🚀 Jetzt neu: Der herMoneyCLUB ➔ Mehr Infos

ETFs & Co. über Tradegate kaufen: Handelszeiten & Gebühren im Check

Titelbild von ETFs & Co. über Tradegate kaufen: Handelszeiten & Gebühren im Check

Profilbild von Simin Heuser

Simin Heuser

20. Februar 2023

Du bist unsicher, über welche Börse du deinen ETF handeln sollst? Wir zeigen dir, was du beim Handel mit Tradegate beachten solltest.

Inhalt

Gebühren & Handelszeiten von Tradegate: Das Wichtigste in Kürze

Tradegate ist eine digitale Börse mit langen Handelszeiten für Aktien, ETFs und aktive Fonds: Montag bis Freitag kannst du bis 22 Uhr kaufen und verkaufen. Bei Anleihen ist um 20 Uhr Schluss.

Tradegate ist oftmals günstig: Es fallen keine börsenseitigen Transaktions- und Maklergebühren an.

Nachteil: Nach 17:30 Uhr kann der Spread zu höheren versteckten Kosten führen. Denn dann handeln nicht mehr so viele, was die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis in die Höhe treiben kann.

herMoney-Club: Dein Safe Space für alle finanziellen Themen

Es gibt viele verschiedene Börsen in Deutschland. Dazu zählen zum Beispiel die sogenannten Präsenz- oder Parkettbörsen in Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München und Berlin. Doch der Parketthandel vor Ort, bei dem BörsenmaklerInnen Transaktionen über Zurufe abwickelten, gehört mittlerweile der Vergangenheit an.

Heute findet der Handel an der Börse überwiegend digital statt und viele Prozesse kommen fast ohne menschliches Zutun aus. Der Großteil passiert heute über die elektronischen Börsen. Dazu zählen die Xetra (die voll elektronische Börse der Deutsche Börse AG, die als Referenzmarkt gilt), LS Exchange, gettex, Tradegate oder Quotrix. Die meisten elektronischen Handelsplätze sind aber entweder durch die Präsenzbörsen ins Leben gerufen worden oder in Zusammenarbeit mit ihnen entstanden.

Was ist Tradegate Exchange?

Tradegate Exchange ist eine elektronische Wertpapierbörse, auf der du Wertpapiere (zum Beispiel Aktien, Anleihen, ETFs und aktive Investmentfonds) kaufen und verkaufen kannst. Sie gehört zu einem Großteil der Deutsche Börse AG und hat ihren Sitz in Berlin. Wie bei allen Börsen wird der Preis der Wertpapiere über Angebot und Nachfrage bestimmt: Ist die Nachfrage hoch, steigt der Preis. Ist das Angebot hoch, sinkt der Preis.

Börsenzeiten von Tradegate: Wann öffnet Tradegate?

Prinzipiell kannst du an der digitalen Börse wochentags von 8:00 bis 22:00 Uhr handeln. Für Anleihen gelten leicht verkürzte Öffnungszeiten bis 20:00 Uhr. Am Wochenende bleibt Tradegate geschlossen, Samstag und Sonntag kannst du also nicht handeln.

Ausnahmen: Tradegate-Handelszeiten an Feiertagen

An einigen Feiertagen wie Ostermontag oder teilweise über Weihnachten bleibt Tradegate normalerweise geschlossen. Es gibt aber andere Feiertage, zu denen Tradegate reduzierte Handelszeiten hat: So zum Beispiel am Pfingstmontag oder Christi Himmelfahrt. 2023 kann an beiden Tagen von 8:00 bis 20:00 Uhr gehandelt werden. An Silvester kannst du 2023 nicht handeln, da der letzte Tag des Jahres dieses mal auf einen Sonntag fällt. Am Letzten Handelstag des Jahres (Jahresschlussbörse) 2023 hingegen am 29.12. sind die Handelszeiten von Tradegate angepasst: Du kannst von 8:00 bis 14:00 Uhr handeln.

Pfingstmontag und Co.: Spezielle Handelszeiten im Jahr 2023

07.04.2023 Karfreitag: handelsfrei
10.04.2023 Ostermontag: handelsfrei
01.05.2023 Tag der Arbeit: handelsfrei
18.05.2023 Christi Himmelfahrt: Handel von 8:00 bis 20:00 Uhr
29.05.2023 Pfingstmontag: Handel von 8:00 bis 20:00 Uhr
03.10.2023 Tag der Deutschen Einheit: Handel von 8:00 bis 20:00 Uhr
25.12.2023 1. Weihnachtsfeiertag: handelsfrei
26.12.2023 2. Weihnachtsfeiertag: handelsfrei
29.12.2023 Jahresschlussbörse: Handel von 8:00 bis 14:00 Uhr

Quelle: Tradegate, Stand 20.02.2023

Dieses Jahr fällt Heiligabend auf einen Sonntag, also auf einen Tag außerhalb der gängigen Handelszeiten von Tradegate. Im Jahr 2021 war Heiligabend ein Freitag, aber trotzdem ein handelsfreier Tag.

