5-Jahres-Rendite des S&P 500 bewegt sich derzeit bei knapp 44 Prozent – trotz schwachem Börsenjahr! Ein ETF auf den S&P 500 ist also aussichtsreich.

Die Kosten sind niedrig und liegen zwischen 0,05 und 0,35 Prozent.

Wenn es um Superlative an den Börsen geht, führt kein Weg am US-amerikanischen Aktienmarkt vorbei. Er ist nicht nur vom Volumen her der weltweit größte Aktienmarkt, sondern auch einer der ältesten. Am bekanntesten globalen Aktienindex, dem MSCI-World-Index, haben US-Werte außerdem einen Anteil von rund 70 Prozent. Das liegt daran, dass US-amerikanische Aktien an der Marktkapitalisierung der Weltbörsen so viel Gewicht haben.

Entsprechend strahlt das, was an den US-Börsen passiert, auch auf andere Märkte aus. Das Börsen-Sprichwort „Wenn die Wall Street hustet, bekommt der DAX eine Grippe“ unterstreicht die Leuchtturm-Wirkung des US-Aktienmarktes.

Lohnt sich ein Investment in US-Aktien?

Die Frage, ob sich ein Investment in US-Aktien lohnt, ist zweifelsfrei mit „ja“ zu beantworten. Voraussetzung: Man sollte einen längeren Anlagehorizont haben, von mindestens fünf oder besser zehnJahren. Aber das gilt im Prinzip für alle Aktien-Investments.

Ein Investment in US-Aktien lohnt sich für alle Börsianerinnen. Im Ernst: Nicht im US-Aktienmarkt investiert zu sein, stellt eher ein Risiko dar. Der Grund: Wenn der US-Markt gut läuft, kann man machen, was man will, aber man wird mit hoher Wahrscheinlichkeit unterhalb des weltweiten Aktienindex MSCI World liegen.

Was ist der S&P 500?

Wenn du in den US-Aktienmarkt investieren willst, stellt sich die Frage, an welchem Index du dich orientierst. Der älteste Börsenindex, der mittlerweile aus 30 US-Aktienwerten besteht (früher waren es weniger), ist der Dow Jones Industrial Average Index – auch “Dow Jones” genannt. Er gilt zwar immer noch als Leitindex für die US-Börse, notiert aber nur 30 Werte.

Marktbreiter ist der Standard & Poor‘s 500, der die Aktien der 500 größten börsennotierten Unternehmen der USA umfasst. Es gibt noch einen dritten wichtigen Index im Bunde: den Nasdaq 100. Er enthält 100 Unternehmen, die nicht aus der Finanzbranche kommen. Aus diesem Grund ist der Nasdaq-Index sehr technologielastig.

Wenn du also den US-Aktienmarkt nur breit über die verschiedenen Branchen abdecken willst, ist der S&P 500 der richtige Index.

Wenn du den Chart unten anschaust, fragst du dich vielleicht, ob es nicht besser wäre, in den Nasdaq Composite Index zu investieren. In der Vergangenheit: ja! Der Nasdaq 100 ist ein sehr spannender Index, der viele der bekannten Technologie-Schwergewichte enthält wie Apple, Alphabet (die Google-Mutter), Microsoft, Cisco oder Amazon.

Gerade die Technologiewerte sind gut gelaufen. Aber die Investition in den Nasdaq 100 ist eine gezielte Wette auf die Technologiebranche. Aufgrund dieser Spezialisierung ist dieser Index eher etwas für Expertinnen.

Wie kann ich in den S&P 500 investieren?

Es gibt viele ETFs, die diesen Index abbilden. Aber welcher S&P-500-ETF ist der beste? Hier hilft dir unsere Tabelle, in der die bedeutendsten S&P-500-ETFs mit ihren wichtigsten Kriterien aufgelistet sind. In unserem Vergleich ist beispielsweise aufgeführt, ob der jeweilige Fonds tatsächlich in die einzelnen Unternehmen investiert („physische Replikation“) oder sie über einen Swap-Vertrag abbildet. Ob der S&P-500-ETF die Gewinne ausschüttet oder sie automatisch wieder anlegt („thesauriert“), erfährst du auch. All das kannst du in Erwägung ziehen, wenn du überlegst, welchen S&P-500-ETF du kaufen sollst.

Um den für dich passenden ETF zu wählen, kannst du zum Beispiel die laufenden Kosten betrachten, denn sie schmälern deine Rendite. Ein weiteres Kriterium kann sein, dass du einen physisch investierenden ETF wählst, und keinen, der den Index auf Swap-Basis abbildet. Ein Swap ist letztlich nur ein Vertrag mit einer Investment-Bank. Und auch eine gewisse Mindest-Größe sollte ein ETF haben, denn sonst rechnet er sich nicht für die Fondsgesellschaft und wird möglicherweise über kurz oder lang aufgelöst oder mit einem anderen Fonds verschmolzen.

