Wie geht es 2023 an den Börsen weiter, Frau Dr. Traud?
11. Januar 2023
Aktien, Inflation und Zinsen: Was Dr. Gertrud Traud, Chefvolkswirtin der Helaba, für 2023 erwartet, erzählt sie im Interview.
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23. Januar 2024
Der Nasdaq-100-Index spiegelt die Entwicklung von Spitzenunternehmen wie Apple und Amazon wider. Lohnt sich jetzt ein Einstieg?
Prognosen sind immer mit Vorsicht zu genießen. Sie können sich als richtig oder als falsch erweisen. Zuverlässige Voraussagen sind aufgrund der vielen Einflussfaktoren an der Börse nicht möglich.
Dennoch veröffentlichen Banken und Co. regelmäßig Prognosen, auch für den Nasdaq 100. So geht die Economy Forecast Agency davon aus, dass der Nasdaq 100 bis Ende 2025 ein Plus von rund 54 Prozent hinlegen wird.
Generell gehen ExpertInnen davon aus, dass Technologie immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Die langfristigen Chancen des Nasdaq könnten also sehr gut sein.
Bestellst du bei Amazon? Postest du auf LinkedIn, Instagram oder Facebook? Kommunizierst du mit einem iPhone und buchst Ferienunterkünfte über Airbnb? Schaust du Netflix und YouTube? All diese Firmen, die uns diese Möglichkeiten bieten, haben eins gemeinsam: Sie sind Teil des Nasdaq-100-Index.
Wir erklären, was es damit auf sich hat, wie die Prognosen aussehen und für welche Frauen ein Investment infrage kommt. Dass Frauen grundsätzlich auch jenseits des MSCI World investieren können, steht fest. Manche treffen bessere Finanzentscheidungen als Männer!
Die Kursentwicklung des Index errechnet sich aus dem Marktwert der einzelnen Indexmitglieder. Auf den Marktwert eines Unternehmens wirken eine Reihe unterschiedlicher Faktoren. Allen voran stehen die Zukunftsaussichten und die erwartete Gewinnentwicklung der Firmen sowie Konjunktur und Zinsen. Rechnen die MarktteilnehmerInnen mit einer schwächeren Konjunktur oder gar einer Rezession, verkaufen sie Aktien. Daher nehmen die Märkte die erwartete Entwicklung vorweg.
Daneben gibt es viele weitere Einflussfaktoren, wie politische Krisen und Branchentrends. Auch Prognosen der AnalystInnen für einzelne Aktien, insbesondere für die Schwergewichte im Index, können die Kurse stark beeinflussen. Denn in der Regel steigen die Kurse, wenn AnalystInnen eine Aktie zum Kauf empfehlen und vice versa.
Aktuell haben vor allem die Zinsen starken Einfluss auf die Aktienkurse. Zum einen sind Zinsanlagen eine Konkurrenz für Aktieninvestments, zum anderen schmälern sie die Ertragskraft der Unternehmen, da die Zinsbelastung steigt. Darunter leiden insbesondere Firmen mit hoher Verschuldung. Für sie ist Entspannung in Sichtweite, die Konjunkturdaten signalisieren ein Abflauen der Inflation in den kommenden ein bis zwei Jahren.
Daher erwarten die MarktteilnehmerInnen 2024 und 2025 sinkende Zinsen. Wie viel, lässt sich aus dem FedWatch Tool der US-Terminbörse CME ablesen. Bis Ende 2024 sehen die professionellen AkteurInnen derzeit die Leitzinsen um 1,5 Prozentpunkte fallen. Das wiederum reduziert die Zinslast der Unternehmen und ermöglicht ihnen, höhere Erträge zu erzielen.
Das Zusammenwirken der unterschiedlichen Einflussfaktoren und deren erwartete künftige Entwicklung ist die große Herausforderung bei der Erstellung einer US-Tech-100-Prognose. Hinzu kommt das Problem, dass sich unerwartete Ereignisse nicht vorhersagen lassen. Bestes Beispiel ist die Corona-Pandemie, sie hat die Märkte kräftig durcheinandergewirbelt.
In der Vergangenheit haben einzelne AnalystInnen zwar die Entwicklung eines Index treffend prognostiziert, doch keinem gelingt es dauerhaft, zuverlässige Prognosen abzugeben.
„Wall Street verpasste die Aktienrally“, titelte die Nachrichtenagentur Bloomberg Ende Dezember 2023. AnalystInnen und StrategInnen hatten für 2023 eine Rezession erwartet und verhaltene Prognosen veröffentlicht. Doch die blieb aus, stattdessen kletterten S&P 500, Dow Jones und Nasdaq 100 kräftig nach oben.
Bei der Betrachtung von Prognosen solltest du zudem unterscheiden, ob die Prognose aufgrund von Fundamentaldaten wie der Konjunkturentwicklung und Zinsen erstellt wurde oder nach charttechnischen Kriterien, also anhand historischer Kursverläufe. Auch diese Methode liefert keine absolut treffsicheren Prognosen, sie kann aber wichtige Trendmarken identifizieren.
