„Lasst Euch nicht beirren!“ Herzchirurgin und Gastarbeiter-Kind Dr. Dilek Gürsoy im Interview
27. März 2018
Immigrationshintergrund, Tochter einer Analphabetin: Für Herzchirurgin Dr. Dilek Gürsoy kein Karrierehemmnis. Ein Interview.
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18. Juni 2024
Coaches gibt es mittlerweile in vielen Bereichen unseres Lebens. Wie du Coach wirst und auf welche Fehler du achten solltest.
Eine anerkannte Ausbildung zum Coach gibt es in Deutschland nicht. Theoretisch kann also jeder Coach werden.
Gute Coaches bilden sich stetig weiter, weisen geeignete Qualifikationen in ihrem Fachgebiet vor, haben viel praktische Erfahrung, einen soliden Geschäftsplan und ein starkes Netzwerk.
Coaches können sowohl in Festanstellung als auch auf selbstständiger Basis tätig werden. Deine Verdienstmöglichkeiten variieren je nach Region, Fachgebiet und Erfahrungen.
Als Coach bist du eine Art Begleiterin, die ihre KlientInnen zur Selbstreflexion und Lösungsorientierung motiviert. Es ist nicht deine Aufgabe, ihnen zu sagen, was sie tun müssen. Die Coachees sollen sich diese Dinge selbst erarbeiten. Was in der Theorie relativ einfach klingt, braucht viel Erfahrung und Know-how. Dazu zählt das Wissen über verschiedene Beratungsmethoden und -ansätze sowie ein umfangreiches Fachwissen in dem jeweiligen Gebiet, in dem du als Coach tätig bist. Eine gute Ausbildung ist daher sehr wichtig!
Wie werde ich ein guter Coach? Wenn du als Coach tätig werden möchtest, solltest du vor allem eins: Gerne mit Menschen arbeiten! Außerdem solltest du vielseitige Aufgabenstellungen mögen, Bereitschaft für lebenslanges Lernen mitbringen und dein Wissen auch gerne teilen. Zusätzlich solltest du keine Scheu vor öffentlichen Reden haben, kommunikativ sein und am besten bereits einige Erfahrung in der Durchführung von Trainings oder Seminaren haben.
Mit deiner Tätigkeit als Coach gehen viele verschiedene Anforderungen einher. Der Coach ist in Deutschland jedoch nach wie vor kein anerkannter Ausbildungsberuf. Du kannst also auch ohne Ausbildung Coach werden. Auch der Begriff „Coaching“ ist nicht geschützt, wodurch sich theoretisch jeder so bezeichnen kann und es leider viele unseriöse AnbieterInnen gibt.
Fehler: Wer glaubt, dass man keinerlei Anforderungen erfüllen muss, um als Coach erfolgreich zu sein, liegt aber falsch!
In Wirklichkeit sind eine fundierte Ausbildung und entsprechende Qualifikationen entscheidend für deinen Erfolg als Coach. Um potenzielle KundInnen überzeugen zu können, solltest du unbedingt Belege und Zertifizierungen in deinem Fachgebiet nachweisen können.
Möchtest du also beispielsweise als Business-Coach selbstständig werden, sind umfangreiche betriebswirtschaftliche Kenntnisse in Theorie und Praxis entscheidend. Ein Studium mit Schwerpunkt BWL sowie einige Jahre Berufserfahrung in führenden Positionen sind hier von Vorteil.
Wie erwähnt, arbeitest du als Coach viel mit Menschen. Soft Skills wie aktives Zuhören, Empathie, Kommunikation, Problemlösung und Selbstreflexion sind unabdingbar. Hier kannst du auf zahlreiche Programme und Kurse zurückgreifen, um deine Soft Skills zu verbessern und dich als professioneller Coach zu etablieren.
Diese Kurse werden beispielsweise auch von der Industrie- und Handelskammer (IHK) angeboten. Wenn du IHK-Coach werden möchtest, schau gerne mal auf der Website deiner örtlichen IHK oder auch IHK-Akademie vorbei, um das Angebot für angehende Coaches einzusehen. Deine nächstgelegene IHK findest du übrigens hier.
Coaches konzentrieren sich in der Regel auf ein bestimmtes Spezialgebiet. Und das aus gutem Grund: Indem du einen bestimmten Schwerpunkt setzt, kannst du deine Fähigkeiten und Expertise vertiefen und eine Nische für dich selbst schaffen. Es ist außerdem wichtig, eine ehrliche Selbsteinschätzung vorzunehmen, um zu erkennen, welche Fähigkeiten und Interessen du hast und welche Art von Coaching am besten zu dir passt.
Eine genaue Spezialisierung ermöglicht es dir, gezielter auf die Bedürfnisse deiner KlientInnen einzugehen und dich als Expertin in deinem Gebiet zu etablieren. Das hilft dir beim Aufbau deiner Vertrauenswürdigkeit und erleichtert die Gewinnung von KundInnen erheblich.
Einige Fragen, die du dir in diesem Kontext stellen könntest:
Überlege also, ob du beispielsweise ein Life-Coach oder ein Motivationscoach, ein Business-Coach oder ein Mental-Health-Coaches werden möchtest. Darüber hinaus gibt es viele weitere Möglichkeiten. Zum Beispiel:
Manche suchen sich auch eine sehr kleine Nische und möchten Aufräumcoaches, ADHS-Coaches oder Agile-Coaches werden.
