Als Rentnerin auswandern: Wann wird die Rente im Ausland gekürzt?
26. Dezember 2023
Nicht jedes Urlaubsland eignet sich, um dort seine Rente zu verbringen. Was du wissen musst, wenn du als Rentnerin auswandern...
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16. Juli 2024
Du fragst dich, wie viel Rente du bekommen wirst? Und wie viel maximal für dich drin wäre? Wir zeigen dir, wie du es herausfindest.
Derzeit gibt es in Deutschland rund 21 Millionen RentnerInnen mit einer durchschnittlichen Bruttorente von 1.543 Euro im Monat, bei Frauen sind es 1.323 Euro.
Auf die Renten-Höchstgrenze von mehr als 3.000 Euro schafften es 2022 laut DRV nur 50 Menschen. Maximal sind 90 Rentenpunkte möglich.
Für mehr Rente kommen eigentlich nur ein höheres Gehalt und mehr Beitragsjahre in Betracht. Idealerweise sorgst du alternativ oder (noch besser) zusätzlich privat vor.
Traurig, aber wahr: Für die meisten der rund 21 Millionen RentnerInnen in Deutschland reicht die gesetzliche Rente nicht zum Leben. Und das wird sich höchstwahrscheinlich in der Zukunft nicht ändern. Altersarmut trifft vor allem Frauen, da sie aufgrund der Familie häufig nicht so lange in die Deutsche Rentenversicherung einzahlen. Aus diesem Grund ist es besonders für Frauen wichtig, sich mit der Rente zu befassen und frühzeitig vorzusorgen.
Die höchstmögliche gesetzliche Rente beträgt derzeit rund 3.500 Euro brutto. Diese Maximalrente ist in Deutschland allerdings fast nicht zu erreichen. Das hängt mit der maximalen Anzahl an Rentenpunkten und der Menge an berufstätigen Jahren zusammen. Darüber erfährst du weiter unten mehr.
Vorrangig erhalten vor allem Männer hohe Rentensätze. Im Jahr 2023 hatten laut Deutscher Rentenversicherung 13,1 Prozent der Männer eine Rente von mehr als 2.000 Euro brutto. Bei Frauen hingegen nur 1,4 Prozent. Mehr als 3.000 Euro Rente gibt es lediglich für 50 RentnerInnen. Unklar ist dabei, wie viele Rentnerinnen dabei sind.
Übrigens: Eine Renten-Höchstgrenze für Ehepaare gibt es nicht. Einzige Ausnahme sind SpätaussiedlerInnen und Vertriebene, für die Höchstrenten bei Ehepaaren existieren.
Die Diskrepanz der Renten zwischen Männern und Frauen ist einerseits dem Gender Pay Gap, andererseits den fehlenden Beitragsjahren geschuldet. Frauen werden meist schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen und treten beruflich häufiger für die Familie und Kindeserziehung zurück.
Der unbereinigte Gender Pay Gap liegt in Deutschland auch in diesem Jahr bei 18 Prozent, der bereinigte (bei Berufen mit gleicher Qualifikation) bei rund sechs Prozent. Zwar weniger, aber immer noch zu viel. In reellen Zahlen bekommt eine Frau mit den exakt gleichen Voraussetzungen wie ihr männlicher Kollege sechs Prozent weniger Gehalt. Bei einer Summe von 3.500 Euro brutto wäre das ein monatlicher Verlust von immerhin 210 Euro.
Aufgrund dieser Hürden zahlen Frauen automatisch weniger in die Rentenkasse ein und sammeln nicht ausreichend Rentenpunkte. Das macht sich schlussendlich in der Rente bemerkbar. Dafür gibt es sogar einen Begriff: den Gender Pension Gap.
