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Bitcoins: Wie Risikofreudige mit CFDs und Zertifikaten investieren können

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Anke Dembowski

Autorin

15. April 2021

Der Preis von Bitcoins ist 2021 explodiert – aber damit auch das Risiko. Wenn du Spekulationen liebst: Bitte sehr!

Inhalt

Was sind Bitcoins überhaupt?

Wie groß ist das Risiko?

Wie kann ich in Bitcoins investieren? 

Was ist ein Bitcoin-Zertifikat? 

Wie funktioniert ein Bitcoin-CFD?

In die Blockchain mit einem Fonds investieren

herMoney Tipp

Das Wichtigste in Kürze

Bitcoins sind hochspekulativ. Wenn du investieren möchtest, nutze dafür nur Spielgeld, das du problemlos verlieren kannst.

Du kannst Bitcoins auf entsprechenden Marktplätzen im Internet kaufen. Banken bieten sie nur selten an.

Alternativ kannst du auch in sogenannte Bitcoin-Zertifikate investieren. Diese Finanzprodukte vollziehen die Wertentwicklung der Bitcoins nach.

Mit Bitcoin-CFDs kannst du auf das Steigen oder Fallen der Bitcoins setzen. Bei CFDs handelt es sich um ein kurzfristiges Finanzinstrument, nicht um eine langfristige Anlage.

Um Ostern 2021 herum ist die Welt im Bitcoin-Fieber, und du willst vermutlich wissen: Soll ich mitmachen oder die Finger davon lassen?

Was sind Bitcoins überhaupt?

Der Bitcoin ist eine virtuelle Währung („Kryptowährung“), die aus verschlüsselten Datenblöcken besteht und als Zahlungsmittel im Internet genutzt wird. Sie wird vom Besitzer in einer digitalen Brieftasche (Wallet) verwaltet.

Der Vorteil: Zahlungen in Bitcoin sind auch länderübergreifend möglich, ohne lange IBAN-Eingabe und Währungsumrechnung. Der Nachteil: Bitcoin-Zahlungen erfolgen anonym, und daher nutzen neben vielen ehrlichen Nutzern auch Kriminelle diese Währung; beispielsweise werden im Darknet Waffen und kinderpornografisches Material mit Bitcoins bezahlt.

Ein weiterer Nachteil von Kryptowährungen: Das Schürfen, also das Produzieren dieser Token, ist extrem energieaufwendig, weil es viel Rechnerleistung benötigt. Nachhaltig sind Bitcoins also nicht!

Es gibt viele Kryptowährungen – aktuell zählt die Website coinmarketcap.com rund 9.200 verschiedene. Aber der Bitcoin hat sich mit einem Marktanteil von 54 % zum Marktführer entwickelt. Es folgen Ethereum, Binance Coin, XRP und Tether. Derzeit sind bereits über 941 Milliarden Euro in Bitcoins investiert. Das Handelsvolumen allein am 12. April 2021 betrug 43,9 Milliarden Euro.

Kryptowährungen haben den Nimbus des Fortschrittlichen, des Unabhängigen und des weltweit Gültigem. Daher sehen viele Menschen grandiose Entwicklungsmöglichkeiten für den Bitcoin. Wenn sich dann Lichtgestalten wie Tesla-Chef Elon Musk positiv darüber äußern, rasten die Menschen schier aus.

Wie groß ist das Risiko?

Die vielen Nachrichten um Cyber-Währungen haben vermutlich zu dem enormen Hype geführt, der in den letzten Jahren um den Bitcoin entstanden ist. Der Börsenwert verzeichnete im Jahr 2017 einen Zuwachs von sagenhaften 1.700 %. Er lag schon bei knapp über 16.000 Euro, was für ein nicht vorhandenes Gut utopisch erscheint, wenn nicht sogar verrückt. Bis Februar 2019 sackte der Bitcoin dann aber auf etwa 3.200 Euro ab, um bis Ostern 2021 auf über 50.000 Euro anzusteigen. Eine Achterbahn-Fahrt eben!

Solche übertriebenen Spekulationsblasen gibt es in der Geschichte immer wieder. Vielleicht hast du schon einmal von der Tulpenmanie in den Niederlanden im 17. Jahrhundert gehört, bei der aberwitzige Preise für Tulpenzwiebeln gezahlt wurden? Zeitlich viel näher liegt die Dot-Com-Blase um die Jahrtausendwende, bei der Technologiewerte in schwindelerregende Höhen aufstiegen und dann zerbröselten.

Das Gemeine an solchen Spekulationsblasen ist, dass sie irgendwann platzen und Menschen, die investiert sind, dann fast ihr gesamtes investiertes Vermögen verlieren. Solange der Hype anhält, steigt der Preis rasant, aber der Zeitpunkt des Preissturzes ist nicht vorhersehbar, und wenn er kommt, kann man nicht mehr schnell genug ausstiegen. Ein Börsenexperte sagte einmal sinngemäß: „Bei einer Börsenblase sind all diejenigen verrückt, die das Wirtschaftsgut zu aberwitzig überhöhten Preisen kaufen. Aber sie hoffen auf noch Verrücktere, die es ihnen zu einem noch weiter überhöhten Preis wieder abkaufen.“

Wie kann ich in Bitcoins investieren?

Was sollst du jetzt davon halten? Wenn du Lust auf Spekulation hast, kannst du mitspekulieren; aber nur mit dem Geld, das du ganz locker auch verlieren kannst. Das ist wie im Casino: Wir alle wissen, dass im Schnitt die Spielbank gewinnt, aber wer mitspielt, hofft auf ein amüsantes Spiel. Auch im Casino sollten wir trotz allem Prickeln nur die Beträge investieren, die wir ohne Schmerzen auch verlieren können.

Wie handelt man mit Bitcoins?

Und wie kannst du einsteigen? Zum einen kannst du direkt Bitcoins erwerben. Dazu benötigst du ein Wallet, das du bei der Registrierung erhältst. Die entsprechende Software kannst du dir auf deinen Computer oder dein Smartphone downloaden. Der bekannteste Bitcoin-Marktplatz ist bitcoin.de.

Von den Banken sind bisher nur wenige in der Lage, Bitcoins zu verbuchen und zu handeln. Schließlich ist der Handel mit Kryptowährungen für Banken in der Europäischen Union (EU) erst seit Beginn dieses Jahres erlaubt.

Eine einfachere Möglichkeit, sich an Bitcoins und anderen Cyber-Währungen zu beteiligen, sind Fonds. Einer der ersten europäischen Fonds, die in Token investieren, war der Postera Fund – Crypto I. Er wurde am 26. Feb. 2018 als Alternativer Investmentfonds (AIF) in Liechtenstein zugelassen. Die meisten europäischen Cyber-Coin-Fonds haben Liechtenstein als Domizilland. Das Fürstentum war schnell damit, Cyber-Coins als investierbare Gegenstände anzuerkennen.

Europäische Krypto-Fonds

Name ISIN Rendite (laufendes Jahr) Fonds-Volumen Jährliche Kosten
Postera Fund – Crypto I LI0385769448 98,02% ca. 15.000.000 3,99%
HANetf BTCetc Bitcoin Exchange Traded Crypto DE000A27Z304 121,07% 587.673 k.A.
VanEck Vectors Bitcoin ETN DE000A28M8D0 119,14% 219.196 k.A.
21Shares Bitcoin ETP CH0454664001 -84,14% 54.809 k.A.

Quelle: Morningstar, 13.04.2021

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Was ist ein Bitcoin-Zertifikat?

Neben Fonds können Investorinnen auch Bitcoin-Zertifikate kaufen. Zertifikate sind abgeleitete Finanzprodukte, die die Wertentwicklung des Basiswertes, hier also des Bitcoins, nachvollziehen. Die schweizerische Bank Vontobel hatte im Juli 2016 bereits ein zeitlich limitiertes Bitcoin-Zertifikat ausgegeben und nach den ersten Erfahrungen im Oktober 2017 eine weitere Variante mit unlimitierter Laufzeit aufgelegt.

Mittlerweile gibt es weitere Kryptocurrency-Instrumente, die teilweise nicht nur einen einzigen Token, sondern auch Körbe von Krypto-Währungen abbilden.

Europäische Kryptocurrency-Vehikel (außer Fonds)

Instrument Anbieter ISIN Ausrichtung
BTCetc (Bitcoin Exchange Traded Crypto) ETC Group DE000A27Z304 ETC, die den Preis von Bitcoin nachverfolgt
CryptoPortfolio eToro k.A. 14 der größten Krypto-Währungen
Crypto 10 Index Plus500 k.A. 10 der größten Krypto-Währungen
Coinbase Bundle Coinbase k.A. 5 der größten Krypto-Währungen
Open-end Partizipationszertifikat auf Bitcoin (BTC) Vontobel DE000VL3TBC7 Partizipationszertifikat Bitcoin/US-Dollar

Stand: 12.04.2021

Wie funktionieren Bitcoin-CFDs? 

