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Online-Banking: Risiken und Chancen für Frauen

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Anke Dembowski

Autorin

28. März 2019

Selbst ist die Frau, auch bei der Geldanlage. Online-Banking und digitale Vermögensverwaltungen helfen, Finanzgeschäfte zu vereinfachen.

Viele können schon gar nicht mehr ohne, aber es gibt auch heute noch Zweiflerinnen, die kein Online-Banking machen, weil ihnen das Sicherheitsrisiko zu hoch ist. Auf die Frage, welches Risiko sie ängstigt, gibt es meistens nur eine diffuse Antwort, die vage Richtung Cyber-Kriminalität deutet.

Die meisten dürften die Chancen des Online-Bankings sehr schätzen, denn es macht das Leben schlicht und ergreifend praktisch. Online-Banking bietet:

  • Zugriff aufs Konto, um mal schnell nachzusehen, ob der Ebay-Käufer schon gezahlt hat oder die Stadtwerke bereits abgebucht haben – und das rund um die Uhr
  • praktische Such-Funktionen nach Namen oder Betrag, die bei den meisten Banken auch mehrere Jahre in die Vergangenheit reichen
  • hilfreiche Zusatz-Funktionen, wie Haushaltsbuch-Funktion oder die Erträgnis-Aufstellungen der vergangenen Jahre im Online-Postfach

Sie werden es zu schätzen wissen. Zum Beispiel wenn Sie sich am Wochenende aufraffen, die Steuererklärung zu machen.

Auch die Vorlagen für Online-Überweisungen sind eine echte Hilfe, insbesondere nach der Einführung der langen IBAN-Nummern im Jahr 2016!

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So vermeiden Sie Risiken beim Online-Banking

Trotz der vielen praktischen Vorteile: Es geht ums Geld und da will niemand Risiken eingehen! Als Online-Bankerin müssen Sie daher vernünftig mit den Geheimschlüsseln umgehen, die Banken eigens für ihre Kunden entwickelt haben. Folgende Punkte sind hier zu beachten:

  • Teilen Sie niemandem Ihre PIN mit, auch nicht Ihrer besten Freundin oder Ihrem Kind! Mit der PIN kann am Geldautomaten jeder von Ihrem Konto Geld abheben. Das ist wie ein offenes Portemonnaie mit so viel Geld, wie der Dispo-Rahmen hergibt!
  • Wenn es praktisch ist, dass eine weitere Person auf Ihr Konto zugreifen kann, vereinbaren Sie lieber eine Bankvollmacht. Dann sind Abhebungen und Konto-Bewegungen, die ohne Ihr Zutun vorgenommen werden, zumindest nachvollziehbar.
  • TAN-Listen sind inzwischen eine Seltenheit. Wenn Sie sie noch nutzen, sollten Sie sie zu Hause nicht offen herumliegen lassen. Auch sollten TANs nicht auf einem Zettel in der Handtasche notiert sein.
  • Sprechen Sie mit Ihrer Bank über die verschiedenen TAN-Verfahren. Dann können Sie entscheiden, welches Ihnen am praktikabelsten und sichersten erscheint. Viele finden die Mobile-TAN, die aufs Handy geschickt wird, angenehm. Bei einigen Banken ist dieses Verfahren aber inzwischen kostenpflichtig.

Übrigens: Keine Bank der Welt ruft bei Ihnen an und fragt nach der kompletten PIN und TAN – auch nicht per E-Mail. Falls solche Anrufe oder E-Mails kommen, einfach ignorieren! Wer sich unsicher ist oder tatsächlich glaubt, dass sonst sein Konto unverzüglich gesperrt wird, am besten umgehend beim Telefonservice der Bank anrufen! Dort wird man den Sachverhalt klären.

Dazu aber keinesfalls auf einen Link gehen oder eine am Telefon durchgegebene Nummer wählen, denn das könnte eine Falle sein! Nur wenn Sie von Ihrem Telefon die darin abgespeicherte Service-Nummer Ihrer Bank anrufen, können Sie sicher sein, dass auch wirklich Ihre Bank am anderen Ende ist. Genauso online: Klicken Sie nicht auf einen Link, sondern gehen Sie über Ihren üblichen Online-Zugang zur Webseite Ihrer Bank.

Für all diejenigen, die Online-Banking für zu betrugsanfällig halten: Viele Betrügereien finden statt, indem jemand Fremdes ein Papier-Überweisungsformular ausfüllt, unterschreibt und in den dafür vorgesehenen Briefkasten der Bank einwirft. Die Banken prüfen die Echtheit der Unterschrift erst ab recht großen Summen.

Ansonsten wird das Formular maschinell bearbeitet. Wenn dann erst einmal Geld von Ihrem Konto auf ein fremdes – vielleicht noch im Ausland – überwiesen wurde, ist es sehr mühsam, den Betrug aufzudecken das Geld wieder zurückzuholen.

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Wertpapier-Handel: Warum Online-Brokerage so praktisch ist

Bei Anlagen in Wertpapiere ziehen viele Frauen einen Berater oder eine Beraterin aus Fleisch und Blut einem schnöden Online-Depot vor. Allerdings kann man von niemandem erwarten, dass er oder sie kostenlos arbeitet und sein Wissen zur Verfügung stellt. Daher kostet eine persönliche Beratung natürlich Geld. Auch wenn Sie nicht direkt das Portemonnaie öffnen, um das Honorar zu zahlen, wird die Beratung auf die eine oder andere Art „berechnet“.

