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Besser deine Rente auf - mit einem Fonds-Auszahlplan

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Anke Dembowski

Autorin

2. Oktober 2024

Einfach die Rente aufstocken – per Fonds-Auszahlplan! herMoney sagt, wie's geht und was du beachten musst.

Inhalt

Auszahlplan für Fonds: Das Wichtigste in Kürze

IconMit einem Fonds-Auszahlplan kannst du dir monatlich oder quartalsweise eine „Zusatz-Rente“ zahlen. Die Rendite kann hier deutlich höher sein als mit einer Versicherungslösung.

IconUm die Höhe der regelmäßigen Auszahlungen zu bestimmen, musst du eine Zahldauer annehmen. In der Realität entspricht das oft der Annahme über die eigene Lebensdauer. Hier solltest du am besten konservativ rechnen – also damit, dass du ziemlich lange lebst.

IconFür den Fall, dass du früher verstirbst, steht der verbliebene Betrag für die ErbInnen zur Verfügung. Bei einer Versicherungslösung hingegen ist der Betrag dann „weg“, das heißt, er fällt an die Versichertengemeinschaft.

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Sparen – oder noch besser Geld anlegen – ist kein Selbstzweck. Vielmehr sorgst du damit langfristig fürs Alter vor, indem dein Vermögen anwächst. Das geht etwa mit aktiven Fonds, oder auch ETFs. Wenn es dann soweit ist, dass du dir eine schöne Summe angespart hast und deine gesetzliche Rente beantragst, kannst du diese durch einen Fonds-Auszahlplan aufstocken. Das Gute dabei: Du bleibst völlig flexibel. Was du bei einem Auszahlplan für Fonds beachten muss, erfährst du hier.

Wie funktioniert ein Fonds-Auszahlplan?

Bei einem Fonds-Auszahlplan kannst du vereinbaren, regelmäßig einen bestimmten Geldbetrag aus deinem Investmentdepot ausgezahlt zu bekommen. Du kannst dabei den Rhythmus – etwa monatlich, quartalsweise, jährlich – und die Höhe der Summe frei bestimmen. Genau wie bei einem Sparplan kannst du die Konditionen für deinen Auszahlplan jederzeit wieder ändern.

Das heißt: Du kannst sowohl die Höhe ändern, als auch die Zeitabstände der Auszahlung. Außerdem kannst du jederzeit zusätzlich Fondsanteile verkaufen, wenn du außer der Reihe einmal etwas mehr Geld benötigst. Und du kannst die Auszahlung stoppen. Du hast also alles im Griff!

Das Kreditinstitut, bei dem du dein Depot führst, legt dabei bestimmte Mindestsummen für die Höhe des Investmentdepots und die Auszahlsummen fest. So kann es zum Beispiel sein, dass du mindestens ein Fondsvermögen von 10.000 Euro benötigst und die Auszahlsumme zumindest 50 Euro betragen muss – mehr kann es natürlich immer sein. Einige der neueren Neobroker haben sich erst einmal an die Programmierung der Sparpläne gemacht und bieten noch keine Auszahlpläne an. Wenn dir dieser Service wichtig ist, solltest du im Vorfeld abklären, ob deine depotführende Stelle einen Auszahlplan technisch anbieten kann.

Eine Einschränkung bleibt aber in jedem Fall: Der jeweilige Auszahlungsbetrag schmälert deine Anlagesumme. Je nach Höhe des ursprünglichen Anlagebetrags, der Höhe der regelmäßigen Auszahlungen und der Wertentwicklung des Fonds („Performance“) kann es sein, dass die Summe irgendwann einmal aufgebraucht ist. Schließlich handelt es sich nicht um eine Leibrente, die automatisch so lange ausbezahlt wird wie du lebst, sondern um einen Fonds-Auszahlplan.

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Entnahmeplan mit oder ohne Kapitalverzehr?

Was also tun? Du kannst dir behelfen, indem du grob überschlägst, wie viel Geld du bis zum voraussichtlichen Ende des Auszahlplans regelmäßig entnehmen kannst. Mithilfe eines Fondsrechners kannst du deinen Auszahlplan – auch Entnahmeplan genannt – berechnen.

Es gibt noch eine weitere Entscheidung, die du treffen solltest: Ob der Entnahmeplan mit oder ohne Kapitalverzehr sein soll. Wenn du nur dich selbst versorgen möchtest, entscheidest du dich vermutlich für „mit Kapitalverzehr“. Dann ist das Geld am Ende deiner berechneten Auszahlplan-Dauer verbraucht. Wenn es dir wichtig ist, Vermögen an deine Kinder oder jemanden anders zu vererben, entscheidest du dich eher für „ohne Kapitalverzehr“. In diesem Fall kann der Auszahlplan rechnerisch ewig laufen.

Folgendes gibst du dann in den Rechner ein: Den Ausgangsbetrag, die angenommene Performance des Fonds sowie Beginn- und Enddatum des Fonds-Auszahlplans. Als Resultat erhältst du die mögliche monatliche Auszahlung.

