Punkte, Kurse und Dividenden: So werden Indizes berechnet
11. Juli 2024
Wie Indizes berechnet werden, was ein Indexpunkt ist und wie auf dieser Basis der Kurs von ETFs berechnet wird.
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12. November 2024
ETF-Einmalanlage versus Sparplan: Lieber alles auf einen Schlag in ETFs investieren oder besser stückweise in mehreren Raten?
Bei einer Einmalanlage investierst du einen größeren Betrag in einen ETF deiner Wahl – entweder einmalig oder über einen gewissen Zeitraum verteilt.
Alternativ richtest du dir einen Sparplan ein, der monatlich oder quartalsweise ETF-Anteile kauft, ohne dass du etwas dafür tun musst.
Ob eine Einmalanlage oder ein Sparplan besser ist, kommt auf deine finanzielle Situation an. Mit unserem Rechner kannst du die Renditen vergleichen!
Du hast eine Abfindung bekommen, geerbt oder eine größere Summe Festgeld ist gerade fällig geworden? Glückwunsch, in dieser glücklichen Lage ist nicht jede Person. Doch nun hast du ein Luxus- und auch ein Entscheidungsproblem. Denn du möchtest das Geld gut anlegen und überlegst vielleicht, es ganz oder teilweise in ETFs zu investieren.
Ab wann lohnt sich eine ETF-Einmalanlage? Oder ist es vielleicht besser, das Geld Schritt für Schritt mit Hilfe eines ETF-Sparplans zu investieren? Wir zeigen dir auf, welches Konzept sich für welche AnlegerIn lohnt – und stellen dir unseren Sparplanrechner zur Verfügung.
Mit unserem Rechner findest du schnell heraus, wie viel Rendite dir eine ETF-Einmalanlage im Vergleich zum Sparplan bringt. Willst du die Rendite der Einmalanlage berechnen, wähle „wie viel Rendite mir mein Sparplan bringt“, aber gib bei „Sparplan“ null Euro an und trage lediglich dein Anfangskapital ein.
Du hast 24.000 Euro zur freien Verfügung und möchtest den Betrag einmalig in einen ETF stecken. Wir gehen davon aus, dass du den gesamten Betrag zehn Jahre anlegen möchtest und mit einer Rendite von 6,3 Prozent rechnen kannst. Es wird ein Ausgabeaufschlag von einem Prozent fällig. Am Ende kommst du auf ein nettes Sümmchen von rund 44.200 Euro. Über einen Anlagezeitraum von 30 Jahren kannst du laut dem Fondsverband BVI mit einer jährlichen Rendite von 6,8 Prozent rechnen. Bei 35 Jahren mit etwas mehr als 7 Prozent (Stand Oktober 2024).
Gehen wir nun davon aus, du möchtest stattdessen zehn Jahre lang jeden Monat 200 Euro in einen Sparplan stecken (insgesamt also ebenfalls 24.000 Euro). Dein Anfangskapital liegt bei null Euro, die Rendite bei 6,3 Prozent und die Kosten für deinen Sparplan bei 1 Prozent der investierten Summe. Mit diesen Voraussetzungen hättest du am Ende rund 32.800 Euro Kapital – also 11.400 Euro weniger als bei der Einmalanlage.
Anhand dieser Beispielrechnung müsste man der ETF Einmalanlage eine Empfehlung aussprechen. Was der Rechner jedoch nicht berücksichtigt, sind die Börsenschwankungen. Denn die Vermutung liegt nahe, dass man mit Sparplänen das Risiko besser streuen kann. Schließlich kann die Börse kurz nach einer Einmalanlage abstürzen. Daher war scheibchenweise über längere Zeit zu investieren, in der Vergangenheit eine beliebte Empfehlung. Heute zeigen Analysen ein anders Bild – die ETF-Einmalanlage hat auch ihre Vorteile.
