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Selbstmarketing: Wie Frauen Personal Branding gelingt

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Profilbild von Saskia Weck

Saskia Weck

14. März 2023

Sich als Frau selbst zu vermarkten, ist ganz schön herausfordernd. Wir haben einige Ideen auf Lager, wie dein Personal Branding gelingt!

Inhalt

Selbstvermarktung: Das Wichtigste in Kürze

„Personal Branding“ (Deutsch: „Personenmarke“) bedeutet, sich selbst als Marke zu sehen und sich mit seinen Fähigkeiten in sozialen Netzwerken zu positionieren.

Selbstvermarktung kann helfen, sich als Expertin darzustellen und neue ArbeitgeberInnen oder KundInnen anzuziehen.

Der Weg dahin: Füttere deine Xing- und LinkedIn-Profile regelmäßig mit spannenden Inhalten, die deine Zielgruppe interessieren. Kommentiere die Beiträge anderer und versende Kontaktanfragen.

Was ist Personal Branding?

Wie sagte Amazon-Gründer Jeff Bezos einmal so schön? „Your brand is what others say about you when you’re not in the room.“ Auf Deutsch bedeutet das so viel wie: „Deine Marke ist, was andere über dich sagen, wenn du nicht im Raum bist.“ Was können wir daraus ableiten? Ganz einfach: Beim Personal Branding, auch „Self Branding“ oder „Selfmade Branding“ genannt, geht es nicht um ein Unternehmen oder ein Produkt, sondern um dich! Um dich als Marke oder eben „Personenmarke“.

Denn jede von uns hat eine Außenwirkung. Und die solltest du besser nicht unterschätzen, wenn du beruflich erfolgreich sein möchtest. Tipp: Wenn du unsicher bist, wie andere dich aktuell wahrnehmen, mach den Johari-Test.

Warum ist Selbstmarketing gerade für Frauen so wichtig?

Wer online nicht „existiert“, könnte es bei Bewerbungen in einigen Branchen schwerer haben. Du bist Architektin, SEO-Managerin, Künstlerin, Moderatorin, Coachin oder selbstständig? Dann sollte man dich besser direkt online finden können, sobald man deinen Namen bei Google eintippt. So kannst du dich leichter mit deiner Zielgruppe vernetzen.

Expertin werden

Selbstvermarktungsgenie Céline Flores Willers weiß, wer sich unbedingt um die Online-Eigenvermarktung kümmern sollte: Frauen, die sich eine Expertinnen-Position erarbeiten wollen und Unternehmen, die Leads generieren oder MitarbeiterInnen akquirieren möchten.

Wenn du dich online als Expertin für ein bestimmtes Thema aufstellen möchtest, kann dir ein gutes Personal Branding dabei helfen, Aufträge, Presseanfragen oder auch Bühnen-Auftritte als Speakerin an Land zu ziehen.

Ins Berufsleben starten

Aber du musst nicht warten, bis du jahrelange Berufserfahrung gesammelt hast, sondern kannst dich auch schon als Auszubildende, Studentin oder Berufsanfängerin positionieren. So kannst du online zeigen, wo du beruflich hinwillst. Dadurch werden zukünftige ArbeitgeberInnen auf dich aufmerksam und du hast es beim Bewerbungsprozess leichter.

MitarbeiterInnen finden

Firmen, die auf der Suche nach Fachkräften sind, können sich durch einen gepflegten Online-Auftritt ein positives Image zulegen und in Kontakt mit ExpertInnen kommen. Denn unter den Millionen NutzerInnen von LinkedIn, Xing und Co. befinden sich auch gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte.

Wie funktioniert Personal Branding?

Wer sich eine Personenmarke aufbauen möchte, sollte vor allem auf drei Dinge achten:

  • Sichtbarkeit
  • Wirksamkeit
  • Authentizität

Profi-Tipp von Céline Flores Willers: Betrachte dein Profil als deine digitale Visitenkarte! Hier bekommen PersonalerInnen, KundInnen und Vorgesetzte weitreichende Informationen über dich. Also pflege diese digitale Visitenkarte regelmäßig! Céline Flores Willers weiß schließlich, wovon sie spricht. Sie ist Unternehmerin, Personal- und Corporate-Branding-Expertin und hat über 150.000 FollowerInnen auf LinkedIn.

