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29. Februar 2024
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5. Dezember 2024
Female Finance fördert die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen. Wir erklären, wieso Finanzen für Frauen wichtig sind.
Female Finance stärkt die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen. Sie sollen ihre Finanzen selbst überblicken, gestalten und mit ihnen Rücklagen bilden können.
Noch immer sind Frauen strukturell benachteiligt, manche sind sich dessen nicht bewusst (Gender Awareness Gap). Die Benachteiligung zeigt sich auch in der bekannten Gender Pay Gap. Zudem bekommen Frauen im Schnitt weniger Rente (Gender Pension Gap) und büßen ein Leben lang an Erwerbseinkommen ein, wenn sie sich für die Familiengründung entscheiden (Motherhood Penalty).
Das will Female Finance als Bildungsangebot ändern, indem sich Frauen mit dem richtigen Finanzwissen und sinnvollen Investments eigenständig absichern. Deshalb gibt es auch herMoney.
Wenn es um die Gleichberechtigung von Frauen und Männern geht, heißt es oft: Aber wieso sollten Frau extra unterstützt werden, wenn sie doch Gleichbehandlung wollen? Die Antwort darauf ist simpel wie schockierend: Weil Frauen Jahrzehnte lang strukturell benachteiligt wurden, die Gesellschaft sich wie selbstverständlich daran gewöhnt hat – und es schlicht an der Zeit ist, Frauen in ihren vernachlässigten Fähigkeiten zu stärken.
Hinzu kommt: Insbesondere Frauen fehlt es an Finanzbildung – und das, obwohl sie aufgrund neuer Gesetzeslagen in Deutschland dazu angehalten sind, sich zwingend um ihre finanzielle Situation zu kümmern. Dazu weiter unten mehr.
Eine der vernachlässigten Fähigkeit von Frauen ist ihr feines Gespür für Finanzen. Hier setzt Female Finance an: Denn Frauen, das haben Analysen gezeigt, können tendenziell besser mit Geld umgehen als Männer. Wieso also sollten sie nicht finanziell unabhängig sein? Female Finance hat es sich daher zum Ziel gemacht, Frauen in ihrer finanziellen Eigenständigkeit zu unterstützen. Wir von herMoney sind der festen Überzeugung, dass es uns Frauen stärker macht, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen.
Egal, ob als Single, Ehefrau, Mutter, Haus- oder Karrierefrau, geschieden, alleinerziehend oder kinderlos: Jede Frau sollte die Möglichkeiten haben, sich unabhängig von einer Partnerschaft finanziell abzusichern. Wir bei herMoney verstehen Female Finance deshalb als Teil der Female Empowerment Bewegung und möchten eine bessere finanzielle Grundlage für Frauen in unterschiedlichen Lebenslagen schaffen.
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Um selbst für sich vorsorgen zu können, müssen Frauen allerdings wissen, welche finanziellen Konsequenzen ihre persönlichen Lebensentscheidungen haben! Auf diese gehen wir nun im Detail ein.
Die wohl bekannteste Kennzahl für die finanzielle Benachteiligung von Frauen, ist der Gender Pay Gap, zu Deutsch die „Lohnlücke“. Sie zeigt den Abstand beim Verdienst zwischen Frauen und Männern an. In Deutschland sieht es hier für Frauen nicht gut aus: Laut dem Statistischen Bundesamt haben sie 2023 pro Stunde Erwerbsarbeit 18 Prozent weniger verdient als Männer. Demnach bekommen sie in absoluten Zahlen mit durchschnittlich 20,84 Euro einen um 4,46 Euro geringeren Bruttostundenverdienst.
Mit anderen Worten: Frauen werden noch immer schlechter bezahlt. Hierüber darf auch nicht hinwegtäuschen, dass die Lohnlücke seit 2006 mit damals 23 Prozent etwas schmaler geworden ist. Denn: Ab Anfang 30 nimmt der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern laut Statistischem Bundesamt fast stetig zu. Der Grund dafür ist die Familiengründung. Während Frauen im Laufe ihres Erwerbslebens für die Kinder häufiger ihre berufliche Laufbahn unterbrechen – oder ganz aufgeben – steigt der durchschnittliche Bruttostundenverdienst bei Männern ab 30 Jahren.
Dieser krasse Unterschied bezieht sich auf den sogenannten unbereinigten Gender Pay Gap: also auf die allgemeine Lohnlücke, unabhängig von der Branche, in der gearbeitet wird, oder den Arbeitsmodellen wie etwa Teilzeit, und den Führungspositionen.
Wird hingegen berücksichtigt, dass Frauen häufiger in schlechter bezahlten Branchen bzw. Berufen tätig sind und häufiger in Teilzeit gehen oder seltener leitende Positionen als Männer bekommen, beläuft sich der bereinigte Gender Pay Gap 2023 auf sechs Prozent.
Immer wieder entfachen Diskussionen darüber, ob denn nun der bereinigte oder unbereinigte Gender Pay Gap die Realität besser abbilde. Wir von herMoney sind der Ansicht: So oder so – finanzielle Gleichberechtigung sieht anders aus!