Eine Einmalanlage in einen ETF bedeutet lediglich, dass du die gesamte Summe, die du anlegen möchtest, auf einen Schlag investierst. Daher zahlst du auch nur einmal Transaktionskosten. Üblicherweise sind die Gebühren für einen Einmalkauf von ETFs genauso hoch wie für den Kauf einer Aktie.
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Ähnlich wie bei einem Dauerauftrag investierst du bei einem Sparplan regelmäßig eine bestimmte Summe in ETF-Anteile. Wie viele Anteile du für deine Sparrate bekommst, ist unterschiedlich und hängt von der Kursentwicklung des ETFs ab. Bei Rücksetzern bekommst du mehr Anteile für dein Geld, steigen die Kurse, gibt es weniger.
Gut zu wissen: Mit einem Sparplan, der für eine bestimmte Zeit läuft, kannst du auch einen größeren Geldbetrag in kleine Portionen aufteilen und scheibchenweise anlegen.
ETF-Sparpläne gibt es bei vielen Direktbanken und Onlinebrokern als Standardprodukt, aber mittlerweile auch bei den meisten Filialbanken. Bei manchen Anbietern kannst du ETFs schon ab einer Anlagesumme von einem Euro pro Monat besparen. Damit kommt man natürlich auf Dauer nicht weit. Aber bei dieser niedrigen Mindestanlagesumme hast du keine Ausrede mehr, warum du nicht mit dem Sparen anfängst.
Gängige Mindestsparraten sind zehn Euro, 25 Euro oder 50 Euro. Anlegen kannst du je nach Anbieter an verschiedenen Terminen im Monat, die du dir vorher aussuchen kannst. Auch quartalsweise kannst du investieren. Einmal abgeschlossen, läuft der Sparplan dann von selbst. Doch du bleibst flexibel und kannst jederzeit auch mal ein paar Raten pausieren oder einen Sparplan auf Eis legen oder sogar ganz stoppen.
Die Konditionen von Onlinebrokern bei Sparplänen unterscheiden sich. Vielleicht hast du bei deinem Depotanbieter Glück und kannst dort ETFs im Sparplan kostenlos erwerben. Je nach Depotanbieter und ETF musst du aber Gebühren zahlen. Das kann eine kleine Fixgebühr sein, eine prozentuale Gebühr bezogen auf die Anlagesumme oder aber eine Kombination aus beiden. Klar ist: Wenn möglich, dann greif zu einem ETF auf den von dir ausgewählten Wertpapierindex, den es bei deiner Bank kostenlos im Sparplan gibt.
Gut zu wissen: Je geringer deine Ansparrate, desto stärker schlagen Fixgebühren zu Buche. Als Daumenregel kann gelten: Bei Raten bis 50 Euro sind niedrige Prozentgebühren häufig besser als feste Orderentgelte.
Wenn du eine gewisse Summe zur Verfügung hast und das Geld mindestens zehn – besser 15 Jahre oder noch länger – nicht brauchst, dann könntest du es auf einen Schlag investieren. Der Grund ist einfach: Auf den besten Einstiegszeitpunkt zu warten, lohnt sich nicht. Den kennt man nämlich erst im Nachhinein.
Unter mal mehr und mal weniger starken Schwankungen ging es mit dem weltweiten Aktienmarkt in der Vergangenheit langfristig stets nach oben. Die langfristige Rendite lag im Schnitt bei rund acht Prozent pro Jahr – und vor allem gab es mehr Phasen mit steigenden als mit fallenden Kursen.
Wenn man Geld hat, ist es daher in den allermeisten Fällen sinnvoll, möglichst früh in den Markt einzusteigen, um vom langfristigen Aufwärtstrend möglichst lange zu profitieren. Für den US-Aktienmarkt gibt es Analysen für die letzten 123 Jahre. Hätte eine Anlegerin anno 1900 einen US-Dollar investiert und wäre sie dabeigeblieben, wären bis Ende 2022 daraus 70.211 US-Dollar geworden. Bereinigt um die Teuerung wären es noch rund 2.024 US-Dollar.
Auch Berechnungen der Redaktion von Finanztest belegen das. Das Team hat 628 Einjahreszeiträume des bekannten MSCI-World Index beginnend mit dem Dezember 1969 analysiert. Dabei hat es ausgerechnet, wann es besser gewesen wäre, eine bestimmte Summe auf einmal anzulegen oder auf zwölf Monatsraten verteilt zu investieren. Das klare Ergebnis lautet: In 67 Prozent der Fälle war das Anlageergebnis besser, wenn man auf einen Schlag eingestiegen wäre.
Intuitiv könnte man meinen, dass es bei diesem Szenario besser wäre, scheibchenweise einzusteigen. Aber auch hier war es in 70 Prozent der Fälle besser, alles auf einmal zu investieren. Ganz besonders gilt das erwartungsgemäß nach einem Börsencrash. Dann war in 86 Prozent der Fälle die Einmalanlage besser als der schrittweise Einstieg über 12 Monate.
Doch die eigene Psyche macht AnlegerInnen gerne einen Strich durch die Rechnung. Je vorsichtiger man ist, desto schwerer fällt es, bei großen Beträgen auf den Kaufen-Knopf zu drücken.
Bevor du also aus Angst vor einem falschen Einstiegszeitpunkt die Kaufentscheidung immer wieder aufschiebst, ist schrittweises Einsteigen über einen begrenzten Zeitraum die zweitbeste Wahl. Manchmal ist die Salamitechnik auch die bessere. Das zeigen die oben genannten Zahlen: Denn wenn in 67 Prozent der Fälle die Einmalanlage gewinnt, liegt in 33 Prozent der Fälle der Sie Schritt-für-Schritt-Anlage vorne.
Überlege dir also vorab, wie viel Risiko du eingehen kannst und ob du eher gelassen auf Schwankungen reagierst oder nicht. Wenn deine Strategie einmal steht, kannst du dich einfach stur daranhalten.
In Zeiten von Onlinebrokern wie Trade Republic oder Scalable Capital muss man sich über diese Frage keine Gedanken mehr machen. Denn hier liegen die Kosten bei null Euro beziehungsweise beträgt die Fremdkostenpauschale nur einen Euro. Wenn du bei deinem Broker mehr bezahlst, sollten die Kosten nur einen geringen Anteil deines zu investierenden Betrags ausmachen.
Fakt ist, dass sich für viele AnlegerInnen die Frage „ETF-Einmalanlage oder Sparplan“ gar nicht stellt. Denn nicht jede Person hat schlichtweg größere Summe zur Verfügung, die sie anlegen könnten. Für viele geht es um schrittweisen Vermögensaufbau – und dafür ist ein Sparplan auf einen international breit gestreuten Aktien-ETF das kostengünstigste und einfachste Mittel. Die besten global anlegenden ETF-Sparpläne findest du hier.
Du traust der Börsenentwicklung nicht und fragst dich, ob du lieber abwarten solltest? Du grübelst, wann der richtige Zeitpunkt ist, um mit einem längerfristig angelegten Sparplan zu starten? Die Antwort lautet ganz einfach: immer!
Denn die Frage des richtigen Timings wird massiv überschätzt. Gerade bei längeren Ansparprozessen fällt Timing kaum ins Gewicht. Je kürzer du Geld investierst, desto stärker ist der Anlagezeitpunkt von Bedeutung. Aber hier geht es dir ja gerade ums langfristige Anlegen. Timing-Aspekte kannst du an der Stelle weitestgehend vernachlässigen.
Eine Kombi kann sich lohnen. Wenn du eine Einmalanlage getätigt und dennoch Monat für Monat etwas Geld übrig hast und weiteren langfristigen Vermögensaufbau betreiben möchtest, ist die Mischung aus Einmalanlage und Sparplan eine gute Idee.