Die Business-Influencerin war bereits zu Gast im herMoney Talk. In dieser Folge verrät sie, wie LinkedIn Branding gelingen kann:

Expertinnen-Tipps für die perfekte Personal-Branding-Strategie

Céline Flores Willers’ wohl wichtigster Tipp für ein erfolgreiches Selbstmarketing: Versuche, aus Sicht der Zielgruppe zu denken. Was sind die Probleme und Themen potentieller KundInnen? Was finden sie spannend? Um das herauszufinden, kann es hilfreich sein, ein paar Personas zu erstellen. Eine Persona ist eine fiktive Person, die für deine Zielgruppe steht.

Hier ein Beispiel: Sven Sorglos ist 42 Jahre alt, lebt in Hildesheim, hat zwei Söhne, lebt in einer Partnerschaft, verdient überdurchschnittlich gut, arbeitet als ITler, fährt gerne Rennrad und hat ein Faible für Socken mit lustigen Motiven.

Sei ruhig kreativ! Definiere ein paar solcher Personas und überlege dir, wie und wo du Menschen wie diese am besten erreichen könntest.

Kreative Inhalte erstellen

Dein Content sollte auf diese Fragestellung abgestimmt sein. Suche dir auf den wichtigsten Karriereplattformen (siehe Abschnitt „Kanäle“) Menschen, die ähnliche Themen haben, und kommentiere hin und wieder deren Posts. Nach einer gewissen Zeit stellst du dann eine Kontaktanfrage, zum Beispiel via LinkedIn. Céline Flores Willers rät außerdem, einige Wochen oder Monate später eine persönliche Nachricht an die Person zu senden, die dich im Zuge einer Zusammenarbeit oder Kooperation interessiert.

Im besten Fall jedoch findet dich ebendiese Person bereits so spannend, dass sie dir eine Kontaktanfrage stellt und dich zu einem Gespräch einlädt.

Interessant wirst du nicht nur durch das Teilen oder Kommentieren von Inhalten, die bereits existieren. Wenn du dich als Expertin für ein Thema positionieren möchtest, solltest du auch regelmäßig eigenen Content (Inhalte) erstellen.

Guter Content enthält mindestens eines der folgenden Merkmale:

  • Er inspiriert.
  • Er unterhält.
  • Er informiert.
  • Er bildet.

Kurzum: Deine Inhalte bieten deinem Netzwerk echten Mehrwert. Nimm dir Zeit für hochwertigen Content. Qualität geht immer vor Quantität!

Es muss übrigens nicht immer ein ultra-origineller Textpost oder Artikel sein. Auf den meisten Kanälen kannst du auch Videos, Bilder, PDF-Slider oder Umfragen erstellen und teilen. Am besten sorgst du für etwas Abwechslung auf deinem Profil und kombinierst die verschiedenen Formate miteinander.

Auf den richtigen Kanälen präsent sein

In Deutschland gibt es zwei gängige Plattformen, die man für die Selbstvermarktung nutzen kann: Xing und LinkedIn. Wenn du es ernst meinst mit dem Personal Branding, kannst du auf beiden Kanälen ein Profil erstellen.

Hier findest du Millionen potentielle GeschäftspartnerInnen, KundInnen oder sogar Vorgesetzte aus aller Welt. Während Xing eher im deutschsprachigen Raum eine Rolle spielt, ist LinkedIn ein internationales Netzwerk. Wenn du diese Netzwerke liebevoll pflegst, können sie sogar eine eigene Website ersetzen!

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Selbstmarketing: So bauen auch schüchterne Frauen ein Netzwerk auf

Nutze die wichtigsten Karriereplattformen nicht nur, um dich selbst nach außen zu präsentieren, sondern auch, um zu netzwerken. Das fällt vor allem schüchternen Frauen teilweise schwer. Lass uns Schritt für Schritt vorgehen, damit dein Selbstmarketing – trotz Schüchternheit – von Erfolg gekrönt wird.

  1. Lege Profile bei Xing und LinkedIn an.
  2. Lade ein ansprechendes Foto hoch. Lass Selfies auf deinem Handy und investiere lieber in hochauflösende Porträtfotos einer professionellen Fotografin. Du solltest freundlich und kompetent wirken.
  3. Überlege dir, womit du das Titelbild befüllst. Du in Action oder doch lieber dein Firmenlogo beziehungsweise das Logo des Unternehmens, für das du arbeitest? Ein super Tipp von Céline Flores Willers: Nutze dein Titelbild, um zum Beispiel einen QR-Code hochzuladen, der deinen Lebenslauf enthält. Oder aber du verlinkst mit Hilfe eines QR-Codes zu deiner Homepage. Lass deiner Fantasie freien Lauf!
  4. Gib an, über welche Ausbildungen, Studienabschlüsse und beruflichen Erfahrungen du verfügst. Nenne erfolgreich abgeschlossene Projekte, an denen du beteiligt warst, Weiterbildungen, Kurse und Workshops, die du besucht hast. Du hast Auszeichnungen bekommen? Erwähne sie in jedem Fall!
  5. Positioniere dich als Expertin für ein gewisses Thema. Welche drei Schlagworte sollen potentiellen ArbeitgeberInnen oder GeschäftspartnerInnen einfallen, wenn sie an dich denken? Welchen Mehrwert lieferst du? Das sollte auf den ersten Blick erkennbar sein. Nutze dafür den Profil-Slogan. Versuche, deine Botschaft in ein bis zwei Sätzen zusammenzufassen. Du studierst noch oder bist Berufseinsteigerin? Wie wäre es dann mit einem Slogan à la „KMW-Absolventin sucht Zusammenarbeit in führender PR-Agentur.” Mit einem solchen Spruch ebnest du den Weg zu einer Einladung, denn junge Talente sind vielerorts gesucht.
  6. Gib in der Profil-Info Einblicke in private Interessen. Es lohnt sich, die Parallelen zu deiner beruflichen Passion zu ziehen. Vielleicht arbeitest du ja nebenbei ehrenamtlich oder unterstützt eine gemeinnützige Organisation? Dein Einsatz sollte erwähnt werden.
  7. Poste regelmäßig Content, der auf dich und dein Profil lenkt.
  8. Kommentiere regelmäßig die Posts der Personen, für die du dich interessierst.
  9. Sende diesen Personen ein paar Tage oder Wochen später eine Kontaktanfrage.
  10. Nach weiteren Tagen oder Wochen kannst du ihnen eine persönliche Nachricht mit deinen Ideen oder Anliegen schreiben.

Weitere wertvolle Tipps gibt Céline Flores Willers in ihrem digitalen Personal Branding Guide für LinkedIn. Hier kannst du ihn downloaden.

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2 Beispiele von Frauen, die das Personal Branding perfektioniert haben

Was können wir von all jenen Frauen lernen, die bereits seit Jahren erfolgreich Selbstmarketing betreiben? Betrachten wir die Geschichte zweier „Personal-Branding-Durchstarterinnen“.

DIE Ikone des Selbstmarketings ist hierzulande natürlich die in diesem Artikel viel zitierte Céline Flores Willers. Die Blondine wurde 2018 zur Miss Universe Germany gekürt. Sie wurde nicht nur mit Schönheit gesegnet, sondern auch mit Köpfchen. Céline Flores Willers studierte Kommunikationswissenschaften und Unternehmenskommunikation. Sie machte sich einen Namen in dem sozialen Netzwerk LinkedIn und schaffte es 2018 unter die „Top 25 Voices“ im deutschsprachigen Gebiet. 2020 gründete Céline Flores Willers „The People Branding Company“. Ihre Firma berät Unternehmen in den Bereichen Personal Branding und Corporate Influencing. Auf LinkedIn hat die 1993 geborene Influencerin über 150.000 FollowerInnen. Da hält sich ganz offensichtlich jemand selbst an seine gut gemeinten Ratschläge.

Auch Tina Müller ist eine wahre Vorzeigefrau auf dem Gebiet des Personal Brandings. Über 220.000 FollowerInnen interessieren sich für den Werdegang und das Know-how der heutigen Douglas-Aufsichtsrätin. Die 1968 geborene Müller war eine Zeit lang die Digitalchefin des Beauty-Konzerns und trieb die Digitalisierung des Geschäfts sowie den Ausbau des E-Commerce wesentlich voran. Ihre LinkedIn-Beiträge zu den Themen „digitale Transformation“, „künstliche Intelligenz“ und „Unternehmertum“ begeistern branchenübergreifend Tausende.

Was haben diese beiden Frauen gemeinsam? Sie sind in den Netzwerken sichtbar und authentisch. Außerdem pflegen sie ihre Profile regelmäßig und zeigen in ihren Beiträgen viel Leidenschaft für die Themen, für die sie sich als Expertinnen aufgestellt haben. Das kannst du den beiden getrost nachmachen.

 

Selbstmarketing: Diese typischen Fehler sollten Frauen vermeiden

Vor allem, wenn du schüchtern bist, neigst du eventuell zu dem größten Fehler des Selbstmarketings schlechthin: Du tust gar nichts. Bitte nicht ducken oder verstecken. Zeig dich! Glaub daran, dass du eine Bereicherung in den Netzwerken vieler interessanter Männer und Frauen bist. Personal Branding funktioniert nicht anders als das echte Leben: Learning by doing. Einfach mal machen! Probiere dich aus und teste, was für dich funktioniert und was nicht.

Ein paar Fallstricke solltest du dabei jedoch nach Möglichkeit umgehen, weiß Céline Flores Willers. Sie rät, auf dem eigenen Channel nicht nur das Unternehmen oder die jeweiligen Produkte in den Vordergrund zu stellen, also nicht „zu corporate“ zu sein. Teile deinem Netzwerk stattdessen lieber deine eigenen Gedanken mit.

Der zweite Punkt, auf den du achten solltest: Höre mehr zu, als ständig nur Content zu produzieren. Was findet deine Zielgruppe spannend? Gehe darauf ein, statt einfach nur „laut“ zu sein und vielleicht versehentlich zu spammen.

Wenn du diese Tipps berücksichtigst, kannst du das Interesse vieler Xing- und LinkedIn-NutzerInnen auf dich ziehen.

herMoney Tipp

Typischerweise sind Frauen in der Öffentlichkeit „leiser“ als ihre männlichen Kollegen – weshalb Männer nach wie vor besser bezahlt werden und eher Karriere machen. Daher ist Selbstmarketing gerade für uns Frauen so wichtig!

Es hilft uns dabei, sichtbar zu werden. Personal Branding erhöht unsere Aussichten auf einen tollen Job oder Auftrag und bietet die Chance, auch in „Männerdomänen“ als ernst zu nehmende Expertin wahrgenommen zu werden. Und zu guter Letzt bietet erfolgreiches Selbstmarketing auch schüchternen Frauen die Chance, mit der Zeit selbstbewusst aufzutreten und sich auch auf öffentlichem Bankett stark zu fühlen. Wenn du deine Selbstsicherheit stärken möchtest, haben wir hier 10 Tipps für dich.

Falls du tiefer in die Welt des Selbstmarketings eintauchen möchtest, dann wäre vielleicht das Buch „Personal Branding: Was Menschen zu starken Marken macht”* von Christopher Spall und Holger J. Schmidt etwas für dich.

* Hierbei handelt es sich um einen Affiliate-Link. Wenn du diesen Link anklickst, bekommt herMoney eine kleine Provision. Dir entstehen dadurch keinerlei Nachteile oder Kosten.

Profilbild von Saskia Weck

Saskia Weck

Saskia Weck hat Germanistik und Geschichte studiert, bevor sie zum Finanzjournalismus fand. Sie ist seit vielen Jahren als Redakteurin tätig und hat von 2021 bis 2023 für herMoney geschrieben. Saskia ist begeisterte Investorin und stürzt sich liebend gern auf alle Themen rund um „Geld und Familie“, "Karriere", "Steuern" und "Altersvorsorge".