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So berechnest du deine Rentenlücke

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Marilena Piesker

27. Februar 2023

Weißt du, wie groß deine Rentenlücke ist? Mit dem herMoney Altersvorsorge-Rechner findest du heraus, ob das Geld später reichen wird.

Inhalt

Rentenlücke berechnen: Das Wichtigste in Kürze

Die gesetzliche Rente wird in Deutschland von Jahr zu Jahr kleiner ausfallen. Schätzungen zu Folge wird sie bis 2033 vermutlich bei rund 46,4 Prozent des letzten Bruttoeinkommens liegen. In dem Fall tut sich also eine Rentenlücke von 53,6 Prozent auf. Wenn du im Alter nur 75 Prozent deines Einkommens benötigst, fehlen dir 30 Prozent.

Du kannst diese Rentenlücke schließen. Dazu musst du allerdings berechnen, wie hoch deine persönliche Rentenlücken ausfallen wird. Beim herMoney Coaching unterstützen wir dich dabei.

Neben deiner potenziellen Rente und deinem Bedarf solltest du Faktoren wie Steuern und die Inflation in deine Berechnung mit einfließen lassen.

Theoretisch wäre alles so einfach: Wir arbeiten einige Jahre, zahlen regelmäßig Geld ein und wenn wir alt sind, können wir dieses Geld nutzen und unseren Ruhestand finanzieren. Eine gute Idee, die jedoch nicht mehr aufgeht.

Was es mit der Rentenlücke aus sich hat und wie dir ein Rentenlückenrechner helfen kann, um auch im Alter einen gewissen Standard zu halten, zeigt herMoney dir im folgenden Beitrag.

Was ist die Rentenlücke?

Schon jetzt wissen wir, dass die gesetzliche Rente in Deutschland von Jahr zu Jahr kleiner ausfallen wird. Das bedeutet: Sofern sich an dem System nichts ändert, bekommst du wahrscheinlich eine deutlich geringere Rente als heute deine Eltern. Da tut sich also eine größer werdende Lücke auf – die oft zitierte Rentenlücke.

Deine persönliche Rentenlücke ist die Differenz, die zwischen deinem letzten monatlichen Nettoeinkommen und deiner Rente aus der gesetzlichen Altersversorgung liegt.

Verlässt du dich heute nur auf die staatliche Rente, kannst du an deinem Lebensabend höchstwahrscheinlich keine großen Sprünge mehr machen.

Das Wissen über die Rentenlücke muss dir keine Angst machen. Im Gegenteil: Stattdessen kannst du es nutzen, um deine eigene Rentenlücke zu verkleinern. Dafür gibt es wirklich viele Optionen, auf die wir später zu sprechen kommen.

Außerdem kann es durchaus sein, dass du selbst den Finanzmangel, der die Rentenlücke bezeichnet, nicht automatisch als negativ empfindest. Schließlich ist der Betrag, den du im Alter brauchst, keine absolute oder gleichbleibende Größe. Vielleicht brauchst du im Alter sowieso weniger Geld, weil sich zum Beispiel deine Ansprüche ändern und du etwa kein Auto mehr fährst oder weniger verreist.

Rentenlückenrechner: Wie hoch ist meine Rente und wie viel wird mir fehlen?

Doch um das herauszufinden, solltest du deine Rentenlücke zumindest einmal berechnet haben. Das ist gar nicht so schwer. Du brauchst dafür keine spezielle Formel, wenn du unseren Online-Rentenlückenrechner nutzt.

Tipp: In unserem herMoney Coaching gehen wir auf das Thema Rentenlücke detailliert ein. Das herMoney-Team und renommierte Finanzexpertinnen helfen dir dabei, deine Lücke zu berechnen – und sie dann zu schließen!

Im Folgenden erklären wir dir im Detail, wie du deine Rentenlücke berechnen kannst:

Schritt 1: Wie viel Geld hast du im Alter zu Verfügung?

Für die Berechnung deiner Netto-Rente musst du in einem ersten Schritt alles addieren, was du an Rente im Alter erwarten kannst. Dazu musst du zum einen wissen, wie hoch deine gesetzliche Rente in der Zukunft ausfallen wird. Deinen gesetzlichen Rentenanspruch musst du nicht berechnen, denn das erledigt die Deutsche Rentenversicherung (DRV) für dich. Unter der Prämisse, dass du bis zum Renteneintritt die gleichen Rentenbeiträge zahlst. Nachschauen kannst du die Höhe deiner voraussichtlichen gesetzlichen Rente in der Renteninformation.