Ein häufiger Fehler, den angehende Coaches machen können, ist es, sich ausschließlich auf ihre formale Ausbildung zu verlassen und keine praktische Erfahrung zu sammeln. Praktische Erfahrung ist jedoch besonders zu Beginn deiner Karriere entscheidend für den Aufbau von Vertrauen und Kompetenz als Coach.
Erfahrungen können durch Praktika, Freiwilligenarbeit, Pro-Bono-Arbeit oder durch die Arbeit mit Peer-Gruppen erreicht werden. Nutze jede Gelegenheit, um deine Fähigkeiten in realen Coaching-Situationen anzuwenden und zu verfeinern. Du könntest auch in Erwägung ziehen, zunächst unter der Anleitung eines anderen erfahrenen Coaches zu arbeiten, um wertvolle Einblicke und regelmäßiges Feedback zu erhalten. Praktische Erfahrung hilft dir nicht nur, dein theoretisches Wissen zu festigen, sondern auch, deine Coaching-Techniken zu testen und anzupassen.
Du fühlst dich bereit, dein eigenes Coaching-Geschäft zu gründen? Dann vermeide den Fehler zu denken, dass sich ein Coaching-Geschäft von selbst aufbauen wird, sobald die Ausbildung abgeschlossen ist. In Wirklichkeit erfordert der Aufbau eines erfolgreichen Coaching-Geschäfts Zeit, Geduld und eine Menge Arbeit.
Zum Aufbau deines Geschäfts gehören:
Wie du siehst, gibt es einige Formalien zu erledigen. Dazu gehört auch die ganz formale Gründung deines Business. Um Coach zu werden, musst du Folgendes erledigen:
Vielleicht überlegst du auch, dich erst einmal nebenberuflich selbstständig zu machen. Dein Vorteil: Du hast weiterhin ein stabiles Gehalt und bist gesetzlich krankenversichert. Mehr Informationen darüber findest du in unserem Artikel „Angestellt & selbstständig: Was du über Krankenkasse, Steuern & Co. wissen solltest“.
Den Punkt Weiterbildung haben wir bereits erwähnt, möchten aber auf seine Bedeutung hinweisen. Im Coaching-Geschäft ist es wichtig, sich kontinuierlich weiterzubilden, um als Coach erfolgreich zu bleiben. Dies kann durch die Teilnahme an Fortbildungen, Workshops, Seminaren und Konferenzen geschehen.
Bleibe neugierig und offen für neue Entwicklungen in deinem Fachgebiet! Zudem gibt es zahlreiche Online-Kurse und Zertifikate, um dein Wissen und deine Fähigkeiten dauerhaft zu erweitern. Regelmäßige Weiterbildungen stellen sicher, dass du immer auf dem neuesten Stand bist und deinen KlientInnen die bestmögliche Unterstützung bieten kannst. Networking-Events und Mitgliedschaften in Berufsverbänden können ebenfalls wertvolle Ressourcen und Lernmöglichkeiten bieten.
Dein Berufsalltag besteht insbesondere aus persönlichen oder digitalen Terminen mit deinen KlientInnen. Das gilt für Selbstständige und auch für angestellte Coaches in großen Konzernen.
Die Termine mit deinen KlientInnen sowie die Vor- und Nachbereitung dieser Gespräche nehmen den Großteil deiner Zeit als Coach ein. Je nach Tätigkeitsbereich, Anforderung und Ziel der Coachees, musst du Konzepte und Pläne erstellen.
Wenn du selbstständiger Coach bist, gehen deine täglichen Aufgabenfelder noch weiter. In diesem Fall musst du dich außerdem um die Kundenakquise, Bereitstellung passender Räumlichkeiten, Weiterbildungen, Marketing, Buchhaltung, Schriftverkehr, Networking und vieles mehr kümmern. Wenn du mehr über die Arbeit in der Selbstständigkeit erfahren möchtest, schau gerne mal in unserer Rubrik „Job & Karriere“ vorbei.
Wie du siehst, geht die Arbeit eines Coaches mit viel Verantwortung und zahlreichen Aufgaben einher. Eine Coaching-Karriere bietet viele Vorteile, die besonders für Frauen attraktiv sein können! Als selbstständiger Coach hast du nämlich die Möglichkeit, deine Arbeitszeit und auch deinen Arbeitsort flexibel einzuteilen. Natürlich musst du die Termine mit deinen KlientInnen abstimmen, hast jedoch viel Raum für deine eigene zeitliche Gestaltung. Des Weiteren kannst du von zu Hause aus arbeiten oder auch Termine als Online-Coach anbieten.
In diesem Beruf hast du außerdem die Möglichkeit, das Leben anderer nachhaltig zu verändern. Du kannst Menschen dabei helfen, ihre persönlichen Ziele zu erreichen. Eine wirklich erfüllende Tätigkeit!
Coach zu werden und ein erfolgreiches Coaching-Geschäft aufzubauen, erfordert Engagement und Eigenständigkeit. Denke auch daran, dass du als Unternehmerin selbst fürs Alter vorsorgen musst. Unser Tipp: Setze dich möglichst zu Anfang mit dem Thema „Altersvorsorge für Selbstständige“ auseinander.
Disclaimer: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Trotz sorgfältiger Recherche kann herMoney keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernehmen. Der Artikel dient lediglich der allgemeinen Information und stellt keine Rechtsberatung dar.