Checkliste: Woran erkennt man eine gute Finanzberatung?
23. Februar 2023
Wir haben wichtige Punkte für dich zusammengestellt, wie du einen guten Finanzberater bzw. –beraterin erkennen kannst.
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Maklerin, Agentin oder Mehrfachagentin – wer macht was? herMoney gibt einen Überblick über das Berufsbild.
Immer dann, wenn man einen Berater oder eine Beraterin in einem Gebiet sucht, in dem man sich selbst weniger gut auskennt (daher will man sich ja eine Experten-Meinung holen), ist es schwierig, den Experten zu beurteilen.
Bei der Finanzberatung können Ihnen drei Aspekte Aufschluss geben: 1. Die genaue Aufgabenstellung des Beraters; 2. Die Ausbildung /Qualifikation des Beraters/ der Beraterin und 3. die Art der Bezahlung.
Beginnen wir mit der Aufgabenstellung, denn manchmal verschwimmen die Begriffe Makler, Agent, Berater ein wenig (und natürlich auch jeweils die weibliche Form).
Die Wörter „Berater“ oder „Vermittler“ werden in der Praxis oft als Oberbegriffe benutzt. Jeder, der mit Anlegern und Anlegerinnen spricht, kann sich „Berater“ oder „Vermittler“ nennen, so wie sich ein „Kundenberater“ in einem Autohaus ebenfalls „Berater“ nennt. „Unabhängig“ ist die Beratung aber nur dann, wenn der Berater mit mehreren Produktanbietern zusammenarbeitet. Er bzw. seine Firma muss dazu Verträge mit mehreren Fonds- oder Versicherungsgesellschaften geschlossen haben, denn nur dann kann die Beratung „unabhängig“ sein, sich also auf unterschiedliche Produktanbieter beziehen. Wenn ein Berater unabhängig berät, wird er dies im Regelfall auf seiner Visitenkarte erwähnen, denn es ist eine Art Prädikat. Ansonsten ist die Beratung eben „abhängig“, d.h. der Berater kann nur die diversen Produkte einer oder einer geringen Anzahl von Produktanbietern vertreiben bzw. darüber beraten.
Der „Ausschließlichkeitsvertreter“ (Agent, d.h. Vertreter einer Agentur oder Gesellschaft) vertritt die jeweilige Gesellschaft, für die er arbeitet. Er arbeitet also „abhängig“. Trotzdem kann ein Ausschließlichkeits-vertreter auch beraten, z.B. indem er Sie darüber berät, ob Sie überhaupt ein Versicherungs- oder Fondsprodukt benötigen, welches Produkt aus der (eingeschränkten) Palette für Sie geeignet ist, welcher Zahlungsmodus (z.B. monatlich, quartalsweise, jährlich) sich anbietet, etc. Eine Agentur ist vertraglich und an die jeweilige Gesellschaft gebunden und muss deren Interessen wahren. Nach der Rechtsprechung ist ein Agent das „Auge und Ohr des Versicherers“, d.h. was dem Agenten gesagt oder vorgelegt worden ist, ist dem Versicherer gesagt bzw. vorgelegt worden.
Wenn wir beim vorhin erwähnten Beispiel mit dem Autohaus bleiben: Ein Berater in einem Mercedes-Haus („Vertreter“) kann Sie darüber beraten, welches Modell für Sie in Frage kommt. Aber Sie werden von ihm nicht erwarten, dass er Ihnen die Vorzüge eines BWM erklärt, und einen BMW werden Sie bei ihm auch nicht kaufen können.
Ein Mehrfachagent arbeitet mit mehreren Produktanbietern zusammen, so dass er wirtschaftlich nicht von einem einzelnen Unternehmen abhängig ist. Er vertritt die Interessen des jeweiligen Anbieters UND die des Kunden.
Ein Makler ist unabhängiger, treuhänderischer Sachwalter der Interessen des Kunden. Er hat Anbindungen zu mehreren Anbietern und kann über deren Produkte beraten. Im Versicherungsbereich kann ein Makler individuelle Versicherungslösungen auch selbst konzipieren. Bei Abschluss erhält er eine Vergütung – entweder vom Kunden (selten) oder vom jeweiligen Produktanbieter („Courtage“). Ansonsten muss sich ein Makler finanziell unabhängig von den Produktanbietern halten. Er darf z.B. keine Kapitalbeteiligungen, Kostenzuschüsse, Erfolgsvergütungen oder ähnliches von ihnen erhalten, da der den Interessen des Kunden verpflichtet ist. Ein Makler wird im Regelfall nur in Feldern tätig, in denen er kompetent ist – schon allen, um sein hohes Haftungsrisiko zu begrenzen.
Bei der Beratung darf ein Makler nicht die Interessen des Anbieters, sondern er muss die Interessen des Kunden verfolgen. Er hat sogar die Aufgabe, ein mögliches Informationsdefizit, das der Kunde hat, auszugleichen.
Bankberater vertreiben nicht nur Bank- und Fondsprodukte, sondern sie werden zunehmend auch auf Versicherungsprodukte geschult. Die meisten Banken haben innerhalb ihrer Gruppe eine Fonds- und eine Versicherungsgesellschaft. Daher ist die Produktpalette bei Banken im Regelfall auf eine oder wenige Gesellschaften beschränkt. Ganz unabhängig ist daher die Beratung in einer Bank nur selten – wenn, dann am ehesten bei den kleineren Privatbanken, die keine umfangreiche eigene Fondspalette haben.
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