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24. Februar 2023
Ist jetzt ein guter Zeitpunkt, an die Börse zu gehen? Der Fear-and-Greed-Index soll Licht ins Dunkel bringen. Wie verlässlich ist er?
Der Fear-and-Greed-Index misst, ob gerade Angst oder Gier das Börsengeschehen bestimmt.
Angst sorgt für günstige, Gier für teure Preise. Bei einer Abwärtsphase kann frau hochwertige Aktien zum Schnäppchenpreis kaufen.
Aber Vorsicht: Ob jetzt ein guter Einstiegszeitpunkt ist, kann nicht ein einziger Index beurteilen. Außerdem hängt es auch von deiner Situation und deinen favorisierten Wertpapieren ab.
Ein Ergebnis der verhaltensorientierten Finanztheorie ist der von CNN Money entwickelte Fear-and-Greed-Index. Auf Deutsch: „Angst-und-Gier“-Index.
Das Tool funktioniert wie ein Seismograf. Er schlägt nach rechts aus, wenn sich AnlegerInnen beim Investieren von Angst oder Gier beeinflussen lassen. Dabei geht man am Finanzmarkt von der These aus, dass die Habsucht für einen Auflauf der Bullen sorgt: KäuferInnen bestimmen dann an den Börsen. Regiert die Angst, steppen die Bären an den Börsen: Verkäufe überwiegen jetzt und die Aktienkurse können einbrechen.
Dabei agieren emotionale AnlegerInnen nach einem permanenten Kreislauf: Der beginnt mit dem Mut der InvestorInnen einzusteigen und Aktien eines Unternehmens zu kaufen. Die Kurse klettern, weil der Aktienpreis durch hohe Nachfrage getrieben wird. Das führt bei den AktionärInnen zu einem euphorischen Zustand. Der sorgt dafür, dass die Gier das Denken und Handeln beeinflusst.
Doch dann folgt die Enttäuschung, wenn durch Gewinnmitnahmen der Preis wieder sinkt. AnlegerInnen verkaufen zunächst einige, bei weiteren sinkenden Kursen mehr und mehr Anteilsscheine. Dann geht der Prozess wieder von vorne los.
Natürlich misst der Fear-and-Greed-Index nicht die Pulsschläge aller AnlegerInnen beim Auslösen des Kauf- oder Verkaufsbuttons. Die Entwickler des Börsen-Tools beurteilen den Grad der Gier oder Angst anhand von sieben Kriterien.
Rutscht der Index jedoch unter diesen Durchschnitt, zeigt dies, dass die AnlegerInnen nervös werden.
„Für jeden Indikator sehen wir uns an, wie weit er von seinem Durchschnitt abgewichen ist im Vergleich zu dem, wie weit er normalerweise abweicht“, erklären die Macher von CNN. Die Info fließt in einen Chart mit einer Skala von 0 bis 100 ein.
Ist der Wert hoch, treibt gerade die Gier die AktienkäuferInnen, bei 50 verhalten sich die Marktteilnehmer neutral, alles darunter zeigt den Grad der Angst von InvestorInnen.
Als Beispiel führen die CNN-Experten die Finanzkrise 2008/09 an. „Als der S&P 500 am 17. September 2008 – auf dem Höhepunkt der Finanzkrise – auf ein Dreijahrestief fiel, sank der Fear-and-Greed-Index auf 12.“
So sieht der Fear-and-Greed-Index-Chart aktuell aus:
Quelle: CNN, Stand: 02.05.2022
CNN berechnet den Fear-and-Greed-Index auf Basis der US-Börsen. Für den Deutschen Aktien Index gibt es keinen speziellen „Fear-and-Greed-Index DAX“. Den aktuellen Stand von CNN kannst du hier abfragen.