Bei Fonds bekommen Sie vielleicht nur einen geringeren Rabatt auf den Ausgabe-Aufschlag und bei Einzel-Wertpapieren sind die Transaktionskosten höher als sonst. Oder Sie zahlen eine Depotgebühr, die für Online-Depotinhaberinnen weitgehend erlassen wird.

Für diejenigen, die sich auskennen und ihre Investitionen ohne Beratung tätigen können, ist Online-Brokerage sehr praktisch.

  • Sie können auch am Wochenende oder abends eine Order eingeben.
  • Sie haben einen guten Überblick über Ihre Orders und sehen, ob sie bereits ausgeführt wurden oder nicht.
  • Sie erhalten immer und zu jeder Tageszeit übersichtliche Auswertungen zu Ihrem Depot.

Da Anlegerinnen im Online-Brokerage fast alles alleine machen, können auch die Kosten für Transaktionen oder Depotführung niedriger sein als im Geschäft mit persönlicher Beratung. Logisch, oder? Bekannte Online-Broker sind comdirect, consorsbank, ING, flatex, onvista bank und viele mehr.

Digitale Vermögensverwaltung als Chance: Robo-Advice ist günstiger

Vor ein paar Jahren gab es den Begriff Robo-Advisor noch gar nicht, aber heute wird viel darüber geschrieben. Was das ist? Eine computergeführte Finanzberatung, meistens gleich mit einer angeschlossenen Vermögensverwaltung.

Sie loggen sich ein, und der Robo fragt nach Ihrem Einkommen, der Anlagesumme, um die es geht, dem Anlagehorizont, nach Ihren Erfahrungen mit Wertpapieren, wie offen Sie Risiken bei der Kapitalanlage gegenüberstehen und vielem mehr.

Auf Basis Ihrer Angaben schlägt der Algorithmus des Robo-Advisors dann ein auf Sie zugeschnittenes Portfolio vor. Die Bestandteile des vorgeschlagenen Portfolios sind im Regelfall sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds), weil sie kostengünstiger sind als aktiv verwaltete Fonds. Denn Robo-Advisor nehmen für sich in Anspruch, besonders kostengünstig zu agieren.

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Trotzdem möchten die Anbieter solcher „Robos“ natürlich etwas verdienen. Die Kosten eines Robo-Advisors bewegen sich etwa zwischen 0,35 % und 0,95 % pro Jahr, was im Vergleich zur personengebundenen Vermögensverwaltung relativ kostengünstig ist. Dort beginnen die jährlichen Kosten bei rund 1,2 %, können aber auch deutlich höher liegen. Mehr über die Nutzung von Robo-Advisors erfahren Sie hier.

Computergestützte oder persönliche Vermögensverwaltung – diese Entscheidung muss jede Anlegerin für sich entscheiden. Wenn die Börsen gut laufen, treten die Unterschiede nicht so stark zu Tage. Wenn es aber an den Börsen kracht, die Medien fast nur noch über schlechte Börsennachrichten sprechen und der Wert fast aller Depots den Rückwärtsgang einlegt, dann greifen manche Anlegerinnen eben doch lieber auf eine persönliche Beratung zurück. Also im Vorfeld überlegen:

  • Wie fühlt es sich für Sie an, wenn Sie im Falle eines Börsencrashs nicht bei einem Berater aus Fleisch und Blut anrufen können?
  • Brauchen Sie die persönliche Motivation eines Beratungsgesprächs? Brauchen Sie Empathie, also das Einfühlungsvermögen eines menschlichen Beraters, und hin und wieder einen gewissen „Schubs“, um Geld für später zur Seite zu legen?

Eine Checkliste für eine gute Beratung finden Sie hier.

Mensch oder Maschine – wer berät besser?

Manche bezweifeln, dass ein Roboter so gut sein kann wie ein Mensch. Aber eigentlich gibt es keinen Grund, warum die Qualität eines Beraters aus Fleisch und Blut besser sein sollte als die eines Robo-Advisors. Der Robo fragt schematisch und unbeirrbar alles ab, was ein guter Berater auch wissen sollte, um Sie individuell beraten zu können. Dabei vergisst der Robo keinen wichtigen Aspekt, denn der Algorithmus ist ja bei der Erstellung auf Herz und Nieren geprüft worden.

Der Robo erstellt dann nicht nach Bauchgefühl, sondern nach aktuellen finanzwissenschaftlichen Theorien das Portfolio, das er Ihnen vorschlägt. Per Knopfdruck lässt sich das Depot anschließend 1:1 umsetzen. Beim Robo-Anlagevorschlag kommen sowohl die moderne Portfolio-Theorie als auch Risiko-Optimierungsmechanismen zur Anwendung. Es geht also äußerst professionell zu.

Der Robo hat auch immer Zeit – egal ob nachts oder am Wochenende. Solange wir Zugang zu einem PC und zum Internet haben, können wir den Robo-Advisor erreichen.

Beispiele für bekannte Robo-Advisor sind Scalable, Qurion, Whitebox, vaamo, Liqid, Ginmon und viele mehr. Auch klassische Filial- oder Online-Banken wie Deutsche Bank oder comdirect bieten digitale Vermögensverwaltungen an.

herMoney-Tipp

Online-Banking und digitale Vermögensverwaltungen vereinfachen Bankgeschäfte und Geldanlagen. Wenn Sie Ihre Finanzen am PC erledigen, bleiben Sie flexibel und reduzieren die Kosten. Allerdings gilt: Keine Risiken eingehen und alle Sicherheitsanforderungen beachten!

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Anke Dembowski

Autorin

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Geschäftsführerin des Netzwerks „Fondsfrauen".