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ETFs sind in aller Munde. Kaum ein Finanzmagazin, Blog oder Beratungsgespräch zum Thema Investieren kommt an diesem Thema vorbei. Das hat gute Gründe: Wenige Anlagestrategien sind so flexibel und gleichzeitig relativ einfach zu handhaben wie ETFs. Doch was genau verbirgt sich hinter dem kryptischen Kürzel? Was spricht für ETFs, was dagegen? Sind ETFs wirklich die richtige Anlagestrategie für dich? Der herMoney Guide für ETF-Einsteigerinnen soll Frauen helfen, sich einen Überblick zu verschaffen und eine gute Entscheidung zu treffen. Viel Spaß!
Die drei Buchstaben ETF stehen für Exchange Traded Fund, zu deutsch: börsengehandelter Indexfonds. Vielleicht kennst du klassische Investmentfonds, etwa Aktien-, Renten- oder Mischfonds? Bei diesen Produkten sucht ein Manager je nach Fondsausrichtung aussichtsreiche Wertpapiere für seinen Fonds aus. Anders bei einem ETF. Diese Papiere bilden eins zu eins einen Index ab – sie kommen also ohne einen Manager aus.
ETFs sind Wertpapiere, in die sowohl professionelle Vermögensverwalter als auch Privatanleger investieren können. Es gibt sie für alle Risikoklassen und sie eignen sich prinzipiell für jede Anlagestrategie. Egal also, ob du langfristig investieren oder kurzfristig auf Kursveränderungen spekulieren möchtest; ob du risikofreudig bist oder aber Risiken eher meidest; ob du sehr breit in unterschiedliche Branchen und Regionen oder gezielt in einen Sektor investieren möchtest: ETFs als Wertpapiergattung bieten dir alle Möglichkeiten. Wie Frauen ETFs für den Vermögensaufbau nutzen und welche ETFs sie dafür auswählen, hängt von ihrer individuellen Anlagestrategie bzw. ihren Anlagezielen ab.
Pro
Denn du investierst nicht in einen einzelnen Wert, sondern in eine Vielzahl von Unternehmen bzw. Wertpapieren, die im jeweiligen Index gebündelt sind. Mit einem ETF auf den DAX bist du beispielsweise an den 30 im Deutschen Aktienindex (DAX) gelisteten Unternehmen beteiligt. Dein Vermögen – und also auch das Anlagerisiko - ist auf 30 Unternehmen verteilt.
Es gibt keinen Manager, der dafür bezahlt wird, dass er Unternehmen analysiert und dann die nach seiner Ansicht aussichtsreichsten Aktien für seinen Fonds pickt. Niedrige Kosten sind ein wichtiges Kriterium bei der Geldanlage, weil sie die Renditeaussichten erhöhen.
Die Anlage ist transparent, weil du immer in einen Index investierst und die Entwicklung deines Vermögens der Wertentwicklung des Index entspricht.
Du kannst etwa in die großen und bekannten Indizes wie etwa DAX, EuroSTOXX oder den US-Index Dow Jones investieren oder aber sich auf bestimmte Branchen wie etwa Technologie, Biotech oder Automobil fokussieren. Auch ist es möglich, per ETF eine spezielle Anlagestrategie umzusetzen (siehe unten).
Viele Fondsmanager trauen sich nicht einmal, von ihrem „Vergleichsindex“ abzuweichen – und sind damit die hohen Managementkosten nicht wert. Wer keine Lust hat, sich mit der Fondsauswahl zu beschäftigen oder sich keine Fondsauswahl zutraut, ist mit ETFs eventuell besser bedient.
Contra
Dein Vermögen schwankt mit dem Markt. Gute Fondsmanager können dagegen nicht nur in die aussichtsreichsten Aktien investieren, sie können auch Risiken durch den Verkauf einzelner Papiere begrenzen. Am Beispiel Europas: Vor Beginn der Finanzkrise 2008 waren Bankaktien im wichtigsten europäischen Index EuroStoxx sehr hoch gewichtet. Während gute Fondsmanager die riskanten Aktien frühzeitig verkaufen konnten, blieben die Verlustaktien in einem ETF enthalten, bis sie aus dem Index geflogen sind.
Das ist vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen der Fall. Gute Manager können hier nach Perlen tauchen und Unternehmen mit sehr gutem Wachstumspotenzial identifizieren, die noch gar nicht in einem der wichtigen Indizes vertreten sind.
Das heißt, dass viel Geld in die Unternehmen fließt, die bereits gut gelaufen sind – sie sind dann in den meisten Indizes höher gewichtet. Möglich aber, dass andere Unternehmen sehr viel mehr Wachstums- und Kurspotenzial haben – bei geringeren Rückschlag-Risiken.
Weißt du, in was genau du investierst? Der "Weltindex" MSCI World etwa bündelt rund 1.600 Unternehmen aus 23 Industrienationen. Die schnell wachsenden Schwellenländer sind fast gar nicht vertreten. Und je nach Marktphase sind einzelne Länder oder Branchen besonders stark gewichtet. 1989 etwa hatte Japan ein Indexgewicht von 45 Prozent, sieben japanische Banken zählten zu den zehn wertvollsten Unternehmen der Welt – bis die Aktienblase platzte. Übrigens: Deutschland ist nur mit gut drei Prozent im MSCI World enthalten; wer auf den Index setzt, ist weit über 50 Prozent in US-Aktien investiert. Bevor du in einen Index investierst, solltest du die Zusammensetzung kennen!
Indizes – und damit ETFs – schießen wie Pilze aus dem Boden. Weltweit gibt es inzwischen mehr Indizes als Einzelaktien – und täglich kommen neue dazu. Wer sich nicht auf die großen Standard-Indizes beschränken, sondern von der Vielfalt profitieren möchte, muss sich intensiv mit der Materie beschäftigen – die Auswahl eines passenden Produktes könnte zu einer Herkules-Aufgabe werden, weil die Index-Namen nur selten ausdrücken, was sich dahinter verbirgt.