Immobilienverrentung: Wann lohnt sich die Immobilienrente, wann nicht?
17. März 2023
Reicht deine Rente nicht, um im Alter gut leben zu können, kannst du deine Immobilie verrenten. Doch das will gut...
🚀 Jetzt neu: Der herMoneyCLUB ➔ Mehr Infos
12. März 2024
Die Finanzierung eines Eigenheims über einen Bausparvertrag klingt verlockend, hat aber oft mehr Nachteile als Vorteile.
Bei einem Bausparvertrag zahlst du monatlich einen bestimmten Geldbetrag ein und bekommst am Ende der Ansparphase ein Darlehen von der Bank. Dabei sicherst du dir über den gesamten Zeitraum günstige Zinsen.
Heutzutage ist ein Bausparvertrag für den Immobilienkauf nicht mehr sinnvoll. Das liegt daran, dass die Bausparsumme in der Regel nicht für die hohen Immobilienpreise ausreicht und du noch eine zusätzliche Finanzierung abschließen müsstest.
Für Modernisierungen oder Sanierungen kann er allerdings eine Lösung sein.
Den Traum vom Eigenheim können sich die meisten in den nächsten zehn Jahren nicht erfüllen – zu diesem harten Urteil kommt eine Studie aus dem Jahr 2023 von Empirica und LBS-Research.
Außerdem schneidet Deutschland bei der Eigenheimquote im europäischen Vergleich schlecht ab. Gerade einmal 42,1 Prozent der Bevölkerung besitzen Wohneigentum – bei Personen unter 34 Jahren sind es sogar nur zehn Prozent (Quelle: Sozioökonomisches Panel, BIW Berlin).
Das hat zwei Gründe: Zum einen machen hohe Immobilienpreise und Zinsen den Kauf eines Eigenheims fast unmöglich. Zum anderen müssen viele Menschen für ihren Job in Ballungsräume wie Großstädte ziehen, wo Wohneigentum entsprechend teuer ist.
Manchmal wird Bausparen in Betracht gezogen, um sich den Traum von der eigenen Immobilie doch noch zu erfüllen. Aber ist ein Bausparvertrag heute noch sinnvoll? Das beantworten wir hier.
Bei einem Bausparvertrag gibt es drei Phasen:
Bei der ersten Phase sparst du einen gewissen Geldbetrag an – meist bis zu 40 Prozent der gesamten Bausparsumme (= Mindestguthaben + Darlehenssumme). Während der Ansparphase sichert dir die Bank ein zinsgünstiges Darlehen zu, sobald du den vereinbarten Sparbetrag erreicht hast und das Geld benötigst.
Hast du das Mindestguthaben erreicht, beginnt die Zuteilungsphase. Du bekommst die Bausparsumme und kannst sie für einen wohnwirtschaftlichen Zweck verwenden.
Parallel dazu geht es an die Darlehensphase. Denn das Darlehen der Bank bekommst du natürlich nicht geschenkt, sondern musst es in Raten wieder abstottern.
Beim Bausparvertrag hast du die Möglichkeit, Förderungen durch den Staat oder den Arbeitgeber mitzunehmen. Darunter:
Weitere Vorteile des Bausparvertrags sind:
Und wann lohnt sich ein Bausparvertrag nicht? Einen Bausparvertrag kann man eigentlich nicht für den Vermögensaufbau nutzen. Denn beim Bausparen sind die Guthabenzinsen in der Regel sehr niedrig. Bei anderen Anlagemethoden lässt sich deutlich mehr Rendite erzielen.
Um das besser zu verstehen, findest du hier ein Rechenbeispiel:
Wir vergleichen den Bausparvertrag mit risikoarmen ETFs und gehen davon aus, dass du 50.000 Euro als Bausparsumme haben möchtest und jeden Monat 237 Euro sparst. Davon allein kannst du dir mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine Immobilie kaufen, aber beispielsweise eine Modernisierung oder Sanierung bezahlen.
Bausparsumme | 50.000 Euro |
Spardauer | 10 Jahre (120 Monate) |
Monatliche Sparrate | 237 Euro |
Guthabenverzinsung | 0,01 Prozent |
Abschlussgebühr | 1,6 Prozent der Bausparsumme (800 Euro) |
Jahresentgelt | 15 Euro |
Einzahlungen | 28.440 Euro |
Guthaben nach Ansparzeit | 27.502,21 Euro |
Höhe Bauspardarlehen | 22.497,79 Euro |
Höhe Darlehenszins (effektiv) | 1,82 Prozent |
Darlehensrate pro Monat | 190 Euro |
Laufzeit des Darlehens | 10 Jahre und 9 Monate |
Quelle: Schwäbisch Hall (Bausparrechner), Stand: Februar 2024.
Während du 28.440 Euro eingezahlt hast, kommst du am Ende der Sparphase nur auf ein Guthaben von 27.502 Euro. Das liegt mitunter an der Abschlussgebühr. Die Guthabenverzinsung von 0,01 Prozent ist außerdem so gering, dass sie eigentlich gar nicht ins Gewicht fällt. Zudem musst du das Darlehen samt Zinsen an die Bank zurückzahlen.
Würdest du nun vergleichsweise jeden Monat 237 Euro in einen risikoarmen ETF-Sparplan investieren, sähe deine Bilanz nach zehn Jahren folgendermaßen aus:
Einmalzahlung | 0 Euro |
Monatlicher Sparplan | 237 Euro |
Laufzeit | 10 Jahre (120 Monate) |
Indexrendite (geschätzt) | 8,65 Prozent |
Gesamte Einzahlungen | 28.440 Euro |
Gesamte Rendite | 15.712,98 Euro |
Insgesamt | 44.152,98 Euro |
Quelle: iShares, Stand: Februar 2024.
Du kämst bei einer Investition in ETFs zwar nicht auf deinen gewünschten Gesamtwert von 50.000 Euro, hättest allerdings insgesamt 44.152 Euro – und davon 15.712 Euro Gewinn (vor Steuern), den du an keine Bank zurückzahlen musst.
Weitere Nachteile des Bauspardarlehens sind:
Zum Weiterlesen: Du hast schon einen Bausparvertrag und möchtest ihn kündigen? Hier erklären wir, wie du deinen Bausparvertrag auflösen kannst.
Du fragst dich nun vermutlich: Was statt Bausparvertrag? Gibt es eine bessere Lösung?
Ja, die gibt es. Möchtest du langfristig Vermögen aufbauen, solltest du dich mit Einzelaktien und ETFs auseinandersetzen. Die Renditen sind dabei deutlich höher – auch bei risikoarmen Investments. Hier zeigen wir dir, wie du mit ETFs durchstarten und zum Profi in Sachen Anlage werden kannst.
Unserer Meinung nach sind die Immobilienpreise mittlerweile so hoch, dass bei einer Vorfinanzierung über einen Bausparvertrag die Nachteile die Vorteile überwiegen. Es liefe darauf hinaus, dass du eine zusätzliche Finanzierung abschließen musst und doppelt Gebühren bezahlst. Sinnvoller ist es, Geld durch clevere Investments anzusparen und einen Immobilienkredit mit guten Konditionen abzuschließen.
Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.