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Wenn du im Ausland mit Karte zahlen oder Geld abheben willst, solltest du gut überlegen, welche du zückst. Ob Debit- oder Kreditkarte, erklären wir dir.
Mit der (Visa-)Debitkarte im Ausland Geld abzuheben, kann je nach Gebührenmodell der Bank günstiger sein als die Nutzung der Kreditkarte.
Im Einzelhandel kannst du – auch im Ausland – überall dort mit Visa-Debitkarte bezahlen, wo Visa-Karten akzeptiert werden.
Debitkarten sind nicht überall willkommen. Vor allem Autovermietungen verlangen die Zahlung per Kreditkarte.
Immer mehr Banken geben Debitkarten aus. Laut Deutscher Bundesbank wurde die Debitkarte im Jahr 2023 bei 27 Prozent aller Einkäufe genutzt. Das macht sie hierzulande zum zweithäufigsten Zahlungsmittel – hinter Bargeld. Wenn du auf deiner Auslandsreise nicht viel Bares mitnehmen möchtest, kannst du sie ebenfalls nutzen. Doch wo lauern Fallstricke? Wann ist die Kreditkarte das bessere Zahlungsmittel? Damit beschäftigen wir uns in diesem Artikel.
Die Debitkarte ist nahezu identisch mit den in Deutschland üblichen Girokarten. Girokarten sind auch als „EC-Karten“ bekannt. Girokarten und Debitkarten funktionieren nach dem gleichen Prinzip: Mit ihnen wird das Geld direkt vom hinterlegten Konto abgebucht. Bei einer Kreditkarte wiederum wird die Summe erst später – in der Regel zum Monatsende – fällig.
Du kannst mit der Debitkarte Bargeld abheben und Einkäufe bezahlen. Letzteres ist aber nur dann möglich, wenn der Shop, das Hotel oder der Event-Veranstalter Debitkarten akzeptiert. Bislang werden Debitkarten noch nicht an allen Kassen angenommen. Das könnte sich aber in Zukunft ändern.
Karten mit der Bezeichnung „Maestro“ sind oftmals Girokarten. Dank der Maestro-Funktion, die von Mastercard stammt, sind diese Karten auch im Ausland – vor allem innerhalb Europas – einsatzfähig. Seit dem 01. Juli 2023 werden allerdings keine neuen Karten mit Maestro-Zeichen mehr ausgegeben, da Mastercard den Service einstellen wird. Karten, die bereits im Umlauf sind, bleiben vorerst gültig. Große Banken haben außerdem noch mehr Zeit bekommen, ihre Systeme umzustellen.
Wie es weitergehen wird, ist aktuell noch unklar, so die Verbraucherzentrale. Es könnte sein, dass Banken künftig Girokarten anbieten, die gleichzeitig auch Debitkarten sind. Möglich ist auch, dass Debitkarten die Girokarten ersetzen. Oder die Banken steigen auf das Konkurrenzsystem V-Pay um, das ähnlich wie Maestro funktioniert, aber von Visa stammt.
An manchen Stellen heißt es, dass die Debitkarte weltweit einsetzbar sei. Aber das ist nicht ganz richtig. Nicht jedes Land und nicht alle HändlerInnen akzeptiert sie. Schauen wir uns die Details an.
In den nachfolgenden Ländern könnte es je nach Anbieter mit Debitkarten schwierig bis unmöglich werden:
Darüber hinaus kann es sein, dass deine Bank weitere Länder ausschließt. Bevor du nun die Koffer packst und die Kreditkarte zu Hause lässt, mach dich also schlau, ob die Debitkarte deiner Bank in deinem Reiseland überhaupt funktioniert.
In Europa, den USA und Kanada ist die Akzeptanz für Debitkarten in der Regel hoch – in Afrika, Asien und Südamerika kann es jedoch schon schwieriger sein. Besonders in kleinen oder abgelegenen Ortschaften solltest du alternativ noch ein anderes Zahlungsmittel bei dir haben.
In der Regel kannst du in den entsprechenden Ländern überall dort mit Visa-Debitkarte zahlen, wo Visa-Karten akzeptiert werden. Ein Hinweis darauf ist das Visa-Zeichen an der Kasse.
Hotels, Autovermietungen und BetreiberInnen von Ferienwohnungen wollen häufig nur eine Kreditkarte annehmen – vor allem, wenn du eine Kaution zahlen sollst. Denn die Debitkarte verfügt anders als Kreditkarten nicht über einen Kreditrahmen. Außerdem sind bei der Zahlung mit der Debitkarte hohe Gebühren für HändlerInnen fällig, weshalb manche die Debitkarten per se ablehnen.
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Dein persönlicher Verfügungsrahmen gilt in der Regel auch im Ausland. Daran solltest du denken, wenn du an einem Tag besonders hohe Ausgaben hast. Beachte auch, dass in manchen Ländern ein Tageslimit der dortigen Banken die Bargeldabhebung einschränken kann. Darüber hinaus wird auch von deinem Kreditinstitut ein maximaler Betrag pro Tag vorgegeben. Erkundige dich am besten bei deiner Bank, wie hoch das Limit ist.
Ob deine Bank Kosten fürs Geldabheben im Ausland berechnet, solltest du vorab klären. Einige der Banken oder Fintechs kassieren nichts, wenn man an Geldautomaten mit Visa-Pay-Zeichen Geld abhebt, auch außerhalb Deutschlands. Andere schon.
Hier zwei Beispiele:
Häufig entstehen Kosten, wenn es sich um eine Fremdwährung handelt, du also außerhalb der Euro-Zone unterwegs bist. Wie hoch der Betrag ist, findest du in der Entgeltvereinbarung deiner Bank. Häufig sind es 1 Prozent bis 3 Prozent.
Dazu addieren sich häufig noch Gebühren seitens der Geldautomatenbetreiber. Sie werden dir angezeigt, bevor du abhebst.
Dazu ein Tipp der Sparkasse für die Nutzung von Debitkarten im Ausland: Die Funktion „Dynamic Currency Conversion“ ist mit Vorsicht zu genießen. Hier wird dir am Geldautomaten angeboten auszusuchen, ob du den Betrag in Euro oder in der Landeswährung verrechnet haben willst.
Wählst du Euro, können laut Sparkasse „saftige Gebühren“ anfallen oder der Betreiber rechnet „den Betrag zu einem schlechten Wechselkurs um“. Das kann nach Angaben des Kreditinstituts bis zu 10 Prozent der Abhebesumme ausmachen.
Praktisch: An manchen Tankstellen und in einigen Supermärkten kannst du dir mit der Debitkarte Geld auszahlen lassen.
Dabei sollte dir jedoch klar sein: Der Betrag wird bei Debitkarten in Echtzeit abgebucht, während du bei Kreditkarten erst am Ende des Monats zur Kasse gebeten wirst. Achte also darauf, dass dein Konto während der Reise immer gedeckt ist.
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Der wohl herausragende Unterschied zwischen Debitkarte und Kreditkarte: Das Konto wird beim Einsatz der Debitkarte direkt belastet, während die Zahlungen mit einer Kreditkarte innerhalb des gewährten Verfügungsrahmens am Monatsende vom Konto abgebucht werden.
Dieses Extra lassen sich die Herausgeber von Kreditkarten in der Regel mit einer Jahresgebühr bezahlen. Zumindest dann, wenn die Karten ein Leistungspaket wie Versicherungen oder Rabattprogramme beinhalten.
Vorteil der Debitkarte: Sie wird in Verbindung mit einem Girokonto meistens kostenlos ausgegeben und kann ohne Jahresgebühren genutzt werden.
Vor- & Nachteile | Debitkarte | Kreditkarte |
Jahresgebühren | in der Regel nein | ja |
Abbuchungszeitraum | sofort | einmal monatlich |
Bargeldabhebung Ausland | Geldautomatenbetreiber kann Gebühr berechnen, manchmal auch die Bank, Tageslimit (auch das des Landes) beachten |
Geldautomatenbetreiber kann Gebühr berechnen, Kreditkartengeber ebenso, Tageslimit (auch das des Landes) beachten |
Nicht-Euro-Raum (beispielsweise Polen, Großbritannien oder USA) | Gebühr möglich | Gebühr möglich |
Kautionshinterlegung | wird meist nicht akzeptiert | wird akzeptiert |
Versicherungen | – | je nach Kreditkarte inkludiert |
Akzeptanz | von Land zu Land unterschiedlich | überall einsetzbar |
Quelle: herMoney-Recherche (Stand: Oktober 2024).
Die Nutzung einer Kreditkarte ist im Euroraum oft kostenlos, bei fremden Währungen fallen aber meist Gebühren an – sowohl beim Geldabheben als auch beim Bezahlen in Läden. Häufig sind es um die 2 Prozent bis 3 Prozent. Es gibt aber auch Kreditkarten, die keine Gebühren verlangen.