Übrigens: Per se gibt es keine Obergrenze bei der Rente. Denn du kannst durch anderweitige Absicherungen Zusatzrenten erhalten, beispielsweise durch ein Investment in ETFs, eine Riester-Rente oder eine betriebliche Altersvorsorge (bAV). Die maximale Rente in Deutschland ist dadurch sehr individuell.
Wer verbeamtet ist, darf sich freuen. Denn in diesem Bereich gilt ein eigenes Rechensystem. Die „maximale Rentenhöhe“ bei BeamtInnen beziehungsweise die Beamtenpension kann weitaus höher ausfallen als der Höchstbetrag bei der gesetzlichen Rente. Die Mindestpension lag im Jahr 2022 bereits bei rund 1.800 Euro brutto pro Monat, der Durchschnitt kommt auf circa 3.200 Euro und ist damit weit vom Mittelmaß der gesetzlichen Rente entfernt.
Bei der Berechnung spielt die ruhegehaltfähige Dienstzeit eine Rolle. Sie wird für das Ruhegehalt in Betracht gezogen. Jedes Jahr entspricht 1,79375 Prozent der Dienstbezüge. Insgesamt werden höchstens 71,75 Prozent beim Höchstruhegehaltssatz gewährt, mindestens jedoch 35 Prozent. 71,75 Prozent lassen sich bereits nach 40 Dienstjahren erreichen.
Ein Beispiel: Petra geht nach 40 Dienstjahren in den Ruhestand. Sie ist ledig, war nie verheiratet und hat keine Kinder. Als verbeamtete Lehrerin hat sie es in ihrer Laufbahn in die Besoldungsgruppe A12 Stufe 10 geschafft und erhält 4.956,50 Euro Grundgehalt. Nimmt man davon nun den Höchstruhegehaltssatz von 71,75 Prozent, dürfte Petra eine Pension von rund 3.500 Euro erwarten.
Der große Unterschied zwischen Pensionen und der gesetzlichen Rente sorgt immer wieder – berechtigterweise – für Kritik. Eine Lösung ist derzeit allerdings nicht in Sicht. Stattdessen sinkt das Rentenniveau weiter.
In der gesetzlichen Rentenversicherung lassen sich pro Jahr rund 2 Rentenpunkte erreichen. Hochgerechnet auf 45 Beitragsjahre wären das 90 maximale Rentenpunkte (Stand: 2024). Wie viele Rentenpunkte du bekommst, hängt von deinem Einkommen im Vergleich zum Durchschnittseinkommen in der Bevölkerung ab. Verdienst du genauso viel wie der Durchschnittsbürger oder die Durchschnittsbürgerin, erhältst du einen Rentenpunkt.
In diesem Jahr liegt das durchschnittliche Einkommen bei einem vorläufigen Wert von 45.358 Euro in den neuen und 44.723 Euro in den alten Bundesländern.
Man könnte nun meinen, dass nach oben keine Grenzen gesetzt sind und sich je nach Einkommen endlos Rentenpunkte sammeln lassen. Dem ist nicht so. Bei derzeit 90.600 Euro (West) und 89.400 Euro (Ost) Jahreseinkommen ist Schluss. Diese Beitragsbemessungsgrenze legt fest, dass maximal rund 2 Rentenpunkte erreicht werden können.
Die nachfolgende Tabelle verschafft dir einen Überblick über die Verteilung der Rentenpunkte nach Einkommen:
Maximale Rentenpunkte pro Jahr: Tabelle nach Einkommen
Jahresgehalt | Rentenpunkte (alte Bundesländer) | Rentenpunkte (neue Bundesländer) |
20.000 Euro | 0,4409 | 0,4471 |
30.000 Euro | 0,6614 | 0,6707 |
40.000 Euro | 0,8819 | 0,8942 |
44.732 Euro | 0,9862 | 1 |
45.358 Euro | 1 | 1,0140 |
50.000 Euro | 1,1023 | 1,1178 |
60.000 Euro | 1,3228 | 1,3413 |
70.000 Euro | 1,5433 | 1,5649 |
80.000 Euro | 1,7637 | 1,7884 |
Quelle: HanseMerkur, Stand: Juli 2024.
