🚀 Jetzt neu: Der herMoneyCLUB ➔ Mehr Infos

Vermögen strukturieren: Wie lege ich 50.000 Euro am besten an?

Titelbild von Vermögen strukturieren: Wie lege ich 50.000 Euro am besten an?

Profilbild von Brigitte Wallstabe-Watermann

Du hast das Luxusproblem, 50.000 Euro anlegen zu müssen? herMoney gibt dir die besten Tipps, wie du mehr aus deinem Geld machst.

Inhalt

Das Wichtigste auf einen Blick

Werde dir zuerst über deine Ziele klar. Wofür möchtest du das Geld später verwenden? Wie lange möchtest du die 50.000 Euro anlegen?

Je nach Anlagedauer eignen sich Tagesgeld, Festgeld, Aktien-ETFs, aber auch Gold. Deine Risikobereitschaft und die Anlagedauer bestimmen die Mischung, die zu dir passt.

Wenn du deine 50.000 Euro etwa zehn Jahre liegen lassen kannst und Schwankungen aushältst, kannst du 50 bis 75 Prozent an der Börse anlegen (mutige Anlegerinnen auch mehr).

Es gibt Luxusprobleme, die hätte frau gerne: Du bekommst unerwartet von deiner Großmutter 50 000 Euro als vorzeitiges Erbe geschenkt. Oder es steht eine Auszahlung über 50 000 Euro aus einer Lebensversicherung an. Glückwunsch! Denn 50 000 Euro sind eine ordentliche Stange Geld – und mit etwas Geschick lässt sich über die Zeit einiges mehr daraus machen. Aber wie legt man 50.000 Euro am besten an? herMoney gibt dir Antworten auf diese Frage.

Wie kann ich 50.000 Euro am besten anlegen?

Gleich alles in Aktien investieren oder doch besser auch in Gold und in Tagesgeld? Eine einfache Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Niemand kann sagen, was die beste Geldanlage zur Zeit ist, weil niemand in die Zukunft schauen kann. Klar ist aber, dass Anlegerinnen nicht alles auf eine Karte setzen sollten. Besser ist es, die 50.000 Euro breit gestreut in verschiedene Anlageformen zu investieren. Am besten ist es, wenn sich die verschiedenen Anlageformen, die du wählst, unabhängig voneinander bewegen (Profis sagen dazu: Sie sind nicht miteinander korreliert). Also: Fällt eine Position, läuft die andere geradeaus weiter oder steigt sogar. So hältst du deine Finanzen in einer gewissen Balance, aber dazu später mehr.

Doch bevor du dich allzu schnell für eine Geldanlage entscheidest, empfiehlt es sich, zunächst einen Schritt zurückzutreten und folgende Fragen zu beantworten. Denn ein maßgeschneiderter Plan ist die Basis für eine sinnvolle Geldanlage.

Wie ist deine finanzielle Gesamtsituation?

Du hast keine Konsumschulden und in der Regel auch keine Probleme, monatlich mit deinem Geld auszukommen? Prima, dann kannst du vermutlich die vollen 50.000 Euro anlegen. Oder passiert es dir häufiger, dass du am Monatsende in den Dispokredit rutschst, weil dir mal wieder eine unerwartete Ausgabe dazwischengekommen ist? Dann solltest du besser einen Teil der 50.000 Euro als Notfallreserve auf ein jederzeit zugängliches Tagesgeldkonto legen. Wenn du es gern bequem hast, lässt du die Notfallreserve auf dem Girokonto, damit du nicht umständlich hin- und herbuchen musst. Einige Banken bieten sogar Zinsen auf‘s Girokonto an.

Als Richtschnur empfiehlt Finanzplanerin Stefanie Kühn, freie Finanzplanerin aus Grafing bei München, etwa drei Nettomonatsgehälter als Puffer einzuplanen.

ETF-Guide herunterladen

Welches Ziel verfolgst du mit der Anlage deiner 50.000 Euro?

