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Zahlen Sie sich selbst eine Rente - per Fonds-Auszahlplan!

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Anke Dembowski

Autorin

2. November 2017

Einfach Vermögen verbrauchen – per Fonds-Auszahlplan! herMoney sagt, wie's geht und was zu beachten ist.

Inhalt:

Manchmal wird uns das Gefühl vermittelt, Sparen sei Selbstzweck. Aber natürlich hat Sparen einen wirklich guten Zweck, nämlich den, dass Sie irgendwann auch wieder auf Ihr Erspartes zurückgreifen können! Klar sollten wir nicht bei jeder angesparten Summe in Versuchung geraten, es für den nächsten Urlaub auf den Kopf zu hauen! Auf diese Weise verfehlen wir womöglich unser langfristiges Sparziel, denn so kann unser Kapital nicht anwachsen. Aber wenn es soweit ist, dass Sie eine schöne Summe angespart haben und Sie z.B. Ihre Rente beantragen, dann lässt sich diese durch einen Fonds-Auszahlplan sehr gut aufstocken. Und dabei bleiben Sie völlig flexibel.

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Mit einem Fonds-Auszahlplan behalten Sie Ihre Flexibilität

Wie das geht? Ganz einfach! Bei einem Fonds-Auszahlplan können Sie vereinbaren, regelmäßig einen bestimmten Betrag aus Ihrem Investmentdepot ausgezahlt zu bekommen. Sie können dabei den Rhythmus (z. B. monatlich, quartalsweise) und die Höhe des Betrages frei bestimmen. Genau wie bei einem Sparplan können Sie die Konditionen für Ihren Auszahlplan jederzeit wieder ändern, d.h. Sie können sowohl die Höhe ändern, als auch den Rhythmus (z.B. statt monatlicher Auszahlung eine quartalsweise Auszahlung vereinbaren.) Außerdem können Sie jederzeit zusätzlich Fondsanteile verkaufen, wenn Sie außer der Reihe einmal Geld benötigen; und Sie können die Auszahlung stoppen. Sie haben also alles im Griff!

Das Kreditinstitut, bei dem Sie Ihr Depot führen, legt dabei bestimmte Mindestsummen für die Höhe des Investmentdepots und die Auszahlsummen fest. So kann es z.B. sein, dass Sie mindestens ein Fondsvermögen von 10.000 Euro benötigen und die Auszahlsumme zumindest 50 Euro betragen muss – mehr kann es natürlich immer sein.

Eine Einschränkung bleibt aber: Der jeweilige Auszahlungsbetrag schmälert Ihre Anlagesumme. Je nach Höhe des ursprünglichen Anlagebetrages, der Höhe der regelmäßigen Auszahlungen und der Wertentwicklung des Fonds (= „Performance“) kann es sein, dass die Summe irgendwann einmal aufgebraucht ist. Schließlich handelt es sich ja nicht um eine Leibrente, die automatisch so lange ausbezahlt wird wie Sie leben, sondern um einen Fonds-Auszahlplan.

AuszahlplanMit oder ohne Kapitalverzehr?

Was also tun? Sie sollten grob überschlagen, wie viel Sie sich bis zum voraussichtlichen Ende des Auszahlplans regelmäßig auszahlen lassen können. Mithilfe eines Fondsrechners, den Sie leicht im Internet finden (z.B. hier), können Sie Ihren Auszahlplan berechnen. Sie müssen dazu entscheiden, ob der Fonds-Auszahlplan mit oder ohne Kapitalverzehr sein soll. Wenn Sie nur sich selbst versorgen möchten, entscheiden Sie sich für „mit Kapitalverzehr“; wenn es Ihnen wichtig ist, Vermögen an Ihre Kinder oder jemanden anders vererben, entscheiden Sie sich für „ohne Kapitalverzehr“.

Folgendes geben Sie dann in den Rechner ein: Den Ausgangsbetrag, die angenommene Performance des Fonds (hier nicht zu optimistisch sein – wenn es mehr ist als Sie annehmen, sind Sie später auch nicht böse!) sowie Beginn- und Enddatum des Fonds-Auszahlplans. Als Resultat erhalten Sie die mögliche monatliche Auszahlung. Wenn Sie Ihr Fondsvermögen für die Altersvorsorge aufgebaut haben, liegt die Schwierigkeit darin, dass Sie nicht wissen, wie alt Sie werden, für wie lange der Auszahlplan also tatsächlich reichen muss.

Tipp: Rechnen Sie einfach damit, dass Sie 100 Jahre alt werden! So können Sie weitgehend sicher sein, dass Ihnen tatsächlich auch lebenslang Geld ausbezahlt wird, denn älter als 100 werden Sie höchstwahrscheinlich nicht werden.

Noch eine Sache gilt es zu beachten: Bei einem Fonds-Auszahlplan wirkt der Cost-Average-Effekt, den Sie als positiven Effekt vom Sparplan kennen, negativ, denn Sie müssen mehr Anteile verkaufen, wenn der Preis niedrig ist, und verkaufen weniger Anteile, wenn sie hoch stehen. Dadurch verhalten Sie sich prozyklisch, was an der Börse nicht günstig ist. Aus diesem Grund ist es ratsam, einen Auszahlplan eher für einen weniger stark schwankenden Fonds zu vereinbaren, z.B. für einen offenen Immobilienfonds, einen Renten- oder Geldmarktfonds. Je weniger der Fondspreis schwankt, desto geringer ist der negative Cost-Average-Effekt beim Auszahlplan.

Auszahlplan berechnen: Daran können Sie sich orientieren

Damit Sie ein grobes Gefühl dafür haben, wie viel Sie sich auszahlen lassen können, schauen Sie sich die unten stehende Tabelle an.

Aus einem Betrag von 100.000 Euro lassen sich Monat für Monat die folgenden Euro-Beträge entnehmen – abhängig von Auszahlplan-Dauer und der angenommenen Wertentwicklung:

Dauer Auszahlplan / Wertentwicklung p.a. 2 % 4 % 6 % 8 %
Auszahlplan mit vollem Kapitalerhalt, d.h. nur die Kapitalerträge werden ausbezahlt („ewige Rente“) 165 327 487 643
Kapitalverbrauch in 10 Jahren 906 995 1.089 1.185
Kapitalverbrauch in 20 Jahren 501 599 704 816
Kapitalverbrauch in 30 Jahren 367 472 588 713

Konservativ kalkulieren!

Über eine lange Fonds-Auszahldauer sollte man auch die Inflation berücksichtigen. Die Tabelle oben stimmt zwar rechnerisch; aber wie viel Sie sich in 20 oder 30 Jahren von diesem Betrag tatsächlich kaufen können, ist u. a. abhängig von der Inflation, und das ist vermutlich weniger, als Sie heute davon kaufen können. Rechnen Sie also mit einer eher geringeren Wertentwicklung (= Performance), denn Sie sollten von der tatsächlichen Performance die Inflationsrate abziehen – wenn wir es genau nehmen, auch die Steuern.

herMoney Tipp

Wir können alle nicht ausschließen, dass wir im Alter etwas tüdelig werden. Wenn Sie Ihre Auszahlsumme konservativ ansetzen, können Sie den Fonds-Auszahlplan einfach „durchlaufen“ lassen. Selbst wenn Sie dann im reifen Alter von 90 dem Geschehen nicht mehr immer folgen können: Ihr Fonds-Auszahlplan läuft!

Mehr zum Thema gibt es hier. Sie wünschen eine persönliche Beratung? Einfach hier schauen. 

 

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Anke Dembowski

Autorin

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Geschäftsführerin des Netzwerks „Fondsfrauen".