Der Fear-and-Greed-Index lässt sich allerdings nicht nur auf den SPX anwenden, sondern gilt auch für Kryptowährungen wie den Bitcoin. Das Geschäft mit dieser digitalen Zahlungswelt ist für Laien nur schwer durchschaubar. Wer jedoch an die Digitalisierung glaubt, glaubt häufig auch an Gewinne von digitalen Währungen und Dienstleistungen. Die bekannteste digitale Währung ist wohl der Bitcoin.
Einen Hinweis, ob für der Einstieg gerade jetzt der richtige Moment sein könnte, gibt der Bitcoin-Fear-and-Greed-Index. Du findest ihn auch unter dem Begriff „Crypto-Fear-and-Greed-Index“. Die Namensgebung ist ein wenig verwirrend, aber die Basis stellt die bekannteste Kryptowährung Bitcoin. Darum wird der Index ebenfalls unter dem Begriff „BTC-Fear-and-Greed-Index“ geführt.
Quelle: alternative.me, Stand: 18.02.2023
Bei der Anzahl der Kriterien weicht er ein wenig vom CNN-Original ab. Statt sieben zählen nur fünf Ankerpunkte.
„Sei ängstlich, wenn andere gierig sind, und gierig, wenn andere ängstlich sind.“ Die Börsenregel von Investorenguru Warren Buffett macht deutlich, wie du den Fear-and-Greed-Index nutzen kannst. AnlegerInnen, die sich danach richten, verkaufen also dann, wenn die Gier den Markt bestimmt. Und sie kaufen, wenn die Aktienkurse durch Panikverkäufe getrieben nach unten rauschen.
Die aktuelle Situation ist ein lupenreiner Kaufmarkt für „Fear-and-Greed-Index“-Fans. Inflationssorgen, Kriegsängste und Seuchengefahren machen die InvestorInnen nervös. Sie steigen bei den Aktien aus und suchen „sichere Häfen“. Gut zu beobachten ist das am Goldpreis. Die Entwicklungen werden zudem befeuert von den düsteren Prognosen der sogenannten Crash-Analysten, die dieses Jahr Schlimmes für die Märkte voraussagen.
Das ist eine Gelegenheit, zu niedrigen Einstiegskursen einzusteigen. Grund: Die Pandemie schien überwunden, die WirtschaftsexpertInnen prognostizierten eine schnelle Erholung der Weltwirtschaft. Doch dann kam alles anders. Corona schlug erneut heftig zu, Putin marschierte in die Ukraine ein. Die Energiepreise explodieren. Nun geht das Gespenst einer bevorstehenden Rezession um. Welche Folgen das an den Börsen hat, kann man an den Bewegungen des Fear-and-Greed-Indexes ablesen.
Ja, wenn es so einfach wäre, würden sich viel mehr AnlegerInnen nach dem Index richten. Ist es aber nicht. Darum kann der Fear-and-Greed-Index nur ein Baustein bei der Investitionsentscheidung sein. Das zeigte das Jahr 2021: Hier kannten die Börsen – abgekoppelt von der tatsächlichen Wirtschaftslage – nur eine Richtung. Nach oben.
Es ist auch für Profis sehr schwer, den richtigen Einstiegszeitpunkt zu finden. Wenn du es dir leicht machen willst, könntest du per Sparplan investieren. So kaufst du jeden Monat für den Betrag X Fondsanteile deiner Wahl. Das Gute: Sind die Preise niedrig, erhältst du automatisch mehr Anteile.
Zum Weiterlesen: Mittlerweile gibt es auch Sparpläne für einzelne Wertpapiere. Ob die sinnvoll sind, kannst du in unserem Artikel über Aktien-Sparpläne nachlesen.
Keine Ahnung von der Börse? So geht’s:
Extra-Tipp: Was tun, wenn die Börse crasht?
Ein Börsencrash ist keine Katastrophe. Behalten Sie einen kühlen Kopf und sitzen Sie die Kursschwankungen einfach aus. Ganz mutige kaufen jetzt sogar nach. Warum das sinnvoll sein kann.
Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.