Digitale Sicherheit boomt: Sind Cyber-Security-ETFs jetzt sinnvoll?
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Du möchtest in ETFs investieren – weißt aber nicht, wie du die richtige Depotmischung findest? herMoney hilft.
Inhalt:
Mit einem Weltportfolio investierest du in globale Aktien-ETF und damit in Unternehmen aus aller Welt. Vorsichtige SparerInnen investieren 25 Prozent ihres Geldes in Aktien-ETFs und risikobereitere bis zu 100 Prozent.
Das einfachste Weltportfolio umfasst einen ETF auf den MSCI-World oder den FTSE All World Index. Du kannst dein Depot auch mit ETFs nachhaltig wirtschaftender Unternehmen oder mit ETFs auf EU-Länder oder Schwellenländer anreichern.
Nach bestimmten Kriterien ausgewählte ETFs – sogenannte Smart Beta-ETFs – sollen mehr Rendite bringen. Dazu gibt es aber noch keine Langzeitstudien.
International breit gestreute ETFs sind sehr gut geeignet für AnlegerInnen, die langfristig investieren und ihr Geld vermehren wollen. Denn die Papiere beziehen sich in aller Regel auf einen bestimmten Wertpapierindex – und entwickeln sich stets so gut oder so schlecht wie genau dieser Index.
Denn hier entscheidet kein ausgefeiltes Fondsmanagement aktiv über die Auswahl der Papiere, in die investiert wird. Das birgt nämlich das Risiko, dass die FondsmanagerInnen auch mal daneben liegen und aktive Fonds schlechter abschneiden als ihr Vergleichsmaßstab.
Aber auch bei Aktien-ETFs handelt es sich nicht um ein sicheres Investment. Schließlich bewegest du dich mit einem ETF immer noch an der Börse. Es kann immer mal wieder zu zwischenzeitlichen Kurseinbrüchen kommen, die allerdings in der Vergangenheit bei längerer Anlagedauer stets mehr als nur wieder aufgeholt wurden. Einen langen Atem – mindestens zehn, besser 15 Jahre Durchhaltevermögen – solltest du daher unbedingt mitbringen, wenn du in Aktien-ETF investieren möchtest.
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Du bringst die nötige Geduld mit? Prima, dann kann es los gehen. Bevor du jedoch gleich zur Tat schreitest und eine ETF-Order bei deiner Bank aufgibst, solltest du dir über deine Risikoeinstellung und Risikotragfähigkeit Gedanken machen. Denn davon hängt ganz entscheidend ab, wie du dein zur Verfügung stehendes Geld auf verschiedene Anlageformen aufteilest.
Der Begriff „Risikobereitschaft“ besagt, wie es um deine persönliche Neigung und Bereitschaft bestellt ist, Risiken einzugehen und auch damit fertig zu werden, wenn es an der Börse mal deutlich nach unten geht. Der Begriff „Risikotragfähigkeit“ sagt dagegen etwas darüber aus, wie groß aufgrund deiner persönlichen und finanziellen Situation dein Spielraum ist, Verluste zu verkraften.
Es kann also jemand persönlich sehr risikobereit sein, aber wenig Spielraum haben – und umgekehrt! Klar ist: Je größer speziell deine Risikotragfähigkeit, desto mehr kannst du auf Aktien-ETFs setzen und von den langfristigen Chancen profitieren.
Ein einfaches, sehr gut nachvollziehbares Konzept zur Geldanlage mit Aktien-ETFs hat die Stiftung Warentest mit ihrem so genannten Pantoffel-Portfolio vorgestellt, das gerade auch für Einsteiger in die Thematik gut geeignet ist. Es eignet sich sowohl für einen ETF-Sparplan als auch zur Einmalanlage eines größeren Betrags.
Auch interessant: Rechner verrät: Ist ETF-Einmalanlage oder Sparplan besser?
Das ETF-Musterportfolio besteht in der Grundform aus genau zwei Elementen – einem Rendite- und einem Sicherheitsbaustein. Entscheidend ist, dass du einen Anlagehorizont von mindestens zehn Jahren, besser noch 15 Jahren mitbringst.
