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Nachhaltig Geld sparen: Expertinnen diskutieren beim herMoney-Afterwork

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27. November 2019

Gutes tun, nachhaltig handeln und Geld sparen? Wie das geht, diskutierten Expertinnen beim ersten Afterwork von ING und herMoney.

Der Anteil der weiblichen Depotkunden liegt bei der niederländischen ING bei 30 Prozent, bei Neukundinnen sogar schon bei 40 Prozent. Angesichts der allgemeinen Zurückhaltung von Frauen am Kapitalmarkt ist das nicht schlecht, aber Ilse Munnikhof will mehr. „Es ist mir ein ganz persönliches Anliegen, das Thema Wertpapiere für Frauen weiter voranzutreiben“, so die Business-Managerin von ING-Deutschland-Vorstand Nick Jue bei der Eröffnung des 1. Afterworks von ING und herMoney in Frankfurt. „Frauen investieren noch immer weniger am Kapitalmarkt als Männer, was ein Grund dafür ist, dass sie am Ende weniger Vermögen aufbauen“, so Munnikhof. „Das möchte ich ändern!“

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist es, Frauen gezielt anzusprechen. Rund 80 Frauen sind der Einladung zum Afterwork in Kooperation mit herMoney.de Ende November gefolgt, um sich über das Thema „Alles Öko bei der Geldanlage“ zu informieren.

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Einfluss nehmen – mit Rendite!

Während viele Frauen in unterschiedlichen Bereichen Wert auf Nachhaltigkeit legen und ihren Einfluss geltend machen, ist die nachhaltige Geldanlage noch in den Kinderschuhen. Zwar wächst der Markt rasant, aber bisher sind vor allem institutionelle Anleger nach den sogenannten ESG-Kriterien investiert. „E“ steht für „Environment“ (Umwelt), „S“ für „Social“ und „G“ für „Gouvernance“ (Unternehmensführung). Doch Privatanleger holen auf. „Frauen legen besonderen Wert darauf, ihrem Geld eine Richtung zu geben“, so Munnikhof.

Hier einige Impressionen des Afterworks:

Mit gutem Gefühl sicher Geld verlieren?

Geld und Nachhaltigkeit: Das passt gut zusammen, wie Birgit Wetjen in ihrem Impulsvortrag erklärte. „Meine Erfahrung: Wenn Frauen die Börse meiden, hat das meist zwei Gründe. Sie scheuen Risiken und sind überzeugt, dass die Börse nicht ihren Werten entspricht.“ Beiden Hindernissen begegnete die Volkswirtin mit Informationen.

Was bitte heißt „Risiko“ im Nullzins-Umfeld? Zwar liegt das Geld sicher auf dem Konto – 10.000 Euro sind auch in fünf Jahren noch 10.000 Euro. Aber: Bei zwei Prozent Inflation ohne Verzinsung sind dann fast 1.000 Euro an Kaufkraft verloren. „Wenn die Verzinsung niedriger ist als der gebotene Zins, schmilzt das Geld auf dem Konto dahin“, so die Warnung der Finanzexpertin.

Auch Vorbehalte gegen die Börse galt es auszuräumen, die ja erst einmal nur ein Ort der Unternehmensfinanzierung ist. Anleger haben die Wahl, welche Unternehmen sie unterstützen möchten. „Geld bewegt die Welt – im Guten wie im Bösen“, so Wetjen. Sie forderte die anwesenden Damen auf, nicht nur im Supermarkt, sondern auch bei der Geldanlage Einfluss zu nehmen. Mehr über die Wirkung nachhaltiger Geldanlagen erfahren Sie hier.

Geld ist ein sehr starker Treiber für Veränderung – und institutionelle Investoren wissen, welches Druckpotenzial Kapital entfacht. 370 Investoren, die sich zu der Initiativen „Climate Action 100 +“ zusammengeschlossen haben und 370 Billionen Dollar verwalten, meiden die größten Verursacher von Treibhausgasen. Auch der Norwegische Staatsfonds mit mehr als einer Billionen Dollar Kapital will zukünftig nachhaltig investieren.

Anlageziele und Risikotoleranz beachten

„Der Markt wächst rasant“, so Barbara Claus, Direktorin Fondsanalyse bei der Ratingagentur Scope in der anschließenden Podiumsdiskussion. „Anlegerinnen sollten bei der Auswahl aber darauf achten, dass die gewählte Strategie nicht nur zu ihren Werten, sondern auch zu den Anlagezielen und dem Risikoprofil passt.“

Nachhaltigkeit ist kein geschützter Begriff – für Laien ist es nicht ganz einfach, sich einen Weg durch den Angebotsdschungel zu bahnen. Wichtig ist eine breite Streuung und der kontinuierliche Vermögensaufbau per Fonds-Sparplan: „Ich kann Frauen nur ermutigen, sich nicht von der Komplexität abschrecken zu lassen und frühzeitig mit dem Vermögensaufbau zu beginnen“, riet Heike Fürpass-Peter, die bei der Société Générale-Tochter Lyxor den ETF-Handel in Deutschland und Österreich verantwortet.

Durch Greta Thunberg und die Fridays for Futures ist vor allem bei der jüngeren Generation der Klimawandel in den Vordergrund gerückt. „Das Thema ist wichtig, aber es reicht mir nicht“, sagte Anne Connelly, Gründerin von herMoney.de. In der aktuellen ESG-Diskussion kämen das „S“ und das „G“  zu kurz, Buchstaben, die für „Social“ und „Governance“ (Unternehmensführung) stehen. herMoney etwa hat sich deshalb auch angesehen, inwieweit ETF-Anbieter die Gender Equality im eigenen Unternehmen und bei ihren Produkten vorantreiben.

Sie möchten wissen, wie der Test ausgegangen ist? Diese ETF-Anbieter fördern Frauen.

Angebot gezielt filtern und nachhaltig Geld sparen

Am Ende müsse jede Investorin ihre Ziele definieren und dann nach Produkten suchen. Als Inspiration haben wir zehn solide nachhaltige Fonds für Sie herausgesucht. Informationen zu einzelnen Produkten bietet auch das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG), das Nachhaltigkeitsprofile einzelner Fonds zur Verfügung stellt und Siegel verteilt, die Anleger als Orientierung nutzen können. Auch auf der Seite des Sustainable Business Instituts können Anleger das Angebot gezielt filtern.

Noch mehr Ideen gefällig? Auch Mikrofinanzfonds und Impact Investing sind Möglichkeiten, nachhaltig Geld zu sparen, besser gesagt zu investieren.

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