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Mit dem Hobby Geld verdienen: So funktioniert`s

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Ines Baur

30. Juni 2020

Lokal statt global heißt der Trend – Warum also nicht mit dem Hobby ein paar Euro nebenher verdienen?

Sie können super fotografieren, niedliche Kinderpullover stricken, haben einen grünen Daumen oder backen die leckersten Kuchen der Welt. Haben Sie dann schon einmal darüber nachgedacht, das Wundervolle mit dem Nützlichen zu verbinden? Mit Ihrem Hobby nebenbei Geld zu verdienen?

Inhalt:

Die 4 wichtigsten Erkenntnisse:

Wenn Ihr Hobby nur ein zweites Standbein ist, haben Sie nicht den Druck, damit Ihren Lebensunterhalt bestreiten zu müssen. Das entlastet sehr.

Um erfolgreich zu sein, brauchen Sie Leidenschaft und Durchhaltevermögen. Außerdem sollten Sie Spaß an der Selbstvermarktung haben.

Wie viel Sie mit Ihrem Hobby verdienen können, hängt von vielen Faktoren ab. Wenn Sie mit ganzem Herzen, Verkaufstalent, Qualität und Kreativität an die Sache herangehen, ist Ihnen zumindest eine spannende und lehrreiche Zeit fast sicher.

Klären Sie Ihre Nebentätigkeit mit Ihrem Chef ab. In dem meisten Fällen wird er nichts dagegen haben.

 

Mit Hobbys Geld verdienen: 3 Beispiele

Das Internet eröffnet uns unglaublich viele Chancen. Wir können uns viral präsentieren, wir können uns Wissen aneignen und wir können Informationen vermitteln. Wir haben die Möglichkeit, ohne Räumlichkeiten Online-Shops einzurichten und online Ware zu verkaufen. Und manchmal merken Sie, dass Sie etwas brauchen, das es nicht gibt. Warum nehmen Sie das Thema dann nicht selbst in die Hand?

Der grüne Daumen

Überall können wir garteln. Manche Frauen müssen eine Tomatenpflanze nur ansehen, dann beginnt sie zu wachsen. Andere haben für ihren Basilikum eine 24-Stunden-Rundumbetreuung und das Ding geht trotzdem ein. Wenn Sie den grünen Daumen haben, könnten Sie Ihr Wissen weitergeben und werdende Hobbygärtner*innen „betreuen“. Stehen Sie mit Rat und Tat zur Seite und helfen Sie beim Gartenprojekt. Je nach Intension und Aufwand können Sie hier stundenweise oder „projektbezogen“ ihre Skills verkaufen. Wer gärtnert und dafür einen Stundenlohn von 25 Euro einstreicht, könnte nach drei arbeitsreichen sechs Stunden Tagen 450 Euro verdienen.

Das tapfere Schneiderlein

Da war es wieder. Das kleine Mädchen im Kindergarten, das immer so niedlich angezogen ist. Wo bitte hat das Kind seine Klamotte her? Schwedisches Modehaus? „Nope – selbstgemacht“, lautet die Antwort der stolzen Mama. Wer das kann, könnte Geld damit verdienen. Spezialisieren Sie sich und finden Sie Ihre Nische. Etwa Auftragsarbeiten wie „aus alt mach neu“ oder ausschließlich nachhaltige Materialien, die nicht aussehen wie ein Kartoffelsack. Den Verdienst gestalten Sie selbst. Wer sich unsicher ist, könnte für sich selbst einen festen Stundenlohn für die Arbeit einplanen und die Materialkosten draufschlagen.

Backe, backe Kuchen

Sie backen liebend gerne und in Ihrem Bekanntenkreis schwärmt man von Ihren Kuchen und Torten. Ja, warum dann nicht für andere backen, liefern und kassieren? Es gibt viele Kaffeeklatsch-Veranstalterinnen, die immer wieder die gleiche Fertigbackmischung „Russischer Zupfkuchen“ hinstellen. Glauben Sie, nicht nur die verzweifelte Bäckerin, sondern auch deren Familie und Freunde wären mehr als dankbar, wenn hier mal jemand eine leckere Torte auf den Tisch zaubert.

