Einfach schlagfertig: „What would Kimich say?“ - Teil 3
18. September 2018
Attacken unterhalb der Gürtellinie? Da hilft nur „mundtot“ machen! Verhandlungs-Coach Claudia Kimich sagt, wie es geht!
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Wie man mit einigen Maßnahmen harte wirtschaftlichen Zeiten finanziell umschifft, erklärt herMoney.
Der Grundfreibetrag wird 2024 erhöht. Außerdem können künftig mehr Tage im Homeoffice geltend gemacht werden und die Einkommensgrenzen für die Arbeitnehmer-Sparzulage steigen. Zudem legen die steuermindernden Sonderabgaben für die private Altersvorsorge zu.
Für den optimalen Jahresstart: Leg dir eine Dokumentenmappe zu, führe vielleicht ein Haushaltsbuch und checke deine Versicherungen. Schau, wo du Einsparpotenzial finden kannst.
Wirf auch einen Blick in deine Rentenunterlagen und überprüfe – wenn vorhanden – dein Depot.
Mehr als die Hälfte der Bundesbürger fürchtet nach einer aktuellen Forsa-Umfrage, dass die rasant steigenden Energiekosten zur großen Belastung der eigenen finanziellen Lage werden. Um das zu vermeiden, muss bei den meisten gespart werden. Dazu gibt es einige Stellschrauben.
Klar, Menschen, die nur wenig Geld zur Verfügung haben, können lediglich dafür sorgen, dass sie ihr Einkommen möglichst intelligent ausgeben. Wer aber mehr hat und nicht von der Hand in den Mund lebt, sollte darüber nachdenken, eingespartes oder zusätzliches Geld clever zu investieren.
Beim Geldsparen hilft auch der Staat. Hierfür ist insbesondere die Erhöhung des Grundfreibetrags von aktuell 10.908 Euro (für Singles) auf 11.604 Euro in 2024 vorgesehen.
Zusätzlich wird auch der steuerliche Freibetrag für Kinder angehoben. Ab dem 1. Januar 2024 beträgt dieser 6.384 Euro (je Kind für beide Elternteile). Bislang lag der Betrag bei 6.024 Euro. Bei getrennten Eltern wird der halbe Freibetrag (3.192 Euro) angesetzt.
Finanziell ergeben sich im Jahr 2024 einige Änderungen:
Wer im Jahr 2024 seine Steuererklärung für 2023 abgeben wird, kann seit Kurzem 210 Tage anstelle von 120 Tagen im Homeoffice geltend machen. Außerdem wurde die Homeoffice-Pauschale auf sechs Euro pro Tag angehoben. Damit können maximal 1.260 Euro pro Jahr abgesetzt werden.
Im Jahr 2024 erhöht sich außerdem der maximale steuerliche Abzug für Altersvorsorgeaufwendungen als Sonderausgaben auf 27.565 Euro. Bis zum Jahr 2023 konnten noch Beträge von bis zu 26.528 Euro steuerlich geltend gemacht werden.
Der Staat gewährt im kommenden Jahr auch höhere Einkommensgrenzen für die Arbeitnehmer-Sparzulage: Ab dem kommenden Jahr steigt die Einkommensgrenze bei Ledigen von 17.900 auf 40.000 Euro zu versteuerndes Einkommen und bei zusammenveranlagten Ehepaaren von 35.800 auf 80.000 Euro.
Für Personen mit höherem Einkommen steigen ab dem 01. Januar 2024 die Sozialabgaben, da die Beitragsbemessungsgrenzen in der Renten-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung ansteigen. Ab Januar 2024 erhöht sich die Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Renten- und Arbeitslosenversicherung auf 7.450 Euro in den neuen Bundesländern und auf 7.550 Euro in den alten Bundesländern. Die Beitragssätze bleiben im Jahr 2024 jedoch unverändert.
Vor der Einkommensteuererklärung steht eine gute Vorbereitung. Belege müssen gesammelt und archiviert werden Das ist über die Steuererklärung hinaus eine gute Notfallabsicherung. Denn wichtige Dokumente müssen schnell greifbar sein. „Manchmal zählt jede Sekunde, zum Beispiel im Falle eines Feuers oder bei einer Evakuierung aufgrund von Hochwasser. In solchen Momenten haben Sie keine Zeit, in Ruhe Ihre Siebensachen zu packen oder wichtige Dokumente herauszusuchen“, warnt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Darum rät das Amt, die wichtigsten Papiere griffbereit in einem Notfallordner aufzubewahren.
