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Depot fürs Kind: Eröffnung auf eigenen Namen?

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Katrin Gröh

6. Februar 2024

Um deinem Kind das Leben später finanziell zu erleichtern, lohnt es sich, möglichst früh Geld anzulegen. Das sind deine Möglichkeiten.

Inhalt

Kinder-Depot auf eigenen Namen? Das Wichtigste in Kürze

Du kannst entweder ein Juniordepot direkt auf den Namen deines Kindes eröffnen oder es auf deinen Namen laufen lassen. Beides hat Vor- und Nachteile.

Während es bei einem Juniordepot auf den Namen deines Kindes Steuervorteile gibt, könnten später bei Ausbildungsförderungen (wie beispielsweise BAföG) Probleme entstehen. Denn ab einem Freibetrag von 15.000 Euro wird BAföG gekürzt oder ganz gestrichen.

Die Lebenshaltungskosten sind in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten deutlich gestiegen – und auch Investitionen wie beispielsweise der Führerschein werden immer teurer. Während die Fahrerlaubnis vor zehn Jahren insgesamt circa 1.400 Euro gekostet hat, können heute laut ADAC je nach Standort und Dauer schon mal bis zu 4.500 Euro zusammenkommen.

Aus diesem Grund solltest du möglichst früh in die Zukunft deines Kindes investieren und Geld anlegen – entweder im Juniordepot oder auf deinen eigenen Namen.

Juniordepot im Überblick

Ein Juniordepot ist nichts anderes als ein Wertpapierdepot, meist mit gesonderten Konditionen für Minderjährige. Die Kontoführung ist beispielsweise für einen bestimmten Zeitraum oder sogar langfristig kostenlos, solange du regelmäßig einen Sparplan ausführst. Die Sonderkonditionen gelten in der Regel von Geburt an bis ins junge Erwachsenenalter – meist so lange, bis der Nachwuchs zwischen 26 und 29 Jahren alt ist.

Da das Juniordepot auf den Namen deines Kindes läuft, gehört es auch dem Kind. Du hast zwar eine Vollmacht bis zur Volljährigkeit, musst jedoch beim Geldabheben nachweisen, dass das Geld für dein Kind aufgewendet wird. Nach dem 18. Lebensjahr kann dein Kind das Geld nutzen, wofür es möchte.

Zur Eröffnung eines Juniordepots benötigst du die Geburtsurkunde deines Kindes, deine Legitimation sowie die Legitimation des zweiten Elternteils, die Steueridentifikationsnummer deines Kindes und bei Alleinerziehenden einen Nachweis über das alleinige Sorgerecht.

Depoteröffnung auf den Namen des Kindes: Vorteile und Nachteile

Das sind die Vorteile und Nachteile des Juniordepots:

Vorteile:

  • Geringe Kosten: Meist ist ein Juniordepot günstiger oder sogar komplett kostenlos, wenn regelmäßig ein Sparplan ausgeführt wird.
  • Lerneffekt: Durch ein Juniordepot lernt dein Kind den Umgang mit Geld und kann sich zusätzlich relevantes Wissen über Geldanlagen aneignen. Extra-Tipp: Auch Budgetgeld kann deinem Nachwuchs bei dieser Aufgabe helfen.
  • Finanzielle Vorsorge: Die Lebenshaltungskosten steigen kontinuierlich. Mit einem Juniordepot sorgst du für die finanzielle Sicherheit deines Kindes vor. Viele ETF-Sparpläne sind zudem relativ sicher und bieten eine gute Rendite – deutlich mehr als beispielsweise Tagesgeld- oder Festgeldkonten.
  • Steuerliche Vorteile: Ihr könnt als Familie steuerlich profitieren. Dazu erfährst du weiter unten mehr.

Nachteile:

  • Zeitlich begrenzte Vollmacht: Du kannst über das Konto nur verfügen, solange dein Kind minderjährig ist. Danach geht die Vollmacht an dein Kind über.
  • Möglicherweise BAföG-Schwierigkeiten: Sollte dein Kind später eine Ausbildungsförderung beantragen, kann es Probleme geben. Bis zu einem Freibetrag von 15.000 Euro verrechnet das BAföG-Amt das Vermögen deines Kindes nicht. Alles darüber jedoch schon. Je mehr Vermögen dein Kind besitzt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für eine Kürzung oder Streichung des BAföG-Beitrags.
  • Möglicherweise Probleme bei der Familienversicherung: Dein Kind darf maximal 505 Euro pro Monat beziehungsweise 6.060 Euro pro Jahr verdienen, wenn es kostenlos in der Familienversicherung bleiben möchte.

Das musst du steuerlich beachten

Auch dein Kind hat steuerliche Freibeträge bei Kapitalanlagen. Dazu gehören der Grundfreibetrag von 11.604 Euro, der Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro und der Sonderausgaben-Pauschbetrag von 36 Euro (Stand 2024). Insgesamt kann dein Kind pro Jahr also steuerfrei 12.640 Euro an Kapitalerträgen verdienen.

Beachte: Wie du bereits weißt, muss jede Geldentnahme deinem Kind zugutekommen. Du bist die sogenannte treuhänderische Verwalterin und trägst dafür die Verantwortung – solange dein Kind noch nicht volljährig ist. Nutzt du die Steuervorteile des Geldes für andere Zwecke, kann dir eine Steuernachzahlung drohen.

Möchtest du mehr über das Juniordepot erfahren und Bankangebote vergleichen, empfehlen wir dir unseren Artikel „Beliebte Juniordepots im Vergleich“.

Depot fürs Kind auf den eigenen Namen eröffnen

Bei einem Sparplan auf deinen eigenen Namen eröffnest du ganz regulär ein Wertpapierdepot. Damit kannst du jederzeit über das Geld verfügen und musst auch nirgends den Verwendungszweck angeben.

Zu den Vorteilen gehören:

  • Freie Entscheidungsgewalt: Du musst dich vor niemanden rechtfertigen und kannst das Geld verwenden, wofür du möchtest. Da der Sparplan auf dich läuft, muss niemand davon erfahren. Somit kannst du dein Kind beispielsweise zum Schulabschluss oder zum 18. Geburtstag mit dem Geld überraschen.
  • Sicherheit: Junge Erwachsene geben ihr Geld manchmal unüberlegt aus. Wenn das Depot auf deinen Namen läuft, kannst du sicher sein, dass das Geld beispielsweise nur für das Studium verwendet wird.
  • BAföG: Da das Vermögen der Eltern fürs BAföG nicht relevant ist, musst du dir keine Sorgen über eine Beitragskürzung machen.
  • Familienversicherung: Hat dein Kind sonst keine Einkünfte, kannst du es kostenlos in der Familienversicherung mitversichern.

Jedoch gibt es auch Nachteile:

  • Fehlender Steuerfreibetrag: Dein Kind hat in diesem Fall keinen Steuerfreibetrag. Stattdessen wird dein eigener belastet. Als Single sind das für dich 1.000 Euro, für Verheiratete 2.000 Euro pro Jahr.
  • Schenkungssteuer: Wenn du das Geld schlussendlich deinem Kind schenkst, kann eine Schenkungssteuer anfallen. Jedoch ist die Summe dafür ziemlich hoch. Jedes Elternteil kann dem Kind bis zu 400.000 Euro steuerfrei schenken, bei Großeltern sind es 200.000 Euro.

Zum Weiterlesen: Taschengeldparagraph: Wann die Käufe deines Kindes unwirksam sind

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Juniordepot oder eigener Sparplan: Was lohnt sich?

Wir halten sowohl ein Juniordepot als auch ein Depots fürs Kind auf deinen eigenen Namen für sinnvoll. Beides bringt schließlich einige Vorteile mit sich. Sind dir BAföG und die Familienversicherung besonders wichtig, solltest du vermutlich eher einen eigenen Sparplan eröffnen. Anders sieht es aus, wenn dein Fokus auf Gewinnmaximierung durch hohe Renditen liegt. Bei einer Anlagedauer von rund 20 Jahren kann ein schönes Sümmchen zusammenkommen.

herMoney Tipp

Schon seit Jahren herrscht bei Banken in Deutschland eine Niedrigzinspolitik. Das heißt, auf einem normalen Sparbuch kannst du derzeit kaum Zinsen erzielen. Sinnvoller ist es daher, sich mit Fonds- und ETF-Sparplänen auseinanderzusetzen und monatlich etwas Geld zu investieren. Empfohlen werden in der Regel zehn Prozent deines Nettoeinkommens – wenn du es entbehren kannst.

Es gibt einige verhältnismäßig sichere Anlagemöglichkeiten, bei denen du mit hoher Wahrscheinlichkeit und bei einer langen Anlegedauer mit Gewinn herausgehst. In unserer ETF-Rubrik findest du hilfreiche Artikel, die dir den Einstieg ins Investieren erleichtern.

Keine Ahnung von der Börse? So geht’s:

  1. Schritt: Depot eröffnen
    Um Fonds zu kaufen, brauchst du ein Depot. Das kannst du dir bei deiner Hausbank oder – meist günstiger – bei Online-Brokern einrichten. Im herMoney Depotvergleich erfährst du, welches das richtige sein könnte.
  2. Schritt: Strategie überlegen
    Kauf nicht irgendwelche Fonds. Mach dir erst Gedanken, wie dein Depot strukturiert sein soll. Welchen Anteil sollen Aktien, ETFs und Rentenfonds ausmachen? Mehr über Portfoliostrategien erfährst du hier.
  3. Schritt: Fonds auswählen
    Wie erkennt der Laie eigentlich einen guten Fonds? Lies es hier nach.
  4. Schritt: Jährlicher Check
    Der Markt ändert sich und damit dein Depot. Manche Aktien und Anleihen steigen, andere fallen. Deshalb solltest du einmal pro Jahr prüfen, ob dein Depot noch deinem Risikoprofil entspricht. Mehr dazu findest du hier.

Extra-Tipp: Was tun, wenn die Börse crasht?
Ein Börsencrash ist keine Katastrophe. Behalte einen kühlen Kopf und sitze die Kursschwankungen einfach aus. Ganz Mutige kaufen jetzt sogar nach. Warum das sinnvoll sein kann.

Disclaimer: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Trotz sorgfältiger Recherche kann herMoney keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernehmen. Der Artikel dient lediglich der allgemeinen Information und stellt keine Rechtsberatung dar.

Dieser Artikel wurde ursprünglich von Katrin Gröh am 06.02.2024 verfasst.

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Katrin Gröh

Katrin Sonja Gröh hat Wirtschaftskommunikation studiert und beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit verschiedenen Themen rund um den Verbraucherjournalismus. Als freie Autorin schreibt sie über Finanzen, Wirtschaft und Versicherungen.

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