Der Verdienst hängt von Torte, dem Aufwand und den Lieferkosten ab. Kleine Rechnung: Beim Bäcker kostet ein Stück Torte ungefähr 3 bis 4,50 Euro. Torten mit einem Durchmesser von 26 cm schneidet man – laut Knigge – in zwölf bis 14 Stücke. Demnach könnte man für eine Torte ab 40 Euro verlangen.

Die Liste lässt sich ewig fortsetzen. Nicht wenige Trendforscher sagen, dass die Welt nach der Krise wieder lokaler statt globaler sein wird. Bedeutet, dass wir unsere Waren weniger aus China oder Übersee bestellen, sondern uns wieder vor Ort umsehen. Der Zeitpunkt, etwas Neues zu probieren, ist tatsächlich richtig.


Der eigene Blog als Geschäftsidee
Lohnt es sich, Micro-Influencer zu werden?

 


Seien Sie sich aber bewusst, dass es durchaus Zeit, Geschick und Fingerspitzengefühl braucht, um Ihre Idee in die Tat umzusetzen. Nicht alles klappt von heute auf morgen und nicht jedes Hobby macht Sie reich. Betrachten Sie Ihr Vorhaben also mit einem realistischen Blick und prüfen Sie, ob Sie Zeit und Aufwand investieren möchten.

Lohnt sich, Zeit und Aufwand in Ihre Idee zu stecken?

Ob Sie mit Ihrem Hobby viel Geld verdienen werden – diese Frage beantwortet nur die Zukunft. Was aber sicher sein dürfte ist: Wer mit ganzem Herzen, Verkaufstalent, Qualität und Kreativität an die Sache herangeht, hat eine aufregende und lehrreiche Zeit vor sich. Das Gute: Sie müssen nicht Mann und Kind verlassen und den Job schmeißen. Denn mit einem gewinnbringenden Hobby Geld zu verdienen, kann nebenbei wunderbar funktionieren – manchmal auch bequem von zu Hause aus.

Wichtig: Wenn Sie Ihr Hobby zum zweiten Standbein machen möchten, sollten Sie allerdings nicht draufzahlen müssen. Sei es finanziell oder mit der Passion für das Steckenpferd. Sollten Sie merken, dass Sie das ganze Thema nur noch stresst, die Kundschaft nervt, die Kalkulation vorne und hinten nicht hinhaut oder Sie permanent draufzahlen, dann halten Sie kurz inne. Reden Sie mit einer Person Ihres Vertrauens – oder einem Role Modell – über das Projekt. Beratschlagen Sie, was Sie anders machen könnten.

Traum vs. Realität – Wie einfach ist der Einstieg?

Wo fange ich nur an? Input und Erfahrungen von anderen Hobbyisten finden Sie in Foren im Internet. Businesspläne und alles rund um die rechtliche und wirtschaftliche Seite beispielsweise bei der IHK.

Überlegen Sie sich, bevor Sie starten:

1. Kein finanzieller Stress

Das Hobby zum Nebenberuf zu machen, beziehungsweise es als zweites Standbein aufzubauen, hat den großen Vorteil: Sie verdienen Ihr fixes Gehalt für das tägliche Leben bereits mit Ihrem Hauptjob. Das verringert den Druck, möglichst schnell möglichst viel Geld zu verdienen. Soweit für Ihr Projekt keine großen Investitionen anstehen, sind Sie finanziell auf der sicheren Seite. Dann reicht es aus, nebenher etwas Geld dazu zu verdienen.

2. Self-Marketing – ein Muss

Ein Muss sind Leidenschaft, Durchhaltevermögen und Spaß an der Selbstvermarktung. Die tollste Idee nützt nichts, wenn Sie die nicht unter Leute bringen. Reden Sie über Ihr Projekt. Bauen Sie sich eine Internetpräsenz auf. Nutzen Sie Ihre Netzwerke. Machen Sie im Bekannten- und Freundeskreis Werbung für sich. Vielleicht sagen zwanzig „nein, das brauch ich nicht.“ Aber der einundzwanzigste denkt: „Genau, was ich suche.“

3. Zur rechten Zeit am rechten Ort

Denken Sie daran, für fast jedes Produkt oder Dienstleistung gibt es jemanden, der es braucht. Filtrieren Sie die Lage und den Markt. Und seien Sie zur rechten Zeit am rechten Ort. Selbstgemachte Ledergürtel beim Veganer-Treff verkaufen – schlechte Idee. Doch beim Kunstgewerbe-, Weihnachts- oder Flohmarkt finden Sie Ihre Kundschaft. Und – wie gesagt – im eigenen Online-Shop.

Was ist steuerlich zu beachten?

„Nichts in dieser Welt ist sicher, außer dem Tod und den Steuern“, wusste schon Benjamin Franklin. Sobald Sie mit Ihrem Hobby Geld verdienen, werden Sie steuerlich belangt. Meist müssen Sie in der Einkommenssteuer Einkünfte aus selbständiger Arbeit angeben. Wie und in welcher Höhe ist eine andere Sache. Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel über Kleingewerbe.

Wer sich selbständig machen möchte, dem stehen Behördengänge bevor. Egal ob es ein Riesen-Unternehmen sein soll oder die Hobby-Gärtnerei. Klären Sie, ob Sie Freiberufler*in sind oder Gewerbetreibende und welche Unternehmensform in Frage kommt. Im Zweifelsfall fragen Sie beim Steuerberater oder beim Finanzamt nach.

Brauche ich das OK vom Chef, wenn ich zusätzlich Geld verdienen will?

Wenn Sie eine feste Anstellung haben, fragen Sie sich bestimmt, ob Sie einfach so nebenbei Geld verdienen dürfen. Oder ob der Chef ein Wörtchen mitzureden hat. Gute Nachricht: Grundsätzlich dürfen Angestellte laut Artikel 12 des Grundgesetzes nebenberuflich selbständig sein. „Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen.“ Bingo! Aber: Für ein gutes Chef-Angestellten-Verhältnis empfehlen wir das Gespräch mit dem Arbeitgeber. Motto: Karten auf den Tisch.

Solange sich Ihr gewinnbringendes Hobby nicht negativ auf Ihre Arbeit auswirkt, dürfte es keinen Knatsch geben. Doch bitte dem Chef gegenüber fair spielen.

Das bedeutet:

  • keinerlei betriebliche Mittel aus der Arbeit zu verwenden und schon gar nicht während und in der Arbeit für den Hobby-Nebenjob Dinge erledigen wie kopieren, telefonieren, recherchieren …
  • nicht mit dem Chef in Konkurrenz zu gehen oder gar Kundschaft abwerben.

Ausnahmen bestätigen die Regel und in bestimmten Fällen kann der Chef gegen den Nebenberuf eines Angestellten vorgehen. Nämlich dann, wenn diese Nebentätigkeit die berechtigten betrieblichen Interessen beeinträchtigt. So arbeitete ein angestellter Krankenpfleger nebenbei als Leichenbestatter. Ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts (6 AZR 357/01) bestätigt, dass er nicht nebenberuflich als Leichenbestatter arbeiten darf. Begründung: Der Umstand, von einem Krankenpfleger versorgt zu werden, der nebenberuflich als Bestatter tätig ist, erzeugt bei Patienten Irritationen. Eine Genesung könne beeinträchtigt werden.

herMoney Tipp

Wer einen Businessplan ausarbeiten möchte, hat vielleicht Probleme, die Geschäftsidee zu formulieren. Klären Sie erst alle anderen Themen und formulieren Sie die Geschäftsidee als Letztes. Sie werden sehen, das ist um einiges einfacher.

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Ines Baur

Ines Baur hat ihre journalistische Karriere beim Fernsehen begonnen. Nach der Geburt ihres dritten Sohnes hat sich die gelernte Bankkauffrau auf Print- und Online-Medien spezialisiert. Schwerpunktmäßig schreibt sie zu den Themen Frauen und Finanzen, Frauen und Alters-Vorsorge, Frauen und finanzielle Selbständigkeit.