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Ist alles Gold was glänzt?

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Anne Connelly

4. September 2017

Unsere Kolumne handelt von Geldgeschichten, die wir Frauen erleben. Meine Freundin hat Gold gekauft, aber was genau?

 Ist alles Gold was glänzt?

Ich habe jetzt Gold gekauft“, teilte mir meine Freundin Renate freudig mit. „Prima, was genau hast Du gekauft?“ fragte ich zurück. „Na, Gold halt.“, meinte sie mit einem verwundertem Blick. Nun, Gold ist nicht gleich Gold, denke ich. Will Renate ihr Schmuckkästchen füllen? Will sie sich Gold als „Krisenwährung“ in den Tresor legen? Oder will sie gar kein Gold besitzen, sondern Rendite erzielen? Renate ist verunsichert. Sie wolle mit Gold Geld verdienen, erklärt sie mir. Was genau sie geordert habe, weiß sie spontan nicht.

Ups – die Katze im Sack gekauft? Das ist riskant. Denn nicht jede „Verpackung“ des Edelmetalls wird jedem Investment-Ziel gerecht. Und wer die Verpackung nicht kennt, kann Chancen und vor allem Risiken nicht abschätzen – und weiß womöglich nicht einmal, ob ihm Gold am Ende auch wirklich gehört oder nicht.

Welche Anlageformen hat Gold?

Gold lässt sich auf verschiedene Form als Anlage erwerben. Sie können physisches Gold in Form von Münzen und Barren kaufen – oder aber in Wertpapieren investieren, die „nur“ die Kursentwicklung abbilden. Mit diesen Papieren besitzen Sie aber gar kein Gold. Dann gibt es auch noch Wertpapiere, mit denen Sie das Recht erwerben, das „Papier“ jederzeit in Gold tauschen zu können. Und zu guter Letzt können Sie sich natürlich auch an Unternehmen beteiligen, die Gold fördern – mit Aktien von Goldminen wird die Entwicklung des Goldpreises sogar gehebelt. Das heißt, dass der Kurs der Aktien nicht 1:1, sondern stärker auf eine Veränderung des Goldpreises reagiert. Das gilt im Guten, wenn der Kurs steigt. Aber eben auch im Bösen, wenn Gold an Wert verliert. Goldminenaktien bergen also  hohe Renditechancen, aber auch hohe Risiken. Wer das als Investor nicht weiß, kann böse Überraschungen erleben.

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Für jedes Investment gibt es Argumente. Die Katze im Sack zu kaufen, ist aber in gar keinem Fall zu empfehlen. Das gilt natürlich nicht nur bei Gold. Kaufe nur, was Du auch verstehst, lautet eine wichtige Börsenregel. Ansonsten können Sie unter Umständen böse Überraschungen erleben. Das ist  beispielsweise vielen Anlegern passiert, als die US-Investmentbank Lehman Brothers 2008 infolge der US-Immobilienkrise in die Insolvenz schlidderte. Der „deutsche Aktienwert“ im Depot, den der nette Bankberater empfohlen hatte, entpuppte sich als ein „Zertifikat“ des US-Anbieters auf einen deutschen Autobauer. Und mit der Pleite des Anbieters Lehman war das investierte Geld der Anleger  futsch. Zertifikate sind rechtlich gesehen Inhaberschuldverschreibungen und unterliegen dem sog. Emittentenrisiko. Das bedeutet, dass im Fall einer Zahlungsunfähigkeit des Emittenten, also der Herausgeber des Zertifikates, die Möglichkeit des Totalverlusts des eingezahlten Anlegergeldes besteht.

Damit Sie mich nicht falsch verstehen: Das ist kein Plädoyer gegen bestimmte Anlageprodukte. Jedes hat seine Berechtigung – aber Sie sollten wissen, auf was Sie setzen und nicht nur die Chancen, sondern auch die Risiken kennen.

Goldminenaktien als Fondssparplan

Nachdem ich meine Freundin Renate eingeweiht hatte, hat sie sich schlau gemacht und sich ihr Investment genauer angesehen. Sie hat einen Fondssparplan erworben. Sie investiert also regelmäßig Geld in einen Aktienfonds, der auf Goldminenaktien setzt. Immerhin, die Rechtsform stimmt – Fonds sind sogenanntes Sondervermögen und auch im Falle einer Insolvenz des Anbieters ist das investierte Kapital geschützt. Allerdings sind Goldminenaktien heftigen Schwankungen unterworfen, weil die Entwicklung des Goldpreises mit diesen Beteiligungen quasi gehebelt wird. Das ist schön, wenn die Kurse steigen – aber riskant, weil der Hebel eben auch in die andere Richtung wirkt. Renate will langfristig investieren und ein Sparplan ist in dem schwankungsfreudigen Metier eine gute Lösung. Das gekaufte „Gold“ gehört ihr zwar nicht, aber vielleicht ermöglich der Fonds ihr eine gute Rendite. Damit lässt sich echtes Gold erwerben.

herMoney Tipp: Für Ihre solide Vermögensstrategie schauen Sie einfach in Ihrer Lebensphase nach. Mehr zum Thema gibt es hier und bald mehr zu den Vor- und Nachteile von Gold sowie die unterschiedlichen Investmentmöglichkeiten auf herMoney.

Sie haben Geschichten zu Frauen und Geld erlebt, die andere wissen sollten? Dann melden Sie sich unter kontakt@hermoney.de. Wir erzählen es weiter! 

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Anne Connelly

Anne Connelly ist die Gründerin von herMoney und eine Pionierin und Top-Managerin der Investmentfondsbranche. Sie wundert sich bis heute, warum sich so wenige Frauen aktiv um ihre Finanzen kümmern und möchte das mit herMoney ändern.