Debitkarte von Trade Republic: Das ändert sich für dich als Anlegerin
17. Januar 2024
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2. Dezember 2024
Wie entwickelt sich der Goldpreis? Welche seriösen Prognosen sind möglich? Wir klären auf.
Gold gilt als Krisenwährung und gewinnt in schwierigen Zeiten häufig an Wert, weil sich dann viele AnlegerInnen darauf stürzen. Steigen allerdings die Zinsen, können andere Anlageformen ebenfalls als „sichere Häfen“ dienen, die gleichzeitig mehr Gewinn einbringen.
Ein starker Dollar macht Gold tendenziell teurer. Möchte man also eine Prognose für den Goldpreis in der Zukunft abgeben, muss man auf die US-Notenbank Fed blicken. Rückt sie von ihrem Zinserhöhungskurs ab, erwarten Gold-ExpertInnen bis 2030 einen Goldpreis von rund 4.800 Dollar. Zuletzt hat die Fed nach der US-Wahl Anfang November 2024 die Zinsen gesenkt.
Auch an der historischen Entwicklung des Goldpreises seit 1970 sieht man, dass der Goldpreis von den Leitzinsen in den USA abhängig ist. 2000 lag der Goldpreis bei 279 Dollar je Feinunze, aktuell kostet eine Feinunze um die 2.600 Dollar.
Eigentlich müssten wir uns gerade in einem goldenen Zeitalter befinden – denn das Edelmetall Gold gilt als Krisenwährung. Und Krisen gibt es am Finanzmarkt, in der Wirtschaft, in der Gesellschaft und in der Geopolitik mehr als genug. In diesem Ratgeber erfährst du mehr zur aktuellen sowie historischen Entwicklung beim Goldpreis – und auf welche Kennzahlen du achten solltest, wenn du dein Geld in Gold anlegest.
Zunächst die wichtigste Info vorweg: Wie viel ist Gold eigentlich wert? Wie positiv sich der Goldpreis in den vergangenen Jahren entwickelt hat, zeigt diese Grafik:
Auch wichtig: Gold wird in Dollar gehandelt. Und der Dollar zählt ebenfalls als Krisenwährung und stieg 2023 zeitweise an. Gemessen wird das am Dollarindex, bei dem die US-Währung einem Korb von sechs unterschiedlichen Währungen gegenübergestellt wird. Der Dollarindex stieg im vergangenen Jahr etwas an. Von Januar 2023 bis Januar 2024 etwa konnte er einen Zuwachs von 1,75 Prozent vorweisen – von 101,78 auf 103,56 Prozentpunkte.
Für AnlegerInnen aus Nicht-US-Währungsräumen wird es dadurch teurer, Gold zu kaufen. Ein starker Dollar belastet Gold also tendenziell.
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Um zu verstehen, warum der Goldpreis steigt oder fällt, solltest du wissen, was den Kurs beeinflusst: Ganz grundsätzlich sind das wie bei Aktien Angebot und Nachfrage. Gibt es am Markt mehr KäuferInnen als VerkäuferInnen, steigt der Preis. Wenn nicht, dann fällt er.
Zu Aktien gibt es aber elementare Unterschiede. Gold wirft weder Dividenden ab noch zahlt es Zinsen. Außerdem kann Gold im Gegensatz zu Unternehmen nicht von innen heraus wachsen. Wenn börsennotierte Firmen ihren Gewinn steigern, steigt normalerweise auch ihr Wert an der Börse.
Gold hingegen gilt als Wertspeicher. InvestorInnen nutzen Gold in der Theorie, um Kapital zu erhalten und so der Entwertung des Geldes – also der Inflation – entgegenzusteuern.
Wie sich die Inflation auf dein Vermögen auswirkt, kannst du übrigens mit dem herMoney Inflationsrechner herausfinden:
Heißt im Umkehrschluss: Je höher die Inflation, desto höher der Goldpreis? herMoney hat bei einem Gold-Experten nachgefragt: „Gold steigt in der Regel, wenn die Inflationserwartungen steigen“, erklärt Mark Valek vom Liechtensteiner Vermögensverwalter Incrementum. „Deswegen haben wir insbesondere im Jahr 2020 ein starkes Jahr für Gold gesehen.”
Zwar waren die Inflationserwartungen in den USA zwischenzeitlich rückläufig, kürzlich zog die Teuerung dort jedoch wieder an. Die Inflationsrate in den USA lag im Oktober 2024 bei 2,6 Prozent.
Möchte man den Goldpreis bewerten sind demnach die Realzinsen wichtig, denn bei ihnen wird die Inflation mitberücksichtigt. „Da wir nach wie vor in einem US-zentrischen Weltwährungssystem leben, sind die Realzinsen im US-Dollar entscheidend“, so auch Valek. Im Gespräch mit herMoney im September 2022 prognostizierte er: „Insbesondere im US-Dollar sind die künftig erwarteten Realzinsen positiv.“ Tatsächlich sind die Märkte auch 2024 von fallenden oder negativen Realzinsen entfernt.
Heißt: Steigen die Zinsen in den USA, steigen auch die Opportunitätskosten für Gold – es wird unattraktiver. „Internationale Marktteilnehmer gehen davon aus, dass in mittlerer Frist festverzinsliche Anlagen im US-Dollar ein gutes Investment sein werden und sehen von daher im Zweifel von einer Anlage in Gold ab“, sagt Valek.
Doch ganz so einfach ist es nicht. Zuletzt hat der Goldpreis zugelegt – zur Freude derjenigen, die investiert sind. Daher lohnt es sich auf die Prognosen für Gold zu schauen und welche Rolle die US-Notenbank Fed beim aktuellen Goldpreis spielt.
Konkrete Aussagen darüber, wie hoch der Goldpreis beispielsweise in zehn oder 20 Jahren sein wird, sind unseriös. Auch kurzfristige Goldpreis-Prognosen für 2025, 2026 oder darüber hinaus sind schwierig: Niemand kann in eine Glaskugel blicken. Der Goldpreis ist abhängig von vielerlei Faktoren, die ebenfalls schwierig vorherzusehen sind. Hinzu kommt, dass in den USA im Januar 2025 mit Donald Trumps zweiter Amtszeit die Regierung wechselt.
Orientiert man sich an Zins- und Inflationserwartungen, Konjunkturprognosen und Geldmengen, kann man nur grobe Schätzungen vornehmen. So arbeiten auch die Incrementum-ExpertInnen in ihrer jährlichen Analyse zum Goldpreis „In Gold We Trust“. Sie betonen, ihr Ziel sei realistisch, „sofern die Geldpolitik vom angekündigten, harschen Weg abrückt“.
Bis 2030 dürfte demnach der Goldpreis bis auf rund 4.800 Dollar steigen. Natürlich wäre es hilfreich, noch langfristigere Goldpreis-Prognosen zu haben, zum Beispiel für 2035, 2040 oder 2050. Aber je länger der Zeitraum, desto unzuverlässiger sind die Prognosen.
Der Goldpreis wird also auch künftig von den Zinsen in den USA abhängig sein. Möchte man eine Prognose für den Goldpreis in der Zukunft abgeben, muss man auf die US-Notenbank Fed blicken.
Anfang 2023 hatte die US-Notenbank den Leitzins auf 4,25 bis 4,50 Prozent erhöht. Dann lag er eine Weile bei 5,25 bis 5,50 Prozent. 2024 hat die Fed den Leitzins zwei Mal gesenkt – zuletzt kurz nach der US-Wahl um 0,25 Prozentpunkte auf einen Korridor von 4,5 bis 4,75 Prozent. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Goldpreisanstieg. Denn: Fallen die Zinsen, wird Gold attraktiver.
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Im historischen Goldwert-Verlauf sieht man, dass der Goldpreis über die Zeit deutlich an Wert gewonnen hat und die Kurve des Charts schließlich steil nach oben geht:
Betrachtet man die Entwicklung des Goldpreises in den vergangenen knapp 50 Jahren, stößt man zuerst auf den sogenannten „Nixon-Schock“ 1971. Um ihn zu verstehen, muss man etwas weiter zurückgehen – bis in das Jahr 1944, zur Einführung des sogenannten Bretton-Woods-Systems.
In diesem Währungssystem verpflichteten sich die USA, ihre Währung jederzeit in Gold umtauschen zu können. Es gab einen festen, künstlich fixierten Goldpreis: Eine Feinunze Gold, die rund 31,1 Gramm wiegt, kostete 35 Dollar. Ziel war ein funktionierender Welthandel zu festen Wechselkursen.
Der Gold-Dollar-Standard wurde allerdings Mitte der 1960er-Jahre zum Problem. Die USA verschuldeten sich, beispielsweise durch den Vietnam-Krieg, immer mehr. Die Inflation stieg. US-Präsident Richard Nixon erklärte am 15. August 1971 überraschend, dass die USA nicht mehr verpflichtet seien, den Dollar in Gold zu tauschen. Durch das Ende der Bindung des Goldpreises an den Dollar wurde auch der feste Goldpreis von 35 Dollar verworfen.
1973 war das Bretton-Woods-System dann endgültig Geschichte. Goldpreis und Wechselkurse wurden freigegeben. Der Goldpreis stieg im Mai über die Marke von 100 Dollar.
Und der Höhenflug ging weiter. Am Jahresende 1979 kostete die Feinunze Gold erstmals mehr als 500 Dollar. Den vorläufigen Höchststand erreichte der Kurs Ende Januar 1980 bei 873 Dollar.
Die Gründe für den starken Goldpreis in den 1970er-Jahren: hohe Inflation und schwache Konjunktur in den Industriestaaten (die sogenannte Stagflation), hohe Staatsverschuldung, hoher Ölpreis. Zudem verunsicherten geopolitische Krisen wie der Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan. Faktoren, die heute aktueller sind denn je.
Die hohe Inflation wurde damals wie heute mit steigenden Zinsen bekämpft. Der damalige US-Notenbankchef Paul Volcker hob 1979/1980 die Zinsen auf über 20 (!) Prozent an, um die hohe Inflation zu bekämpfen, der sogenannte „Volcker-Schock“. Das senkte zwar die Inflation, stürzte die USA aber auch in eine Rezession mit steigender Arbeitslosigkeit. Für den Goldpreis ging es nach dieser heftigen Zinserhöhung nach unten.
Der Realzins war schließlich in den 1980er- und 90er-Jahren wieder positiv, was Gold unattraktiv machte. Die USA ließen die Rezession hinter sich, die Konjunktur erholte sich. Außerdem fielen geopolitische Spannungen weg: Der Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 beendete den Kalten Krieg.
Von Mitte der 1990er-Jahre an boomten die Aktienmärkte, vor allem die Tech-Börsen. Die damals neuartige Internet-Technologie nahm Fahrt auf. Es entstanden in den USA und auch in Deutschland viele Unternehmen, die neue Geschäftsmodelle auf Basis des Internets entwickelten. Manche kamen auch aus der Mobilfunk-, Biotech- oder Medienbranche – die sogenannte „New Economy“. Viele dieser Firmen trugen die Domain-Endung „.com“ im Namen. Daher der Name „Dotcom-Blase“.
In den Medien und an der Börse entstand ein Hype. Die Aktienkurse stiegen und stiegen. Ziel dieser Firmen war ein schnelles Wachstum. Sie setzten extrem hohe Erwartungen für Gewinn und Umsatz – die aber letztendlich nicht erfüllt wurden. Gewinnwarnungen mehrten sich, es kam sogar zu Insolvenzen.
Im März 2000 platzte die Dotcom-Blase, die Kurse brachen massiv ein. Unerfahrene KleinanlegerInnen, die sich von der Euphorie hatten anstecken lassen und zu sehr hohen Kursen eingestiegen waren, erlitten hohe Verluste.
Mit dem Platzen der Dotcom-Blase schlitterte die US-Konjunktur in eine Rezession. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 stieg zudem die US-Staatsverschuldung drastisch an: Der Kampf der USA gegen den weltweiten Terrorismus, darunter Kriegseinsätze in Afghanistan und im Irak, kostete sehr viel Geld. Um die Wirtschaft zu stimulieren, senkte die US-Notenbank Fed die Zinsen, was den Goldpreis beflügelte.
Inmitten der Finanzkrise stieg der Goldpreis dann im März 2008 erstmals über die Marke von 1.000 US-Dollar. Wie es zur Finanzkrise kam, kannst du in diesem Artikel nachlesen. Und noch ein weiterer spannender Fakt: Nach der Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers und der Verstaatlichung des Versicherers AIG im September 2008 erzielte der Goldpreis seinen höchsten Tagesgewinn: Innerhalb eines Tages stieg er um fast zwölf Prozent.
Im September 2011 erreichte der Goldpreis ein neues Allzeithoch bei 1.920 Dollar. Nach der Finanzkrise wuchs rund um den Globus die Staatsverschuldung. Im Euroraum kam es zur Schuldenkrise. Vor allem Griechenland, Spanien, Irland, Portugal und Italien gerieten in finanzielle Schieflage.
Um die Zahlungsfähigkeit der betroffenen Staaten zu sichern, wurde ein Rettungsschirm aufgespannt. Die verunsicherten Finanzmärkte beruhigte der damalige Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, 2012 in seiner berühmten „Whatever it takes“-Rede: Die EZB sei „bereit, alles Notwendige zu tun, um den Euro zu erhalten“. Außerdem senkte er die Zinsen und begann, Staatsanleihen aufzukaufen.
So konnten Zahlungsausfälle der Euro-Staaten verhindert werden. Und auch in den USA erholte sich die Wirtschaft von der Finanzkrise. Der Goldpreis gab zwischen 2013 und 2015 wieder nach.
Mit den zunehmenden Krisen ab dem Jahr 2016 – Nahostkonflikt, Terrorismus, Brexit – stieg dann auch der Goldpreis wieder. Im Euroraum konnte man sehen, wie abhängig der Goldpreis von den Zinsen ist: Der damalige EZB-Chef Draghi senkte im Frühjahr 2016 die Zinsen auf den historischen Tiefststand von null Prozent. Auch die für den Goldpreis wichtigere US-Notenbank Fed senkte die Zinsen in den USA zwischen 2018 und 2020 kontinuierlich.
Im August 2020 erreichte der Goldpreis inmitten der Corona-Krise sein damaliges Allzeithoch mit 2.063 Dollar. Seitdem ging es wieder tendenziell nach unten oder leicht seitwärts. Zu Jahresbeginn 2022 stieg der Goldpreis mit Beginn des Ukraine-Kriegs. Der Krieg verschärfte die ohnehin bestehende Rohstoffknappheit, die Inflation stieg. Die Notenbanken hoben deshalb die Zinsen an – was den Goldpreis zunächst belastete.
Es kann durchaus sinnvoll sein, einen kleinen Teil deines Vermögens in Gold anzulegen. Gold kannst du beispielsweise als Barren oder Münzen wie den südafrikanischen Krügerrand kaufen, oder du investierst in börsengehandelte Wertpapiere (Gold-ETCs).
Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.
Hinweis: Dieser Artikel wurde ursprünglich 2022 von Floriana Hofmann verfasst. Zuletzt wurde er im November 2024 von Laura Gaida überarbeitet.