Außerdem dürfen wir als Gesellschaft nicht vergessen, dass Frauen eher in schlechter bezahlten Jobs oder in Teilzeit beschäftigt sind, weil ihnen zum einen von klein auf weisgemacht wird, dass „weichere Berufe“ besser zu Frauen passten – wie etwa in der schlecht bezahlten Pflege, fernab der gut bezahlten MINT-Berufe. Und weil ihnen zum anderen die Hauptlast der Care Arbeit gegeben wird. In der Regel schultern Frauen die Familiengründung samt Sorgearbeit und bezahlen dafür mit ihrem Lebenserwerbseinkommen.
Das führt uns direkt zum nächsten Gap zwischen Frauen und Männern: dem Gender Care Gap.
Es mag hart klingen, wenn wir sagen: Mit der Entscheidung, Kinder zu bekommen, wird eine Frau finanziell bestraft. Diese sogenannte „Motherhood Penalty“ ist aber die Realität für viele Mütter und sollte deshalb so klar benannt werden dürfen.
Zunächst einmal leisten Frauen mehr unbezahlte Care Arbeit als Männer. Durchschnittlich sind das dem Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) zufolge 79 Minuten mehr pro Tag. Während Männer pro Woche also knapp 21 Stunden unbezahlte Care Arbeit für Kinderbetreuung und Haushalt leisten, sind es bei Frauen aktuell knapp 30 Stunden.
Damit nicht genug. „Für Frauen ergeben sich dadurch wirtschaftliche Nachteile in Bezug auf ihre Entlohnung, ihre beruflichen Chancen, ihre ökonomische Eigenständigkeit und letztlich auch auf ihre Alterssicherung“, stellt das BMFSFJ fest.
Und hier kommt die „Motherhood Penalty“ ins Spiel. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2020 stellte fest, dass Frauen bis zu zwei Drittel ihres Lebenserwerbseinkommens einbüßen, sollten sie sich für eine Mutterschaft entscheiden. In Westdeutschland sind die Unterschiede gravierender als in Ostdeutschland.
Mehr noch: „Der Vergleich zwischen den Geschlechtern zeigt, dass auf das gesamte Erwerbsleben gerechnet Frauen nur rund halb so hohe Erwerbseinkommen erzielen wie Männer“, erklärte die Bertelsmann Stiftung damals in einer Pressemitteilung. „Lediglich die Lebenserwerbseinkommen der kinderlosen Frauen nähern sich denen der Männer an“, heißt es weiter.
Female Finance will hier gegensteuern. herMoney rät Frauen in Partnerschaften deshalb dazu,
Kümmern sich Frauen nicht um diese Punkte, müssen sie im schlimmsten Fall später einmal eine sehr einfache wie schmerzhafte Rechnung aufmachen: Wer von Grund auf weniger verdient und weniger Erwerbsarbeit nachgeht, bekommt am Ende auch weniger staatliche Rente. Die Rede ist vom Gender Pension Gap.
Und der kennt ganz konkrete Zahlen: Laut der Deutschen Rentenversicherung (DRV) haben 2022 in den neuen Bundesländern Frauen im Durchschnitt 1.109 Euro Brutto-Rente bekommen. Bei den Männern waren es 1.174 Euro. Besonders gravierend ist der Unterschied in Westdeutschland: Während hier Rentner 1.256 Euro erhalten, sind es nur 842 Euro bei den Frauen. Von den 842 Euro gehen dann noch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge ab.
Mit Blick auf dieses bisschen Rente, wird schnell klar, wieso laut Statistischem Bundesamt jede fünfte Frau ab 65 Jahren in Deutschland als armutsgefährdet gilt. Und wieso private Altersvorsorge für Frauen existenzsichernd ist. Nicht selten stehen Frauen, die ihren Ehemännern die Finanzen überlassen haben, bei einer Scheidung vor dem Nichts. Eigene Rücklagen zu bilden, ist deshalb das Ziel von Female Finance.
Doch obwohl Frauen – gemessen an all den genannten harten Fakten – den größeren Bedarf haben, privat fürs Alter vorzusorgen, tut das bislang nur ein Bruchteil am Aktienmarkt.
Die Geldanlage dort ist eine gute Möglichkeit, die eigene Rente aufzubessern. Es also bewusst an der Börse zu investieren, anstatt auf schlecht oder gar nicht verzinsten Konten zu parken.
Wie das Deutsche Aktieninstitut mitteilt, war 2022 nur ein Drittel aller Menschen, die in Deutschland mit Aktien sparen, weiblich. Obgleich immer mehr Frauen ihr Geld anlegen würden. „Eine gute Entwicklung“, resümiert das Deutsche Aktieninstitut.
Dem können wir von herMoney nur zustimmen. Gleichzeitig lassen sich die Hürden, weswegen mehr Männer als Frauen investieren, mit der richtigen Unterstützung schneller überwinden. Aus diesem Grund haben wir im April 2024 den herMoneyCLUB ins Leben gerufen – den finanziellen Safe Space, an dem jede Frau die Grundlagen rund um das Thema Investieren und private Altersvorsorge lernen kann.
