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11. Dezember 2024
Das Johari-Fenster zeigt, wie andere dich sehen. Wir erklären, wie du damit die Zusammenarbeit im Job verbessern kannst.
Das Johari-Fenster ist ein Modell, mit dem du deine Selbstwahrnehmung mit der Fremdwahrnehmung einer bestimmten Gruppe abgleichen kannst.
Das Johari-Fester hilft dir, die Kommunikation mit anderen Menschen – etwa in deiner Arbeit – zu verbessern. Wie das geht, erfährst du in den Übungen zum Johari-Fenster.
Entwickelt wurde das Johari-Modell in den 1950er Jahre von den amerikanischen Sozialpsychologen Joseph Luft und Harry Ingham.
Das Johari-Fenster oder auch „Johari Window“ ist ein visuelles Modell zur Gegenüberstellung bewusster und unbewusster Persönlichkeitsmerkmale, Eigenschaften und Verhaltensweisen. Eine einfachere Erklärung wäre: Das Johari-Fenster zeigt die Unterschiede zwischen dem, was wir über uns selbst wissen, und dem, was andere über uns denken.
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Das Modell kommt ursprünglich aus der Sozialpsychologie: Die amerikanischen Wissenschaftler Joseph (Jo) Luft und Harry (Hari) Ingham haben es entwickelt. Aus den Abkürzungen der Vornamen ist der Name des Modells entstanden.
Das Johari-Fenster kann auch als wissenschaftliches Kommunikationsmodell verstanden werden, das das Selbst- und Fremdbild visuell darstellt. Es teilt sich in vier Bereiche auf: öffentlicher, geheimer und unentdeckter Bereich sowie der blinde Fleck.
In den Bereich der persönlichen Geheimnisse fallen all die Dinge, die du zwar selbst von dir weißt, die du aber vor anderen verborgen hältst. Vielleicht hältst du bestimmte Informationen gezielt zurück, weil sie privat sind oder du sie als persönliche Schwäche siehst. Oder du hast einfach noch nicht darüber gesprochen. Auf jeden Fall lässt sich sagen: Je größer das Vertrauen, desto weniger Geheimnisse hast du.
Beispiele für diesen Bereich des Johari-Fensters sind Wertvorstellungen oder intime Wünsche. Hierhin gehören auch Befürchtungen, wie zum Beispiel die Angst vor anderen Menschen zu sprechen.
Dieser Bereich enthält alle Informationen, die dir und anderen über dich bekannt sind. Hier stimmen Selbstbild und Fremdbild überein. Das Handeln ist entsprechend frei und selbstbewusst. Der öffentliche Bereich ist geprägt davon, was du anderen gegenüber preisgeben oder durch dein Verhalten zeigen möchtest. Dazu gehören Fähigkeiten, aber auch Teile deiner Persönlichkeit.
Besonders am Anfang, wenn du andere noch nicht so lange kennst, ist dieser Bereich oftmals der kleinste.
Beispiele für den öffentlichen Bereich des Johari-Fensters sind: Du trinkst lieber Tee als Kaffee. Du bist eine Expertin für Zahlen oder du bist immer pünktlich.
Du hast Eigenschaften und Fähigkeiten, die weder dir noch deinem Umfeld bekannt sind. Dieser Teil in dir ist nicht ganz einfach zu beschreiben, da du nicht viel darüber weißt. Beispiele für diesen Bereich des Johari-Fensters sind ein unentdecktes Talent und verborgene Führungsqualitäten.
Der blinde Fleck ist geprägt von Eigenschaften oder Fähigkeiten, die dir gar nicht bewusst sind, die andere aber sehr wohl an dir wahrnehmen. Sie haben also Informationen über dich, die du nicht kennst. Zum Beispiel interpretieren sie deine nonverbalen Äußerungen, die dir gar nicht bewusst sind. Gestik und Mimik können bestimmte Signale senden und entsprechend aufgenommen werden. Du kannst zum Beispiel einschüchternd auf andere wirken oder du unterschätzt dich, obwohl du in den Augen der anderen sehr kompetent bist.
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Grundlage des Johari-Fensters sind 56 Adjektive, die zur Beschreibung einer Person genutzt werden können. Zum Beispiel: aufmerksam, kompetent, unabhängig … Na, erkennst du dich wieder?
Zunächst wählen die teilnehmenden Personen einige Johari-Adjektive aus, um sich selbst zu beschreiben. Danach bekommen die anderen Gruppenmitglieder dieselbe Liste, um zu sehen, welche Adjektive sie den anderen zuordnen würden. Im Anschluss werden die Adjektive in die vier verschiedenen Bereiche des Johari-Fensters einsortiert. So entsteht die Gegenüberstellung von Selbst- und Fremdbild. Mit den Ergebnissen kannst du neue Erkenntnisse über dich gewinnen, aber auch lernen, die anderen besser zu verstehen.
Einfach erklärt versucht das Johari-Fenster, die zwischenmenschliche Kommunikation zu verbessern und Missverständnisse zu vermeiden. Wenn du weißt, wie du auf andere wirkst, kannst du ihr Verhalten besser einordnen. Es entsteht ein größeres Vertrauen und die Zusammenarbeit ist einfacher. Das Modell wird deshalb auch eingesetzt, um Kommunikationsprobleme in Unternehmen zu lösen.
Wir haben Übungen für dich zusammengestellt, um die einzelnen Bereiche des Johari-Fensters gezielt zu verändern. Auf welchen Bereich des Johari-Fensters du dich konzentrierst, hängt von deinen Zielen ab. Möchtest du die Zusammenarbeit und Kommunikation verbessern, gilt es, den öffentlichen Bereich zu vergrößern. Möchtest du dich persönlich weiterentwickeln, konzentriere dich auf das Unentdeckte und den blinden Fleck.
Wenn du den Menschen in deinem Umfeld vertraust, brauchst du Dinge nicht zu verstecken, sondern kannst sie teilen. Du fühlst dich danach vielleicht auch besser. Dein Selbstbewusstsein hilft dir dabei, offen zu Ängsten oder Fehlern zu stehen. Es lohnt sich zu lernen, anderen zu vertrauen und zu dir selbst – mit all deinen Ecken und Kanten – zu stehen. Wenn du dich Freundinnen oder Kolleginnen anvertraust und dich öffnest, verkleinerst du den Bereich deiner Geheimnisse und ein anderer Bereich kann wachsen. Lasse zu, dass Menschen deine Gefühlswelt kennenlernen.
Ein Beispiel: Du musst eine Präsentation halten und bist sehr aufgeregt, möchtest aber nicht, dass deine Kolleginnen und Kollegen etwas davon mitbekommen? Sie werden es dir vermutlich dennoch ansehen! Wie wäre es mit einem: „Ich habe länger nicht mehr vor Publikum gesprochen und bin etwas nervös. Aber ich habe mich gut vorbereitet und freue mich, dass ihr hier seid und mir zuhört.“ Deine Bedenken auszusprechen, kann schon dazu führen, dass du dich um hunderte Kilo leichter fühlst. Vielleicht bist du während der Präsentation auch nicht mehr so aufgeregt.
Du könntest auch am Ende der Präsentation zugeben, dass du sehr nervös warst. Vielleicht machen dir die anderen Mut und sagen dir, dass das völlig normal ist. Oder womöglich hat man dir die Aufregung gar nicht angemerkt! Nimm dir die Rückmeldung zu Herzen und denke bei deiner nächsten Präsentation daran.
Ehrlichkeit und Authentizität sind für den öffentlichen Bereich entscheidend. Wenn du dich verstellst, um anderen zu gefallen, bemerken sie das früher oder später sowieso.
Üben kannst du Authentizität, indem du dich während einer Präsentation filmen lässt oder selber aufnimmst. Schau dir im Anschluss das Video an und beobachte deine Mimik und Gestik. Magst du, was du siehst? Was kannst du verbessern? Vor allem was die Körpersprache angeht, sehen andere mehr als wir selbst.
Sei offen für Kritik und Anmerkungen zu deiner Person. Du solltest nicht ignorieren, wie andere dich wahrnehmen, sondern es als Chance sehen, dein Selbstbild zu hinterfragen! Du kannst außerdem einer Freundin ein ehrliches Feedback geben und ihr so helfen zu verstehen, wie sie auf andere wirkt. Nenne ihr deiner Meinung nach gute und schlechte Eigenschaften, sodass du möglichst alle Stärken und Schwächen erfasst.
Es ist natürlich schwer, an den Bereich des Unentdeckten heranzukommen. Um diesen Bereich zu erforschen, musst du deine Komfortzone verlassen und offen für Neues sein. Wie wäre es mit einem Buch über ein Thema, mit dem du dich noch nicht beschäftigt hast? Oder probiere etwas aus, das du noch nie gemacht hast. Spring über deinen Schatten!
Hol dir regelmäßiges Feedback ein, damit der blinde Fleck möglichst klein bleibt und sich dein Selbstbild nicht allzu sehr von der Fremdwahrnehmung entfernt. Du kannst deine Mitmenschen aktiv fragen und sie um eine ehrliche Einschätzung zu deiner Person bitten. Allerdings solltest du offen für das Feedback sein und es reflektieren, auch wenn du die Einschätzung für falsch hältst! Nur so kannst du die Erkenntnisse effektiv für dich nutzen und dich weiterentwickeln.
Versuche es am Anfang mit einer Freundin oder deiner Familie, also Menschen, denen du vertraust. Später kannst du es auch mit ArbeitskollegInnen oder deiner Chefin probieren! Mitarbeitergespräche sind ideal für ein ehrliches, konstruktives Feedback, sowohl auf Angestellten- als auch auf Unternehmensseite.
Natürlich handelt es sich beim Johari-Fenster um eine vereinfachte Darstellung. Mit dem Modell lässt sich nicht die gesamte Persönlichkeit erklären. Dennoch kannst du es nutzen, um dir bewusst zu machen, wo du gerade stehst. Vielleicht wirst du sogar überrascht davon sein, wie andere dich wahrnehmen. Mit diesen Informationen findest du dich leichter in deiner Umwelt zurecht, wirkst authentischer auf andere und kannst so dein volles Potenzial ausschöpfen!
Zum Weiterlesen: Wenn du lernen willst, noch besser zu kommunizieren, könnte dir das sogenannte 4-Ohren-Modell helfen. Es zeigt dir, wie du Missverständnisse vermeiden und besser zuhören kannst.
Disclaimer: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Trotz sorgfältiger Recherche kann herMoney keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernehmen. Der Artikel dient lediglich der allgemeinen Information und stellt keine Rechtsberatung dar.
Dieser Artikel wurde ursprünglich 2021 von Johanna Schott verfasst und zuletzt im Dezember 2024 von Laura Gaida aktualisiert.