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7. Oktober 2024
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Schon wieder steht Weihnachten vor der Tür. Eigentlich unglaublich – das Jahr verging wie im Flug.
Und wie jedes Jahr stehen die Zeichen kurz vor dem Jahreswechsel nicht auf Erholung, sondern auf Stress. Katharina kann ein Lied davon singen. Drei Kinder im Alter zwischen 8 und 15, die lange Wunschlisten abgeliefert haben. Und dann hat sie zum Fest auch noch die ganze Familie im Haus. Einkaufen, kochen, backen und den Baum schmücken – und das alles neben einem stressigen Job, bei dem sich gegen Jahresende auch so manches knubbelt. „Ich hab da keine Lust mehr drauf“, stöhnt sie, als wir uns zum Kaffee treffen. Natürlich nur kurz – klar: Katharina hat keine Zeit zu vertrödeln. Doch einmal angekommen, entspannt sie sich. Genüsslich führt sie die Gabel mit dem Apfelkuchen zum Mund und kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Im nächsten Jahr mache ich das alles anders!“
Alle Jahre wieder. Ich muss lachen. Mit ´guten Vorsätzen` kenne ich mich aus, ich bin quasi Meisterin in diesem Fach. Weniger arbeiten, mehr Sport, mit dem Rauchen aufhören, mehr Geld sparen, weniger Fernsehen und mehr lesen – die Liste ist lang und meine Freundinnen kennen sie. „Du erzählst seit Jahren das gleiche“, bekomme ich dann zu hören. Jetzt also Katharina. Vor einem Jahr hatte sie angekündigt, Weihnachten 2017 mit Mann und Kindern auf den Kanaren zu verbringen. In aller Ruhe, ohne Geschenke und Stress. Zunächst beruhigt es mich, dass manch ein Vorsatz auch bei anderen ein Vorsatz bleibt. Aber dann werde ich nachdenklich. Warum nur ist es so schwer, gute Vorsätze in die Tat umzusetzen?
Katharina hilft mir auf die Sprünge. Vielleicht fassen wir Vorsätze, weil wir denken, dass es sich so gehört, sinniert sie. Gesünder leben, kulturelles Interesse, Ruhe zum Fest – klingt ja alles gut, aber wollen wir das wirklich? Das Weihnachtsfest mit der Familie etwa ist ja nicht nur Stress, es fühlt sich auch gut an, die Verbundenheit zu spüren und Tradition zu leben. Andererseits gibt es aber auch Vorsätze, die Ernst genommen werden sollten – da sind wir uns einig. Rauchstopp zum Bespiel. Da kann man sich vormachen, dass Rauchen gemütlich ist. Die Augen vor den Gesundheitsrisiken aber kann kein Raucher ernsthaft verschließen. Ganz abgesehen davon, dass das auch noch ein kleines Vermögen verschlingt. Katharina verzieht ihr Gesicht. Sie raucht, seitdem sie 17 ist. Ich zücke mein Handy und rechne schnell aus, wie viel Geld wir bereits in unser Gesundheitsrisiko investiert haben, statt es sinnvoll anzulegen. Nach heutigen Preisen machen 30 Raucherjahre mit einer Packung Zigaretten am Tag fast 70.000 Euro! Das Geld monatlich per Sparplan in einen ETF oder in einem Fonds investiert, wären wir bei einer Verzinsung von 6 Prozent im Jahr heute um 185.000 (!) Euro reicher! Wir gucken uns an und der Vorsatz für 2018 steht. Wenn alles gut geht, haben wir noch 30 Jahre Zeit, um dieses kleine Vermögen aufzubauen, so dass wir im Alter nicht jeden Cent umdrehen müssen. Dieser Vorsatz ist gut und macht Sinn. Jetzt heißt es: Handeln!