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Deine Kreditwürdigkeit entscheidet darüber, ob und zu welchen Konditionen du einen Kredit erhältst. Wie wird sie bestimmt?
Die Kreditwürdigkeit beschreibt deine Zahlungsfähigkeit. Eines Kredites „würdig“ bist du, wenn du ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit zurückzahlst.
Gemessen wird sie anhand der „Bonität“, einer Bewertung, die etwa die SCHUFA vornimmt. Dafür ermittelt sie einen Score, in den beispielsweise laufende Kredite, pünktlich bezahlte Rechnungen und Kontoüberziehungen einfließen.
Die Bonität ist zum Beispiel dann von Bedeutung, wenn du eine Wohnung mieten, einen Handy-Vertrag abschließen oder ein Haus bauen willst.
Die Deutschen nehmen immer mehr Kredite auf: Nach Angaben von statista betrug die Summe aller Kredite von deutschen Privatpersonen Ende 2022 rund 1.495,8 Milliarden Euro. Zwanzig Jahre zuvor waren es etwa 949,5 Milliarden Euro.
Doch Frauen werden benachteiligt: Ihnen werden Finanzierungen häufiger verwehrt und sie müssen höhere Zinsen bezahlen, weil ihr Einkommen oft niedriger ist als das von Männern. Das ergab eine Umfrage von verivox.
Jetzt fragst du dich vielleicht: „Welche Faktoren spielen überhaupt eine Rolle, wenn ich einen Kredit aufnehmen möchte? Und wie kreditwürdig bin ich eigentlich?“ All dem gehen wir in diesem Artikel auf den Grund.
„Kreditwürdigkeit und „Bonität“ werden im täglichen Sprachgebrauch gleichgesetzt, aber eigentlich sind sie nicht dasselbe. Die Erklärung ist einfach: Mit „Bonität“ ist die Bewertung der Kreditwürdigkeit einer Person, eines Unternehmens oder eines Staates gemeint. Sie hilft VertragspartnerInnen bei der Einschätzung, wie du deinen finanziellen Verpflichtungen nachkommst und bestimmt somit deine Kreditwürdigkeit.
Mit „Kreditwürdigkeit“ wird deine Fähigkeit ausdrückt, Kredite aufzunehmen und sie gemäß den vereinbarten Bedingungen zurückzuzahlen. Es ist also das Maß, wie solide du das Thema Finanzen im Alltag handhabst und gibt Aufschlüsse darüber, ob du ein Darlehen bekommen kannst.
Grundsätzlich unterscheidet man persönliche, wirtschaftliche und materielle Kreditwürdigkeit. Mit der persönlichen Kreditwürdigkeit ist gemeint, dass du ein festes Einkommen hast und in der Lage bist, deine Verbindlichkeiten zu tilgen. Bist du selbstständig, fließen hier deine unternehmerische Kompetenz und die Rentabilität deines Geschäftes ein.
In wirtschaftlicher oder materieller Hinsicht bis du dann kreditwürdig, wenn dein Einkommen eine Tilgungsfähigkeit ermöglicht. Es muss also hoch genug sein, um einem möglichen Kredit zu bedienen.
Kreditaufnahme
Wenn du beispielsweise ein Darlehen aufnehmen willst oder musst, hilft dir eine gute Kreditwürdigkeit bei den Banken oder anderen KreditgeberInnen. Nach dem deutschen Kreditwesengesetz dürfen Banken nur dann ein Darlehen gewähren, wenn „keine erheblichen Zweifel“ an der Kreditwürdigkeit des Antragstellers oder der Antragstellerin bestehen. Also sind die Kreditinstitute verpflichtet, deine Kreditwürdigkeit zu prüfen.
Hier kommt die Bonität ins Spiel, die dazu abgerufen wird. Ist sie schlecht, kann es dir passieren, dass deine langjährige Bank dein Darlehen ablehnt. Denn dann ist sie der Meinung, du kannst den Kredit mit deinem Einkommen oder aufgrund deines bisherigen Finanzgebarens nicht bedienen kannst.
Verträge
Wer eine neue Bleibe sucht, kann mit einer guten SCHUFA-Auskunft VermieterInnen überzeugen. Denn so erfahren sie, wie deine Kreditwürdigkeit aktuell eingeschätzt wird. Auch Handy- und Internetanbieter beurteilen deine Kreditwürdigkeit.
Voraussetzung für die Bewertung deiner Kreditwürdigkeit ist also die Bonität. Der Ursprung des Wortes kommt aus dem Lateinischen „bonitas“, was „Vortrefflichkeit“ und „Zuverlässigkeit“ einer Person bedeutet.
Gut zu wissen: Eine Bonitätsanfrage wird erst dann ausgelöst, wenn du Unterlagen einreichst, etwa um einen Kredit zu beantragen oder einen Vertrag abzuschließen.
Ob du kreditwürdig bist, bestimmen am Ende die KreditgeberInnen. Die Berechnungsmethoden von Banken oder sogenannter Auskunfteien wie SCHUFA (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung), Creditreform, Bürgl oder Infoscore Consumer Data sind unterschiedlich. Sie können strenge Regeln zugrunde legen oder bei manchen Kriterien toleranter urteilen. Schauen wir uns beispielhaft die SCHUFA an.
Quelle: SCHUFA, Stand 05.06.2023
Aber wie genau prüfen die SCHUFA und andere Auskunfteien die Bonität? Werfen wir einen Blick auf Kriterien, die bei den meisten eine wichtige Rolle spielen.
Jetzt stellst du dir vielleicht die Frage: „Bin ich kreditwürdig?“ Die Antwort liefert dein persönlicher SCHUFA-Score.
Kreditwürdig bist du dann, wenn die Chance hoch ist, dass du einen möglichen Kredit pünktlich zurückzahlst. Bei der SCHUFA gelten VerbraucherInnen als „sehr kreditwürdig“, wenn sie einen Score von 97,5 % oder besser erreichen.
Score | Gefahr eines Zahlungsausfalls |
> 97,5 % | sehr gering |
97,5 – 95 % | gering bis überschaubar |
95 – 90 % | zufriedenstellend bis erhöht |
90 – 80 % | deutlich erhöht bis hoch |
80 – 50 % | sehr hoch |
< 50 % | sehr kritisch |
Da jeder Mensch plötzlich sterben kann und daher immer das (wenn auch kleine) Risiko eines Zahlungsausfalls besteht, erreicht niemand einen Score von 100 %.
Neben dem Basis-Score gibt es auch einen Branchen-Score, der auf die Anforderungen einzelner Branchen abgestimmt ist.
Die SCHUFA hat die Berechnungsgrundlagen ihres Scores bislang leider nicht veröffentlicht. Deshalb kannst du dir deinen Score nicht selbst ausrechnen. Aber du kannst ihn bei der SCHUFA anfragen oder dir mit dem Score-Simulator der SCHUFA einen Näherungswert ausgeben lassen. Möchtest du deinen Score und damit deine Kreditwürdigkeit verbessern, hast du einige Möglichkeiten.
Zum Weiterlesen: Wie du eine Privatinsolvenz beantragst, erfährst du hier.
Ist alles geprüft, muss das nicht bedeuten, dass dir die Bank den Kreditvertrag zusendet. Eine weitere Bewertungsprüfung steht noch bevor – die Kreditfähigkeit. Sie soll klären, ob du als Kreditnehmerin berechtigt bist, entsprechende Verträge abzuschließen. Das können nämlich nur natürliche Personen oder juristische Personen wie AGs oder GmbHs oder Personengesellschaften. Minderjährige oder Personen, die unter Vormundschaft gestellt sind, zählen also nicht dazu.
Nun siehst du, warum die Kreditwürdigkeit immer gegeben sein sollte. Wir alle können möglicherweise in Lebenssituationen geraten, in denen das Geld knapp wird. Im Fall der Fälle kannst du dir über einen Kredit etwas Druck nehmen, ohne teure Kontoüberziehungskredite in Anspruch zu nehmen oder mit Kreditkarten zu jonglieren. Da rutscht man nämlich schnell in eine Überschuldung.
Solltest du eine Kreditabsage bekommen, mache nicht den Fehler und gehe zu sogenannten Kredithaien, die ein Darlehen ohne Bonitätsprüfung anbieten. Diese Unternehmen verlangen so hohe Zinsen und Gebühren, dass dich das teuer zu stehen kommt. Versuche lieber, deinen Score zu verbessern.
Du hast einen schlechten SCHUFA-Score? Dann prüfe, ob alle Daten korrekt sind. Manchmal schleichen sich Fehler ein, zum Beispiel wenn du bestimmte Raten schon abbezahlt hast, der Gläubiger die SCHUFA aber nicht informiert hat. Wie du falsche SCHUFA-Einträge löschen kannst, erfährst du hier.
Disclaimer: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Trotz sorgfältiger Recherche kann herMoney keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernehmen. Der Artikel dient lediglich der allgemeinen Information und stellt keine Rechtsberatung dar.