🚀 Jetzt neu: Der herMoneyCLUB ➔ Mehr Infos

Hilfe für Working Mums: Was kostet eine Tagesmutter? (Tabelle)

Titelbild von Hilfe für Working Mums: Was kostet eine Tagesmutter? (Tabelle)

Profilbild von Saskia Weck

Saskia Weck

11. August 2022

Job, Haushalt und dann noch die lieben Kleinen – puh. Schon einmal über eine Tagesmutter nachgedacht, um dir das Leben zu erleichtern?

Inhalt

Stundensatz
Essensgeld
Kostenübernahme durch das Jugendamt?
Minijob, Steuern, & Arbeitgeberzuschuss

Kosten einer Tagesmutter: Das Wichtigste in Kürze

Die Preise für eine Tagesmutter variieren stark. Eine private Tagesmutter ist in der Regel teurer als eine, die vom Jugendamt vermittelt wird.

Je nach Modell kann eine Tagesmutter monatlich Preise zwischen 480 und 4.000 Euro für eine Vollzeitbetreuung (zirka 40 Wochenstunden) verlangen.

Wenn die Eltern mindestens halbtags arbeiten gehen, zahlt die Kommune häufig einen Zuschuss für Tagespflegepersonen, die vom Jugendamt vermittelt werden. So zahlen Eltern in der Regel nicht mehr als für einen Platz im Kindergarten.

Der Beitrag, den Eltern an Tagesmütter und -väter zahlen müssen, orientiert sich zumeist an deren Jahreseinkommen.

Was kostet eine Tagesmutter? (Stundensatz)

Eine Tagesmutter kostet in der Regel zwischen 3 und 25 Euro pro Stunde. Der Stundensatz ist abhängig davon, ob es sich um eine vom Jugendamt vermittelte oder eine freiberuflich tätige Tagesmutter handelt. Auch Faktoren wie Region, Anzahl der zu betreuenden Kinder, Anzahl der Betreuungsstunden, Beliebtheit der Tagesmutter sowie deren Erfahrung und Qualifikationen bestimmen den Preis.

Zusätzlich zum Stundenpreis zahlst du für Hygiene-Utensilien, Windeln, Ausflüge und so weiter. Benötigst du auch in der Nacht oder am Wochenende Unterstützung, zum Beispiel weil du im Schichtdienst arbeitest, kann das die Kosten weiter in die Höhe treiben.

So hoch ist das Essensgeld für Tagesmütter im Jahr 2022

Separat abgerechnet mit der Tagesmutter wird das Verpflegungs- oder Essensgeld. Die Höhe ist zumeist abhängig davon, ob du dich für eine Voll- oder Halbtagsverpflegung entscheidest. Du könntest deinem Kind Essen auch Essen mitgeben oder beispielsweise nur für Mittagessen und Getränke bei der Tagesmutter bezahlen.

Je nach Modell kommen so zum Beispiel für die Verpflegung in einer Erfurter Tagespflegeeinrichtung Tagessätze zwischen etwa 5,42 und 6,75 Euro zustande. Andernorts betragen die Tagessätze auch schon einmal zwischen 4,50 Euro und 5 Euro. Einheitliche Vorgaben gibt es nicht.

Bezahlung der Tagesmutter durch das Jugendamt möglich?

Rechnen wir mit einem Stundensatz von 5,50 Euro für eine Tagesmutter und 40 Betreuungsstunden pro Woche, bist du – inklusive Verpflegungskosten – schnell bei rund 1.000 Euro im Monat. Glücklicherweise musst du die aber nicht komplett aus eigener Tasche zahlen. Zumindest wenn du dich für eine Tagespflegeperson entscheidest, die beim Jugendamt deiner Stadt oder Gemeinde gelistet ist. Denn in der Regel gibt es für die Betreuung durch eine solche Tagesmutter einen Zuschuss.

Anspruch auf den Zuschuss hat deine Familie dann, wenn euer Kind zwischen 1 und 3 Jahre alt ist und es die Kindertagespflegeeinrichtung zwischen 8 und 20 Stunden pro Woche besucht. Soll das Kind länger betreut werden und wollt ihr dafür ebenfalls eine Förderung vom Jugendamt beantragen, müsst ihr euren Bedarf begründen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn ihr euch in der Ausbildung oder im Studium befindet oder ihr einer Erwerbstätigkeit nachgeht.

Ist euer Kind älter als 3 Jahre und noch nicht eingeschult, könnt ihr die geförderte Kindertagespflege oftmals als Ergänzung zum Kindergarten wahrnehmen.

Eine durch einen freien Träger vermittelte Tagesmutter erhält den Zuschuss direkt von der Kommune. Die Eltern hingegen zahlen einen Teil der Kosten, den sogenannten Elternbeitrag, direkt an das Jugendamt. Er orientiert sich am Einkommen der Mütter und Väter und wird via Einkommensnachweis vom Jugend- beziehungsweise Finanzamt ermittelt. Einen ersten Anhaltspunkt über die Höhe des Elternbeitrages liefert die unten stehende Tabelle.

Verdienen die Eltern weniger als 17.500 Euro brutto pro Jahr oder sind auf Sozialleistungen angewiesen, kann das Jugendamt die Kosten für die Kindertagespflege auf Antrag vollständig übernehmen.

ETF-Guide herunterladen

Tabelle der tatsächlichen Netto-Kosten für Tagesmütter und Tagesväter in den einzelnen Bundesländern (inklusive Zuschuss vom Jugendamt)

 

Bundesland Elternbeitrag pro Stunde und Kind bei einer Betreuungszeit von 40 Stunden wöchentlich (Stand 2022)
Baden-Württemberg bis zirka 2,60 Euro
Bayern bis zirka 2,20 Euro
Berlin kostenfrei
Brandenburg bis zirka 1,89 Euro
Bremen bis zirka 2,69 Euro
Hamburg bis zirka 1,09 Euro
Hessen bis zirka 1,25 Euro
Mecklenburg-Vorpommern kostenfrei
Niedersachsen bis zirka 1,68 Euro
Nordrhein-Westfalen bis zirka 4,54 Euro
Rheinland-Pfalz bis zirka 0,74 Euro
Saarland zirka 1,28 Euro
Sachsen zirka 1,26 Euro
Sachsen-Anhalt zirka 1,50 Euro
Schleswig-Holstein bis zirka 1,80 Euro
Thüringen bis zu 2,50 Euro

Die Beträge variieren je nach Anzahl der Stunden, Anzahl der Geschwisterkinder sowie Elterneinkommen. Alleinerziehende zahlen in der Regel einen etwas niedrigeren Betrag. Noch nicht enthalten in den Beiträgen sind die Verpflegungskosten für das Kind.

Rechner zur Kostenermittlung für die Kindertagespflege

Wenn du berechnen möchtest, wie hoch die Kosten einer Tagesmutter in deiner Stadt sein könnten, kannst du zur ersten Orientierung einen der unten aufgelisteten Online-Rechner nutzen.

Hier findest du

Wann musst du die Tagesmutter auf Mini- oder Midijob-Basis anstellen?

Wenn eine Tagesmutter nur dein Kind betreut und du über Ort, Zeit, Dauer und Art der Tätigkeit bestimmst, ist sie wohl nicht selbstständig, sondern abhängig beschäftigt. In diesem Fall wäre es wohl notwendig, sie etwa als Minijobberin anzumelden. Sie darf dann maximal 450 Euro pro Monat verdienen (ab Oktober 2022 sind es 520 Euro), was bei Zahlung des Mindestlohnes rund zehn Stunden pro Woche entspricht. Mehr über die Stundenanzahl von Minijobbern erfährst du hier.

In diesem Fall hat die Tagesmutter oder der Tagesvater Anspruch auf Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Außerdem zahlst du Abgaben in Höhe von maximal 14,79 Prozent des Verdienstes.

Der Stundenlohn wird vorab individuell verhandelt, darf aber nicht unter dem Mindestlohn liegen.

Hat die Tagesmutter eine Pflegeerlaubnis vom Jugendamt, können Eltern beim Jugendamt ebenfalls einen Zuschuss zu den Kosten beantragen.

Zuschuss des Arbeitgebers oder der Arbeitgeberin zur Kindertagespflege

Manche Firmen bieten betriebseigene Kindergärten an, andere unterstützen ihre MitarbeiterInnen finanziell durch die Bezuschussung des Kindergarten- oder Tagespflegeplatzes. Das ist für ArbeitgeberInnen steuer- und sozialversicherungsfrei, so lange die Kinder der Angestellten noch nicht schulpflichtig sind. Der Zuschuss gilt aber nur dann als solcher, wenn er zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Gehalt erbracht wird.

Es können höchstens die tatsächlich entstandenen Kosten für die Kinderbetreuung bezahlt werden. Zahlt die Arbeitgeberin mehr, wäre diese Überzahlung steuerpflichtig.

Lassen sich die Betreuungskosten von der Steuer absetzen?

Der Staat fördert die Kinderbetreuung. So lassen sich für Kinder bis zum 14. Lebensjahr jährlich bis zu zwei Drittel der tatsächlich gezahlten Kinderbetreuungskosten, maximal jedoch 4.000 Euro, als Sonderausgaben von der Steuer absetzen. Mehr über die steuerliche Behandlung von Kinderbetreuungskosten erfährst du hier.

Dein Money 1x1 von herMoney

herMoney Tipp

Job, Familie und Freizeit unter einen Hut zu bringen, ist nicht so leicht. Neben einer Tagesmutter gibt es viele weitere Möglichkeiten, dir mehr Freiraum zu schaffen. Zum Beispiel durch Gleitzeit, Home-Office oder eine reduzierte Arbeitszeit. Wie du deine Work-Life-Balance verbessern kannst, verraten wir dir hier. Und was wichtig ist, wenn du von Voll- auf Teilzeit wechseln möchtest, erfährst du hier.



Disclaimer: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Trotz sorgfältiger Recherche kann herMoney keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernehmen. Der Artikel dient lediglich der allgemeinen Information und stellt keine Rechtsberatung dar.

Profilbild von Saskia Weck

Saskia Weck

Saskia Weck hat Germanistik und Geschichte studiert, bevor sie zum Finanzjournalismus fand. Sie ist seit vielen Jahren als Redakteurin tätig und hat von 2021 bis 2023 für herMoney geschrieben. Saskia ist begeisterte Investorin und stürzt sich liebend gern auf alle Themen rund um „Geld und Familie“, "Karriere", "Steuern" und "Altersvorsorge".

Auch interessant: