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Sparbuch verloren – was tun?

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 Ist das Sparbuch nicht auffindbar oder hast du es verloren, solltest du schnell handeln.

Inhaltsverzeichnis

Sparbuch verloren & ein neues beantragen: Das Wichtigste in Kürze

Das Sparbuch ist ein Inhaberpapier. Wer es hat, kann über die Spareinlagen verfügen. Die Banken sind nicht zur Identitätsprüfung verpflichtet.

Wer sein Sparbuch verliert, sollte daher möglichst schnell seiner Bank Bescheid geben, um es sperren zu lassen. Das kostet meist zwischen 10 und 20 Euro.

Das Sparbuch ist eine Geldanlage ohne feste Laufzeit, bei der das Guthaben theoretisch variabel verzinst wird. Richtig Zinsen darauf gibt es heute noch kaum.

Das Sparbuch ist eine Geldanlage ohne feste Laufzeit, bei der das Guthaben in der Regel variabel verzinst wird. Es ist nicht für den täglichen Zahlungsverkehr gedacht. Aber wie kommst du an dein Geld, wenn du dein Sparbuch verloren hast?

Warum der Verlust des Sparbuchs problematisch ist

Das Sparbuch ist Urkunde und Wertpapier zugleich. Wer es in der Hand hat, kann über das Guthaben verfügen. Denn er oder sie ist InhaberIn. Nach geltendem Recht ist das Sparbuch ein qualifiziertes Legitimationspapier. “Um Geld abzuheben, ist in der Regel die Vorlage des Sparbuchs erforderlich”, schreibt die Finanzaufsicht BaFin. Das Kreditinstitut, das das Sparbuch ausgestellt hat, kann demnach jeder Person, die es vorlegt, das Geld auszahlen. Die Bank haftet nicht. Sie handelt mit sogenannter schuldenbefreiender Wirkung.

Denn: Ein Sparbuch ist ein sogenanntes hinkendes Wertpapier. Das bedeutet: Die Bank kann, muss aber nicht über eine weitere Legitimation wie der Vorlage des Personalausweises den Status der vorlegenden Person prüfen. Sie könnte eine Autorisierung verlangen. Das ist jedoch nicht verpflichtend.

Natürlich sind die BankmitarbeiterInnen wachsam. Verhält sich ein Kunde oder eine Kundin merkwürdig oder will die ganze Sparbuchsumme mit einem Schlag abheben, wird man sicher nach einem Ausweis fragen. Darauf solltest du dich aber nicht verlassen. Geregelt ist das im § 808 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB).

Wenn du also merkst, dass dein Sparbuch nicht mehr auffindbar ist, reagiere sofort. Auch deshalb, weil du sonst kein Geld vom Sparbuch abheben kannst.

Zum Weiterlesen: Sparbuch auflösen: So geht es ganz einfach

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Sparbuch verloren oder nicht mehr auffindbar: Was jetzt zu tun ist

Du hast alles durchsucht – jedes Schubfach und jede Handtasche geleert, alle Schränkchen ausgeleuchtet. Doch erfolglos, dein Sparbuch ist nicht mehr auffindbar. Was also ist jetzt zu tun? Und kannst du Geld vom Sparbuch abheben ohne Sparbuch? Dann befolge folgende Schritte.

Schritt 1: Den Verlust sofort melden

Wenn du den Verlust bemerkst, ist der erste Schritt, die Bank zügig zu informieren. Das Kreditinstitut wird daraufhin das Sparbuch sperren. Das verhindert, dass jemand fremdes Geld abheben kann.

Der Verlust des Sparbuchs kann entweder in der Filiale oder telefonisch gemeldet werden. Wenn du die Nummer des Sparbuchs nicht gesondert notiert hast, reichen dein Name und deine Adresse. Natürlich zieht ein verlorenes Sparbuch auch Papierkram nach sich. Wie eine Verlustanzeige für ein Sparbuch aussehen kann, zeigt ein Muster der Postbank.

Ist das Sparbuch gesperrt, kann für mindestens vier Wochen niemand Geld abheben. Das gilt auch für dich, solltest du das Sparbuch in dieser Zeit wiederfinden.

Was kostet der Verlust eines Sparbuches?

Die Sperrung lassen sich die meisten Banken bezahlen. Wenn beispielweise die Deutsche Bank ein verlorenes Sparbuch sperrt und einen Ersatz ausstellt, berechnet sie dafür eine Gebühr von 10 Euro. Andere Banken verlangen 20 oder sogar 50 Euro.

