Strategie: Value ins Depot
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14. Februar 2025
Du möchtest einen Geldbetrag sicher und flexibel anlegen? Dann könnte ein Tagesgeldkonto etwas für dich sein. Mehr erfährst du hier.
Tagesgeld hat keine feste Laufzeit und wird variabel verzinst. Du hast jederzeit Zugriff auf dein Geld, weshalb sich das Tagesgeldkonto für deinen Notgroschen eignet.
Der größte Unterschied zum Girokonto: Du kannst von deinem Tagesgeldkonto nur auf dein Girokonto überweisen und keine Rechnungen bezahlen.
Derzeit zahlen einige Anbieter schon um die drei Prozent Zinsen pro Jahr aufs Tagesgeld.
Mit Zinsen verbinden viele Menschen das gute alte Sparbuch. Das ist heutzutage aber für die Geldanlage und den Vermögensaufbau keine gute Idee mehr. Stattdessen gibt es bessere Möglichkeiten. Eine besonders sichere: das Tagesgeldkonto. Doch was macht ein Tagesgeldkonto genau – und wann lohnt es sich? Das erklären wir dir in diesem Artikel.
Tagesgeld ist laut Bundesaufsicht für Finanzdienstleistungen (BaFin) eine „Geldanlage ohne feste Laufzeit hat mit variabler Verzinsung“. Das bedeutet, auf einem Tagesgeldkonto investierst du Geld, um es zu vermehren. Die Bank lässt dich aber jederzeit auf dieses Geld zugreifen und verzinst es variabel. Über die Höhe der Zinsen kannst du nicht entscheiden. Die Bank orientiert sich dafür am Marktzins.
Exkurs: Wie kommen die Zinsen zustande?
Die Höhe der Zinsen für Tagesgeld orientiert sich an der Europäischen Zentralbank (EZB). Besonders wichtig ist dabei der Einlagenzins. Das ist der Zins, den die Banken bekommen, wenn sie überschüssiges Geld über Nacht bei der EZB parken. Dieser lag jahrelang im negativen Bereich. Banken mussten also zeitweise sogar 0,5 Prozent Zinsen bezahlen. Und diese Kosten gaben sie häufig als sogenannte „Verwahrentgelte“ an ihre KundInnen weiter. In den Medien war häufig von sogenannten „Strafzinsen“ die Rede.
Im Juli 2022 beendete Notenbank-Chefin Christine Lagarde die rund acht Jahre lange Phase der Negativzinsen. Der Einlagenzins liegt mittlerweile wieder bei 2,75 Prozent (Stand: Februar 2025). Banken bekommen also wieder Geld und können dieses Geld an die KundInnen auszahlen.
Bei Tagesgeld darf die Bank den Zinssatz jederzeit erhöhen oder auch senken. Dieser Zinssatz wird monatlich, quartalsweise oder jährlich ausgezahlt.
Bis 100.000 Euro je KundIn und Bank ist dein Geld durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Gerät das Geldhaus in Schieflage, ist dein Guthaben bis zu diesem Betrag sicher.
Das gilt
Der Bundesverband deutscher Banken und der Bundesverband öffentlicher Banken Deutschlands haben jeweils noch einen zusätzlichen freiwilligen Einlagensicherungsfonds. Ist deine Bank Mitglied in einem dieser Verbände, ist dein Guthaben bis fünf Millionen Euro abgesichert. Informationen dazu bekommst du direkt bei deiner Bank oder auf der Seite des Einlagensicherungsfonds. Von Anbietern außerhalb der Europäischen Union wird eher abgeraten.
Tagesgeld gilt – im Gegensatz zu Einzelaktien oder ETFs – als eine eher konservative und sichere Geldanlage. Zudem ist es, da das Geld täglich verfügbar ist, sehr liquide. Wenn du dir jetzt das „magische Dreieck der Geldanlage“ ins Gedächtnis rufst, bemerkst du: Die Rendite ist eher mau.
Magisches Dreieck der Geldanlage
Allerdings ist es für eine umfassende Finanzstrategie auch notwendig, Bausteine zu haben, die eben die beiden Ecken „Sicherheit“ und „Liquidität“ abdecken. Hier spricht man oft vom Notgroschen. Das Geld für Notfälle oder ungeplante Ausgaben kommt dir zugute, wenn beispielsweise ein Schaden am Auto auftritt oder der Kühlschrank plötzlich kaputtgeht.
Aber ganz wichtig: Ein Tagesgeldkonto eignet sich – trotz gestiegener Zinsen – nicht für den langfristigen Vermögensaufbau. Auch mit drei Prozent Zinsen kommst du nur leicht über die aktuelle Inflationsrate hinaus. Die liegt derzeit bei 2,3 Prozent (Stand: Januar 2025).
Trotzdem ist ein Tagesgeldkonto unverzichtbar – eben um den Notgroschen anzusparen und zu verwahren. Hier erfährst du mehr zum Thema Notgroschen.
Bei Überweisungen gibt es den größten Unterschied zwischen Tagesgeldkonten und Girokonten. Du kannst über das Tagesgeldkonto keinen Zahlungsverkehr abwickeln.
Du kannst lediglich:
Meistens wird als Referenzkonto das Girokonto verwendet. Das ist jenes Konto, auf das du beispielsweise dein Gehalt überwiesen bekommst.
Die Überweisungen können etwas dauern – in der Regel aber nicht länger als einen Werktag. Einzahlungen kannst du übrigens auch per Dauerauftrag (vom Giro- aufs Tagesgeldkonto) vornehmen.
Die Auswahl an Anbietern ist groß. Du solltest dir also, bevor du dich für ein konkretes Tagesgeldkonto entscheidest, zwei Fragen stellen:
Was kostet ein Tagesgeldkonto? Die meisten Konten sind kostenlos. Verlangt dein Anbieter eine Gebühr, dann schau dich lieber nach einem anderen um.
Welche Fallstricke gibt es? Lies dir die Konditionen genau durch, vor allem bei Aktionen. Banken bieten NeukundInnen häufig besonders attraktive Zinsen. Die gelten aber meist nur wenige Monate. Danach zählt man zu den BestandskundInnen und erhält unter Umständen einen anderen (deutlich niedrigeren) Zinssatz.
Beachte: Die Zinsen, die du von deiner Bank bekommst, sind Kapitalerträge. Damit sind sie steuerpflichtig. Du musst also 25 Prozent Abgeltungssteuer bezahlen – eventuell auch Soli und Kirchensteuer. Den Freibetrag von 1.000 Euro für Singles und 2.000 Euro für verheiratete Paare (seit 2023) kannst du ausschöpfen, wenn du einen Freistellungsauftrag erteilst.
Bei der Entscheidung für ein Tagesgeldkonto solltest du darauf achten, dass die Kontoeröffnung und -führung nichts kostet. Außerdem sollte der Zinssatz höher sein als die aktuelle Inflation. Frage dich zusätzlich: Hat die Bank ihren Sitz innerhalb der EU/EWR (gesetzliche Einlagensicherung) und wirkt sie beim freiwilligen Einlagensicherungsfonds mit? Zuletzt solltest du dich auf Bewertungsplattformen wie Trustpilot & Co. umsehen und dir die Rezensionen von anderen AnlegerInnen durchlesen.
Besonders praktisch: Möchtest du für unterschiedliche Zwecke auf unterschiedlichen Konten sparen – beispielsweise für Rücklagen, den Urlaub oder das neue Auto –, dann sollte deine Bank Unterkonten ermöglichen.
Die höchsten Zinsen zahlt im Moment die Consorsbank mit 3,25 Prozent.
Wie viel Geld auf dem Tagesgeldkonto sein sollte, ist abhängig davon, wofür das Kapital genutzt werden soll. Es gibt keine pauschale Antwort. Dient das Tagesgeldkonto als Aufbewahrungsort für den Notgroschen, empfehlen ExpertInnen mindestens drei Netto-Monatsgehälter. Hast du eine Familie, bist selbstständig oder besitzt eine Immobilie, dann solltest du den Betrag höher ansetzen.
Viele nutzen ein Tagesgeldkonto auch, um für einen Urlaub oder ein neues Auto zu sparen. Zahle in so einem Fall den Betrag ein, der die Ausgabe deckt. Plane aber am besten noch etwas Puffer ein, um sicherzugehen, auch zusätzliche Kosten stemmen zu können.
Nach oben sind in der Regel keine Grenzen gesetzt. Allerdings gibt es bei vielen Anbietern die versprochenen Zinsen nur bis zu einem bestimmten Betrag. Bei Trade Republic ist es zum Beispiel anders. Hier gibt es 2,75 Prozent Zinsen pro Jahr auf einen unbegrenzten Geldbetrag.
Wenn du mehr Geld sicher verwahren möchtest und es in nächster Zeit nicht brauchst, kannst du über Festgeld nachdenken.
Mit diesem Thema beschäftigen wir uns in der nachfolgenden Tabelle genauer..
Tabelle: Vorteile und Nachteile von Tagesgeldkonten
Vorteile | Nachteile |
Das Kapital ist jederzeit verfügbar | Die Renditeaussichten sind im Vergleich zu ETFs und Aktien niedrig |
Es ist eine sichere Geldanlage und unterliegt nicht den Marktschwankungen | Die Bank kann den Zinssatz jederzeit ändern (variable Verzinsung) |
Es gibt die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro | Die Verzinsung ist möglicherweise niedriger als die Inflation |
Die Zinsen sind höher als bei Girokonto oder Sparbuch | Lockangebote für NeukundInnen sind schnell wieder vorbei |
Das Tagesgeldkonto ist meistens kostenlos | |
Du kannst die Einzahlungen jederzeit erhöhen oder pausieren | |
Es gibt keine Kündigungsfrist und keine Mindestanlage |
Bedenke: Die Zinsen auf dem Tagesgeldkonto nicht so hoch, dass du langfristig ein Vermögen aufbaust. Nutze das Konto daher nur für deine Rücklagen und nicht als einziges Investment. Das geht weitaus besser mit ETFs. Die liegen nicht in einem Tagesgeldkonto, sondern in einem Depot.
Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.
Dieser Artikel wurde ursprünglich von Floriana Hoffmann am 19.02.2023 verfasst und zuletzt am 14.02.2025 von Katrin Gröh aktualisiert.