Vergleich: Welcher S&P-500-ETF ist der beste?

Generated by wpDataTables

Legende: Bewertung: 1 = schlecht, 5 = top (Bewertung von Morningstar), Analysten-Bewertung: manuelle Prüfung eines Morningstar-Analysten, Schwankungen: Risiko, Replikation: Art der Index-Nachbildung, ausschüttend: Werden die Gewinne ausgezahlt?
Stand: 15.02.2023, Quelle: Morningstar

 

Allerdings brauchst du dir keine grauen Haare darüber wachsen zu lassen, ob du auch wirklich den besten ETF auf den S&P 500 ausgewählt hast oder ob es der zweit- oder drittbeste ist. Der Chart „Die drei wichtigsten US-Börsenbarometer im Vergleich“ zeigt: Die Entscheidung, auf welchen Index du setzt und in welchen Markt du investierst, ist viel wichtiger als die Entscheidung, welcher ETF im jeweiligen Markt der beste ist.

Die Unterschiede sind am Ende nur kleine Nuancen im Mini-Prozent-Bereich. Die Entscheidung „Sekt oder Selters?“ wird mit der Auswahl der richtigen Märkte getroffen.

Lieber einen ETF oder einen aktiv gemanagten Fonds?

In einen aktiv gemanagten Fonds zu investieren, lohnt sich nur dann, wenn du der Meinung bist, dass das Fondsmanagement langfristig den Vergleichsindex schlägt.

Beim S&P 500 ist das schwierig. Hier handelt es sich um 500 große US-Unternehmen, die von vielen Analysten-Teams rauf- und runter beleuchtet werden. Für einen Fondsmanager ist es nicht einfach, darüber hinaus Informationen zu bekommen, die andere Marktteilnehmer nicht kennen. Daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein aktiver Manager in diesem Segment langfristig den Index übertrifft, sehr gering. Demnach bietet es sich für den US-Aktienmarkt eher an, über einen (kostengünstigeren) ETF zu investieren.

Wie könnten sich S&P-500-ETFs entwickeln?

Am Aktienmarkt stellen wir uns immerfort die Frage, ob jetzt ein günstiger Zeitpunkt zum Investieren ist oder nicht und wie es in der Zukunft weitergeht. Aber solche Börsen-Prognosen sind immer schwierig, denn niemand – auch nicht die besten ExpertInnen – können die Aktienmärkte mit Sicherheit vorhersehen.

Besser ist es daher, auf die langfristigen Durchschnitte zu schauen und sich daran zu orientieren. Historisch gesehen erzielte der S&P 500 eine durchschnittliche Rendite von 10 Prozent, was traumhaft klingt. Im vergangenen Jahrzehnt liefen die Börsen allerdings auch besonders gut.

Es gibt viele weitere statistische Daten zum S&P 500, die man betrachten kann. So war zum Beispiel 1995 das beste Jahr für diesen Index (bei einer Betrachtung seit 1963): Er verbuchte eine Steigerung von +34,11 Prozent! Das schlimmste Jahr war 2008 mit einer negativen Entwicklung von 38,49 Prozent – nicht gerade schön!

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Wenn du ein eher optisch orientierter Typ bist, hilft dir vielleicht die folgende Darstellung, die Renditeverteilung einzuschätzen. Sie zeigt die jährliche Entwicklung des S&P 500 Index seit 1963. Du siehst: Die grünen Balken überwiegen, das heißt es gab mehr Jahre mit einem positiven Ergebnis. Aber es gab auch negative Jahre, dargestellt durch die roten Balken.

Renditeverlauf des S&P 500 (seit 1963): Die Anzahl der positiven Jahre (grüne Balken) überwiegtS&P 500

Quelle: finanzen.net, Stand: Dezember 2022

Welche Aktien sind in S&P-500-ETFs enthalten?

Eine komplette Liste der 500 enthaltenen Titel wäre zu lang, um sie darzustellen. Du kannst sie hier jederzeit nachsehen. Aber schon die Liste der zehn größten Titel gibt einen guten Eindruck, dass es sich um einen branchenmäßig breit aufgestellten Index handelt:

Jahr

Jahresstart

Jahresende

Jahrestief

Jahreshoch

Prozent

2023

3.853,29

3.808,10

4.179,76

7,73

2022

4.778,14

3.839,50

3.577,03

4.796,56

-19,44

2021

3.764,61

4.766,18

3.700,65

4.793,06

26,89

2020

3.244,67

3.756,07

2.237,40

3.756,07

16,26

2019

2.476,96

3.230,78

2.447,89

3.240,02

28,88

Die zehn wichtigsten Unternehmen des S&P 500 je nach Anteil

Apple Inc. 7,02 %
Microsoft Corporation 5,78 %
Alphabet Inc. 1,91 %
Alphabet Inc. 1,72 %
Amazon.com, Inc. 3,32 %
Berkshire Hathaway INC. 1,59 %
Tesla, Inc. 2,33 %

Quelle: Market Screener, Februar 2023

Es handelt sich hier überwiegend um Weltkonzerne, deren Namen die meisten von uns kennen.

Für die Aufnahme eines Unternehmens in den S&P 500 gibt es bestimmte Kriterien, die erfüllt sein müssen. Sie werden auch regelmäßig von einem Gremium überprüft.

Die wichtigsten Kriterien sind:

  • Es muss sich um ein US-Unternehmen handeln.
  • Marktkapitalisierung mindestens 14,6 Milliarden US-Dollar (die Summe wird stets an die aktuellen Marktgegebenheiten angepasst)
  • Handelsvolumen von mindestens 250.000 Aktien in den sechs Monaten vor der Aufnahme
  • Die Aktie muss seit mindestens einem Jahr öffentlich an der New York Stock Exchangeoder im Nasdaq gelistet sein.
  • Mindestens die Hälfte der Aktien muss öffentlich zugänglich sein.
  • Im Quartal vor der Aufnahme müssen schwarze Zahlen geschrieben werden und die vier Quartale vor der Erstnotierung müssen einen Gesamtgewinn aufweisen.

Den S&P 500 gibt es auch in der Short-Version

Es gibt auch ETFs, die den S&P 500 genau umgekehrt darstellen: Steigt der Index, fällt der Preis des ETFs. Das sind dann Fonds wie der „DB X Trackers S&P 500 Short ETF“ oder der „Xtrackers S&P 500 Inverse Daily Swap UCITS ETF“. Solche ETFs sind eher etwas für ausgefeilte Aktienstrategien, mit denen sich auch auf fallende Aktienmärkte spekulieren lässt.

Übrigens: Neben dem S&P 500 berechnet Standard & Poor’s viele weitere Indizes, denn S&P ist ein großes Daten- und Index-Unternehmen. Zum Beispiel den S&P China 500 oder auch Branchen-Indizes wie den S&P Information Technology.

ETF auf den S&P 500 vs. MSCI World – was ist besser?

Die Frage „S&P 500 oder MSCI World“ ist schwierig. Du hast oben schon erfahren, dass der MSCI-World-Index rund 70 Prozent aus US-amerikanischen Titeln besteht. Die Unternehmen, die jeweils zu den beiden Indizes gehören, überschneiden sich also teilweise. Wenn du international investieren möchtest, bietet sich der MSCI-World-Index an. Möchtest du hingegen einen besonderen Schwerpunkt auf die großen US-amerikanischen Unternehmen setzen, die teilweise weltweit bekannte Marken sind, kannst du zusätzlich in einen S&P 500-Indexfonds investieren.

herMoney Tipp

Der US-Aktienmarkt ist der wichtigste Markt weltweit und der S&P 500 einer der wichtigsten Börsen-Indizes. Daher kann es gut sein, in diesen zu investieren, zumindest wenn du einen langfristigen Anlagehorizont hast. Über einen entsprechend ETF geht es ganz einfach.

Zum Weiterlesen: Dich interessieren Themen-ETFs? Dann könnten auch Clean-Energy-ETFs, Small-Cap-ETFs oder Gaming-ETFs spannend für dich sein.

Keine Ahnung von der Börse? So geht’s:

  1. Schritt: Depot eröffnen
    Um Fonds zu kaufen, brauchst du ein Depot. Das kannst du dir bei deiner Hausbank oder – meist günstiger – bei Online-Brokern einrichten. Im herMoney Depotvergleich erfährst du, welches das richtige sein könnte.
  2. Schritt: Strategie überlegen
    Kauf nicht irgendwelche Fonds. Mach dir erst Gedanken, wie dein Depot strukturiert sein soll. Welchen Anteil sollen Aktien, ETFs und Rentenfonds ausmachen? Mehr über die sogenannte Asset Allocation erfährst du hier.
  3. Schritt: Fonds auswählen
    Wie erkennt der Laie eigentlich einen guten Fonds? Lies es hier nach.
  4. Schritt: Jährlicher Check
    Der Markt ändert sich und damit dein Depot. Manche Aktien und Anleihen steigen, andere fallen. Deshalb solltest du einmal pro Jahr prüfen, ob dein Depot noch deinem Risikoprofil entspricht. Mehr dazu findest du hier.

Extra-Tipp: Was tun, wenn die Börse crasht?
Ein Börsencrash ist keine Katastrophe. Behalte einen kühlen Kopf und sitze die Kursschwankungen einfach aus. Ganz Mutige kaufen jetzt sogar nach. Warum das sinnvoll sein kann.

Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.

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Anke Dembowski

Autorin

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Geschäftsführerin des Netzwerks „Fondsfrauen".