84 Sprüche für starke Frauen: Werde eine freche, selbstbewusste Kämpferin!
3. Oktober 2023
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Klassische Männerberufe bieten Frauen gute Job- und Einkommensperspektiven. Am Girls‘ Day können Mädchen einfach mal reinschnuppern!
Der Frauenanteil in MINT-Studiengängen und technisch-naturwissenschaftlichen Berufen ist in Deutschland sehr gering. Auch deswegen gibt es dort einen Fachkräftemangel.
Frauen haben momentan sehr gute Chancen, in der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft oder Technik Karriere zu machen. Die Arbeitsbedingungen und Gehälter in diesen Branchen sind häufig besonders gut.
Es gibt bestimmte Förderungen, um mehr Mädchen in MINT-Berufe zu locken. Dazu gehören unter anderem Stipendien, technische Studiengänge nur für Frauen und Preisausschreibungen.
Am Aktionstag „Girls’s Day“, der in der Regel am vierten Donnerstag im April eines Jahres stattfindet, können Mädchen in technische Berufe reinschnuppern und weiblichen Vorbildern in Führungspositionen aus Wirtschaft und Politik begegnen.
Mädchen haben bessere Schulnoten als ihre männlichen Altersgenossen, erwerben – statistisch belegbar – höhere Schulabschlüsse, sind super ausgebildet und entwickeln verstärkt Interesse an Technik. Trotzdem findet man nur wenige von ihnen in technischen Berufen wieder. In Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels ist unsere Nation aber unbedingt auf weiblichen Nachwuchs in den sogenannten MINT-Berufen angewiesen. Woran liegt es, dass Frauen seltener in naturwissenschaftlichen Berufen arbeiten, und wie können sie dazu ermutigt werden, einen solchen Karrierepfad einzuschlagen?
Zu der Kategorie „MINT“ gehören Studienfächer und Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. In diesen Bereichen gibt es primär zwei Probleme.
Zum einen herrscht ein Fachkräftemangel, der unter anderem damit zusammenhängt, dass Frauen sich seltener für Berufe dieser Branchen interessieren. Zum anderen zeigt sich auch in den MINT-Berufen der demographische Wandel, der Deutschland aktuell und in Zukunft vor große Herausforderungen stellt. Etwa ein Drittel der ArbeitnehmerInnen aus den MINT-Berufen sind älter als 55. Umso wichtiger ist es, dass junge Frauen nachrücken.
Dass Frauen auch künftig in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik fehlen werden, zeigt sich schon an der Wahl ihres Studienfaches. 2021 waren nur 31,8 Prozent der StudienanfängerInnen in MINT-Fächern Frauen, wie diese Studie zeigt. Der Anteil der Frauen macht beispielsweise bei den Studierenden, die sich für das Fach Ingenieurwissenschaften entschieden haben, nur rund ein Viertel aus. Das zeigt eine aktuelle Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Bei den Auszubildenden in technischen Berufen sieht es nicht viel besser aus. Auch hier liegt der Anteil der Mädchen und Frauen, die einen „Girls’-Day-Beruf“ erlernen, bei unter 40 Prozent. Schlimmer noch: Es gibt in Deutschland zahlreiche Ausbildungsberufe, in denen der Frauenanteil bei sage und schreibe 0,0 Prozent liegt! Dazu gehören zum Beispiel BrennerInnen, ElektrikerInnen für Energietechnik und Fachkräfte für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Auch gab es zuletzt keine einzige weibliche Auszubildende, die Industrie-Isoliererin, Kapitänin für Küstenfischerei und Geologietechnikerin werden wollte. Falls du dir die Statistik für Frauen in MINT-Ausbildungsberufen für das Jahr 2023 ansehen möchtest, findest du hier eine vollständige Liste.
Dass wenig weiblicher Nachwuchs nachkommt, zeigt sich dann wiederum am Frauenanteil der MINT-Berufe. Laut einer Erhebung der Bundesagentur für Arbeit aus dem Jahr 2019 sind nur 15,4 Prozent der Beschäftigten in den Naturwissenschaften weiblich. Tendenz steigend. Immerhin. Der Statistik zufolge sind Frauen beispielsweise auch in Ingenieurberufen unterrepräsentiert. Ihr Anteil beträgt bundesweit gerade einmal 18,2 Prozent.
Frauen sind in den MINT-Berufen im Übrigen mit steigendem Anforderungsniveau prozentual häufiger vertreten. Expertinnen kommen im MINT-Bereich mit 19,5 Prozent etwas häufiger vor als Facharbeiterinnen mit 13,7 Prozent und Spezialistinnen mit 16,8 Prozent.
