Erster Wasserstoff-ETF im Porträt (a2qmal): Risiko oder Chance?
31. Januar 2023
Wasserstoff gilt als eine der Energien der Zukunft. Für AnlegerInnen ist das ein spannendes, aber auch spekulatives Thema.
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21. Februar 2023
ETFs können jederzeit an der Börse gekauft oder verkauft werden. Was du bei der Veräußerung eines ETFs beachten solltest.
ETFs kannst du jederzeit verkaufen. Beachte aber, dass ETFs eine langfristige Anlage sind und sich kurzfristige Verkäufe und Wiederkäufe aufgrund der Gebühren oft nicht lohnen.
Wie hoch die Kosten des Verkaufs sind, hängt von deinem Broker und der jeweiligen Börse ab.
Steuern zahlst du nur, wenn du den Sparerpauschbetrag bereits ausgeschöpft hast (Singles: 1.000 Euro, Verheiratete: 2.000 Euro). Dann sind 25 Prozent fällig (evtl. auch Kirchensteuer). Ausnahme: Dein Einkommen liegt 2023 unter des Grundfreibetrags (10.908 Euro für Singles und 21.816 Euro für Verheiratete), und du hast eine Nichtveranlagungsbescheinigung beantragt.
Ein Vorteil der ETFs gegenüber aktiven Investmentfonds ist die Möglichkeit, sie täglich an den Börsen handeln und damit Bargeld erhalten zu können – auch in Teilen. Aber was ist ein guter Grund, ETFs zu verkaufen, was nicht?
Eigentlich sind ETFs auf ein langfristiges Investment ausgelegt, dennoch gibt es Lebenssituationen, in denen du schnell eine größere Summe auftreiben musst. Dann sind deine ETFs oder Anteile davon eine Option, um zügig flüssig zu werden.
Ein weiterer möglicher Verkaufsgrund: Es könnte sein, dass der Wert des ETF ein Allzeithoch, also den bislang höchsten Kurs ausweist. Wenn du denkst, dass es nicht mehr besser geht, könntest du jetzt aus dem ETF-Investment aussteigen.
Das kann aber auch umgekehrt der Fall sein: Und zwar dann, wenn der ETF eine ungewöhnliche, langanhaltende negative Entwicklung aufweist. Wenn es sich hier nicht um eine vorübergehende Schwäche handelt, solltest du darüber nachdenken, ob du deinen ETF oder einen Anteil verkaufst, um Verluste zu vermeiden. Denn du allein bist dafür verantwortlich, die Wertentwicklung im Auge zu behalten, nicht die Fondsgesellschaft, die den ETF aufgelegt hat.
Verluste am Kapitalmarkt sind immer drin. ETFs sind dann anfällig, wenn ausschließlich ein Sektor gehandelt wird. Zum Beispiel bei einem ETF, der sich aus Technologiewerten zusammensetzt. Im Jahr 2022 ging es in der Tech-Branche aufgrund der gestiegenen Zinsen massiv nach unten.
Sollte man jetzt ETFs verkaufen?
2022 erlebten die Börsen aufgrund des Kriegs in der Ukraine und all seinen Folgen eine Talfahrt. Aber: Ende des Jahres schien sich das Blatt für BörsianerInnen zu wenden, und die Kurse stiegen größtenteils wieder.
In breit gestreuten ETFs, die den MSCI All Country World oder MSCI Emerging Markets abbilden, können InvestorInnen aufatmen. Die russischen Anteile wurden aufgrund der Sanktionen entfernt.
MSCI-World-ETF halten oder verkaufen?
Investierst du in einzelne Länder oder Ländergruppen, kann dein ETF bei geopolitischen Verwerfungen Verluste machen. Darum ist es ratsam, breit zu streuen. ETFs, die sich am MSCI World orientieren, sind hier sicherer, da sie weit über 1.000 Aktien aus mehr als 20 Ländern abbilden. Das bedeutet, dass breit streuende ETFs auch in unruhigen Zeiten häufig nicht ganz so stark schwanken. Denn die ganze Welt steckt nie in einer Krise. Das sichert das Depot ab. Also auch wenn kleine Aussetzer bei der Wertsteigerung zu beklagen sind, Geduld üben und den ETF wenn möglich halten.
Wird dir das dennoch zu unsicher, überlege dir, bei welchem Wert du verkaufst und beauftrage damit den Broker. Das nennt man in der Fachsprache „Stop-Loss-Order“. Hast du einen Mindestpreis hinterlegt, werden die Papiere automatisch verkauft, wenn der ETF-Wert an der Börse darunter gehandelt wird. Doch Achtung! Damit kann der Erlös geringer ausfallen als der angegebene Stopp-Kurs. Das hängt auch hier von Angebot und Nachfrage ab. Sind also keine Käufer unterwegs, kann das passieren.
ETFs erst zu verkaufen und sie dann wieder zu kaufen, ist aus unserer Sicht wenig sinnvoll. Es sei denn, der Markt ist sehr volatil (also sprunghaft) und du willst Gewinne mitnehmen, um sie bei niedrigen Kursen zu reinvestieren.
Doch denke daran, die Spesen, Steuern und Gebühren können den Ertrag gleich „auffressen“. Zudem solltest du bei Investitionen zum Jahreswechsel bedenken, ob du den Gewinn im alten Jahr versteuern musst, wenn du erst im neuen Jahr wieder investierst. Grundsätzlich ist ein ETF also eher etwas für die langfristige Geldanlage.
Auch ohne Stop-Loss-Order kannst du deinen Broker jederzeit beauftragen, deine ETF-Anteile zu verkaufen. Und das täglich. Das gilt auch dann, wenn du nicht alle Anteile, sondern nur eine bestimmte Anzahl verkaufen willst. Dann stellst du den ETF oder die Anteile zum Verkauf.
ETF-Sparplan verkaufen
Es gibt auch die Möglichkeit, ETFs in Bruchstücken zu verkaufen. Doch das dauert in der Regel einige Tage. Bruchstücke entstehen dann, wenn ein ETF-Sparplan vereinbart wurde. Das liegt daran, dass man immer dieselbe Summe einsetzt. Das führt je nach Position zu ungeraden Anteilen, also zu Bruchstücken. Wechselst du das Depot, lassen sie sich nicht übertragen und müssen auf den Markt.
Wenn du ETFs verkaufst, fallen möglicherweise folgende Kosten an:
Die Gebühren der einzelnen Broker sind komplex und unterschiedlich. Nehmen wir zum Beispiel Comdirect: Die Onlinebank berechnet beim ETF-Verkauf eine Grundgebühr von 4,90 Euro, plus 0,25 Prozent des Ordervolumens, aber mindestens 9,90 Euro. Wer viel verkaufen will, hat Glück, denn nach oben gibt es eine Grenze. Comdirect berechnet maximal 59,90 Euro.
Je nach Börse kommen noch Gebühren hinzu.
Beispiel: Börse Stuttgart
Die Kosten kann man etwas ausgleichen, indem man sich die Notierungen an den einzelnen Börsen anschaut. Denn die Kurse können abweichen. Das liegt daran, dass an den einzelnen Finanzplätzen Angebot und Nachfrage den Wert bestimmen. Das hat zur Folge, dass der ETF zum Beispiel in Berlin gerade mehr einbringt als ist Frankfurt. Berechnet ein Broker eine Handelsplatzgebühr, solltest du vorab schauen, welche Börse die günstigste ist.
Die Onlinebroker sind in der Regel günstiger als Geschäftsbanken. Wenn du im Vorfeld die Kosten vergleichst, kommst du häufig ohne Handelskosten weg. Der herMoney Depotvergleich hilft dir, den besten Broker für dich zu finden.
In Deutschland wird auf die Wertentwicklung der Aktien die sogenannte Abgeltungssteuer fällig. Die wurde 2009 eingeführt und 2018 reformiert.