Klar ist: Dein Ziel bestimmt auch deinen Weg. Du möchtest dir ein zweimonatiges Sabbatical gönnen? Dann parkst du die für diese Zeit benötigte Summe, sagen wir 8.000 Euro, auf einem jederzeit verfügbaren Tagesgeldkonto; oder auf dem Girokonto, über das du unterwegs mit deiner Kreditkarte verfügen kannst. Den Rest kannst du längerfristig anlegen.

Möchtest du dir dagegen in wenigen Jahren eine Eigentumswohnung anschaffen? Dann empfiehlt es sich, die 50.000 Euro dafür als Kapitalstock einzuplanen. Als Faustregel gilt: 20 Prozent Eigenkapital sollte man für einen Immobilienkauf mindestens mitbringen, um die Finanzierung auf solide Beine zu stellen. Bei den stark gestiegenen Preisen für Wohnraum sind 20 Prozent ziemlich viel Geld, wenn es mehr als eine Hundehütte sein soll.

50.000 Euro für ein oder mehrere Jahre ohne Risiko anlegen:

Wenn du den Traum von der eigenen Immobilie in absehbarer Zeit umsetzen möchtest, solltest du das Geld sicher, aber auch rasch verfügbar anlegen. Schließlich weißt du nicht, wann dir die Traum-Immobilie vor die Füße fällt. In Betracht kommen zum Beispiel Tages- oder Festgelder mit kürzerer bis mittlerer Laufzeit. Mittlerweile gibt es zwar wieder Zinsen auf solche liquiden Anlagen, aber die wachsen leider nicht in den Himmel. Das musst du hinnehmen, denn Alternativen, die ohne Risiko sind, gibt es leider nicht.

Wie lange hast du Zeit für den weiteren Vermögensaufbau?

Vielleicht verfolgst du aktuell kein konkretes Sparziel und möchtest das Geld einfach langfristig vermehren? Oder du willst die 50.000 Euro für die Rente anlegen? Als Faustregel kann dann gelten: Je länger Zeit du für den Vermögensaufbau hast, desto mehr Risiko kannst du bei der Anlage der 50.000 Euro eingehen. Das liegt daran, dass du bei langem Zeithorizont die Möglichkeit hast, dass sich dein Depot von eventuellen Kurs-Dellen wieder erholt. Mit der Zeit gleichen sich die Schwankungen nämlich im Regelfall aus; auf lange Sicht sind Aktienmärkte bisher immer gestiegen.

Du weißt jetzt schon, dass du das Geld in den nächsten zehn, besser 15 Jahren nicht brauchst? Prima, denn dann empfehlt es sich, einen Großteil des Geldes gezielt in kostengünstige Aktien-ETFs zu investieren.

Wie steht es um dein Nervenkostüm?

Wie hoch der Anteil an Aktien-ETFs ausfallen darf, hängt insbesondere von deinem Nervenkostüm ab. Kannst du nachts nicht schlafen, wenn ein Teil der angelegten Summe von 50.000 Euro mal eine Zeit lang klar im Minus notiert? Dann solltest du auch bei der langfristigen Geldanlage kein allzu großes Risiko eingehen.

Du willst trotzdem an die Börse? So minimierst du die Risiken.

Mit 50.000 Euro reich werden – geht das?

Mach dir klar: Die Anlagedauer beeinflusst deine Chancen, das Startkapital von 50.000 Euro deutlich zu mehren, weil du das höhere Renditepotenzial der Aktienmärkte nutzen kannst. Dazu ein Rechenbeispiel.

50.000 Euro anlegen: So vermehrt sich dein Geld bei 7,0 Prozent Rendite

Angenommen, du investierst die gesamten 50.000 Euro für 15 Jahre in ETFs. Wir unterstellen eine langfristig realistische Performance (Kurszuwachs, Dividenden, Zinsen) von 7,0 Prozent pro Jahr sowie Gebühren von 0,2 Prozent pro Jahr. Dann stehen die Chancen gut, dass aus den anfänglich investierten 50.000 Euro mehr als 134.000 Euro werden. Lässt man das investierte Geld hingegen 30 Jahre lang liegen, dann werden daraus bei unveränderten Annahmen sogar mehr als 359.000 Euro – eine stattliche Summe! (ja klar, die Inflation spielt bei so langen Zeiträumen natürlich auch eine Rolle! Dies sind Nominal-Zahlen, also ohne Berücksichtigung der Inflation)

Wie teile ich mein Anlagekapital von 50.000 Euro am besten auf?