Tradegate-Gebühren im Check

Ähnlich wie die Depotanbieter hat auch jeder Börsenplatz sein eigenes Gebührenmodell. In der Hauptsache wird zwischen zwei Arten von Börsengebühren unterschieden:

  1. Transaktionsentgelt: Diese Gebühr soll die Kosten des jeweiligen Börsenbetreibers für Bereitstellung, Betrieb und Wartung von Handelssystemen abdecken. Es wird zum Beispiel als Prozentsatz von deinem Transaktionswert berechnet, wobei gewisse Mindest- und Höchstbeträge gelten. Es gibt aber auch Fälle, in denen ein Fixbetrag abgerechnet wird.
  2. Maklercourtage: Das ist die Gebühr, mit der die BörsenmaklerInnen bezahlt werden. Die Berechnung erfolgt ebenfalls in Prozent, allerdings ist diese Gebühr heute eher unüblich.

Zusatz-Info: Was machen BörsenmaklerInnen?

Vielleicht kennst du den Film „The Wolf of Wallstreet“. Leonardo DiCaprio spielt darin den amerikanischen Börsenmakler Jordan Belfort, der es mit fragwürdigen Börsengeschäften zu einem Millionen-Vermögen bringt. Natürlich ist das ein sehr überzeichnetes, wenn nicht verfälschtes Bild eines Maklers.

BörsenmaklerInnen oder Broker sind DienstleisterInnen, die für ihre KundInnen Wertpapiergeschäfte an der Börse ausführen. Da Privatpersonen wie du und ich und auch institutionelle AnlegerInnen wie Versicherungen oder Stiftungen nicht selbstständig an der Börse handeln können, wird ein Broker als Mittler zwischengeschaltet.

Ein Broker muss aber nicht unbedingt eine Person sein. Als Mittler agieren können folgende Institutionen oder Personen:

  • Direktbanken
  • Filialbanken
  • Privatpersonen
  • Neo-Broker

Tradegate verlangt weder ein Transaktionsentgelt noch eine Maklercourtage. Das bedeutet, dass du beim Handel über Tradegate zunächst nur die Gebühr an deine Bank zahlen musst. Umsonst ist aber auch der Handel an dieser Börse nicht. Die Tradegate AG verdient nämlich am sogenannten Spread, also der Spanne zwischen dem Preis, zu dem sie Aktien kauft und dem, zu dem sie verkauft.

Tagsüber, wenn viele InvestorInnen handeln, sind diese beiden Kurse fast immer identisch. Du kannst dann theoretisch im gleichen Moment Aktien von Unternehmen A für 100 Euro kaufen und wieder verkaufen.

Sobald der Handel nachlässt, steigt der Spread. Das ist vor allem nach 17:30 Uhr der Fall, wenn die großen institutionellen InvestorInnen nicht mehr an der Börse handeln. Möchtest du nun eine Aktie von Unternehmen A für 100 Euro kaufen, könntest du sie im gleichen Moment vielleicht nur für 99 Euro verkaufen. Bei großen Transaktionen solltest du also darauf achten, nicht zu spät zu handeln. Spät abends kann ein hoher Spread zu hohen versteckten Kosten führen.

Achtung: Die Kosten für den Wertpapierhandel können bei den Brokern oder Banken mitunter stark von den ausgewiesenen Entgelten der Handelsplätze abweichen. Daher kann es sinnvoll sein, dass du dich eher an deinem Depotanbieter orientierst, statt dich nach den Preisen der Börsen zu richten.

Vor- und Nachteile von Tradegate zusammengefasst

Vorteile von Tradegate

  • Tradegate hat relativ lange Handelszeiten: Prinzipiell kannst du an der Börse von 8 bis 22 Uhr handeln.
  • Die Börse hat eine günstige Gebühren-Struktur: Beim Handel auf Tradegate fallen keine börsenseitigen Transaktions- und Maklergebühren an.
  • Tradegate ist mit allen gängigen Online-Banken kompatibel: In Deutschland kannst du über 35 Broker bei Tradegate handeln.
  • Verschiedene Order-Typen sind möglich: Neben den bekannten Ordertypen wie Market-, Limit- und Stop-Orders bietet Tradegate auch spezielle Ordertypen wie One-Cancels-Other- (OCO) oder Trailing-Stop-Orders an. So kannst du dein Depot aktiv managen, ohne den Markt laufend beobachten zu müssen. Aber bloß keine Sorge! Wenn es dir darum geht, einen einfachen ETF-Sparplan abzuschließen, musst du dich damit nicht auseinandersetzen. Wer mehr wissen will: Hier erklären wir, was Stop-Loss-Limits sind.