Viele erhalten nicht nur die gesetzliche Rente, sondern können auch von anderen zu erwartenden Einnahmen profitieren. Vielleicht kannst du zusätzlich mit monatlichen Zahlungen aus privaten Rentenversicherungen oder Betriebsrenten rechnen. Vielleicht hast du eine Immobilie gekauft und streichst im Alter die Mieteinnahmen ein. Vielleicht erhältst du Dividenden aus deinem Wertpapiervermögen. Solche privaten Rentenansprüche musst du natürlich hinzurechnen.

Schritt 2: Wie viel Geld braucht man für die Rente?

Für die Berechnung der Rentenlücke ist es ebenfalls wichtig, deinen Rentenbedarf zu ermitteln. Die Frage, wie viel Geld man für die Rente braucht, ist allerdings nicht leicht und schon gar nicht absolut zu beantworten. Schließlich sinken im Ruhestand häufig Kosten: Einige haben zum Beispiel ihre Immobilie längst abbezahlt, andere das Autofahren aufgegeben.

Finanzberatungen empfehlen daher in der Regel, dass du etwa zwischen 70 und 80 Prozent deines letzten Nettogehalts als Untergrenze ansetzen solltest. Wirst du zum Ende deines Erwerbslebens also etwa 3.500 Euro netto verdienen, solltest du mit einem Rentenbedarf zwischen 2.450 Euro und 2.800 Euro rechnen.

Du möchtest dich nicht mit Durchschnittswerten zufriedengeben? In unserem Artikel „Wie viel Geld brauche ich im Alter?“ erklären wir, wie du deinen eigenen Excel-Rechner bauen und ermitteln kannst, wie viel Rente du tatsächlich brauchst.

Wie hoch ist die durchschnittliche Rentenlücke?

Schätzungen zu Folge wird die Rente bis 2033 vermutlich bei rund 46,4 Prozent des letzten Bruttoeinkommens liegen. Die Rentenlücke liegt in diesem Fall bei 53,6 Prozent. Angenommen, man braucht in etwa 75 Prozent des Nettogehalts im Ruhestand, dann fehlen fast 30 Prozent Einkommen.

Schritt 3: Berücksichtige Faktoren wie Inflation und Abgaben, um deine Rentenlücke zu berechnen

Das, was du dir soeben ausgerechnet hast, kannst du im Ruhestand leider nicht vollständig behalten. Denn auch Rentner und Rentnerinnen zahlen in Deutschland Steuern – sofern der steuerpflichtige Teil der Rente den Grundfreibetrag von 10.908 Euro im Jahr überschreitet (Stand 2023).

Außerdem musst du auch in Rente weiterhin Beiträge an Kranken- und Pflegeversicherung abgeben. Der Beitragssatz für die Krankenversicherung liegt 2023 bei 14,6 Prozent, wovon allerdings die Deutsche Rentenversicherung, ähnlich wie der Arbeitgeber, die Hälfte übernimmt. Mit Kindern liegt der Beitragssatz für die Pflegeversicherung 2023 bei 3,05 Prozent, ohne Kinder bei 3,45 Prozent.

Darüber hinaus solltest du die Inflation mit beachten. Denn: Was dir heute noch an Geld für den Ruhestand reicht, könnte in einigen Jahren weniger wert sein. Durch die Inflation sinkt deine Kaufkraft. Während die durchschnittliche Inflationsrate 2020 noch bei 0,5 Prozent lag, stieg sie 2021 schon auf 3,1 Prozent. 2022 stieg sie im Herbst sogar auf zehn Prozent. Zu Jahresbeginn 2023 lag sie bei 8,7 Prozent.

Versorgungslücke online berechnen: Wie zuverlässig ist die Kalkulation?

Wie sich die Inflationsrate in Zukunft entwickelt, lässt sich leider nur vermuten. Auch andere Angaben können sich ändern. Du berechnest deine Rentenlücke schließlich immer auf Basis deines heutigen Gehalts und deines Alters. Und wie bei allen Prognosen ist sie umso unsicherer, je weiter das Ereignis in der Zukunft liegt. Bis zu deinem Rentenbeginn kann – je nachdem wie alt du heute bist – noch viel passieren.

Ob Gehaltserhöhungen, Teilzeitarbeit, Elternzeiten, Arbeitslosigkeit, ein Sabbatical oder eine Berufsunfähigkeit, all das könnte sich auf die Höhe deines Gehalts auswirken. Damit hätte es auch Einfluss auf deine Altersrente und deine Rentenlücke.

So kannst du die Rentenlücke schließen (inkl. Rechner)

Grundsätzlich gilt: Die Rentenlücke kannst du schließen, indem du entweder mehr ansparst, mehr verdienst, länger arbeitest oder deine Ansprüche im Alter zurückschraubst.

Wenn du dich nicht einschränken möchtest, könntest du die Rentenlücke schließen, indem du monatlich einen Teil deines Gehalts beiseitelegst und investierst. Wie viel du letztlich ansparen musst, ist individuell. Folgendes Beispiel zeigt dir, wie du deine Rentenlücke schließen könntest.

Angenommen, dein monatliches Nettoeinkommen liegt bei 2.300 Euro. In der Rente benötigst du im besten Fall 80 Prozent davon, also 1.840 Euro. Im Durchschnitt wird deine Rente – zumindest nach jetzigem Stand – nur bei etwa 46 Prozent liegen, also bei 1.058 Euro. Es fehlen dir monatlich 782 Euro.

Angenommen, du bist etwa 20 Jahre in Rente. Dann wären das fast 190.000 Euro, die du bis zur Rente angespart haben solltest.

Wie viel Geld du monatlich für die private Altersvorsorge auf die Seite legen müsstest, um dieses Sparziel zu erreichen, kannst du ganz leicht mit dem herMoney Rechner herausfinden:

Mit Sparbüchern und Tagesgeldkonten lässt sich das Sparziel sehr wahrscheinlich nicht erreichen. Besser könnte es sein, du investiert monatlich einen gewissen Betrag in ETFs oder Fonds. Wenn du etwas mutiger bist auch in Aktien. Doch gerade die Altersvorsorge sollte natürlich sicher angelegt sein. Hier erfährst du, welches die sichersten aktiven Fonds und ETFs sind.

Du wünschst dir Unterstützung bei deinem Start an der Börse? In unserem herMoney-Coaching hilft dir das herMoney Team dabei, in nur acht Wochen von der Sparerin zur Investorin zu werden. Bewirb dich hier.

herMoney Tipp

Je früher du damit anfängst, umso leichter wird es für dich, deine Rentenlücke zu schließen. Schließlich profitierst du dann umso mehr vom Zinseszinseffekt.

Doch auch wenn du bereits mit der privaten Altersvorsorge angefangen hast, kann es sich lohnen, die Rentenlücke in regelmäßigen Abständen immer mal wieder neu zu berechnen. Lebensverhältnisse können sich schließlich ändern, weil zum Beispiel dein Einkommen steigt oder du Kinder bekommst. Wie sich Kindererziehungszeiten auf deine Rente auswirken, erfährst du hier.

Du willst deine Altersvorsorge in den Griff kriegen?

  1. Prüfe, wie viel Rente du voraussichtlich bekommen wirst. So findest du es heraus.
  2. Rechne aus, wie viel Rente du brauchen wirst. Dann kannst du deine persönliche Rentenlücke berechnen. Zum Rechner.
  3. Überlege, wie du die Lücke schließen kannst. Infrage kommen zum Beispiel die Betriebsrente, Riester, die Rürup-Rente für Selbstständige oder ein Fonds-Auszahlplan.

Disclaimer: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Trotz sorgfältiger Recherche kann herMoney keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernehmen. Der Artikel dient lediglich der allgemeinen Information und stellt keine Rechtsberatung dar.

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Marilena Piesker

Marilena Piesker hat Wirtschaft und Politik studiert. Nach Stationen bei der Kölner Stadtrevue und der taz arbeitet sie heute als Wirtschaftsredakteurin. Sie interessiert sich für Nachhaltigkeit und Frauen-Finanzthemen.