Und last but not least gibt es auch sogenannte CFDs auf Bitcoins. CFDs (Contract for difference) sind Hebelprodukte, bei denen man durch das Steigen oder Fallen des Basiswerts profitiert. Sie sind riskant, weil sie in kurzer Zeit sehr stark an Wert verlieren können. An Kosten fallen bei Bitcoin-CFDs ein Spread sowie meist Overnight-Gebühren an, weshalb sich CFDs eher als kurzfristiges Instrument eignen.

Es reicht, über Bitcoin-CFDs mit kleinen Summen jeweils auf ein Basisprodukt zu setzen, weil der Hebel natürlich nicht nur nach oben, sondern auch nach unten wirkt. Auch mit kleinen Beträgen kann mit Bitcoin-CFD-Trading eine spürbare Wirkung aufs Gesamtportfolio erzielt werden, und zwar innerhalb kürzester Zeit – oft innerhalb weniger Minuten oder Stunden.

Nervenkitzel und Spaßfaktor (zumindest, wenn es aufwärts geht) sind bei Bitcoin-CFDs inklusive. Aber du solltest dabei einen kühlen Kopf bewahren und dir klar sein, dass es sich dabei um eine Spekulation handelt. Nutze dafür lediglich „Spielgeld“, also Geld, das du verlieren kannst, ohne dass es dir wehtut.

Der sogenannte Leverage (Hebel), den Privatanleger auf Trading-Plattformen eingehen dürfen, ist begrenzt. Wer in Hebelprodukte investiert, muss daher beim Brokerhaus eine gesonderte Erklärung unterschreiben, dass er für die Investition in Hebelprodukte qualifiziert ist. Darüber hinaus kann auch der Broker einen maximalen Hebel festlegen.

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In die Blockchain mit einem Fonds investieren

Auch wenn es viele Kryptocoin-Skeptiker gibt, trauen viele der Technologie, die dahinter steckt, gute Zukunftsaussichten zu: der Blockchain! Hier geht es nicht wie beim herkömmlichen Internet um das „Internet der Informationen“, sondern um das „Internet der Werte“.

Aber was heißt das genau? Überall wo ein Register und ein lückenloser Verlauf der Hände, durch die etwas ging, festgehalten werden muss, sind Blockchain-Anwendungen sinnvoll und teilweise bereits Realität: Grundbuch-Sachen, Wertpapier-Emissionen, Fotografie-Rechte, Flugzeug-Teile und womöglich auch die Übertragung besonders wertvoller Edelsteine, Gemälde und so weiter.

Wenn du lieber in diese Technologie als in Bitcoins investieren möchtest, dann geht das beispielsweise über diesen Fonds:

Name ISIN Rendite (1 Jahr) Vola (1 Jahr) Fonds-Volumen in Mio. Dollar Kosten pro Jahr Replikation Nachhaltigkeit
Invesco Elwood Global Blockchain ETF IE00BGBN6P67 237,38 % 29,91 % 1.068 0,65 % physisch unterdurchschnittlich

Quelle: Morningstar, 12.04.2021
Legende: Vola = Schwankungen, Replikation: Nachbildung des Index

Mehr Infos über das Potential der Blockchain findest du auch in unseren Podcast:

herMoney Tipp

Bei aller Begeisterung über die sagenhaften Kursbewegungen, die wir gesehen haben: Bleib dir darüber im Klaren, dass es sich bei Cyber-Währungen um eine enorme Spekulation handelt!

Mehr zu Bitcoins & Co. gibt es hier. Was Randi Zuckerberg über Bitcoins denkt, erfährst du in diesem Artikel.

Disclaimer: Bitcoins und Zertifikate unterliegen Kursschwankungen, damit sind Kursverluste möglich. Zertifikate bergen als Inhaberschuldverschreibungen zudem ein Emittentenrisiko; bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten ist das eingesetzte Kapital ganz oder teilweise verloren. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Die Beschreibung stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Stand: 12.04.2021

Profilbild von Anke Dembowski

Anke Dembowski

Autorin

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Geschäftsführerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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