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13. März 2025
Rüstungsaktien erfahren in jüngster Zeit einen großen Hype. Was steckt dahinter? Wir klären auf.
Die Welt ist unruhig – und das spiegelt sich an den Märkten wider. Ein öffentlicher Schlagabtausch zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj, Unsicherheit über künftige Handelszölle und die Ankündigung eines 500 Milliarden Euro schweren Finanzpakets für Infrastruktur und Rüstung in Europa haben Rüstungswerte beflügelt. Rheinmetall, Hensoldt und Renk legten teils zweistellige Kursgewinne hin, an manchen Tagen ging es nur in eine Richtung: nach oben.
Doch die Märkte sind launisch. Nach der ersten Euphorie folgte prompt die Ernüchterung. Gewinnmitnahmen drückten die Kurse. Besonders kleinere Werte scheinen die Zukunft bereits vorwegzunehmen – und zwar in einem Tempo, das nicht alle für gesund halten.
Betrachten wir den aktuellen Hype um Rüstungsaktien, so wird klar, dass die Anlegerwelt momentan einen wahren Lauf auf die Wertpapiere der Verteidigungsindustrie erlebt. Rheinmetall, traditionell schon eine feste Größe, erreicht ein Hoch nach dem anderen und hat jüngst die 1.000-Euro-Marke überschritten. Renk, der Newcomer am Börsenparkett, legt seit Jahresbeginn ein schwindelerregendes Plus von fast 100 Prozent hin. Hensoldt, ebenfalls nicht zu unterschätzen, bewegt sich im Bereich seines Allzeithochs. Dieser Aufwind, angetrieben durch die Aussicht auf ansteigende Verteidigungsausgaben, bringt einiges an Bewegung in die Anlegerkreise.
Viele Analysten halten Rüstungsaktien weiterhin für attraktiv und raten zum Kauf. Besonders Rheinmetall, Renk und Hensoldt stehen im Fokus, da die geopolitische Lage und steigende Verteidigungsbudgets als langfristige Treiber gelten. Die hohe Nachfrage macht Rüstungstitel zu den meistgehandelten Papieren an der deutschen Börse, und viele Analysten sehen weiteres Potenzial nach oben.
Parallel dazu wächst das Interesse an Fonds und ETFs mit dem Schwerpunkt Rüstung und Verteidigung. Der größte und bekannteste Rüstungs-ETF für europäische Anleger, der VanEck Defense ETF (ISIN: IE000YYE6WK5), überschritt kürzlich die Marke von 2,5 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen. Auch der Future of Defense ETF (ISIN: IE000OJ5TQP4) von Han-ETF, aufgelegt im Juli 2023, hat sich etabliert: Seit Jahresbeginn flossen über 640 Millionen Euro in den Fonds, insgesamt verwaltet er rund 1,4 Milliarden Euro. „Die Anleger beobachten die aktuelle europäische Sicherheitskrise sehr genau und investieren entsprechend“, erklärt Tom Bailey, Leiter Research bei Han-ETF. Die steigenden Verteidigungsausgaben Europas würden zunehmend als strategische Notwendigkeit wahrgenommen – insbesondere angesichts der Unsicherheit über die zukünftige Rolle der USA in der NATO.
Gleichzeitig gibt es verhaltenere Stimmen. Die starke Kursrallye der vergangenen Wochen sorgt dafür, dass einige Marktteilnehmer skeptisch sind, ob das aktuelle Wachstumstempo gehalten werden kann. Während sich viele Analysten einig sind, dass die Rahmenbedingungen für die Branche weiterhin günstig bleiben, könnten einzelne Werte kurzfristig volatil reagieren. Dennoch spricht vieles dafür, dass der langfristige Aufwärtstrend anhält.
Interessanterweise ändert sich die Haltung vieler AnlegerInnen im Bezug auf Waffeninvestments: Eine Umfrage des Vergleichsportals Verivox aus dem vergangenen Jahr deutet an, dass WaffenkritikerInnen ihre Meinung hinterfragen: Demnach glaubten vor dem Russland-Ukraine-Krieg 53 % der Deutschen, dass es moralisch nicht vertretbar sei, wenn Einzelpersonen in Rüstungsfirmen investieren. Nach dem Beginn des russischen Angriffs änderten etwa 60 % der Befragten, die sich zuvor gegen Rüstungsinvestitionen aussprachen, ihre Meinung und hielten solche Investitionen für akzeptabel oder hinterfragten ihre frühere Einstellung. Doch trotz des gestiegenen Verständnisses für die Rüstungsindustrie stellt sich die Frage: Können Investitionen in Unternehmen, die beispielsweise Panzer produzieren, ethisch oder sogar nachhaltig sein?
Wenn wir nun über ethische Überlegungen bei Investments in Rüstungsaktien sprechen, betreten wir ein komplexes Feld aus Moral und Gewissen. Die gängige Rechtfertigung, dass Konflikte auch ohne ihr Zutun andauern würden, scheint auf den ersten Blick plausibel. Nach dem Motto „Putin oder Trump interessiert es doch nicht, ob ich in Rüstungsaktien investiere oder nicht. Die Kriege werden weiter getrieben“. Doch ein genauerer Blick offenbart, dass jedes Investment ein Bekenntnis zu der Branche darstellt, in die investiert wird.
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Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.