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Geldanlage: Was Frauen tun, wenn sie ins Handeln kommen

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Birgit Wetjen

Autorin

27. Februar 2020

Wenn sich Frauen informieren, sorgen sie gerne mit renditestarken Investments fürs Alter vor. Das belegt unsere aktuelle Umfrage zur Geldanlage.

Inhalt:

Informierte Frauen kümmern sich um Ihre Finanzen

Kennen Sie das: Aufschieberitis, wenn es um die Geldanlage geht? Da haben wir ein einfaches, aber sehr wirksames Gegengift: Informationen! Unsere erste herMoney-Umfrage zur finanziellen Situation von Frauen belegt: Wer sich informiert, kommt ins Handeln! Gut 95 Prozent der Teilnehmerinnen an der Umfrage geben an, dass Informationen über das Risiko der Altersarmut sie ganz (81 %) oder teilweise (14 %) dazu motiviert haben, sich mit den eigenen Finanzen zu beschäftigen.

Jede 2. Frau (47,8 %) gab sogar an, dass herMoney ihre Anlagestrategie beeinflusst bzw. sie dazu inspiriert hat, sich um ihr Geld zu kümmern. Weitere 40 Prozent antworteten mit „Noch nicht“ – offenbar sind sie am Ball, aber noch nicht ins Handeln gekommen. Nur 13 Prozent der Teilnehmerinnen sagen, dass herMoney ihren Umgang mit Geld nicht beeinflusst hat.

Alternativen im Zinstief

Dass es keine Zinsen mehr gibt, ist der überwiegenden Mehrheit bewusst und für fast vier von fünf Frauen ein wichtiger Treiber für die Suche nach einer Geldanlage-Alternative. Hochzeit, Scheidung, Erbschaft: Die aktuelle Lebenssituation oder eine mögliche Veränderung spielt dagegen kaum eine Rolle. Fast sieben von zehn Frauen sind verheiratet (45,25%) oder in einer Beziehung (23,50%).

Dennoch befürchten vier von zehn Frauen (40 %), im Alter nicht genug Geld zur Verfügung zu haben. Für zwei von zehn ist die größte Sorge in Bezug auf Geld, auf andere angewiesen zu sein. Von Vorbehalten gegenüber Banken ist dagegen wenig zu spüren. Nur gut acht Prozent der Teilnehmerinnen befürchten, von einem Berater über den Tisch gezogen zu werden.

Frauen setzen auf Aktien, Fonds und ETFs

Wohin im Zinstief mit dem Geld? Diese Frage treibt nicht nur Frauen um. Bei den Teilnehmerinnen der Umfrage dominieren auf den ersten Blick Sparbuch, Tagesgeld oder Girokonto – fast 80 Prozent der Damen haben Geld auf einem der Konten liegen. Eine Cash-Reserve ist nötig, um unvorhergesehene Ausgaben stemmen zu können. Aber die Befragten suchen darüber hinaus nach Möglichkeiten, für das Alter vorzusorgen oder Vermögen aufzubauen. So nutzen zwei von fünf Teilnehmerinnen (40 %) geförderte Vorsorge-Verträge wie Riester oder Rürup; über den Betrieb sorgen 31 Prozent für das Alter vor.

Besonders erstaunlich und erfreulich: Satte 70 % der Teilnehmerinnen der Umfrage investieren ihr Geld an der Börse – via Aktien, Fonds oder ETFs. Damit sind die Leserinnen von herMoney.de weit besser aufgestellt als der Schnitt der Bevölkerung – ob männlich oder weiblich! Von den Börsianerinnen kauft immerhin fast jede zweite Einzelaktien, meist in der Einmalanlage. Noch beliebter sind Fonds und vor allem ETFs. Anders als bei den Investitionen in Einzelwerte baut die überwiegende Mehrheit mit diesen Produkten vor allem langfristig per Sparplan Vermögen auf.

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Rendite spielt die wichtigste Rolle bei der Geldanlage

Die herMoney-Leserinnen sind überdurchschnittlich börsenaffin, wenn es um ihre Geldanlage geht. Während Frauen im Allgemeinen vor allem auf Sicherheit bei der Geldanlage setzen, hat bei den Teilnehmerinnen der Umfrage die Rendite Priorität. Zwar gelten Rendite, Sicherheit, Transparenz und Nachhaltigkeit allesamt als wichtig, Rendite aber ist für sie bei der Geldanlage der dominierende Aspekt.

99 % der Teilnehmerinnen unserer Mini-Studie rund um Frauen und Finanzen halten Rendite bei der Geldanlage für „sehr wichtig“ oder „wichtig“. Danach folgen die Anforderungen „Sicherheit“, gefolgt von „Transparenz“. Auch für Nachhaltigkeit interessieren sich 83 % der Teilnehmerinnen. Im Gegensatz zu den Aspekten „Rendite“, „Sicherheit“ und „Transparenz“ ist die Nachhaltigkeit jedoch 17 % „egal“ – das ist der höchste „Negativ-Wert.“

Frauen haben Geld!

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen auch: Nahezu zwei Drittel der teilnehmenden Frauen haben Geld zur Verfügung, das sie vernünftig anlegen wollen. Gut sechs von zehn Teilnehmerinnen verfügt über mehr als 2.000 Euro netto im Monat, rund 12 Prozent davon haben mehr als 4.000 Euro netto im Monat zur Verfügung. Allerdings ist ein üppiges Einkommen für die Geldanlage nicht nötig.

Fast 30 % der Befragten verfügen über unter 2.000 Euro netto. Dennoch glauben gerade einmal sechs Prozent, dass sie „nicht genug Geld fürs Sparen oder Investieren haben“. Für einen Riester-Vertrag, der schon ab 5 Euro Eigenbeitrag pro Monat möglich ist, reicht es bei den meisten dann aber doch.

Gender-Pay Gap bleibt ärgerlich

Bevor Geld angelegt werden kann, muss es verdient werden. Deshalb haben wir auch nach der Bedeutung des Gender-Pay-Gap gefragt. Ergebnis: Die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen treibt Frauen weiterhin um. Für zwei von drei Frauen (65 %) ist der Gender-Pay Gap ein Thema mit Relevanz!

Zwei von fünf Frauen sind laut unserer Mini-Studie überzeugt, dass sich ohne politischen Druck nichts verändern wird. Beklagt wird vielfach mangelnde Transparenz bei den Gehältern (39,36 %), trotz des Entgelttransparenz-Gesetzes, das 2017 in Kraft getreten ist. Eine Umfrage-Teilnehmerin beklagt gar: „Der Gesetzgeber (BT) hat das Problem durch das Elterngeld noch verschlimmert: Väter bekommen nun auch für die Kinderbetreuung i.d.R. mehr Geld als Mütter, da das Elterngeld lohnabhängig ausgestaltet wurde.“

Mangelnde Transparenz und falsche Anreizwirkungen sind das Eine. Auf der anderen Seite haben einige Teilnehmerinnen aber angemerkt, dass Frauen sich auch an die eigene Nase fassen müssen. „Frauen verkaufen sich oft selbst unter Wert, wir müssen bei uns selbst ansetzen.“ Wir arbeiten daran!

herMoney-Tipp

Geld renditestark anzulegen, ist für viele Frauen wichtig. Sie möchten auch endlich beginnen, sich um Ihr Geld zu kümmern? Hier erfahren Frauen, wie die ersten Schritte in puncto Geldanlage und Vermögensaufbau in welcher Lebenslage aussehen könnten. Persönliche Fragen können Sie bei unseren Geldanlage-Seminaren für Frauen stellen. Ihnen geht es mehr darum, den Gender Pay Gap zu reduzieren? Auch hier bietet unser Finanzblog für Frauen Inspiration: So lernen Sie, erfolgreich zu verhandeln.

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Birgit Wetjen

Autorin

Birgit Wetjen ist Volkswirtin, Finanzjournalistin und Buchautorin. Sie ist überzeugt: Geldanlage ist nicht weiblich oder männlich – aber Frauen haben Berührungsängste und gehen anders an Geldthemen ran.