Du möchtest dich besser im Finanzdschungel auskennen? Endlich Geld anlegen und ein Vermögen aufbauen? Dann komm in unseren herMoneyCLUB. Hier warten hilfreiche Videokurse rund um das Thema Investieren auf dich – sowie eine Community aus gleichgesinnten Frauen. Dein Safe Space für alle finanziellen Themen!
Denn strenggenommen gibt es mit dem Gender Awareness Gap, wie ihn unsere herMoney-Gründerin Anne Connelly nennt, noch eine weitere Baustelle. Demnach ist zu wenigen Frauen bewusst, dass sie in Deutschland durch Reformen und Gesetze dazu angehalten sind, sich mit ihren Finanzen auseinanderzusetzen – und sich abzusichern.
Stichwort: Reform des Scheidungsrechts. Seit 2008 müssen geschiedene Paare mehr Eigenverantwortung übernehmen. Das bedeutet, dass Ex-Partnerinnen und -Partner nicht mehr uneingeschränkt auf Kosten des oder der anderen leben können. Denn sind Kinder im Spiel, werden diese zuerst mit Unterhalt bedient.
Hat also zum Beispiel der unterhaltspflichtige Ehegatte nicht genügend Geld, geht die Frau leer aus. JuristInnen ordneten damals die Reform laut Welt so ein: “Künftig wird man nach einer Scheidung so gestellt als ob die Ehe nie geschlossen worden wäre.” Für die Ex-PartnerInnen ist es seitdem also wichtig, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen.
„Vielen Frauen ist das aber nicht klar. Oft merken sie das erst, wenn die Scheidung in vollem Gange ist“, so Connelly.
2013 dann die nächste einschneidende Veränderung: Seit dem 1. August hat jedes Kind in Deutschland einen Anspruch auf Betreuung in einer Kita oder bei einer Tagesmutter. Damit kam es zum Paradigmenwechsel in der Familienpolitik: Weg von der traditionellen Rollenverteilung aus männlichem „Ernährer“ und weiblicher „Hausfrau“.
Die damalige Bundesregierung wollte eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie – vor allem für die Frauen – ermöglichen. „Mit Erfolg. Mehr Frauen kehren früher und häufiger in den Arbeitsmarkt zurück“, ordnet Connelly ein. Das Bewusstsein dafür gilt es aber noch weiter zu stärken. Schließlich profitieren Frauen mit Blick auf die vielen Gender Gaps davon, finanziell eigenständig zu sein.
Auch die fortschreitenden Rentenreformen müssten Frauen mehr zur privaten Vorsorge animieren.
Erstens wurde die Hinterbliebenenrente – auch Witwenrente genannt – Anfang der 2000er reformiert. Für Frauen, die diese Rente in der Regel beziehen, fiel damit Anspruch weg. Konkret: Die sogenannte „große Witwenrente“ wurde gekürzt und die „kleine Witwenrente“ wird nicht mehr unbefristet, sondern nur noch 24 Monate ausbezahlt.
Zweitens ist die gesetzliche Rente – und das geben SpitzenpolitikerInnen inzwischen zu – zumindest in ihrer aktuellen Form nicht mehr sicher. Grund dafür ist eine alternde Gesellschaft mit weniger nachrückenden BeitragszahlerInnen.
Drittens schützt auch die jüngste Rentenreform nicht gegen Altersarmut, von der vor allem Frauen betroffen sind. Etwa, indem das Renteneintrittsalter flexibler als bisher gestaltet oder Care Arbeit stärker rentenrechtlich berücksichtigt wird.
Laut Connelly ist das Wissen um diese strukturelle Benachteiligung von Frauen für Frauen entscheidend. Deshalb braucht es Female Finance als Finanzbildungsangebot. Mit ihm gilt es den Gender Awareness Gap zu schließen.
Allerdings, so Connelly, ist der Weg zur finanziellen Gleichberechtigung noch lang. „Finanzbildung geschieht nicht von heute auf morgen und die persönliche Finanzplanung ist sehr individuell. Fest steht aber: Frauen können in einer Partnerschaft ein passendes Familienmodell wählen, das Muttersein nicht zum Hindernis und die Karriere nicht zum Zwang für Männer macht.“ herMoney versucht, genau das Frauen zu vermitteln.
Zumal von Female Finance und finanziell unabhängigen Frauen auch Männer profitieren. Sie haben dadurch zum Beispiel weniger Druck, der „erfolgreiche Ernährer“ der Familie sein zu müssen. Karrieren, das betont Connelly, dürfen für Männer wie für Frauen in Wellen verlaufen.
Female Finance ist folglich nicht der Versuch, Männern etwas wegzunehmen, sondern mehr Entscheidungsfreiheit und finanzielle Sicherheit für alle zu schaffen.
Disclaimer: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Trotz sorgfältiger Recherche kann herMoney keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernehmen. Der Artikel dient lediglich der allgemeinen Information und stellt keine Rechtsberatung dar.