Bei einer Chartanalyse werden die Umsätze berücksichtigt, ohne Fundamentaldaten einzubeziehen. Eine Nasdaq-100-Chartanalyse eignet sich vor allem, um kurzfristige Entwicklungen einschätzen zu können. Daher wird die charttechnische Analyse von vielen kurzfristig orientierten TraderInnen genutzt.
Sie halten ihre Positionen oft nur ein paar Minuten oder Stunden bis hin zu wenigen Wochen. „Technische Analyse erfordert die ständige Aufmerksamkeit des Investors“, beschreibt Jeremy Siegel, Professor an der Wharton School der University of Pennsylvania, diese Analysemethode in seinem Buch „Aktien für die Ewigkeit“.
Langfristig betrachtet befindet sich der Nasdaq-Index im Aufwärtstrend, doch kurzfristig kann es immer wieder zu Korrekturen kommen – teils auch heftigen. Wenn du also kurzfristig kaufen und verkaufen möchtest, kannst du Anbietern folgen, die eine tagesaktuelle Nasdaq-100-Prognose veröffentlichen. Du findest im Internet diverse Banken oder Online-Broker, wenn du nach „Nasdaq 100 Prognose heute“ suchst. Aber Vorsicht, nicht alle Anbieter sind seriös!
Tipp: Nutze nur die Nasdaq-100-Chartanalyse und handle Wertpapiere bei einem Online-Broker oder einer Bank deines Vertrauens.
Viele Banken, Investmenthäuser und Online-Broker veröffentlichen regelmäßig Prognosen, meist jedoch nur für einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten. Im Internet finden sich aber auch Anbieter, zum Beispiel The Economy Forecast Agency (EFA), die sowohl ganz kurzfristige als auch längerfristige Kursprognosen veröffentlichen.
So gibt es zum Beispiel hier auch eine Nasdaq-100-Prognose. Der Anbieter EPA ist nach eigenen Angaben unabhängig von Banken, Fonds oder anderen MarktteilnehmerInnen und erstellt Prognosen für einen Zeitraum von 5, 10 und 15 Jahren. Online sind für den Nasdaq 100 jedoch nur Prognosen für die kommenden zwei Jahre verfügbar.
Nasdaq-100-Prognose 2025 nach Monaten:
Monat | Eröffnungskurs | Schlussstand |
Jan | 25797 | 26018 |
Feb | 26018 | 29921 |
Mar | 29921 | 30583 |
Apr | 30583 | 32244 |
May | 32244 | 33205 |
Jun | 33205 | 29797 |
Jul | 29797 | 28390 |
Aug | 28390 | 31556 |
Sep | 31556 | 29276 |
Oct | 29276 | 28469 |
Nov | 28469 | 24623 |
Dec | 24623 | 25950 |
Quelle: longforecast.com , Stand: Januar 2024
Egal ob für morgen, in einem Monat, in einem Jahr oder längerfristig: Prognosen sind nicht zuverlässig. Eine langfristige Nasdaq-Prognose kann der Orientierung dienen, aber je länger der Zeitraum, desto unsicherer die Prognose.
Ob eine Nasdaq-Prognose zuverlässig ist, erweist sich immer erst im Nachhinein. Nur wenige AnalystInnen nennen Prognosen für mehr als ein Jahr im Voraus, da sich die Einflussfaktoren in der Zukunft rasch verändern können. Die meisten seriösen Anbieter veröffentlichen gar keine Nasdaq-100-Prognosen für 2030.
Ein Nasdaq-100-ETF eignet sich vor allem für AnlegerInnen, die langfristig investieren wollen. Wichtig ist, dass du Verluste tolerieren kannst. Die Entwicklung oben verdeutlicht, dass es auch manchmal turbulent zugeht.
So hat sich der Nasdaq-100-Index 1999 zuerst verdoppelt, bevor drei Verlustjahre folgten. Wenn dir dabei mulmig wird und du nachts nicht schlafen kannst, wenn die Kurse mal in den Keller sacken, dann ist der Nasdaq-100-Index vielleicht nichts für dich.
Das Investmentrisiko ist zwar auf 100 Firmen verteilt, doch wenn die Kurse der Technologieaktien einbrechen, sinkt auch der Wert des ETFs. Zudem wichtig: Stecke keinesfalls dein gesamtes Vermögen in einen Nasdaq-100-ETF, sondern nur eine kleine Position. Fünf bis zehn Prozent des Depotvolumens können ausreichend sein.
Hier findest du eine Übersicht der Nasdaq-100-ETFs:
Quelle: Morningstar, Stand: 12.01.2024
Legende: Bewertung: 5 = top, 1 = schlecht, Replikation: Nachbildung des Index
Technologie gewinnt immer mehr an Bedeutung, daher steht es gut um die langfristigen Chancen des Nasdaq-100-Index. Nach der starken Kursentwicklung der vergangenen Jahre sind kräftige Rücksetzer aber nicht ausgeschlossen. Um überhöhte Risiken im Portfolio zu vermeiden, sollte ein Nasdaq-100-ETF nur eine Ergänzung im Portfolio sein.
Wenn du dich für Technologie interessierst, könnte auch ein breiter aufgestellter Tech-ETF für dich infrage kommen. In diesem Segment gibt es aber auch sehr spezialisierte ETFs wie etwa KI-ETFs.
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Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 23.01.2024 von Antonie Klotz verfasst.