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Shoppingtour, Mietwagen, Urlaub, Internetkauf – es geht fast nichts mehr ohne Kreditkarte. Doch Karte ist nicht gleich Karte. Welche verschiedenen Kreditkarten-Arten gibt es? Welche Gebühren fallen an? Welche Zusatzleistungen bieten die einzelnen Karten? Wie wird abgerechnet? herMoney vergleicht für Sie.
„Authentischer Spielspaß – inklusive Kartenlesegerät und Kreditkarten“ so die Beschreibung eines Kinder-Kaufmannsladens beim Onlineversandhändler Amazon. Was bis vor 20 Jahren eine Seltenheit war, ist mittlerweile selbstverständlich. Und zwar so, dass es schon bei den Kleinsten im Kinderzimmer angekommen ist: das Bezahlen mit Kreditkarte. Eine Studie des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI ergab, dass im Jahr 2018 im stationären Einzelhandel erstmals mehr Geld per Giro- und Kreditkarte ausgegeben wurde als in bar. Rund 4,6 Milliarden Transaktionen wurden 2018 per Karte vorgenommen. Plastikgeld ersetzt immer mehr Bargeld.
Auch Sie shoppen per Kreditkarte? Dann haben wir ein paar übersichtliche Tipps für Sie, wie Sie mit der passenden Kreditkarte Geld sparen und die Sicherheit erhöhen können!
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Shoppen Sie mit einer Kreditkarte, kaufen Sie genaugenommen auf Pump. Doch irgendwie muss das Geld ja von Ihnen zum Händler kommen. Es gibt hier vier unterschiedliche Abrechnungsarten.
Charge Karten sind hierzulande die am meisten verwendeten Kreditkarten, beispielsweise die Mastercard. Sie funktioniert so: Sie bezahlen mit Ihrer Karte und der Emittent – das kartenausgebende Unternehmen – streckt Ihnen das Geld vor. Er gewährt Ihnen quasi für eine kurze Zeit einen zinslosen Kredit bis zur nächsten Abrechnung. Die erfolgt einmal pro Monat. Dazu werden sämtliche Umsätze des letzten Monats addiert und als eine Summe abgebucht.
Der große Vorteil ist, dass für Zahlungen keine Sollzinsen anfallen (außer für das überzogene Girokonto). Sie gleichen Ihre „Schulden“ Monat für Monat komplett aus. So kann nach einer recht erfolgreichen Einkaufstour sicher einmal ein Schockerlebnis in Form der Kreditkarten-Abrechnung folgen. Doch im Großen und Ganzen laufen Sie auf lange Sicht nicht Gefahr, den Überblick über Ihre Ausgaben zu verlieren.
Mit einer Revolving Card (engl. revolving = erneuern) bekommen Sie eine Kreditkarte und dazu einen Rahmenkredit, wie zum Beispiel bei der Barclay Card Visa. Das bedeutet, Sie shoppen oder konsumieren, zahlen mit Karte und nehmen einen Kredit in Anspruch. Den Kredit begleichen Sie dann, ganz wie Sie möchten, jeden Monat mit einem Teilbetrag oder komplett. Sie sind flexibel bei der Rückzahlung.
Doch wer diese Kartenart wählt, sollte sehr diszipliniert beim Geldausgeben und zurückzahlen sein. Und die Konditionen kennen. Denn bei falscher Handhabung kann diese Flexibilität teuer werden. Nehmen Sie die Teilzahlung in Anspruch, fallen für den bestehenden Kredit Zinsen an – und die sind oft nicht „ohne“. Effektive Zinsen zwischen neun und 18 Prozent sind bei Revolving Cards keine Seltenheit. Wer zu geringe Raten zahlt, läuft Gefahr, mehr Zinsen als Tilgung zu zahlen und plötzlich einen überteuerten Kredit zu haben.
Die Prepaid Card ist wie ein voller Geldbeutel. Nur was drinnen ist – bzw. drauf ist – können Sie ausgeben. Das Prozedere ist einfach: Sie füllen Ihre Prepaid-Kreditkarte via Überweisung mit einem Geldbetrag auf. Über den können Sie verfügen, bis der letzte Cent aufgebraucht ist. Dann sollten Sie die Karte vor Benutzung wieder auffüllen. Den aktuellen Saldo können Sie online einsehen.
Da es sich hier um eine Karte auf Guthabenbasis handelt, geht sie auch an Verbraucher(-innen) mit negativer Schufa oder schlechter Bonität. Und sofern Mama und Papa zustimmen, kann diese Kreditkarte auch der minderjährige Spross bekommen. Einige Anbieter geben Prepaidkarten an Kids ab einem Alter von zwölf Jahren aus. Geeignet ist die Prepaidkarte für junge Leute und Backpacker. Bei Verlust oder Diebstahl verlieren sie schlimmstenfalls den geladenen Betrag. Ein Missbrauch, der über den aufgeladenen Betrag hinausgeht, ist nicht möglich.