Die Kosten für Kredit- und Debitkarten können stark variieren. Während manche Banken nichts oder nur wenig dafür verlangen, fallen bei anderen höhere Gebühren an. Auch die Abrechnung erfolgt unterschiedlich – N26 berechnet beispielsweise monatlich, die Deutsche Bank jährlich. Nachfolgend haben wir ein paar Anbieter gegenübergestellt.
Kreditkarte | Debitkarte | Gebühr Barabhebung außerhalb EU | |
Postbank | ab 29 Euro | 0 Euro | Währungsumrechnungsentgelt bei Kooperationspartnern, bei übrigen Zahlungsdienstleistern 1 Prozent (mindestens 5,99 Euro) |
Sparkasse Berlin | 39 Euro jährlich | 42 Euro jährlich (nach Vollendung des 22. Lebensjahres) | 2 Prozent (mindestens 7,50 Euro) |
Deutsche Bank | 39 Euro jährlich | 18 Euro jährlich | 1 Prozent (mindestens 5,99 Euro) |
Targobank | 59 Euro jährlich | Kostenlos | Nein |
Comdirect | Kostenlos im Girokonto | 1 Euro pro Monat | 1,75 Prozent |
ING | – | Kostenlos | 1,99 Prozent |
N26 | Kostenlos (10 Euro für physische Karte) | 9,90 Euro pro Monat | Nein |
Consorsbank | Kostenlose | Kostenlos | 2,10 Prozent |
Quelle: Preis-Leistungsverzeichnis der jeweiligen Bank (Stand: Oktober 2024).
Bei der Debitkarte sind die Kosten teilweise also deutlich geringer. Sie ist daher hierzulande nach Angaben von Visa bei bargeldlosen Zahlvorgängen gefragt. Danach bevorzugen 77 Prozent die sofortige Abbuchung des Betrages nach dem Kauf. So kursierten über 14 Millionen Visa-Debitkarten hierzulande. „Weltweit sind es sogar rund 3 Milliarden“, so das Unternehmen.
Du bist aktuell auf der Suche nach einer neuen Bank und die sollte möglichst nachhaltig sein? Dann wirf doch mal einen Blick in unseren „nachhaltige Banken“-Vergleich:
Welche Karte bei Bargeldabhebungen günstiger ist, hängt von der Gebührenstruktur deiner Bank ab. Wenn du sowohl eine Kredit- als auch eine Debitkarte hast, schau also nach, wie viel du fürs Abheben im Ausland zahlst. Wichtig ist auch zu prüfen, ob eine Debitkarte in deinem Reiseland überhaupt akzeptiert wird. Da nicht alle HändlerInnen Debitkarten annehmen, empfiehlt es sich, auch eine Kreditkarte mitzunehmen.
Es gibt zudem noch eine andere Karte: Die Daily-Charge-Karte ist zwar eine Kreditkarte, aber einer Debitkarte nicht ganz unähnlich. Hier hast du ein zusätzliches Referenzkonto, auf das du vorher Geld überweisen musst. Ob und wie viel das Konto überzogen werden darf, richtet sich nach deinen Wünschen oder deiner Bonität. Die Daily-Charge-Karte bietet sich an, wenn dein Nachwuchs auf Reisen geht und deine Mastercard- oder Visa-Karte nicht in ungewünschter Höhe belastet werden soll.
Alles, was du über Finanzen wissen musst, erklären wir dir persönlich in unserem herMoney Coaching:
Wird dir deine Kreditkarte im Ausland gestohlen, gibt es einen zentralen Sperrnotruf: Wähle +49 116 116, damit kein Unbefugter Zugriff auf deine Karte erhält.
Zum Weiterlesen: Besonders wenn du außerhalb der EU unterwegs bist, kann sich eine Reisekrankenversicherung lohnen. Wann eine Auslandskrankenversicherung sinnvoll und wann unabdingbar ist, erfährst du hier.
Disclaimer: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Trotz sorgfältiger Recherche kann herMoney keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernehmen. Der Artikel dient lediglich der allgemeinen Information und stellt keine Rechtsberatung dar.
Hinweis: Dieser Artikel wurde ursprünglich von Christiane Habrich-Böcker verfasst und im Oktober 2024 von Katrin Gröh aktualisiert.