Tipp: Bei Fonds-Auszahlplänen gibt es keine Punktlandung. Du weißt weder genau, wie alt du wirst noch kennst du die Börsenentwicklung und die Performance deines Fonds im Vorhinein. Aber es gibt Erfahrungswerte. Die geben dir ein ungefähres Bild. Auch Versicherer kennen weder die Börsenentwicklung noch die Performance ihres internen Sicherungsfonds oder deine genaue Lebensdauer im Vorhinein. Da sie eine bestimmte Rentenhöhe garantieren, setzen sie dafür üppige Sicherheitspuffer ein, die im Regelfall zu Lasten der Rentenzahlungen gehen.

Cost-Average-Effekt: Hier hat der Auszahlplan einen Nachteil

Wenn du dein Fondsvermögen für die Altersvorsorge aufgebaut hast, liegt die Schwierigkeit darin, dass du nicht weißt, wie alt du wirst, für wie lange der Auszahlplan also tatsächlich reichen muss.

Daher noch ein Tipp: Rechne einfach damit, dass du 100 Jahre alt wirst! So kannst du weitgehend sicher sein, dass dir tatsächlich auch lebenslang Geld ausbezahlt wird, denn älter als 100 wirst du höchstwahrscheinlich nicht werden. Wenn du früher verstirbst, ist noch etwas für deine ErbInnen übrig, was ja auch nicht schlimm wäre.

Noch eine Sache gilt es zu beachten: Bei einem Fonds-Auszahlplan wirkt der Cost-Average-Effekt, den du als positiven Effekt vom Sparplan kennst, negativ. Denn du musst mehr Anteile verkaufen, wenn der Preis niedrig ist und verkaufst weniger Anteile, wenn sie hoch stehen. Dadurch verhältst du dich prozyklisch, was an der Börse ungünstig ist. Aus diesem Grund ist es ratsam, einen Auszahlplan eher für einen weniger stark schwankenden Fonds zu vereinbaren, zum Beispiel für einen offenen Immobilienfonds, einen Renten- oder Geldmarktfonds, vielleicht auch für einen gemischten Fonds. Je weniger der Fondspreis schwankt, desto geringer ist der negative Cost-Average-Effekt beim Auszahlplan, aber desto geringer ist auch die zu erwartende Rendite.

Auszahlplan berechnen: So geht’s

Damit du ein grobes Gefühl dafür hast, wie viel du dir auszahlen lassen kannst, schau dir die untenstehende Tabelle an.

Aus einem Betrag von 100.000 Euro lassen sich Monat für Monat die folgenden Euro-Beträge entnehmen – abhängig von Auszahlplan-Dauer und der angenommenen Wertentwicklung:

Dauer Auszahlplan / Wertentwicklung p.a. 2 % 4 % 6 % 8 %
Auszahlplan mit vollem Kapitalerhalt, d.h. nur die Kapitalerträge werden ausbezahlt („ewige Rente“) 165€ 327€ 487€ 643€
Kapitalverbrauch in 10 Jahren 906€ 995€ 1.089€ 1.185€
Kapitalverbrauch in 20 Jahren 501€ 599€ 704€ 816€
Kapitalverbrauch in 30 Jahren 367€ 472€ 588€ 713€

Bei der Kalkulation in der Tabelle ist das Netto-Ergebnis nach allen Kosten aufgeführt. Dabei ist klar: Je weniger Kosten für Ausgabeaufschlag, Depotführung, laufende Fonds-Kosten etc. anfallen, desto mehr bleibt am Ende für dich übrig. Ziemlich nah an dieses Ergebnis kommst du, wenn du kostengünstige ETFs kaufst und du dein Depot bei einem passenden Broker kostenlos führen lässt.

Wichtig beim Entnahmeplan: Konservativ kalkulieren!

Über eine lange Fonds-Auszahldauer sollte man auch die Inflation berücksichtigen. Die Tabelle oben stimmt zwar rechnerisch. Aber wie viel du dir in 20 oder 30 Jahren von diesem Betrag tatsächlich kaufen kannst, ist unter anderem von der Inflation abhängig. Und das wird vermutlich weniger sein noch heute. Rechne daher mit einer eher geringeren Wertentwicklung („Performance“). Sprich: Du solltest von der tatsächlichen Performance die Inflationsrate abziehen. Und strenggenommen auch die Steuern, die auf Kapitalerträge anfallen.

Mehr hierzu: Steuern auf Kapitaleinkünfte: Freibeträge nutzen!

IconherMoney Tipp

Wir können alle nicht ausschließen, dass wir im Alter etwas tüdelig werden. Wenn du deine Auszahlsumme konservativ ansetzt, kannst du den Fonds-Auszahlplan einfach „durchlaufen“ lassen. Selbst wenn du dann im reifen Alter von 90 dem Geschehen nicht mehr immer folgen kannst: Dein Fonds-Auszahlplan läuft!

Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.

Hinweis: Der Artikel wurde 2017 von Anke Dembowski verfasst und im September 2024 von ihr aktualisiert.

 

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Anke Dembowski

Autorin

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Geschäftsführerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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