Nachteile von Tradegate

  • Außerhalb der Öffnungszeiten der Xetra-Börse kann es zu hohen Spreads kommen. Der Spread ist die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis an der Börse. Das führt unter Umständen zu hohen versteckten Kosten bei Tradegate.
  • Du kannst nicht jede Aktie und jeden ETF über Tradegate handeln. Insgesamt stehen allerdings rund 14.000 Wertpapiere zur Verfügung.

Sichere dir jetzt den herMoney-Vergleich über Nachhaltige Banken

Tradegate oder Xetra: Was ist besser?

Xetra („exchange electronic trading“) ist eine Marke der Deutsche Börse AG, die auch die Präsenzbörse in Frankfurt betreibt. Sie ist die deutsche Leitbörse und ist laut eigenen Angaben Marktführer im elektronischen Börsenhandel deutscher Aktien. Xetra ist börsentäglich von 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr geöffnet.

Bei Tradegate handelst du dagegen über den sogenannten Direkthandel. Der Unterschied zum Börsenhandel wie mit Xetra besteht vor allem in der Überwachung. Der Direkthandel wird weniger streng kontrolliert. Als Käuferin triffst du nicht an einem neutralen Marktplatz auf einen Verkäufer. Stattdessen handelst du direkt mit einer Bank oder mit einem Wertpapierhandelshaus wie Tradegate.

Objektiv betrachtet ist kein Handelsplatz per se besser oder schlechter. Anders als der börsliche Handel bei Xetra ermöglicht der Direkthandel über Tradegate aber einen leichten Einstieg. Denn der Handel ist einfach und du benötigst kein Vorwissen. Außerdem sparst du dir zusätzliche Gebühren.

Du solltest trotzdem beachten, dass du je nach Wertpapier und Handelszeit über den Spread versteckte Kosten hast. Die können mitunter hoch sein. Die Spreads werden allerdings nicht bei allen Online-Brokern ausgewiesen und werden bei einigen Anbietern nur zeitversetzt um 15 Minuten angezeigt. Das erschwert den Vergleich.

Sichere dir jetzt den herMoney Depotvergleich als PDF

Einfach anlegen per Sparplan

Wenn du einen ETF-Sparplan abschließen möchtest, musst du dir um die Wahl des Handelsplatzes keine großen Gedanken machen. Du musst deinem Broker nur deine Sparrate, das Sparintervall und das Datum der Ausführung mitteilen. Der Depotanbieter bestimmt dann, über welchen Handelsplatz der Sparplan ausgeführt wird. Viele Anbieter führen Sparpläne aber tatsächlich über Tradegate aus, denn die Ausführung ist in der Regel vergleichsweise kostengünstig.

Mehr über die besten ETF-Sparpläne erfährst du hier.

herMoney Tipp

Nicht mal die absoluten Börsen-Profis haben ständig alle Börsenbewegungen im Blick. Stattdessen bedienen sie sich verschiedener Ordermöglichkeiten, um keine Kauf- oder Verkaufsgelegenheit zu verpassen. Mit einer Stop-Buy-Order kannst du auf Schnäppchenjagd gehen.

Anhang: Keine Ahnung von der Börse? So geht’s:

  1. Schritt: Depot eröffnen
    Um Fonds zu kaufen, brauchst du ein Depot. Das kannst du bei deiner Hausbank oder – meist günstiger – bei Online-Brokern einrichten. Im herMoney Depotvergleich erfährst du, welches das richtige sein könnte.
  2. Schritt: Strategie überlegen
    Kaufen Sie nicht irgendwelche Fonds. Mach dir erst Gedanken, wie deom Depot strukturiert sein soll. Welchen Anteil sollen Aktien, ETFs und Rentenfonds ausmachen? Mehr über die sogenannte Asset Allocation erfährst du hier.
  3. Schritt: Fonds auswählen
    Wie erkennt der Laie eigentlich einen guten Fonds? Lies es hier nach.
  4. Schritt: Jährlicher Check
    Der Markt ändert sich und damit dein Depot. Manche Aktien und Anleihen steigen, andere fallen. Deshalb solltest du einmal pro Jahr prüfen, ob dein Depot noch deinem Risikoprofil entspricht. Mehr dazu liest du hier.

Extra-Tipp: Was tun, wenn die Börse crasht?
Ein Börsencrash ist keine Katastrophe. Sofern du ein international breit gestreutes ETF-Depot hast, behalte einen kühlen Kopf und sitze die Kursschwankungen einfach aus. Ganz Mutige kaufen jetzt sogar nach. Warum das sinnvoll sein kann.

Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.

Profilbild von Simin Heuser

Simin Heuser

Simin Heuser hat Volkswirtschaftslehre studiert und war bereits für verschiedene Fondsgesellschaften und Fintechs tätig. Sie schreibt unter anderem als freie Autorin über Finanz- und Versicherungsthemen.