Checkliste: Papiere für den Notfallordner
Und wenn du schon beim Ordnen bist, kannst du dir gleich ein Haushaltsbuch zulegen. Natürlich gibt es schönere Beschäftigungen in der Freizeit, als das Haushaltsbuch auf dem Laufenden zu halten. Aber du wirst staunen. Oft sind es die „Kleckerbeträge“, die zum Geldschwund führen. Wie viel „dieses Kleinvieh“ von deinem Budget frisst, kannst du jedoch nur identifizieren, wenn du deine Ausgaben diszipliniert auflistest. Ob du das über die manuellen Einträge in ein Haushaltsbuch oder über eine Software erledigst, ist unwesentlich. Wichtig ist, alles einzutragen.
Ein wichtiger Punkt ist das clevere Einkaufen. Sachen, die lange haltbar sind, solltest du bei Sonderangeboten in größerer Menge kaufen. Das raubt zwar Platz, schont aber deine Geldbörse.
Zudem solltest du dich fragen, ob du dies oder das jetzt gerade wirklich brauchst, auch wenn es dir noch so gut gefällt. Du wirst sehen, am nächsten Tag denkst du nicht mehr dran. Und wenn doch, dann benötigst du es wirklich.
Hält man sich an solche Regeln, bleibt am Monatsende noch was übrig.
Checkliste: allgemeine Spartipps
Ein weiterer Punkt: die Finanzanlagen. Wertpapierdepots und Versicherungen müssen regelmäßig überprüft werden. Da bietet sich ein jährlicher Check an, um keinen Ballast an irgendwann einmal abgeschlossenen Verträgen und Konten anzuhäufen. Gib nur Geld für solche Kontrakte aus, die du auch wirklich benötigst!
Liste all deine Versicherungsverträge auf – du brauchst diesen Überblick ohnehin für deine Steuererklärung, denn viele Versicherungsbeiträge lassen sich steuerlich absetzen (z. B. Kranken-, Haftpflicht- und Berufsunfähigkeitsversicherung). Teile deine Verträge auf in Versicherungen, die etwas absichern, was dein Leben ruinieren könnte, und solche, die du abgeschlossen hast, weil du dachtest, das sei gut.
Unbedingt abgesichert gehören:
Checke deine Auto-Versicherungspolice. Fährst du noch die einst angegebenen Kilometer? Muss dein Auto in der Vollkasko versichert sein oder reicht eine Teilkasko? Solche Änderungen sparen richtig Geld ein. Wechseln kannst du die KFZ-Versicherung aber erst wieder zum Jahresbeginn 2025, der nächste Stichtag ist der 30. November 2024.
Der Rest ist Kür. Eine neue Brille oder eine gestohlene Kamera auf der Reise sind zugegebenermaßen sehr ärgerlich, aber sie ruinieren dich finanziell nicht.
Vereinbare am besten einen Termin mit deiner Versicherungsberaterin oder deinem -berater und kläre, welche Versicherungen du eventuell kündigen kannst. Bei den verbleibenden könnt ihr gemeinsam überlegen, ob es durch geschickte Gruppierungen Einsparungen gibt. Vielleicht bist du mit deinem Partner oder deiner Partnerin zusammengezogen und daraus ergibt sich kostensenkendes Potenzial?
Und wenn du schon mal beim Überprüfen ist, dann wirf auch einen Blick in deine Rentenunterlagen. Denn bei der Rente ändert sich 2024 etwas:
Die Beitragsbemessungsgrenze bei der Rentenversicherung liegt ab dem kommenden Jahr in den neuen Bundesländern bei 7.450 Euro, statt wie bisher bei 7.100 Euro. In den alten Bundesländern wird der Betrag auf 7.550 Euro monatlich von bisher 7.300 Euro erhöht. Mehr zur Rente findest du auf unserer Kategorieseite Rente im Detail.
Zudem erhöht sich das „Durchschnittsentgelt”, dass den durchschnittlichen Verdienst aller Rentenversicherten angibt.
Deine individuelle Rentenlücke kannst du mit unserem Rentenlückenrechner selbst bestimmen:
Es lohnt sich außerdem, die Geldanlagen zu überprüfen, ob sie nicht auf die aktuelle Situation angepasst werden sollten. Das schützt vor bösen Überraschungen und kann unter Umständen zu mehr Rendite führen. Das gewonnene Geld kannst du dann reinvestieren oder auf dein Sparkonto überweisen.
Dieser Artikel wurde ursprünglich von Anke Dembowski verfasst. 2022 wurde er von Christiane Habrich-Böker überarbeitet und aktualisiert. Zuletzt wurde er am 01.01.2024 von Simin Heuser aktualisiert.