Weltportfolio: Mit diesen ETF-Musterportfolios baust du ein solides Depot auf
6. Februar 2024
Du möchtest in ETF investieren – doch bist unsicher, wie du die für dich richtige Depotmischung findest? herMoney hilft dabei.
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27. September 2022
Alle leiden unter hohen Energiepreisen, auch viele Firmen. Doch einige profitieren. Was dahinter steckt und wie du investieren kannst.
Werden die Energiepreise weiter steigen?
Energie-ETFs und aktive Fonds im Vergleich
Die besten Erneuerbare-Energie-ETFs und aktiven Fonds
Für wen sind Energie-ETFs und aktive Fonds sinnvoll?
Solange der Krieg in der Ukraine herrscht, könnten die Gas- und Strompreise hoch bleiben. Die Ölpreise dürften mittel- bis langfristig weiter steigen.
Davon profitieren einige Firmen der Energie-Branche. Der beste globale Erdöl- und Erdgas-ETF fährt aktuell eine 3-Jahres-Rendite von rund 26 Prozent ein (IE00B6R51Z18).
Du kannst auch in neue Energien investieren. Der beste Grüne-Energie-ETF hat eine satte 3-Jahres-Rendite von rund 45 Prozent.
Beachte aber: Ein Investment in Energie-Aktien-ETFs und aktive Fonds ist riskant, da die Unsicherheit in der Energie-Branche hoch ist, gerade was die mittelfristigen Aussichten angeht. Was mit den Energiepreisen passiert, wenn der Ukraine-Krieg irgendwann endet, kann niemand vorhersehen. Ob und wie die Politik regulatorisch eingreift und die Preise deckelt, wird sich ebenfalls noch zeigen. Es eignet sich weniger für AnfängerInnen, sondern eher für fortgeschrittene AnlegerInnen.
Es gibt kaum mehr einen Bereich im Alltag, der nicht von der hohen Inflation betroffen ist: Die Preise im Supermarkt sind spürbar höher als noch vor einem Jahr. Das Tanken wird so teuer, dass viele das Auto stehen lassen. Und aus Sorge vor der Höhe der Nebenkostenabrechnung bleibt es in vielen Wohnungen kalt. Eine – die wichtigste – Ursache für die hohe Inflation sind die hohen Energiepreise.
Und auch viele Unternehmen leiden unter den hohen Energiepreisen. Doch es gibt auch Konzerne, die von den hohen Energiepreisen profitieren, weil dadurch die Gewinne steigen. In solche Firmen aus dem Energiesektor lässt sich über ETFs und aktive Fonds investieren.
Wer über ein Investment in Energie-ETFs oder -Fonds nachdenkt, sollte zunächst grundsätzlich verstanden haben, warum die Energiepreise gerade so hoch sind: „Wir sehen an den Energiemärkten allen voran in Europa derzeit den perfekten Sturm“, sagt David Finger, Portfoliomanager des Allianz Smart Energy Fonds im Interview mit herMoney.
Der Fall Uniper zeigt: Hohe Preise bedeuten nicht unbedingt auch hohe Gewinne für die Unternehmen in der Wertschöpfungskette. Firmen mit einem breiter gefassten Geschäftsmodell aus der Energiebranche hingegen können sehr wohl profitieren.
Ein Beispiel ist der Energieriese Royal Dutch Shell aus den Niederlanden, der sowohl Geschäfte mit Öl als auch mit Gas macht. Shell und auch die anderen großen Energiefirmen wie TotalEnergies oder ExxonMobil zahlen zudem traditionell hohe Dividenden.
Für AnlegerInnen, die in die Energiebranche investieren wollen, heißt das dennoch: lieber breit gestreute Produkte wählen, als eine Einzelaktie zu kaufen, die im schlimmsten Fall ins Bodenlose fällt.
Zudem empfiehlt es sich in diesem, thematisch sehr eng begrenzten Bereich eher, auf aktive Fonds, statt auf ETFs zu setzen. Fondsmanagerinnen und Fondsmanager können hier gezielt diejenigen Unternehmen auswählen, die sie für attraktiv halten.
In Deutschland sind mehrere Energie-ETFs und -Fonds zugelassen, die auf entsprechende Rohstoffe setzen. Produkte, die auf einzelne Sektoren wie Erdöl oder Erdgas oder einzelne Länder wie Deutschland fokussiert sind, gibt es allerdings eher selten. Das Analysehaus Morningstar, auf dessen Daten sich herMoney stützt, weist sie nicht gesondert aus.
Weltweite Energie-ETFs und aktive Fonds im Vergleich
Quelle: Morningstar, Stand 31.08.2022, Angaben zu Replikation nur bei ETFs
Der Klassiker unter den weltweiten Energie-ETFs ist ein Produkt auf den Index „MSCI World Energy“. Die größten Positionen sind die US-Konzerne ExxonMobil und Chevron und die europäische Shell. Enthalten ist auch das kanadische Ölunternehmen Enbridge, das auch Uwe Sander im Depot hat, der Sohn der Börsen-Millionärin Beate Sander. Die Podcast-Folge, in der er von diesem und weiteren Investments erzählt, kannst du hier nachhören:
Und noch eine Aktie eines bekannten Investors findet sich in diesem Index: Occidental Petroleum. Die US-Börsenlegende Warren Buffett besitzt mittlerweile fast 20 Prozent der Aktien des Ölunternehmens. Er stockt seine Position außerdem weiter auf. Übrigens ist Occidental Petroleum das erste Unternehmen der US-Öl-Industrie mit einer Frau an der Spitze. Die Vorstandschefin heißt Vicki Hollub.
Die besten Energie-ETFs und aktiven Fonds aus den USA (laut Morningstar)
Quelle: Morningstar, Stand 31.08.2022, Angaben zu Replikation nur bei ETFs. Der GS NA Engy & Engy Infras Eq E Acc EUR deckt ganz Nord Amerika ab, die restlichen nur die USA
Bei Energie-ETFs und -Fonds, die ausschließlich Unternehmen aus den USA beinhalten, sollten AnlegerInnen das Währungsrisiko beachten. Denn du investierst dabei in ganz viele Unternehmen außerhalb der Eurozone. Diese Aktien werden in US-Dollar gehandelt. Fällt der US-Dollar gegenüber dem Euro, sind deine Anteile etwas weniger wert.
Energie-ETFs und aktive Fonds aus Europa im Vergleich
Du solltest das Währungsrisiko aber auch nicht überbewerten. Nur in Unternehmen aus dem Euroraum zu investieren, ist fragwürdig. Denn damit ist das Risiko weniger breit gestreut.
Quelle: Morningstar, Stand 31.08.2022, Angaben zu Replikation nur bei ETFs. Der Amundi ETF MSCI Europe Energy deckt das Euroland ab, die restlichen Europa
Vielen Frauen bereitet es Bauchschmerzen, in ETFs und aktive Fonds zu investieren, bei denen die im -Index enthaltenen Firmen Geld mit fossiler Energie verdienen. Eine Alternative wäre ein ETF auf saubere Energie: Solar, Windkraft, Biogas oder Erdwärme.
„Die schwierige Lage an den Energiemärkten birgt die Chance in sich, den Ausbau von erneuerbaren Energien enorm zu beschleunigen“, sagt Fondsmanager Finger. „Die sprunghaft gestiegenen Kosten aller Energieträger vergrößern die relative Attraktivität der erneuerbaren Energien deutlich.“
Und selbst wenn ein EU-weiter Strompreisdeckel eingeführt werden würde, könnten Erzeuger erneuerbarer Energien weiterhin sehr hohe Erträge einfahren, so Expertin Lorenz. Der Grund: Sie hätten dann die niedrigsten Betriebskosten am Markt. In ihrem Szenario wird der Verkaufspreis auf 180 EUR/MWh begrenzt. „Es wird erwartet, dass mit dieser Maßnahme die Unsicherheit verringert wird, da sie einen Überblick über die künftigen Erträge der erneuerbaren Energien gibt.“
Investieren kannst du in erneuerbare Energien über ETFs und aktive Fonds. Der bekannteste ist der iShares Global Clean Energy ETF, der den S&P Global Clean Energy Index nachbildet. Hier sind rund 100 Aktien aus Industrie- und Schwellenländern enthalten. Die drei größten Positionen sind das US-Solarenergie-Unternehmen Enphase, der Windkraftanlagenbauer Vestas Wind System und Solaredge aus Israel, das Batteriespeicher und Ladestationen für E-Autos herstellt. Außerdem enthalten sind Unternehmen aus den Bereichen Wasserstoff (Plug Power) oder Fernwärme (Consolidated Edison).
Doch auch aktive Fonds könnten sinnvoll sein. Ein Beispiel wäre der Pictet Clean Energy-Fonds (ISIN LU0312383663), der in Industrie- und Schwellenländern in Unternehmen aus dem Bereich Saubere Energie investiert. Die größte Position ist derzeit der US-Energieversorger NextEra Energy.
Mehr zu Clean Energy ETFs kannst du in diesem Artikel nachlesen.
Welche ETFs und aktive Fonds investieren in erneuerbare Energien?
Quelle: Morningstar, Stand 31.08.2022, Angaben zu Replikation nur bei ETFs. LSF Solar & Sustainable Energy A1 bildet den Raum Asia Pacific, alle anderen investieren global.
Es gebe auch nicht die eine Technologie, die sich durchsetzen dürfte – Lorenz geht davon aus, dass sowohl Solar als auch Windkraft und Wasserstoff künftig benötigt werden. „Wo sich welche Technologie verbreiten wird, ist geographisch abhängig, denn normalerweise gibt es dort, wo es viel Sonne gibt, eher wenig Wind und umgekehrt, während Wasserstoff als Langzeitspeicher dienen kann.“
Es könnte sich also lohnen, über einen breit gestreuten ETF oder aktiven Fonds in grüne Energie zu investieren. Interessierst du dich für einzelne Aktien? Dann schau mal hier in unseren Artikel zu Öko-Aktien. Aber Achtung: Möchtest du in Einzelaktien aus dem Energiebereich – egal ob erneuerbar oder konventionell – investieren, solltest du dir bewusst sein, dass das Risiko deutlich höher ist.
Das hohe Risiko betrifft auch die Energie-ETFs und Fonds. Ein Investment empfiehlt sich daher eher für Anlegerinnen, die ihr Depot offensiver ausgerichtet und etwas Geld auf der Seite haben.
Und: Hier sollten auch nur diejenigen investieren, die sich bereits einen Notgroschen aufgebaut haben – um etwaige hohe Nebenkosten bezahlen zu können.
Bevor du dich an ein eher riskantes Investment wie Energie-ETFs und Fonds wagst, solltest du dich mit deiner Finanzplanung beschäftigt haben und vielleicht schon den ein oder anderen grob streuenden ETF besparen. Klassische Anfänger-ETFs findest du hier. Geh nicht den zweiten oder dritten Schritt vor dem ersten!
Anhang: Keine Ahnung von der Börse? So geht’s:
Extra-Tipp: Was tun, wenn die Börse crasht?
Ein Börsencrash ist keine Katastrophe. Sofern du ein international breit gestreutes ETF-Depot hast, behalte einen kühlen Kopf und sitze die Kursschwankungen einfach aus. Ganz Mutige kaufen jetzt sogar nach. Warum das sinnvoll sein kann.
Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.