So könntest du vorgehen: Nehmen wir an, du hast 24.000 Euro zur Verfügung und möchtest zusätzlich 200 Euro pro Monat in einen Sparplan investieren. Da bei einer großen Einmalanlage immer die Gefahr mitschwingt, dass Börsenkurse einbrechen, könntest du die 24.000 Euro auf zweimal aufteilen – beispielsweise 12.000 Euro am Anfang und 12.000 Euro am Ende eines Jahres. Parallel dazu startest du den Sparplan. Das lässt dein Vermögen stetig wachsen.
Geht es dir um langfristigen Vermögensaufbau? Dann ist ein ETF auf den weltweiten Aktienindex MSCI World eine sinnvolle Wahl. Möchtest du auch Schwellenländer mit dabeihaben, dann wähle einen ETF auf den MSCI All Country World Index, den es auch in nachhaltigen Varianten gibt. Nachhaltige ETFs findest du hier. Einen Vergleich des MSCI World und des FTSE All Country World findest du hier.
Wähle einen Welt-ETF, den es bei deiner Bank besonders günstig, idealerweise kostenlos gibt – möglichst sowohl bei der ETF-Einmalanlage als auch im Sparplan. Gibt es beim Einmalkauf den Welt-ETF von Anbieter A für lau und im Sparplan den Welt-ETF von Anbieter B, dann spricht nichts dagegen, beide zu kombinieren.
Wie du loslegen kannst, verrät dir unser kostenloser ETF-Guide. Auf folgender Ratgeber könnte dich interessieren: Die besten ETF-Sparpläne auf den MSCI World
Es ist sinnvoll, beim Vermögensaufbau auf ETFs zu setzen, die Erträge nicht ausschütten, sondern direkt wieder anlegen und somit automatisch den Wert des ETFs erhöhen. Der Fachausdruck dafür lautet: thesaurieren. Bei thesaurierenden ETF werden die Erträge ohne extra Kosten wieder im ETF angelegt – dir als AnlegerIn kommt der Zinseszinseffekt zugute.
Das bedeutet, dass du bei längerer Anspardauer immer stärker davon profitierst, dass sich der wieder eingesetzte Ertrag mitverzinst. Mehr darüber erfährst du in unserem Artikel über den Zinseszins – inklusive Zinseszinsrechner!
Ein ETF-Sparplan ist für EinsteigerInnen, die Vermögen aufbauen möchten, die beste Wahl. Damit kannst du schon mit einer geringen Geldsumme international breit gestreut investieren. Außerdem bleibst du flexibel: Du kannst, wenn du möchtest oder falls nötig, die Höhe der Sparplanrate anpassen, auch mal einen Monat aussetzen oder den Sparplan beenden.
Hast du dagegen eine gewisse Summe beiseite und traust dich, könntest du dein Geld sofort anlegen, um möglichst lange vom langfristigen Aufwärtstrend der Börsen zu profitieren. Wenn du dir Sorgen machst, wie sich die Börsen in den nächsten Monaten entwickeln, schläfst du eventuell ruhiger, wenn du erst einmal Schritt für Schritt investierst. Diesen Zeitraum solltest du allerdings nicht allzu lange strecken, so die Experten von Finanztest.
Zum Weiterlesen: Wenn du fleißig investiert hast, kannst du die Performance deines Depots ganz simpel via Apps überwachen. Wir haben nützliche Portfolio-Apps getestet.
Keine Ahnung von der Börse? So geht’s:
Extra-Tipp: Was tun, wenn die Börse crasht?
Ein Börsencrash ist keine Katastrophe. Behalte einen kühlen Kopf und sitze die Kursschwankungen einfach aus. Ganz Mutige kaufen jetzt sogar nach. Warum das sinnvoll sein kann.
Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.
Hinweis: Dieser Artikel wurde 2023 ursprünglich von Brigitte Wallstabe-Watermann verfasst und zuletzt 2024 von Katrin Gröh und Laura Gaida aktualisiert.