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Trotz guter oder zum Teil sogar besserer Schulnoten zeigt sich: Mädchen wählen noch immer mehrheitlich „typisch weibliche“ Berufsfelder oder Studienfächer. 55 Prozent fokussieren sich auf nur zehn verschiedene Ausbildungsberufe im dualen System – kein naturwissenschaftlich-technischer (und damit gut bezahlter) Beruf ist darunter.
McKinsey-Beraterin Melanie Krawina sieht den Grund für dieses Missverhältnis vor allem in alten Denkmustern und Stereotypen. Die Fähigkeiten von Mädchen in MINT-Fächern werden Krawina zufolge falsch wahrgenommen. Außerdem fehlen hierzulande schlicht und ergreifend weibliche Vorbilder in MINT-Berufen.
Der Girls‘ Day, auf Deutsch „Mädchen-Zukunftstag“, soll Abhilfe schaffen. 2001 fand der erste Girls’ Day in Deutschland statt, initiiert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Deutschen Gewerkschaftsbund und der Initiative D21. Vorbild war der „Take Our Daughters To Work Day“ in den USA, an dem Schülerinnen ihre Eltern oder Bekannten an deren Arbeitsplatz begleiten.
Inzwischen gibt es den Girls‘ Day in mehr als 20 Ländern, darunter Libanon, Äthiopien und Ägypten. Jeweils am vierten Donnerstag im April öffnen die teilnehmenden Unternehmen für einen Tag ihre Pforten. Mit Beginn der fünften Klasse haben Mädchen die Möglichkeit, in einen Job hinein zu schnuppern, in dem Frauen traditionell unterrepräsentiert sind. Früh übt sich, wer seine Job- und Einkommenschancen verbessern möchte.
Warum mehr Frauen in MINT-Berufe einsteigen sollten, zeigen die Auswertungen zum Equal Pay Day: Zwei Drittel bis drei Viertel des Einkommensunterschieds von 18 Prozent zwischen Mann und Frau sind strukturell bedingt. Neben der Karriere, auf die Frauen oft zugunsten der Familie verzichten, spielt die Berufswahl eine wesentliche Rolle: Der Mechaniker, Elektriker oder Ingenieur wird besser bezahlt als die Einzelhandelskauffrau, die Erzieherin oder die Sozialarbeiterin.
Doch es gibt noch andere gute Gründe, die dafür sprechen, dass mehr Frauen in MINT-Berufen arbeiten sollten:
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Der Frauenanteil in MINT-Studiengängen nimmt zwar jährlich zu, aber leider nur sehr langsam. Um den Vorgang zumindest etwas zu beschleunigen, gibt es spezielle Stipendien, die den Anteil von Frauen in den MINT-Fächern nach oben katapultieren sollen. Eine Liste aller dazugehörigen Stipendien findest du auf der Homepage der Initiative „komm mach MINT“. Das Bachelor-Stipendium „B-MINT“ zum Beispiel richtet sich speziell an junge Frauen, die ein MINT-Hauptfach belegt haben.
Einige Universitäten in Deutschland ziehen ganz andere Register, um Mädchen und junge Frauen für MINT-Studiengänge zu gewinnen. Die Hochschule in Mühlheim an der Ruhr zum Beispiel bietet neben einem normalen Maschinenbaustudium einen Studienzweig nur für Studentinnen an. In den ersten vier Semestern studieren die Frauen hier unter sich. Ab dem fünften Semester werden sie mit ihren männlichen Kommilitonen zusammengelegt.
Frauen, die ihren Abschluss in einem MINT-Fach absolvieren, können ihre Studien-Abschlussarbeit zur Teilnahme am Frauen-MINT-Award einreichen. Diese Förderung wird von der audimax MEDIEN GmbH zusammen mit dessen Partner, dem Bundesamt für Verfassungsschutz, herausgegeben. Sie ist mit Preisen zwischen 1.000 bis 3.000 Euro dotiert.
Natürlich haben angesichts der oben erwähnten Zahlen viele Unternehmen Interesse daran, frühzeitig um die Gunst der Mädchen zu werben. Denn der Mangel an Fachkräften könnte in vielen Branchen zu einer veritablen Wachstumsbremse werden. Das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln (IW) hat ausgerechnet, dass die Wirtschaftsleistung um 30 Milliarden Euro höher ausfallen könnte, würde es keinen Mangel an Fachkräften geben.
„Frauen sind für den Arbeitsmarkt ganz zentral“, weiß Dr. Anika Jansen vom Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (Kofa) am IW. So verstärke sich der Wettbewerb um Fachkräfte dramatisch. „In den männertypischen Engpassberufen, in denen der Frauenanteil gestiegen ist, haben sich die Fachkräfteengpässe nicht so stark verschärft wie in Berufen, in denen der Frauenanteil gleich geblieben oder gesunken ist“, so die Ökonomin.
Gemeinsam mit Kollegen hat Jansen nach den Ursachen des fehlenden Interesses an typischen Männerberufen gefragt. Ein Ergebnis der Studie: „Frauen steigen eher in männertypische Engpassberufe ein, wenn es in diesem Berufszweig flexible Arbeitszeitangebote in Form von Teilzeit gibt.“
Die Wirkung des Girls’ Day ist nachhaltig. Von den Unternehmen, die ihre Tore in den vergangenen Jahren für Schülerinnen geöffnet haben, erhält jedes dritte nach einem Aktionstag Bewerbungen ehemaliger Girls’ Day-Teilnehmerinnen. Und von diesen Unternehmen haben zwei von drei ehemaligen Teilnehmerinnen einen Ausbildungs- oder Praktikumsvertrag angeboten.
Frauen, die sich für „typische Männerberufe“ interessieren, hat es schon immer gegeben. Sie widerlegten Geschlechterklischees schon lange, bevor es „in“ wurde, und schrieben Geschichte. Hier ein paar berühmte Frauen in MINT-Berufen.
Hildegard von Bingen (* 1098; † 1179)
Hildegard von Bingens Wirken füllt ganze Bände. Unter anderem schrieb sie über Kräuterkunde, die Natur, Edelsteine, Metalle, Tiere und Krankheiten des Menschen sowie deren Behandlungsmöglichkeiten.
Ada Lovelace (* 1815; † 1852)
Augusta Ada King-Noel, Countess of Lovelace, gilt als erste Programmiererin der Welt. Mit ihrem Algorithmus schuf sie die Grundlage der modernen Programmiersprache.
Emily Warren Roebling (* 1843; † 1903)
Im Selbststudium brachte sich die gebürtige New Yorkerin das Bauingenieurwesen bei. Als ihr Mann krank wurde, übernahm sie die Aufsicht und Durchführung der Bauplanung für die Brooklyn Bridge in New York.
Marie Curie (* 1867; † 1934)
Die gebürtige Polin Maria Salomee Sklodowska studierte Physik und promovierte in Mathematik. Gemeinsam mit ihrem Mann entdeckte sie die Stoffe Polonium und Radium. Curie erhielt für ihr Wirken in den Naturwissenschaften 1903 gemeinsam mit Henri Becquerel anteilig den Nobelpreis in Physik und später den Nobelpreis für Chemie. Sie war die erste Frau, die an der Sorbonne Universität in Paris lehren durfte.
Lise Meitner (* 1878; † 1968)
Die Österreicherin war Kernphysikerin und promovierte als zweite Frau in Physik. Sie war maßgeblich an der Entdeckung der Kernspaltung beteiligt. Später wurde sie die erste Professorin für Physik in Deutschland.
Margaret Hamilton (* 1936)
Die Amerikanerin ist Informatikerin und Mathematikerin. Sie entwickelte für die NASA die On-Board-Flugsoftware, die notwendig war, um zum Mond zu navigieren und dort zu landen.
Maryam Mirzakhani (* 1977; † 2017)
Die gebürtige Iranerin war Mathematikerin und erhielt 2014 als erste Frau die Fields-Medaille, die höchste Auszeichnung in der Mathematik. Sie forschte unter anderem zu Modulräumen Riemannscher Flächen. Das sind Flächen und Figuren, die in der realen Welt nicht existieren, jedoch durch Zahlen beschrieben werden können.
Diese kleine Auswahl beweist, dass Frauen in MINT-Berufen überaus erfolgreich sein können!
Der Girls´Day bietet Mädchen die Möglichkeit, bundesweit in klassische Männerberufe reinzuschnuppern. Wer dabei sein will, kann sich hier anmelden. Und wenn du dich doch nicht für einen Job in einer Männerdomäne entscheidest: Mach dir die ungleiche Bezahlung bewusst und schule dich in Sachen Verhandlung. „Gehalt verhandeln? Üben, üben, üben“, empfiehlt Verhandlungscoach Claudia Kimich.
Dieser Artikel wurde ursprünglich von Birgit Wetjen verfasst. 2023 wurde er von Saskia Weck überarbeitet und aktualisiert.