Achtung: Nutzungseinschränkungen kann es unter Umständen beim Mietwagenverleih geben, da kein Kreditrahmen vorhanden ist.
Mit einer Debit-Karte zahlen Sie auch bargeldlos. Allerdings wird der Betrag sofort oder sehr zeitnah von Ihrem Konto abgebucht. Aus diesem Grund ist die Debit-Karte strenggenommen keine Kreditkarte. Bekannteste Vertreterin ihrer Art ist in Deutschland die Girocard, auch als EC-Karte bekannt, die Emittenten wie Mastercard herausgeben.
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Eine EC- oder Kreditkarte erhalten Sie oft bei der Kontoeröffnung – sofern Ihre Bonität passt. Doch schlagen Sie nicht beim erst besten Angebot zu. Die Konditionen zu erfragen und eventuell andere Angebote zu vergleichen, ist durchaus sinnvoll. Denn Kreditkarten unterscheiden sich nicht nur im „Look“, sondern auch aufgrund ihrer Abrechnungsarten, den Kosten und Gebühren. Haben Sie bereits eine oder mehrere Karten im Portemonnaie, können Sie nachforschen, was Sie eigentlich an Jahresgebühr bezahlen und ob es sich lohnt zu wechseln.
Mögliche Kosten:
Und unter uns gesagt: Eine Jahresgebühr muss nicht sein. Viele Kreditinstitute bieten kostenlose Karten an. Und „kostenlos“ bedeutet unabhängig vom Karten-Umsatz pro Jahr. Aber Vorsicht: Bei manchen Anbietern ist die Karte nur im ersten Jahr kostenlos und danach fallen üppige Gebühren von 60,00 Euro oder mehr an.
Bei Bargeldabhebungen im Ausland gibt es je nach Anbieter und Kreditinstitut Unterschiede. Fragen Sie bei Ihrer Bank nach diesen Kosten. Denn die fallen unterschiedlich aus. In der Regel liegen sie bei ein bis zwei Prozent vom abgehobenen Betrag oder aber es gilt eine Mindestgebühr.
Heben Sie beispielsweise 50 Euro am Automaten ab und die Gebühr beträgt vier Prozent, müssten Sie zwei Euro bezahlen. Verlangt das Vertragswerk der Bank eine Mindestgebühr von fünf Euro, zahlen Sie für 50 Euro Bargeld fünf Euro Gebühr. Die Kreditkarte wird dann mit 55 Euro belastet – ein teurer Spaß.
Gut zu wissen: Einige Banken bieten zwar eine gebührenfreie Bargeldversorgung in der Eurozone oder weltweit an Automaten an. Allerdings kann – und darauf hat Ihre Bank keinen Einfluss – eine Gebühr für die Nutzung des Geldautomaten vor Ort anfallen.
Angenommen, Sie bezahlen in den USA die DKNY-Handtasche über 500 $ mit Ihrer Kreditkarte. Der Betrag wird dann in Euro umgerechnet. Und von dem Eurobetrag berechnet sich die Fremdwährungsgebühr. Bei 1,75 Prozent kommen (nehmen wir an 500 Dollar = 450 Euro) an Gebühren rund 8 Euro obendrauf.
Vorsicht: Kaufen Sie in Nicht-Euro-Ländern per Kreditkarte ein, haben Sie häufig die Wahl: Sie können in der jeweiligen Landeswährung oder aber in Euro bezahlen. Bei Zahlungen in Euro verzichten einige Banken auf die Auslandseinsatzgebühr. Dennoch ist das Zahlen in der jeweiligen Landeswährung in der Regel günstiger, weil dann zu aktuellen Wechselkursen abgerechnet wird. Bei Abrechnung in Euro müssen Sie mit einem deutlich schlechteren Wechselkurs rechnen!
Kreditkarte | Rufnummer für die Kartensperre |
Zentraler Sperr-Notruf
Inland |
116 116 (kostenfrei) |
Mastercard
Deutschland |
+49 800 0713 542 |
VISA
Deutschland |
0800-8118440 |
American Express | +49 69-97971000 |
Sollten Sie Ihr Kreditkartenkonto bereits überzogen und den Dispo überstrapaziert haben, ist es höchste Zeit für eine Umschuldung. Erkundigen Sie sich, ob es nicht sinnvoll ist, alle einzelnen Kredite abzulösen und auf einen einzigen günstigeren Ratenkredit umzusteigen. Denn auf lange Sicht dürften Sie so viel Geld sparen und auch einen besseren Überblick über Ihre Finanzen haben.