Deine individuellen Rentenpunkte pro Jahr berechnest du mit folgender Formel:
Dein Jahresbruttoeinkommen / das durchschnittliche Jahreseinkommen = Rentenpunkte
Zur Veranschaulichung: Verdienst du beispielsweise in einem der neuen Bundesländer 38.250 Euro brutto jährlich und teilst das durch das durchschnittliche Jahreseinkommen von 45.358 Euro, erhältst du ein Ergebnis von 0,8432 Rentenpunkten.
Um im Alter die Maximalrente zu erhalten, müsstest du dein gesamtes Arbeitsleben – 45 Jahre lang – jährlich zwei Rentenpunkte sammeln. Das geht, indem du immer das Doppelte des Brutto-Durchschnittsgehalts in Deutschland verdienst. Wie du bereits weißt, liegt das derzeit bei 45.358 Euro. Dementsprechend bräuchtest du also mindestens 90.600 Euro. Ein Betrag, der für viele schwer zu erreichen ist.
Um deine Rente vereinfacht zu berechnen, kannst du folgende Formel anwenden:
Dein Bruttogehalt / 100 x Anzahl deiner Arbeitsjahre = Rente
Rechenbeispiel: Anna ist 25 Jahre alt und kommt frisch von der Uni. Sie verdient 2.800 Euro brutto. Würde sich dieses Gehalt durch ihr gesamtes Arbeitsleben ziehen, stünde sie am Ende nach 42 Arbeitsjahren vor einem Rentenbetrag von 1.176 Euro.
Dabei handelt es sich allerdings um eine sehr vereinfachte Rentenformel. Besser ist es, du orientierst dich an deiner jährlichen Renteninformation.
Es klingt makaber, ist aber leider die Wahrheit: Möchtest du mehr gesetzliche Rente bekommen, musst du entweder mehr arbeiten oder mehr verdienen. Am besten beides gleichzeitig. Uns ist klar, dass das natürlich nicht in allen Berufen möglich und nicht für alle Lebensmodelle umsetzbar ist. Aus diesem Grund empfehlen wir dir, einen Finanzcheck durchzuführen. Dafür bietet sich erst einmal ein Soll-Ist-Vergleich an. Wie viel Geld hast du aktuell zur Verfügung und wie viel brauchst du später zum Leben? Wie du deinen Bedarf ausrechnen kannst, erfährst du in unserem Artikel „Wie viel Geld im Alter braucht man?“.
Höchstwahrscheinlich reicht die gesetzliche Rente nicht aus. Du musst selbst vorsorgen. Das klappt besonders gut mit ETFs. Keine Sorge – das Thema ist nicht so kompliziert, wie du vielleicht denkst. Mit einem breit gestreuten ETF (zum Beispiel dem MSCI World) kannst du mit wenig Risiko auch aus kleineren monatlichen Beträgen einiges herausholen.
Ein Beispiel: Du hast monatlich 50 Euro übrig und investierst das Geld 15 Jahre lang via Sparplan in einen ETF mit einer durchschnittlichen Rendite von 8 Prozent. Am Ende kannst du dich dann über 16.988 Euro freuen. Erhöhst du den Betrag auf 80 Euro pro Monat, gibt es nach 15 Jahren schon 27.182 Euro. Mehr zu ETFs erfährst du in unserer eigenen Rubrik.
Zahlen und Berechnungen sind nicht so dein Ding? Verstehen wir! Lass dich aber vom Rentensystem nicht verunsichern. Man muss kein Genie sein, um die Grundlagen zu durchblicken. Wichtig ist nur, dass du dich darauf einlässt und das Thema nicht aufschiebst. Schließlich geht es um deine finanzielle Zukunft und du willst ja sicher nicht in Altersarmut landen.
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