Hast du bei der Sparkasse dein Sparbuch verloren, kommt es auf deine jeweilige Hausbank an. Die Kosten sind nicht für alle Sparkassen in Deutschland gleich. Die Infos stehen auch nicht zwangsläufig im Preis-Leistungsverzeichnis. Frage am besten bei deiner Bank vor Ort nach, wenn du die Informationen online nicht findest. Genauso ist es, wenn du bei der Volksbank dein Sparbuch verloren hast.

Schritt 2: Amtsgericht einschalten?

Beträgt deine Spareinlage 2.000 Euro oder mehr, wird es kompliziert. Dann muss das zuständige Amtsgericht eingeschaltet werden. Dort kann das Sparbuch für kraftlos erklärt werden (§ 808 Abs. 2 BGB). Das kann allerdings einige Monate dauern. Denn das Amtsgericht leitet ein Aufgebotsverfahren ein, wenn ein Sparbuch verloren gegangen ist. Dieses Verfahren kann ein paar Monate dauern und kann alles in allem einige Hundert Euro kosten.

Am Anfang steht ein Formular. Eine Musterverlustanzeige beim Sparbuch siehst du hier in einem Beispiel aus Sachsen. Dazu wird eine Notiz im Bundesanzeiger veröffentlicht. Damit will die Justiz sichergehen, dass kein anderer außer du einen Anspruch auf das Sparbuch hat.

Meldet sich niemand, informiert das Amtsgericht darüber und die Bank kann ein Ersatzsparbuch ausstellen. Alternativ kannst du dein Sparbuch ohne Buch auflösen. Damit ist die Sache dann erledigt und du musst dir keine weiteren Sorgen machen.

Sparbuch nicht auffindbar: Was ErbInnen tun können

Es ist keine Seltenheit: Die ErbInnen finden das Sparbuch des oder der Verstorbenen nicht, wissen aber, dass es existiert. In dem Fall kann der Vorstand der Bank – wenn der Erbberechtige die entsprechenden Nachweise wie den Erbschein vorlegt – das Dokument für kraftlos erklären. Enthält das Sparbuch eine hohe Summe, wird die gerichtliche Kraftloserklärung eingeleitet.

Ist dieser Prozess überstanden, haben die ErbInnen dieselben Rechte wie der oder die Verstorbene. Das gilt laut Sparkasse auch dann, wenn ein verlorenes Sparbuch erst Jahre nach dem Tod gefunden wird.

Übrigens: Das Kreditinstitut besteht bei kleineren Summen normalerweise nicht auf ein Aufgebotsverfahren.

Checkliste: Was kann ich tun, wenn ich mein Sparbuch nicht mehr finde?

  • Verlust umgehend bei der Bank melden
  • Verlustantrag stellen
  • Ersatzsparbuch anfordern oder Sparbuch auflösen
  • Bei gefundenem Sparbuch eines oder einer Verstorbenen die Kraftloserklärung einleiten

herMoney Tipp

Ein Sparbuch bringt nur Mikrozinsen. Darum könntest du dir für dein Erspartes eine bessere Anlage überlegen und das Sparbuch auflösen. Aber beachte: Hier ist bei größeren Beträgen eine Frist einzuhalten, sonst zahlst du dafür.

Alternativen zum Sparbuch könnten andere Geldmarktkonten wie Tagesgeld oder Festgeld sein. Geld, mit dem du fürs Alter vorsorgen willst, kannst du auch in einen ETF investieren, der mehr Rendite bringt. Wie das Schritt für Schritt geht, erfährst du hier: ETFs für AnfängerInnen: So findest du die besten für 2025

Disclaimer: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Trotz sorgfältiger Recherche kann herMoney keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernehmen. Der Artikel dient lediglich der allgemeinen Information und stellt keine Rechtsberatung dar.

Hinweis: Dieser Artikel wurde ursprünglich 2023 von Christiane Habrich-Böckerverfasst und zuletzt im Januar 2025 von Laura Gaida aktualisiert.

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Christiane Habrich-Böcker

Christiane Habrich-Böcker ist langjährige Wirtschafts- und Nachrichtenredakteurin. Sie publizierte unter anderem für den Finanzen Verlag und schrieb für Euro am Sonntag und Börse Online.

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