„Lebe nie unter deinem Niveau!“ - Dr. Rebekka Reinhard über Macht und Philosophie
26. Juli 2018
Denken ist Macht – und der Schlüssel zur Freiheit, sagt Philosophin Dr. Rebekka Reinhard. Im Interview erklärt sie, warum.
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18. Juni 2024
Yes, women can! Female Empowerment hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Warum? Wie kannst du ein Teil der Bewegung werden?
Frauen sind in vielen Bereichen immer noch benachteiligt. Zum Beispiel verdienen Frauen weniger Geld als Männer und steigen seltener in Führungspositionen auf.
Female Empowerment soll Frauen bestärken, mit Männern in verschiedenen Bereichen gleichzuziehen.
Frauennetzwerke oder Förderprogramme in Unternehmen sind Beispiele für gelebtes Frauen-Empowerment. Jede Frau kann ihren Teil dazu beitragen, indem sie andere Frau unterstützt.
Noch immer erleben Mädchen und Frauen im Alltag offene oder versteckte Diskriminierung in Form von Vorurteilen oder Geschlechterstereotypen. „Women Empowerment“ bedeutet auf Deutsch übersetzt so etwas wie „Frauen stärken“. Eine allgemeine Definition des Female Empowerments gibt es zwar nicht, aber grob geht es darum, Frauen weltweit echte Chancengleichheit zu bieten.
Female Empowerment bedeutet nicht, dass andere Geschlecht zu degradieren, sondern vielmehr Frauen im sozialen sowie wirtschaftlichen Bereich zu fördern. Und zwar auf nationaler sowie auf internationaler Ebene. Unabhängige, selbstbewusste und mutige Frauen, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen – das ist das Ziel von Female Empowerment.
Die Daten sprechen für sich. Egal ob in der Politik oder in den Vorständen: Frauen sind in der Minderheit. Sie verdienen nicht nur weniger und bekommen demzufolge weniger Rente, auch in Führungs- und Entscheidungspositionen sind sie nach wie vor unterrepräsentiert. Synonyme für „Female Empowerment“ sind daher in bestimmten Bereichen auch „Female Leadership“, „Female Finance“ oder „Female Tech“.
Klar ist, nicht jede Frau möchte in einem der Bereiche Karriere machen. Dennoch sollte sie zumindest die gleichen Chancen am Arbeitsmarkt erhalten wie ihre männlichen Mitstreiter. Denn: Frauen sind sehr gut ausgebildet. 52,6 Prozent der Hochschulabsolventen und Absolventinnen und 46,1 Prozent der Promovierenden sind weiblich (Stand: 2022).
Mit ihrem ausgeprägten Engagement sowie einer hohen fachlichen Expertise steckt in diesen Frauen ein großes Potential für Unternehmen. Das es gilt zu erkennen und zu nutzen!
Viele Frauen folgen schon bei ihrer Berufs- und Studienwahl klassischen Mustern. Um Geschlechterklischees bei der Berufswahl abzubauen, fand 2001 der erste Girls’ Day in Deutschland statt. An diesem Tag stellen Betriebe Mädchen die sogenannten MINT-Berufe vor: also Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Gleichzeitig lernen die Jungs beim Boys’ Day Berufe aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich kennen. Unternehmen können schon auf dem Weg zum Berufswunsch mitwirken und sich für Female Empowerment stark machen.
Maßnahmen zur Förderung von Frauen in Unternehmen können zusätzlich zum Beispiel sein:
Nicht nur im Berufsleben spielt Frauen-Empowerment eine wichtige Rolle. Auch in alltäglichen Situationen werden Frauen benachteiligt. Öffentliche Toiletten, die für Männer kostenlos und für Frauen zahlungspflichtig sind, oder „Gender Pricing“ sind nur zwei Beispiele. „Gender Pricing“ bedeutet, dass Frauen-Produkte beispielsweise im Kosmetik-Bereich teuer sind als Männer-Produkte.
Ein weiteres Beispiel sind kostenlose Menstruationsprodukte auf öffentlichen Toiletten. Im Jahr 2020 wurde in Deutschland die Mehrwertsteuer auf Periodenprodukten von 19 auf 7 Prozent gesenkt. Zwei erfolgreiche Petitionen mit insgesamt über 270.000 Stimmen von Frauen und Männern und dem Titel „Die Periode ist kein Luxus!“ wehrten sich gegen die steuerliche Diskriminierung.
Auch Gewalt an Frauen ist die Realität. Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Wenn du mitbekommen solltest, dass eine Frau Gewalt erlebt oder erlebt hat, oder du selber davon betroffen bist, handle! Unterstützung gibt es zum Beispiel beim Hilfetelefon (08000 116 016) oder in Frauenhäusern.
In vielen Ländern werden Frauen trotz Frauenrechten nicht gleichberechtigt oder nur unzureichend geschützt. Hinzu kommt, dass viele Frauen finanziell abhängig von ihrem Partner sind, was ihnen ein eigenständiges Leben verwehrt.
Auch hier gilt es aufzuklären, Frauen eine Stimme zu geben und sie zu ermutigen. Für eine Verbesserung der Gleichstellung von Männern und Frauen müssen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten. Female Empowerment ist deshalb so wichtig, weil so Diskussionen angestoßen werden, die eine Verbesserung für Frauen weltweit bewirken können.
Die Politik hat viele Maßnahmen beschlossen, um Frauen sichtbar zu machen und ihnen echte Chancengleichheit zu bieten. Einige müssen sich in Zukunft erst noch bewähren und zeigen, ob sie wirklich einen positiven Effekt auf die Bekämpfung der Ungleichheit zwischen Männern und Frauen haben.
Dennoch gibt es einige Beispiele für positive Entwicklungen, wie das 2018 eingeführte European Network for Women in Digital. Damit können Frauen im digitalen Sektor Netzwerke bilden und Ideen und Erfahrungen austauschen. Dass seit Ende 2019 eine Frau an der Spitze der EU-Kommission steht, ist ebenfalls ein Erfolg. Genauso wie die Tatsache, dass nun eine Frau als Präsidentin die Geschäfte der EZB führt. Außerdem hat sich der Gender Pay Gap sich seit 2016 in Deutschland leicht verringert.
Zusätzlich gibt es eine Vielzahl von Initiativen, Frauennetzwerken und Aktionen, die Frauen unterstützen. Auch die sozialen Medien bieten Frauen eine Plattform, Kampagnen zu organisieren und einander zu stärken. Sie können helfen, mehr Aufmerksamkeit zu generieren.
Frauen-Empowerment lässt sich nicht nur global denken, sondern kann schon im Kleinen anfangen. Deine beste Freundin möchte ihr Hobby zum Beruf machen, Mompreneur werden oder ein Start-up gründen? Toll! Unterstütze sie dabei, besprich mit ihr die Vor- und Nachteile und ermutige sie, ihren Traum zu verwirklichen.
Du bekommst mit, dass deine Kolleginnen und du von eurem Chef oder eurer Chefin anders behandelt werden als die männlichen Team-Mitglieder? Sprecht es an! Am besten schließt ihr euch dafür zusammen und tauscht euch über eure Erfahrungen aus. Gemeinsam ist man häufig mutiger!
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Zusätzlich kannst du an digitalen oder analogen Aktionen teilnehmen (wie zum Beispiel zum Equal Pay Day) oder Frauennetzwerken beitreten. In jedem Fall sollten Frauen einander unterstützen und nicht in Konkurrenz treten.
Als Personalerin oder Chefin kannst du mit deinem Einfluss einen großen Teil zum Female Empowerment in deinem Unternehmen beitragen. Du kannst dich zum Beispiel für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf starkmachen. Schließlich sollte der Wunsch nach einer Familiengründung der Chancengleichheit nicht im Weg stehen.
Zudem kannst du deinen Mitarbeiterinnen Ressourcen zur Verfügung stellen, damit sie ihre Fähigkeiten ausbauen und mehr Entscheidungsbefugnisse erhalten können. Dass das funktionieren kann, zeigen Länder wie Lettland, Polen, Schweden, Bulgarien oder Estland. Dort waren 2022 über 40 Prozent aller Führungspositionen mit Frauen besetzt. Deutschland lag mit 28,9 Prozent weiblicher Führungskräfte klar unter dem EU-Durchschnitt von 35,1 %.
Zusätzlich können Foren für Frauen, ein Netzwerk im Unternehmen nur für Frauen oder regelmäßige Treffen hilfreich sein, bei denen Frauen ihr Wissen und ihre Erfahrungen austauschen können. Auch Female-Empowerment-Coachings können helfen, um Frauen in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken und den Blick für neue Möglichkeiten zu öffnen.
Erfreulicherweise ist das Interesse von Frauen an Finanzen in den letzten Jahren enorm gestiegen. Immer mehr Frauen wollen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen, um finanziell unabhängig zu sein. Wir von herMoney finden das großartig und möchten dich ermutigen, dich zu beteiligen. Starte jetzt in deine finanzielle Unabhängigkeit! Unterstützung findest du nicht nur auf unserer Webseite, sondern auch im herMoneyCLUB.
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Dieser Artikel wurde ursprünglich von Johanna Schott am 13.07.2021 verfasst und zuletzt am 19.06.2024 von Alexa Wiechmann aktualisiert.