Jedes Jahr wird von der ausgebenden ETF-Gesellschaft eine Vorabpauschale auf die Veräußerung (auch auf Dividenden) anhand eines Bundesbankzinses berechnet. Das gilt für den Fall, wenn der Wert des ETF am Jahresende zugelegt hat. Von diesem Betrag sind 30 Prozent steuerfrei. Die Teilfreistellung gilt bei einem Aktienanteil von 51 Prozent oder mehr.
Eine Steuer fällt nur für die Summe an, die einen Gewinn von 1.000 Euro bei Singles oder 2.000 Euro bei Verheirateten übersteigt. Voraussetzung ist dafür ein Freistellungsauftrag, den man bei der ETF-Gesellschaft hinterlegt. Das geht leider nur einmal jährlich. Bei Verlusten ist die Steuer obsolet.
Alles, was du vor 2009 gekauft hast, ist beim Verkauf nicht steuerpflichtig. Es sei denn, dein Gewinn beträgt 100.000 Euro oder mehr.
Als Anlegerin musst du deinen Veräußerungsgewinn erst dann versteuern, wenn du deinen ETF verkaufst. Allerdings kannst du Bankgebühren beim Kauf und Transaktionskosten beim Verkauf von dem zu versteuernden Betrag abziehen.
Um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden, wird die Vorabpauschale, die Anfang des Jahres von der depotführenden Institution abgeführt wurde, ebenfalls abgezogen.
Beispiel:
Solange du unter der Summe deines Freibetrags von 1.000 Euro (Singles) verkaufst, fallen keine Kapitalertrags- oder Abgeltungssteuer an. Es lohnt sich also, einen Freistellungsauftrag zu stellen.
Der Pauschalsatz beträgt 25 Prozent deines Kapitalertrags plus Soli, wenn du über deinen Sparer-Pauschalbetrag von 1.000 Euro (für Paare 2.000 Euro) kommst. Dazu kommt gegebenenfalls die Kirchensteuer, die 9 Prozent ausmacht (außer in Baden-Württemberg und Bayern; dort werden 8 Prozent erhoben).
Das führt laut Handelsblatt zu folgenden Steuersätzen:
Beispielrechnung:
Du hast für 10.000 Euro einen ETF verkauft, der im Laufe der vergangenen 5 Jahre mit Rendite minus Kosten einen Wert von 12.320 Euro erreicht hat. Du hast also 2.320 Euro Gewinn erzielt.
Nun macht der Staat folgende Rechnung auf:
Rendite | 2.300,00 |
Vorabpauschalen der letzten fünf Jahre (ändert sich jährlich) | 19,80 |
Freistellungsauftrag (wir nehmen mal an, du bist Single) | 801,00 |
Zwischensumme | 1280,20 |
Teilfreistellung 30 Prozent (aufgrund des Aktienanteils) | 384,00 |
Zu versteuernde Summe | 896,2 |
Steuer bei 26,375 % Abgeltungssteuer | 236,37 |
Du willst einen ETF verkaufen und schnell berechnen, wie hoch die Steuern sind? Einen praktischen Rechner findest du hier.
Ausnahme:
Fällst du jedoch in die Gruppe der Geringverdiener – also liegt dein Einkommen inklusive Kapitalerträge unterhalb des Grundfreibetrags (10.908 Euro für Singles und 21.816 Euro bei Zusammenveranlagung) -, kannst du eine Nichtveranlagungsbescheinigung bei deinem Finanzamt beantragen. Die legst du beim Verkauf deiner Bank oder deinem Broker vor.
Der Verkauf ist fast so einfach wie der Kauf:
Ein ETF, der sich am MSCI-World-Index ausrichtet, bietet sich als solides Basisinvestment an. Einzelne Krisenherde schlagen sich häufig nur geringfügig in der Kursentwicklung nieder, so dass die Schwankung erträglich ist. Ein Blick auf historische Börsencrashs zeigt außerdem: Entsprechende ETFs haben sich früher oder später immer erholt.
Zum Weiterlesen: Wenn du gerade überlegst, ETFs zu verkaufen, denkst du vielleicht über eine Umschichtung deines Depots nach. Hier stellen wir dir verschiedene Portfolio-Strategien vor, nach denen du dein Depot strukturieren kannst.
Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.