Es ist allerdings auch sehr wahrscheinlich, dass die Börsenkurse zwischenzeitlich ordentlich schwanken. Daher empfiehlt es sich auch für die wagemutigsten Anlegerinnen, nicht die gesamten 50.000 Euro in Aktien-ETFs zu stecken.

Eine Alternative ist das sogenannte Pantoffel-Portfolio der Stiftung Warentest:

Empfehlenswert ist es, als mutige Anlegerin 20 bis 25 Prozent risikolos als Tages- oder Festgeld anzulegen und maximal 75 Prozent bis 80 Prozent an der Börse zu investieren. Wenn du lieber weniger Risiko eingehen möchtest, ist vielleicht ein ausgewogenes Portfolio etwas für dich. Dann legst du die Hälfte risikoarm, die andere Hälfte in Aktien-ETFs an.

Aber auch wenn du eher vorsichtig bist, solltest du zumindest mit etwa einem Viertel deiner 50.000 Euro an die Börse gehen. Andernfalls kann dein Anlagekapital derzeit kaum wachsen, denn sehr hoch ist die Rendite bei allen risikolosen Anlagen schlicht und ergreifend nicht. Den Rest investierst du wiederum in Tages- oder Festgeld (oder lässt es auf einem verzinsten Girokonto).

herMoney-Club: Dein Safe Space für alle finanziellen Themen

Wie bestücke ich den risikolosen Teil meines Portfolios?

Du kannst den Rest deiner 50.000 Euro einfach als Tagesgeld oder in Geldmarktfonds anlegen. Damit bleibst du vollständig flexibel, kassierst allerdings nur den jeweils aktuellen Zins. Der ist überschaubar.

Eine weitere einfach umsetzbare Anlage-Idee ist die der Zinstreppe.

Angenommen, du möchtest die Hälfte deines Geldes auf längere Sicht risikoarm anlegen. Dann teilst du die 25 000 Euro auf in fünf Teilbeträge zu 5.000 Euro und schließt ein Ein-Jahres-, ein Zwei-Jahres-, ein Drei-Jahres-, ein Vier-Jahres- und ein Fünf-Jahres-Festgeld ab. So sicherst du dir zumindest etwas höhere Zinsen auf die angelegte Summe. Und wenn nach einem Jahr das erste Festgeld fällig wird, kannst du es wieder für fünf Jahre festlegen. Sind dann die Zinsen wieder etwas gestiegen, profitierst du davon.

Was sollte ich beim Investieren an der Börse beachten?

Anlegerinnen sollten unbedingt auf eine international breite Streuung des Anlagerisikos achten. Das ermöglichen zum Beispiel Aktien-ETFs auf dem Index MSCI World, der in mehr als 1.600 Unternehmen aus 23 Industrieländern rund um den Globus investiert.

Wer gezielt auch auf Schwellenländer setzen möchte, kann seinen Aktien-Anteil im Depot auch mit einem ETF auf den MSCI All Country World Index setzen, der zusätzlich in Aktien aus 26 Schwellenländern anlegt.

Wer es lieber getrennt haben möchte, teilt seine Aktienkomponente auf und investiert einen Großteil davon in den MSCI World Index und einen kleinen Teil in den MSCI Emerging Market Index. „Das verschafft einem die Flexibilität, bei Schwellenländerinvestments gezielt Gewinne mitzunehmen, wenn die Börsen gut gelaufen sind“, erläutert Finanzplanerin Stefanie Kühn.

Sichere dir jetzt den herMoney Depotvergleich als PDF

Sollte ich einen Teil der 50.000 Euro auch in Einzelaktien und Gold investieren?

