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Umschlagmethode für Anfängerinnen: Mit dieser Anleitung für Cash Stuffing planst du dein Budget ganz easy!

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herMoney

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27. Januar 2023

Mit der Umschlagmethode hast du deine Ausgaben im Blick. Auch herMoney Kollegin Alexa ist Fan. Wie du jetzt startest.

Inhalt:

Umschlagmethode: Das Wichtigste in Kürze

Beim „Cash Stuffing“ (deutsch: „Bargeld stopfen“) wird Bargeld in unterschiedliche Umschläge gesteckt. Jeder Umschlag steht für eine Budgetkategorie – beispielsweise Lebensmittel oder Urlaub. Dieses Geld benutzt du, um deine Ausgaben zu begleichen.

Wofür du das Geld ausgegeben hast, vermerkst du in einer Liste. So hast du deine Finanzen unter Kontrolle und konsumierst bewusster.

Die Umschlagmethode hilft dir beim Sparen, da du nie mehr ausgeben kannst, als in den Umschlägen steckt.

„Kann ich auch in bar bezahlen?“ Eigentlich keine Frage, die junge Leute häufig stellen – gerade in Zeiten, in denen es immer beliebter wird, kontaktlos mit dem iPhone zu zahlen. Wer allerdings „Cash Stuffing“ betreibt, nutzt in der Regel nur Bargeld.

Warum man mit Briefumschlägen Geld sparen kann, was hinter dem Social-Media-Trend steckt und wie man Cash Stuffing selbst machen kann, erklärt dir herMoney in diesem Artikel.

Budgetieren leicht gemacht: Wie funktioniert die Umschlagmethode?

Essenziell für die Umschlagmethode ist ein Budgetplaner, auch Binder genannt. Darin sind mehrere Umschläge, die jeweils für eine Kategorie stehen. Du kannst zu Beginn auch erst einmal Briefumschläge verwenden.

Am Monatsanfang hebst du Bargeld ab und verteilst es in die unterschiedlichen Umschläge.

Wie das in der Realität abläuft, zeigt herMoney Kollegin Alexa anhand eines Beispiels:

Durch die Umschlagmethode ist das Geld sichtbar. Jeder Euro hat einen bestimmten Zweck, nämlich die entsprechende Kategorie.

Am Monatsende leerst du die Umschläge (= „Unstuffing“). Nun siehst du, ob noch Geld übrig ist – und wenn ja, wie viel.

Alexa zeigt das ebenfalls in einem Video:

Dieses Geld wird gespart, indem du es auf Sparchallenges und Sparziele verteilst. Das Ziel: sich einen Überblick über die eigenen Finanzen zu verschaffen.

Begriffserklärungen

Budgetbinder: Der Binder ist eine Art „Geldsparmappe“ – hier kannst du deine Umschläge sammeln. Jeder Umschlag hat ein Deckblatt und einen Ausgabentracker. Dort trägst du ein, wofür du wie viel Geld ausgibst.

Sinking Funds 1: Für unregelmäßige Ausgaben, die du nicht monatlich hast, aber von denen du weißt, wann du sie zahlen musst und in welcher Höhe, wie zum Beispiel die GEZ und jährlich fällige Versicherungen.

Vorlage Sinking Funds 1

Vorlage Sinking Funds 1

Sinking Funds 2: Für Sparziele wie etwa Urlaub. Du könntest aber auch für spätere Steuern, Geschenke oder eine Nachzahlung sparen, deren genauen Betrag du noch nicht kennst.

Cash Stuffing: Am Monatsanfang wird Bargeld in die jeweiligen Umschläge einsortiert.

Unstuffing: Am Monatsende wird das übrig gebliebene Geld gesammelt und in Sparchallenges oder Sparziele verteilt.

Sparchallenges: Mit kleinen Sparchallenges (Challenge = Herausforderung) kannst du spielerisch Geld sparen. Wie das mit der Umschlagmethode funktioniert, zeigen folgende Beispiele:

  • Wechselgeld-Challenge: Alle Münzen unter einem Euro sparst du. Am Ende des Jahres kannst du schauen, was sich angesammelt hat.
  • 5-Euro-Challenge: Spare jeden 5-Euro-Schein. Die Höhe der Sparsumme ist individuell. Du kannst die Challenge auch mit jedem beliebigen Schein oder jeder beliebigen Münze versuchen.
  • 52-Wochen-Challenge: In der ersten Woche sparst du einen Euro. Mit jeder Woche ist es ein Euro mehr. Am Ende der 52-Wochen-Challenge hast du 1.378 Euro angespart. Übrigens: Das herMoney Team zieht diese Challenge 2023 gemeinsam durch. Melde dich jetzt an.
  • 10-Euro-Woche-Challenge: Versuche, eine Woche lang mit 10 Euro auszukommen. Dabei wirst du merken, was dir besonders wichtig ist, und dir bewusster werden, wofür du dein Geld ausgibst. Wenn dir die Challenge zu einfach oder zu schwierig ist, kannst du das Budget natürlich anpassen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Umschlagmethode für Anfängerinnen

1. Schritt: Überblick verschaffen

Schau dir genau an: Was sind deine monatlichen Einnahmen? Dazu zählen Gehalt, Kindergeld und Unterhalt. Und was sind deine Ausgaben? Dazu gehören fixe Ausgaben wie Miete, Strom oder Versicherungen und variable Ausgaben wie Lebensmittel, Kleidung oder Tanken.

Das geht am besten mit einem Haushaltsbuch oder mit unseren Vorlagen.

Überblick verschaffen mit Haushaltsbuch oder Vorlagen

Überblick verschaffen mit Haushaltsbuch oder Vorlagen

2. Schritt: Kategorien überlegen

Die Kategorien, die bei der Umschlagmethode verwendet werden, sind individuell. Unsere Empfehlung: Mach die Kategorien nicht zu kleinteilig und frage dich, was sich gut zusammenfassen lässt. Auch für jährliche und seltene Zahlungen wird monatlich in den Sinking Funds 1 gespart.

Umschlagmethode: Beispiele für Kategorien

Kategorie Das gehört dazu
Shopping Kleidung, Bücher, Deko
Gesundheit Medikamente, Zahnreinigung
Self Care Drogerie, Massage, KosmetikerIn
Sinking Funds 1 seltene Zahlungen (Versicherungen oder GEZ), von denen man die Höhe kennt
Sinking Funds 2 Sparziele und Sparchallenges wie die 52-Wochen-Challenge sowie Rechnungen, von denen du die genaue Höhe nicht kennst (z. B. Nachzahlung, TÜV)

 

Fixkosten wie die Miete und alle anderen Ausgaben, die automatisch vom Konto abgebucht werden, kommen nicht Umschläge. Mit den Umschlägen strukturierst du nur den Teil des Haushaltsgeldes, der bar bezahlt werden kann.

3. Schritt: Budget berechnen

Hast du deine Kategorien definiert, dann geht es an die Budgetplanung, die bei der Umschlagmethode elementar ist. Überlege dir, wie viel Geld du für welche Kategorie benötigst. Ziehe dafür von deinem Nettogehalt die Fixkosten ab und teile das übrig gebliebene Geld auf. Dabei hilft dir dein Haushaltsbuch.

4. Schritt: Budgetplaner vorbereiten

Befülle nun die Umschläge mit Deckblättern und Ausgabentrackern.

Alexa verwendet dafür übrigens diese Produkte:

5. Schritt: Bargeld in die Umschläge stecken

Jetzt kannst du endlich loslegen. Geh dafür am Monatsanfang zu einem Geldautomaten und heb so viel Bargeld ab, wie du für deine Kategorien benötigst.

Extra-Tipp: Lass noch etwas Geld auf deinem Girokonto, um zu vermeiden, bei unvorhergesehenen Abbuchungen ins Minus zu rutschen. Für Online-Shopping solltest du ebenfalls einen Puffer auf dem Konto lassen. Bei herMoney Kollegin Alexa ist das ein Teil ihres Notgroschens. Im Binder kannst du hier Spielgeld, beispielsweise von der Bundesbank, und den Ausgabentracker verwenden.

Verteile dann dein Bargeld auf die unterschiedlichen Kategorien ( = „Cash Stuffing“).

6. Schritt: Mit dem Geld aus den Umschlägen bezahlen

Gehst du beispielsweise Lebensmittel einkaufen, dann nimmst du den Umschlag „Lebensmittel“ mit in den Supermarkt. So bleibst du im Rahmen deines Budgets. Nach dem Einkauf trägst du deine Ausgaben in den Ausgabentracker ein. Dadurch siehst du direkt, wie viel du von deinem Budget bereits verbraucht hast.

7. Schritt: Unstuffing

Beim „Unstuffing“ am Monatsende nimmst du das übrig gebliebene Geld und verteilst es auf Sparchallenges und Sparziele. Wie weit du bei deinen Sparzielen kommst, kannst du in einem Tracker notieren.

Umschlagmethode: Mit dieser Vorlage Budgets schnell verteilen

Hier kannst du dir unsere kostenlosen Cash-Stuffing-Vorlagen direkt als PDF herunterladen. Mit diesen Vorlagen kannst du die Budgets und jährliche Zahlungen ermitteln. Außerdem gibt es Deckblätter und (Ausgaben-)Tracker für die jeweiligen Umschläge und vieles mehr.

Wie verwendet man diese Vorlagen?

  • Drucke dir die Vorlagen auf A5 aus.
  • Verwende am besten dickeres Papier (160g/cm2).
  • Schneide die einzelnen Blätter aus.
  • Lege jeweils Deckblatt und (Ausgaben-)Tracker in einen eigenen Umschlag

Unsere Erfahrungen mit der Umschlagmethode

herMoney Kollegin Alexa nutzt seit Oktober die Umschlagmethode. Normalerweise berichtet sie auf Instagram, TikTok und YouTube von ihren Erfahrungen. Im Folgenden erklärt sie, was ihr die Umschlagmethode gebracht hat:

„Zu Beginn habe ich unzählige Videos angeschaut und mir ausführlich Gedanken über meine Kategorien gemacht. Und das hat sich gelohnt! Ich konnte es kaum erwarten, endlich loszulegen. Von Anfang an habe ich die herMoney Community mitgenommen.

Ich habe zuvor auch mit meinem Freund, mit dem ich zusammenwohne, besprochen, wie wir gemeinsame Ausgaben managen. Er gibt seinen Teil für Lebensmitteleinkäufe und gemeinschaftliche Unternehmungen und Anschaffungen in bar dazu und ich kümmere mich um den Rest.

Bis dato habe ich mit einer einfachen Excel-Tabelle gearbeitet, in der ich den Überblick über meine Fixkosten behalten habe. Das war das Ergebnis meiner Studentenzeit, in der ich sehr schlecht mit meinem Geld gehaushaltet habe und am Ende des Geldes noch eine Menge Monat übrighatte.

Jetzt ist das glücklicherweise andersherum. Im ersten Monat hatte ich noch Zweifel, ob ich das schaffen werde. Aber nach einigen Budgetänderungen mache ich mir darüber keine Sorgen mehr.

Sobald mein Gehalt auf meinem Konto ist, flitze ich zur nächsten Bank und befülle meine Umschläge. Dadurch weiß ich immer genau, was ich mir leisten kann, und konsumiere deutlich bewusster.

Ich kann dir die Umschlagmethode nur ans Herz legen. Erzählt mir gerne auf Instagram von euren Erfahrungen und schreibt mir eure Meinungen. Ich freue mich über jede Einzelne, die mit der Umschlagmethode anfängt.“

herMoney Tipp

Die Umschlagmethode klingt erst einmal kompliziert – ist sie aber in der Regel nicht. Vor allem, wenn du alleine oder mit deinem Partner zusammenlebst, ist sie relativ einfach umzusetzen.

Bei Familien wird es hingegen schnell unübersichtlich, die Finanzen über die klassische Umschlagmethode zu organisieren. Dann kann es mehr Sinn machen, die Ausgaben digital zu strukturieren. Die Kinder könnten allerdings bereits ihr Taschengeld auf verschiedene Umschläge verteilen. So können Eltern ihren Kindern den Umgang mit Geld spielerisch beibringen. Übrigens: Wie viel Taschengeld sinnvoll sein könnte und was Kinder damit kaufen können, erfährst du in unserem Artikel über den Taschengeldparagraphen.

Dieser Artikel wurde von Floriana Hofmann und Alexa Wiechmann gemeinsam verfasst.

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