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Notgroschen: Wie hoch muss er sein und wo legst du ihn an?

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21. Oktober 2024

Ein Notgroschen für unvorhersehbare Ausgaben muss sein. Wir erklären, wie viel du brauchst und wo du den Notgroschen aufbewahrst.

Inhalt

Notgroschen: Wie hoch sollte er sein? Das Wichtigste in Kürze

Drei Netto-Monatsgehälter sollte dein Notgroschen mindestens umfassen. Familien, Selbstständige und Immobilienbesitzer sollten mehr ansparen.

Auf den Notgroschen musst du jederzeit zugreifen können. Ein gut verzinstes Tagesgeldkonto ist deshalb besonders für die Reserve geeignet. Der Vorteil: Sind die Zinsen hoch, vermehrt sich dein Geld.

Ansparen kannst du das Geld Stück für Stück – zum Beispiel per Dauerauftrag vom Girokonto aufs Tagesgeldkonto.

Wieso brauche ich einen Notgroschen?

Schnell ist es passiert: Die Waschmaschine ist kaputt oder das Auto muss in die Reparatur. Wer jetzt einen Notgroschen auf der Seite hat, kann auch höhere Rechnungen problemlos begleichen. Natürlich kann es auch sein, dass du länger krank bist und dir dein Krankengeld zum Beispiel nicht reicht. Auch in diesem Fall ist eine eiserne Reserve unerlässlich, um über die Runden zu kommen.

Kurzum: Ein Notgroschen soll dir helfen, nicht in eine finanzielle Notlage zu rutschen. Er schützt dich also vor finanziell unvorhersehbare Ausgaben. Auch wenn du ihn nie brauchen solltest: Eine Geld-Reserve gibt dir Sicherheit in unsicheren Zeiten.

Im Gegensatz zu Geld, das du für deine private Altersvorsorge etwa in ETFs anlegst, bleibt die Höhe deines Notgroschens relativ unverändert auf dem Konto, auf dem du ansparst. Der Grund: Während sich die Summe auf deinem ETF-Portfolio aufgrund von Kursschwankungen oder Finanzkrisen kurzzeitig verändern kann, bleibt die Höhe deines Notgroschens in der Regel stabil.

Aber Vorsicht: Die Inflation sorgt dafür, dass dein Geld immer weniger Wert ist. Umso wichtiger, dass du den Notgroschen auf einem Konto parkst, dass diese Entwertung einigermaßen abfängt. Das Stichwort: Du brauchst ein Tagesgeldkonto, das dir Zinsen auf deine dort angesparte Summe zahlt. Mehr dazu weiter unten. Jetzt ist erst einmal wichtig: Wie hoch sollte der Notgroschen sein? Und wie viel Notgroschen brauchst du?

Notgroschen berechnen: Wie hoch sollte er sein?

Die Höhe des Notgroschens ist strenggenommen eine individuelle Frage. Sie hängt zum einen davon ab, wie hoch dein monatliches Nettogehalt ist und wie hoch deine Ausgaben sind.

Grundsätzlich ist es ratsam, drei Monatsgehälter als finanzielle Reserve auf dem Konto zu haben. Das gilt dann für alle: BerufseinsteigerInnen, MinijobberInnen, Studierende und RentnerInnen. Wie sieht es mit anderen Gruppen aus – wie hoch muss der Notgroschen für sie sein?

Höhe des Notgroschens im Überblick

  • GeringverdienerIn: Auch GeringverdienerInnen brauchen eine eiserne Reserve. 5.000 Euro sollten es mindestens sein.
  • Familien: Familien brauchen einen höheren Notgroschen als kinderlose Paare oder Singles. Wenn du Kinder hast, bilde am besten für jedes Kind Rücklagen. Denn Familien mit Kindern haben häufig mit höheren ungeplanten Ausgaben zu kämpfen. Je älter die Kinder, desto höher sollte die Reserve sein.
  • ImmobilienbesitzerIn: Auch wenn du ein Haus oder eine eigene Wohnung hast, sollte der Notgroschen etwas höher ausfallen. So musst du notwendige Reparaturen nicht aus den laufenden Einnahmen zahlen oder dir Geld von Freunden oder den Eltern leihen.
  • Solo-Selbstständige: Sie sollten einen Notgroschen von sechs Monatsausgaben zur Verfügung haben. Falls eine Wirtschaftskrise kommt oder die Auftragslage aus anderen Gründen schlecht ist, bist du damit erst einmal abgesichert.

Gut zu wissen: Zum Ausgleich der Inflation kannst du deine Rücklagen alle paar Jahre um 10 Prozent aufstocken.

Wo den Notgroschen sparen?

Das Girokonto zahlt in der Regel keine Zinsen – es ist also nicht der richtige Ort, um Geld anzusparen. Wer Geld für Anschaffungen zurücklegt und es vorübergehend parkt, sollte unbedingt über ein Tagesgeldkonto nachdenken.

Tagesgeld trotz Zinsflaute? Ja! Selbst bei Null- beziehungsweise Niedrigzinsen bis 0,4 Prozent ist das Tagesgeldkonto der richtige Ort für deinen Notgroschen. Oft erhältst du hier noch immer ein paar winzige Prozentpunkte mehr als auf dem Sparbuch, das übrigens hierzulande noch immer zu den beliebtesten Geldanlagen zählt.

Zudem haben SparerInnen jederzeit Zugriff auf die Einlage auf dem Tagesgeldkonto, egal ob Komplett- oder Teilbeträge. Es gibt keine Kündigungsfristen. Kaum eine Bank verlangt eine Mindestanlage, es funktioniert ab einem Euro. Gibt es aktuell Zinsen, dann profitiert ihr davon, dass euer Notgroschen mit der Zeit etwas wächst.

Mehr hierzu: Sparanlagen im Vergleich: Was ist die beste Geldanlage ohne Risiko?

Wieso der Notgroschen aufs Tagesgeldkonto gehört

Weiterer großer Pluspunkt: Tagesgeldkonten sind gebührenfrei. Es fallen weder Kontoführungsgebühren, Kosten für Online-Kontoauszug noch Kosten bei Eröffnung oder Schließung an. Selbst wenn es einige Zeit ruht, tut es dem Geldbeutel nicht weh.

Aber Achtung: Während einer Negativzinsphase kann es sein, dass deine Bank Gebühren dafür verlangt, dass sie dein Geld verwahrt. Oft spricht man hier von einem sogenannten „Verwahrentgelt“, das ab einer gewissen Summe – in der Regel zwischen 50.000 und 250.000 Euro – fällig wird. Auf jeden Euro mehr zahlst du dann Strafzinsen.

Dieser Zinssatz ist meist identisch mit dem EZB-Einlagensatz, den die Geschäftsbanken für das Geld zahlen, das sie kurzfristig bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken.

Selbst wenn du bisher vielleicht sogar noch zu den Glücklichen gehörst, die für ihr gespartes Geld ein paar Prozentpunkte Zinsen erhalten, erschreck dich nicht: Tagesgeld wird variabel verzinst und die Kreditinstitute können je nach Marktentwicklung die Zinsen anpassen.

Karten gibt es zu einem Tagesgeldkonto übrigens nicht. Wie bitte, keine EC- oder Kreditkarte zur Eröffnung? Das schaut auf den ersten Blick nicht nach Riesen-Vorteil aus – ist es aber. Denn so ist selbst das Geld von weniger disziplinierten SparerInnen vor Spontankäufen sicher.

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Die Inflation beim Notgroschen nicht vergessen!

Wie bereits erwähnt, verliert Tagesgeld durch die Inflation an Wert – selbst, wenn du von Strafzinsen nicht betroffen bist. Die Summe bleibt gleich, aber je nach Preisentwicklung und Laufzeit bekommst du weniger Waren für dein Geld.

Nach Negativ-Meldungen über Bankencrashs und -pleiten der vergangenen Jahre zögern viele, ihr Geld einer Bank anzuvertrauen. Zur Beruhigung: Einlagen von Tagesgeld, Spar- und Girokonten privater Bankkunden bei deutschen Banken sind durch den gesetzlichen Einlagensicherungsfonds bis maximal 100.000 Euro pro Konto und KundIn geschützt. Darüber hinaus bieten viele Banken zusätzlichen Schutz über freiwillige Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB). Frag bei deiner Bank nach.

Auch interessant: Schon gewusst? Tagesgeldkonten gibt es auch bei nachhaltigen Banken.

Für den Notgroschen in ETFs oder Gold investieren?

Tagesgeld schwankt nicht im Wert, wie etwa das in Aktien oder Fonds investierte Vermögen. Das Geld, das eingezahlt ist, gibt es – bestenfalls mit Zins und Zinseszins – zurück. Bei ETFs und Gold ist das nicht zwangsläufig der Fall: Wenn die Waschmaschine gerade während eines Börsencrashs kaputtgeht, musst du mit Verlusten verkaufen. Auch der Goldpreis schwankt und ist nicht unbedingt dann hoch, wenn eine Reparatur fällig ist. Um Verluste zu vermeiden, ist es sinnvoller, Rücklagen auf einem Tagesgeldkonto zu haben.

Dein Depot nutzt du am besten, um langfristig Vermögen aufzubauen. Wenn du in den nächsten zehn Jahren nicht über das Geld verfügen musst, das in Fonds oder ETFs liegt, sind die Risiken gering.

Auch interessant: Sind das die besten ETFs für die Zukunft?

Notgroschen ansparen: So geht’s

Klar, drei Monatsgehälter für den Notgroschen hat kaum jemand mal eben im Portemonnaie. Effektive und einfache Möglichkeit, einen Liquiditätspuffer zu schaffen, ist der monatliche Dauerauftrag – direkt vom Gehaltskonto aufs Tagesgeldkonto. Konsequent und stur, Monat für Monat, bis das finanzielle Backup aufgebaut ist. Mit dieser Empfehlung sparst du dir einen Notgroschen an, ohne Verzicht üben zu müssen.

Macht es Sinn, regelmäßig das Tagesgeld zu wechseln?

Mittlerweile ein beliebter Sport unter Sparfüchsen ist das sogenannte Tagesgeldhopping. Hier hoppen AnlegerInnen von einem Konto zum nächsten, um immer den besten Zins – etwa für den Notgroschen – zu erhaschen. Hintergrund: Um an NeukundInnen zu gelangen, gehen Banken mit attraktiven Angeboten auf Kundenfang. Sie bieten einen über mehrere Monate festgeschriebenen guten Aktionszins. Nach Ablauf zählt man zu den BestandskundInnen und erhält unter Umständen gar keine Zinsen mehr.

Ob es sich daher lohnt, das Tagesgeldkonto regelmäßig für den Notgroschen zu wechseln? Dazu eine einfache Überschlags-Rechnung: Ein Vergleichsrechner berechnet für einen Betrag von 10.000 Euro über drei Monate rund 5 Euro Zinsen für NeukundInnen. Sie erhalten für den gleichen Betrag und Zeitraum rund 1 Euro. Vor Steuer! Denn 25 Prozent Kapitalertragssteuer und Soli gehen noch weg. Gewinn also unter 4 Euro. Möchtest du also alle drei bis sechs Monate ein Konto schließen, ein anderes neu eröffnen, Freistellungsaufträge hin und herschicken? Für weniger als vier Euro und viel Zeitaufwand?

In 6 Schritten zum Tagesgeldkonto für den Notgroschen

Ein Tagesgeldkonto kannst du bei deiner Hausbank oder bei einer Direktbank eröffnen. Vorteil Hausbank: Man kennt sich, und der Antrag wird gleich am Schalter eröffnet. Vorteil Direktbank: Hier gibt es in der Regel die besseren Konditionen und wirklich kompliziert ist die Eröffnung nicht.

  1. Für einen guten Überblick in einem Online-Rechner Anlagebetrag und Laufzeit eingeben und vergleichen. Dabei nicht nur auf den Zins schauen, sondern zusätzlich einen Blick auf Sicherheit und Kundenbewertungen werfen.
  2. Kreditinstitut auswählen und Kontoeröffnungsformular online ausfüllen und abschicken.
  3. Der Eröffnungsantrag kommt wenige Tage später auf dem Postweg oder inzwischen online. Lesen, eventuell ergänzen und das Original eigenhändig unterschreiben.
  4. Mit Briefumschlag, Kontoeröffnungsformular, Freistellungsauftrag (falls der Sparerfreibetrag nicht aufgebraucht ist, gleich mitschicken) und Personalausweis zur nächsten Postfiliale gehen. Hier schnell und einfach die Legitimation mit Postident-Verfahren durchführen. Bei Direktbanken passiert das alles in der Regel online und du sparst dir den Weg, die Unterlagen braucht es trotzdem.
  5. Nach ein paar Tagen kommen mindestens zwei Briefe mit Zugangsdaten, Pin, TANs und der Kundenausfertigung vom Vertrag.
  6. Geld auf Tagesgeldkonto überweisen oder gegebenenfalls Dauerauftrag einrichten.

IconherMoney Tipp

Jetzt weißt du, wie viel Geld du als Notgroschen brauchst. Es ergibt Sinn, deine Rücklagen auf dem Tagesgeldkonto zu parken. Ein Vergleich der Konditionen lohnt, aufwändiges Zinshopping jedoch ergibt wenig Sinn. Die Zeit nutzt du besser mit der Lektüre eines Buches zur richtigen Geldanlage – wie wär’s mit dem herMoney 1×1?

Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.

Hinweis: Der Artikel wurde zuletzt im Oktober 2024 von Laura Gaida ergänzt und aktualisiert.

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