Mutige Anlegerinnen, die sich gut auskennen und sich gerne regelmäßig mit ihrer Geldanlage beschäftigen, können auch in Einzelaktien investieren. Aber bitte nur in Ergänzung eines mit Hilfe von Aktien-ETFs international breit gestreuten Depots. Sei dir im Klaren darüber, dass du damit ein höheres Risiko als mit Fonds eingehst, denn es fehlt die Streuung. Hier empfiehlt es sich, nur Geld zu investieren, das man wirklich „übrig“ hat. Richtig ist aber auch, dass man hier und da mal eine gute Aktien-Idee hat und sie gern umsetzen möchte. Wenn es dann klappt, sprich: Wenn die Aktie dann steigt, freut man sich doppelt: Über den Aktiengewinn und darüber, dass man Recht hatte.

Gold hingegen bringt zwar keinerlei Zinsen, gilt aber als guter Stabilitätsanker für eine breit gestreute Geldanlage. Vorsichtige investieren fünf bis maximal 10 Prozent des anzulegenden Geldes darin. Mehr Details zur Anlage in Gold findest du hier.

herMoney Tipp

Wenn du 50.000 Euro anlegen möchtest, teile die Summe auf verschiedene Anlageklassen auf und lege international breit gestreut an. Wenn du aus Sorge vor einem Rücksetzer an den Börsen nicht alles auf einen Schlag investieren möchtest, warte nach jedem Investment einige Wochen oder Monate. So kannst du dein Vermögen weiter aufbauen – vorausgesetzt, du lässt dein Geld 10, 15 oder gar 20 Jahre für dich arbeiten.

Zum Weiterlesen: Nicht nur ETFs, auch Fonds können interessant sein, wenn du eine größere Summe anlegen möchtest. Es gibt viele verschiedene Themenfonds, die infrage kommen – zum Beispiel im Bereich WasserstoffNachhaltigkeit oder Technologie.

herMoney-Club: Dein Safe Space für alle finanziellen Themen

Keine Ahnung von der Börse? So geht’s:
  1. Schritt: Depot eröffnen
    Um Fonds zu kaufen, brauchst du ein Depot. Das kannst du dir bei deiner Hausbank oder – meist günstiger – bei Online-Brokern einrichten. Im herMoney Depotvergleich erfährst du, welches das richtige sein könnte.
  2. Schritt: Strategie überlegen
    Kauf nicht irgendwelche Fonds. Mach dir erst Gedanken, wie dein Depot strukturiert sein soll. Welchen Anteil sollen Aktien, ETFs und Rentenfonds ausmachen? Mehr über die sogenannte Asset Allocation erfährst du hier.
  3. Schritt: Fonds auswählen
    Wie erkennt der Laie eigentlich einen guten Fonds? Lies es hier nach.
  4. Schritt: Jährlicher Check
    Der Markt ändert sich und damit dein Depot. Manche Aktien und Anleihen steigen, andere fallen. Deshalb solltest du einmal pro Jahr prüfen, ob dein Depot noch deinem Risikoprofil entspricht. Mehr dazu findest du hier.
Extra-Tipp: Was tun, wenn die Börse crasht? Ein Börsencrash ist keine Katastrophe. Behalte einen kühlen Kopf und sitze die Kursschwankungen einfach aus. Ganz Mutige kaufen jetzt sogar nach. Warum das sinnvoll sein kann.

Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.

Dieser Artikel wurde ursprünglich von Brigitte Wallstabe-Watermann am 04.05.2021 verfasst und zuletzt am 19.02.2025 von Anke Dembowski, aktualisiert.

Profilbild von Brigitte Wallstabe-Watermann

Brigitte Wallstabe-Watermann

Brigitte Wallstabe-Watermann schreibt als freie Autorin für renommierte Finanz-Medien. Die Diplom-Volkswirtin und Diplom-Journalistin hat die Deutsche Journalistenschule besucht und gemeinsam mit ihren Kollegen von finanzjournalisten.de den Bestseller „Anlagen mit ETF“ für die Stiftung Warentest geschrieben.

Auch interessant: