Mit Morningstar-Ratings zum perfekten ETF: So funktioniert's
9. Februar 2023
Einen guten Fonds zu finden, ist nicht immer einfach. Morningstar-Ratings helfen dabei. Aber was sagen die Daten eigentlich aus?
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Mit einem DAX-ETF setzt du auf die Flaggschiffe des deutschen Aktienmarktes. Was ist bei der Auswahl zu beachten?
Inhalt:
DAX-ETFs investieren in die 40 größten deutschen Unternehmen. Sie sind sinnvoller als aktive Deutschland-Fonds, da letzte zwar teuer, aber nicht besser sind.
Verschiedene DAX-ETFs sind sich in Kosten und Performance sehr ähnlich. Es ist also nicht nötig, sich zu lange den Kopf zu zerbrechen, welcher es sein soll.
DAX-ETFs können eine gute Beimischung im Depot sein. Um breit zu streuen, solltest du aber in andere Werte investieren. Auch, um dein Risiko zu minimieren. Eine gute Basis ist ein ETF auf den MSCI-World-Index.
Der DAX ist der Leitindex für deutsche Aktien. Er wurde 1988 eingeführt und verändert sich stetig. Denn: Börsen-Indizes werden regelmäßig überprüft, ob sie noch die jeweiligen Qualitätskriterien erfüllen. Beim DAX ist das vier Mal im Jahr der Fall.
So wurde im September 2021 der DAX von 30 auf 40 Mitglieder erweitert. Unter den zehn Neulingen befindet sich zum Beispiel der Online-Modehändler Zalando. Aber auch die anderen Flaggschiffe des deutschen Aktienmarkts kommen dir vermutlich bekannt vor: Adidas, BASF oder die Deutsche Bank.
Anfang Dezember 2024 stieg der DAX erstmals auf 20.000 Punkte – lohnt es sich also in DAX-ETFs zu investieren? Sprich Indexfonds, die in DAX-Unternehmen anlegen? Das und die Grundlagen zum DAX erfährst du hier.
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Bevor du überlegst, in DAX-ETFs zu investieren, solltest du die Grundlagen verstehen. Wie bereits erwähnt, wir der Leitindex für deutsche Aktien regelmäßig überprüft. Bei jeder Revision wird geschaut, ob die 40 Titel, die im deutschen Börsenbarometer DAX enthalten sind, noch den hohen Qualitätsanforderungen entsprechen. Immerhin stellt der DAX die erste Börsenliga Deutschlands dar.
Genau aus diesem Grund war die Börsenwelt so geschockt, als sich herausstellte, dass der Zahlungsabwickler Wirecard seine Bilanzen gefälscht hatte. Ein Unternehmen aus dem erlauchten Kreis der DAX-Mitglieder. Als die Sache aufflog, wurde Wirecard aus dem DAX entfernt.
Das heißt nicht, dass jedes DAX-Unternehmen hohe Gewinne erwirtschaftet und prosperiert. Aber es bedeutet, dass das Unternehmen eine bestimmte Größe hat und seinen Veröffentlichungspflichten nachkommt. So können sich InvestorInnen informieren und Aktien frei handeln. Wäre nämlich fast das gesamte Aktienkapital fest in den Händen einer Investoren-Familie oder eines Staates, könnten wir AnlegerInnen die Aktien gar nicht erwerben und der Aktienkurs würde womöglich nicht den tatsächlichen Wert widerspiegeln.
Als beispielsweise der deutsche Staat im Mai 2020 bei der Lufthansa einstieg, um die Fluggesellschaft vor den Folgen der Corona-Pandemie zu retten, musste die Lufthansa aus dem DAX weichen. Es gab zu wenig frei handelbare Aktien, sprich zu wenig „Freefloat“.
Die Deutsche Börse bestimmt zu den jeweiligen Stichtagen, welche Aktien aus dem DAX herausfallen und welche neu hinzukommen, um den Club der 40 wieder zu vervollständigen. Die 40 DAX-Werte sind die Dickschiffe der deutschen Unternehmen („Blue Chips“) und repräsentieren rund 80 Prozent der Marktkapitalisierung der deutschen börsennotierten Aktien.
Der DAX steht übrigens nicht allein auf weiter Flur, sondern es gibt eine kleine DAX-Familie:
Wenn du über Fonds in Aktien investierst, brauchst du nichts zu unternehmen, wenn eine Veränderung im DAX oder einem anderen Börsenindex angekündigt wird. Aber die FondsmanagerInnen müssen solche Änderungen im Blick haben. ManagerInnen, die einen Indexfonds verwalten, müssen ihren Fonds entsprechend anpassen.
Der oder die ManagerIn eines DAX-Fonds wird also Porsche-Aktien verkaufen, denn er soll ja immer genauso wie der DAX investiert sein. So steht es im Prospekt und daran muss sich das Management halten.
Auch ManagerInnen von aktiven Fonds, also Fonds, die nicht index-gebunden sind, haben Index-Änderungen auf dem Schirm. Denn sie verursachen oft viele Käufe und Verkäufe an der Börse, die dann zu Kursveränderungen führen können. Im Regelfall steigen die Unternehmen im Kurs vor dem Index-Aufstieg und fallen vor dem Abstieg. Schließlich müssen die ManagerInnen von Indexfonds nicht mehr darin investieren und werfen ihre Aktien auf den Markt. Das höhere Angebot sorgt für fallende Kurse, weil Angebot und Nachfrage an der Börse den Marktpreis bestimmen.
Wenn du direkt in Einzelaktien investierst, musst du selbst auf solche Nachrichten reagieren. Ganz ohne sich um die Märkte zu kümmern, funktioniert die Direktanlage in Aktien also nicht.
Du möchtest dich lieber nicht so intensiv um die Märkte kümmern, sondern einfach einen Index-Fonds kaufen, der in DAX-Titel anlegt? Auch gut! Wenn du nämlich in große deutsche Unternehmen investieren willst, bist du bei einem DAX-Fonds gut aufgehoben. Du musst dann nur die Frage beantworten, ob du dein Geld in einen ETF oder in einen aktiv gemangten Fonds anlegen möchtest. Dann gilt es, jeweils einen „guten“ Fonds auszuwählen.
Beginnen wir mit den DAX-ETFs: Solche Fonds versprechen, immer genauso wie der DAX investiert zu sein. Hier spielt also keine Rolle, ob der oder die FondsmanagerIn ein Unternehmen für vielversprechender als das andere hält, sondern die Zusammensetzung des DAX ist die Vorlage für den DAX-ETF.
Folgende Tabelle gibt dir eine Auswahl an DAX-ETFs, die sich vor allem durch ihr Fondsvolumen sowie ihre Jahresrendite hervorgetan haben.
Name | ISIN | Volumen in Mio. € | Performance 1 J. | Laufende Kosten | Replikation | Ertrag |
iShares Core DAX UCITS ETF (DE) | DE0005933931 | 6.435 | 20,34% | 0,16% p.a. | Vollständig | Thesaurierend |
Xtrackers DAX UCITS ETF 1C | LU0274211480 | 4.530 | 20,44% | 0,09% p.a. | Vollständig | Thesaurierend |
Deka DAX UCITS ETF | DE000ETFL011 | 1.332 | 20,36% | 0,15% p.a. | Vollständig | Thesaurierend |
Amundi DAX UCITS ETF Dist | LU2611732046 | 1.180 | 18,20% | 0,08% p.a. | Vollständig | Ausschüttend |
Gut zu wissen: Wenn du regelmäßig Geld verdienst, bietet sich ein monatlicher DAX-Sparplan an. Das ist gerade bei Aktienfonds sinnvoll. Wenn du eine einmalige Summe zur Verfügung hast, kannst du überlegen, die Summe in drei oder vier Tranchen aufzuteilen. Auf diese Weise streust du das Risiko, die gesamte Summe ausgerechnet zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu investieren.
DAX-ETFs versprechen, immer genauso wie der DAX investiert zu sein. Hier spielt also keine Rolle, ob der oder die FondsmanagerIn ein Unternehmen für vielversprechender als das andere hält, sondern die Zusammensetzung des DAX ist die Vorlage für den DAX-ETF. Man kann sich kaum vorstellen, dass die Abbildung eines Index schwierig ist, aber auch hier gilt es Detail-Fragen zu beantworten.
Schließlich kann das Fondsvolumen mitunter sehr stark schwanken, und da stellt sich die Frage, wie FondsmanagerInnen es anstellen, das Portfolio laufend anzupassen. Er oder sie ist quasi während der gesamten Börsen-Öffnungszeit damit beschäftigt, Aktien zu kaufen und zu verkaufen, damit die Portfolio-Zusammenstellung wieder stimmt. Weil aber die Fondsmanager eines DAX-ETF nicht die einzelnen Unternehmen auf ihre nachhaltigen Geschäftsaussichten hin untersuchen müssen, fallen die Managementgebühren hier relativ niedrig aus. Oft liegen sie zwischen 0,08 % und 0,16 % pro Jahr. Das ist sehr günstig.
Wäre nun der ETF der beste, der das beste Ergebnis erzielt? Schon! Aber vergleicht man DAX-ETFs, ist schnell klar, dass die Ergebnisse sehr eng beieinander liegen und es keinen richtigen Ausreißer nach oben oder unten gibt.
Auch, wenn du von vergangenen Entwicklungen am Aktienmarkt nicht auf die Zukunft schließen kannst, lohnt sich ein Blick zurück.
Das Börsenjahr 2021 galt als eines der erfolgreichsten in der Geschichte des DAX. Im März erreichte der deutsche Leitindex ein neues Rekordhoch, bis im November die neue Virusvariante Omikron die Kurse abstürzen ließ. Entsprechend haben alle DAX-ETFs 2019 ein Ergebnis erzielt, das zwischen 24,78 % und 24,89 % liegt – super! 2020 kam es dann sehr auf den Einstiegszeitpunkt an. 2021 ähnlich: Wer bereits Anfang Januar in DAX-ETFs investiert hatte, gewann bis Ende 2021 um die 15 Prozent. Wer erst im November eingestiegen war, musste bis zu 5 Prozent Verlust hinnehmen.
Auch 2022 war die Wertentwicklung („Performance“) des DAX durchwachsen: Viele Aktien mussten schlimme Kurseinbrüche hinnehmen. Der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehenden hohen Energiepreise und die hohe Inflation machten Börsianern zu schaffen.
Und trotzdem hat sich der DAX bis Ende 2024 wieder erholt: Anfang Dezember 2024 stieg der DAX erstmals auf 20.000 Punkte – und knackte damit sein Allzeithoch.
Das Auf und Ab zeigt, dass nur diejenige in Aktienfonds und ETFs investieren sollte, die Durststrecken ohne größere finanzielle Blessuren überstehen kann und auch nicht vor Nervosität wegen der üblichen Schwankungen das Fingernägel-Kauen anfängt.
Realistisch gesehen solltest du dich vor solchen Schwankungen nicht allzu sehr fürchten. Ohne Abschwünge gäbe es auch keine günstigen Einstiegschancen. Daher Augen zu und durch – die Verluste sind dann ja ohnehin schon da! Vielmehr solltest du nach einem heftigen Kursrückgang überlegen, ob die dann gültigen DAX-ETF-Kurse nicht gut zum Einstieg sind und du noch etwas nachlegen solltest. Auf keinen Fall solltest du im Crash aussteigen oder deinen eventuell schon laufenden Sparplan stoppen. Immerhin beschert dir jeder Crash an der Börse günstige Kaufkurse.
Zum Weiterlesen: Mehr Infos dazu, welche Kriterien für die ETF-Auswahl wichtig sind, findest du in unserem kostenlosen ETF-Guide zum Downloaden:
Soweit zu den DAX-ETFs. Natürlich gibt es auch jede Menge aktiv gemanagte Aktienfonds, die auf große deutsche Unternehmen setzen. Weil hier ein aktives Management mit UnternehmensanalystInnen beschäftigt ist, sind solche Fonds deutlich teurer als ETFs. Fünf- bis zehnmal so viel ist durchaus üblich. Wenn das Ergebnis am Ende besser aussehen würde, wäre das in Ordnung. Aber die Wahrscheinlichkeit ist gering. Zumindest auf lange Sicht.
Der Grund: Der deutsche Aktienmarkt ist bestens recherchiert. Es gibt kaum Unternehmen, über die ein Fondsmanagement etwas weiß, was dem Markt noch nicht bekannt ist. Daher ist es schwierig für einen oder eine aktive ManagerIn, in diesem Markt über längere Perioden den Index zu schlagen. In der Realität müssen ManagerInnen den Index übertreffen und kontinuierlich deutlich besser sein, weil sie auch jährliche Management-Kosten wieder einspielen müssen. Das gelingt langfristig nicht.
Aus diesem Grund macht es Sinn, für deutsche Unternehmen auf einen ETF zu setzen. Bei Aktien aus Entwicklungsländern oder speziellen Branchen mag dies anders sein, aber bei deutschen DAX-Unternehmen ist ein entsprechend ausgerichteter ETF auf jeden Fall eine gute Sache.
Ein DAX-ETF ist für deutsche InvestorInnen ein schöner Zusatz im Depot. Zwar macht der deutsche Aktienmarkt nur einen winzigen Bruchteil des weltweiten Marktes aus, aber es ist ein schönes Gefühl, wenn man einige Unternehmen seines Depots kennt. Eine gute Basis hingegen ist ein ETF auf den MSCI-World-Index. Wer noch weiter streuen möchte, kann noch einen ETF auf Emerging Markets dazunehmen. So wird eine runde Sache daraus. Das ganze Geld mit einem DAX-ETF auf die Karte des deutschen Aktienmarktes zu setzen, wäre zu eng fokussiert – und riskanter.
Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.
Hinweis: Dieser Artikel wurde ursprünglich von Anke Dembowski verfasst und zuletzt im November 2024 von Laura Gaida aktualisiert.