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Was wird wichtig im September 2022? Preise steigen, Energie sparen und Co.

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Floriana Hofmann

1. September 2022

Die Inflation dürfte auch im September 2022 hoch bleiben. Energie sparen lautet die Devise. Worauf du dich im September sonst noch einstellen solltest.

Inhalt

Preise steigen weiter
Energiepauschale wird ausgezahlt
Maßnahmen zum Energiesparen
Mindestlohn in der Pflege steigt
Termine

Gespräche im Bekanntenkreis, in der Familie oder unter Freundinnen kommen derzeit schnell auf Themen wie: Die hohen Preise für ungefähr alles, die explodierenden Heizkosten, die drohenden Engpässe bei der Energieversorgung. Und auch im September 2022 dürften die Sorgen nicht kleiner werden.

Preise steigen weiter

Denn auch im September dürften die Preise weiter steigen. Im August hatte die Inflation nach vorläufigen Zahlen bereits 7,9 Prozent betragen. Die Bundesbank erwartet für den Herbst sogar eine Inflation von zehn Prozent.

Denn preissenkende Maßnahmen fallen weg. Im September läuft das jüngste Entlastungspaket der Bundesregierung aus. Das beliebte Neun-Euro-Ticket und der sogenannte Tankrabatt fallen weg. Die Bundesregierung diskutiert Nachfolgeangebote. Bis mindestens Dezember dürfte es aber erstmal keine Anschluss-Lösung geben – Mobilität wird also erstmal teurer.

Außerdem dürften mehr und mehr Unternehmen ihre Preise anheben. Du merkst das bestimmt beim Lebensmitteleinkauf im Supermarkt, wenn die Nudeln plötzlich 0,89 Euro statt 0,49 kosten.

Es gibt auch ganz konkrete Ankündigungen für Preiserhöhungen: Der US-Getränkehändler CocaCola teilte mit, seine Preise um bis zu sieben Prozent anheben zu wollen. Verbraucherinnen bemerken die steigenden Preise auch in anderen Bereichen. Der US-Online-Riese Amazon etwa kündigte jüngst an, dass der Premium-Dienst Amazon Prime von 15. September 2022 an 8,99 Euro pro Monat kosten wird, ein Euro mehr als zuvor.

Was die Inflation für deinen Geldbeutel bedeutet, kannst du in unserem Inflationsrechner berechnen:

Und auch in den folgenden Monaten dürfte sich die Dynamik steigender Preise fortsetzen. Im Oktober wird der Mindestlohn auf zwölf Euro angehoben, was bei den Unternehmen für zusätzlichen Druck auf die Kosten sorgt – den sie dann an die VerbraucherInnen weitergeben dürften. Außerdem müssen private Haushalte dann die Gasumlage bezahlen, wenngleich die Mehrwertsteuer auf Gas parallel von 19 auf sieben Prozent gesenkt werden soll.

Energiepauschale wird ausgezahlt

Um den Menschen bei den steigenden Energiepreisen unter die Arme zu greifen, hat die Bundesregierung im Frühjahr im Entlastungspaket einen Zuschuss zu den Heizkosten angekündigt. Die sogenannte Energiepauschale in Höhe von 300 Euro wird an alle Erwerbstätigen im September über die Lohnabrechnung ausbezahlt.

Die Pauschale erhalten Angestellte, außerdem beispielsweise Auszubildende und bezahlte PraktikanntInnen, BeamtInnen, MinijobberInnen, Aushilfskräfte und ArbeitnehmerInnen in Altersteilzeit. Selbstständige bekommen das Geld in Form eines Steuernachlasses. Bei den meisten dürfte das Geld Ende des Monats mit dem Septembergehalt auf dem Konto ankommen.

Aber Achtung: Die Energiepauschale muss versteuert werden. Die 300 Euro werden mit dem Einkommenssteuersatz verrechnet. Sozialabgaben werden darauf nicht fällig. Es können also bis zu 142,42 Euro abgezogen werden, wenn du einen hohen Steuersatz hast. Liegt dein Einkommen unter dem Grundfreibetrag von 10.347 pro Jahr, erhältst du den vollen Betrag.

Maßnahmen zum Energiesparen

Die maximal 300 Euro Energiepauschale werden bei den wenigsten reichen, um die gestiegenen Kosten zu decken. Deshalb ist auch Energiesparen angesagt – wozu die Bundesregierung auch per Verordnung einige Maßnahmen verabschiedet hat.

Demnach dürfen etwa öffentliche Gebäude in der Regel auf maximal 19 Grad beheizt werden. Flure in solchen öffentlichen Gebäuden bleiben kalt. Außerdem soll es im öffentlichen Raum dunkler werden. So sollen Schaufenster und Werbetafeln von 22 Uhr an unbeleuchtet bleiben und Gebäude und Denkmale nicht mehr angestrahlt werden.

Auch für MieterInnen gibt es eine Neuerung: Klauseln über eine bestimmte Mindest-Temperatur sind für sechs Monate ausgesetzt. Du kannst also, wenn du das möchtest, deine Wohnung herunterkühlen.

Mindestlohn in der Pflege steigt

Gute Nachrichten gibt es in diesen Zeiten auch. So bekommen Pflegekräfte von September an mehr Geld. Der Mindestlohn für Pflegerinnen und Pfleger ohne Ausbildung steigt von 12 Euro auf 13,70 Euro. Mit einer Ausbildung von einem oder zwei Jahren bekommen Pflegende 14,60 Euro. Zuvor waren es 12,50 Euro. Fachkräfte erhalten einen Mindestlohn von 17,10 Euro. Zuvor waren es 15 Euro.

Außerdem werden vom 1.9. an nur noch Pflegeeinrichtungen zur Versorgung zugelassen, die ihr Pflegepersonal nach Tarif bezahlen.

Welche Termine sonst noch wichtig werden

In eigener Sache: herMoney hat ein Buch geschrieben! Am 20. September erscheint „Dein Money 1×1: Der Finanzguide für Frauen – Einfach gut aufgestellt für alle Lebenslagen“. Auf über 300 Seiten erklären herMoney-Gründerin Anne Connelly und die Redakteurinnen Saskia Weck, Anke Dembowski und Simin Heuser, wie Frauen ihre Finanzen organisieren können. Um auch Frauen zu unterstützen, die aktuell in Altersarmut leben, spendet herMoney zehn Prozent der Einnahmen aus den Vorbestellungen des Buches an die Lichtblick Seniorenhilfe.

Einen kleinen Vorgeschmack auf das Thema Rentenlücke geben wir in unserem kostenfreien Live-Webinar am 13.9. um 19 Uhr.

EZB-Sitzung: Am 7. und 8.9. kommen die Währungshüter der Europäischen Zentralbank zu ihrer sechswöchentlichen Sitzung zusammen. Bei der Pressekonferenz am 8.9. stellt Chefin Christine Lagarde die Beschlüsse vor. Auf der Sitzung im Juli hatte sie erstmals seit elf Jahren den Leitzins angehoben. Seitdem liegt er bei 0,5 Prozent. Expertinnen und Experten erwarten einen erneuten kräftigen Zinsschritt von mindestens 0,5 Prozentpunkten. Es gibt sogar Stimmen, die mit einer Steigerung von 0,75 Prozentpunkten rechnen. Die Leitzinsen lägen im Euroraum dann bei 1,25 Prozent. Was hinter den Zinsen steckt, erklären wir dir in diesem Artikel. Was steigende Zinsen für Festgeld-AnlegerInnen bedeuten, liest du hier.

Sommerferien: Im September gehen nun auch in den letzten verbleibenden Bundesländern die großen Ferien zu Ende. In Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland jeweils am 2.9. In Baden-Württemberg (10.9.) und Bayern (12.9.) sind noch die ersten beiden Septemberwochen frei.

Pilotenstreik: Die Fluglinie Lufthansa streicht am 2.9. rund 800 Flüge. Dem Unternehmen zufolge seien das fast alle Flüge von und nach Frankfurt und München. Grund ist ein Pilotenstreik. Betroffen seien davon rund 130.000 Passagiere.

Oktoberfest: Nach zwei Jahren coronabedingter Pause beginnt am 17.9. wieder das größte Volksfest der Welt. Im günstigsten Zelt kostet eine Maß 12,60 Euro, im teuersten 13,80 Euro. Bei der Wiesn 2019 hatte ein Liter Bier noch maximal 11,80 Euro gekostet.

herMoney Tipp

Die hohe Inflation, die hohen Heizkosten machen dir Sorge? Verständlich. Leg daher am Besten die Energiepauschale auf ein Tagesgeldkonto zur Seite.

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Floriana Hofmann

Die Finanzjournalistin Floriana Hofmann war Content Lead bei herMoney. Sie schreibt seit mehreren Jahren für Finanzmedien über Aktien und Börsenthemen. So war sie etwa beim Finanzen Verlag als "Leitung Digital" für die Online-Redaktion von "Börse online" und "Courage" verantwortlich.

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