Denn dann, das zeigt zumindest die Erfahrung, können dir auch zwischenzeitlich heftigere Einbrüche an den Börsen wie der Corona-Crash 2020 oder der Ukraine-Schock 2022 nicht viel anhaben. Der Renditebaustein wird mit international möglichst breit gestreuten Aktien-ETFs bestückt. Dazu gleich mehr.
Der Sicherheitsbaustein kann mit Tagesgeld bestückt werden. Damit bleibt man flexibel. Und mittlerweile bekommt man bei den meisten Banken auch wieder etwas Zinsen. Aber das ist auch nicht die wichtigste Funktion des Sicherheitsbausteins: Seine Aufgabe ist es, Stabilität fürs Gesamtportfolio zu liefern.
Im ersten Schritt solltest du auf Basis deiner Risiko-Einstellung und -tragfähigkeit festlegen, wie hoch der Anteil von Sicherheitsbaustein und Risikobaustein an deinem gesamten Portfolio ist.
Welcher Typ bist du?
Während du den Sicherheitsbaustein mit Tagesgeld bestückst, setze beim Renditebaustein auf Aktien-ETFs. Aber nicht auf irgendwelche. Dabei kommt es entscheidend darauf an, auf Indizes zu setzen, die eine möglichst breite, internationale Risikostreuung gewährleisten.
Als besonders gut geeignet gilt der Weltaktienindex MSCI World. Shannon Kirwin, Analystin beim Researchhaus Morningstar, bestätigt das gegenüber herMoney: “Ein MSCI World ETF bietet schnell und einfach Zugang zu einem breit gestreuten Aktienportfolio.” Der Index umfasst – mit Stand Dezember 2024 – fast 1.400 Aktien aus 23 Industrieländern.
“Ein potenzieller Nachteil ist hier das Währungsrisiko. Viele der im Index enthaltenen Unternehmen sind in US-Dollar notiert und die Rendite des ETFs könnte durch einen stärkeren Euro negativ beeinflusst werden”, sagt Kirwin. Auf der anderen Seite profitiere man natürlich auch davon, wenn der Dollar stärker gegenüber dem Euro wird.
Ein Nachteil: Der MSCI World beinhaltet keine Schwellenländer. “Besonders für Anlegerinnen, die einen längeren Anlagehorizont haben, ist es sinnvoll, einen Teil des Portfolios in Schwellenländeraktien zu investieren.” Hier bieten sich laut der Morningstar Analystin Indizes wie der MSCI All Countries World oder der FTSE All World an, die in der Regel einen Schwellenländeranteil zwischen 10 und 15 Prozent aufweisen.
Wer auf den klassischen MSCI World setzt, darf im Übrigen davon ausgehen, dass über kürzer oder länger auch Märkte dazugezählt werden, die heute noch als Schwellenländer gelten, mittelfristig aber in den Kreis der großen Industrienationen aufsteigen dürften. Denn ein Index ist niemals statisch, seine Mitglieder bleiben darin nicht auf immer und ewig, sondern die Zusammensetzung wird regelmäßig überprüft.
Auch ethisch-ökologisch orientierte AnlegerInnen haben international breit gestreute Möglichkeiten mit nachhaltigen ETFs: “Zum Beispiel berücksichtigt der MSCI World SRI Index ESG-Kriterien bei der Auswahl der enthaltenen Unternehmen und schließt solche Unternehmen aus, die in nicht-nachhaltig eingestuften Bereichen aktiv sind. Zum Beispiel Tabak, Waffen oder fossile Brennstoffe”, erklärt Kirwin.
Der MSCI World Low Carbon SRI Leaders Index geht einen Schritt weiter und beinhaltet Unternehmen, die nicht nur ESG-Kriterien erfüllen, sondern auch eine geringere CO2-Intensität aufweisen. “Wer sich für einen nachhaltigen ETF entscheidet, sollte dabei beachten, dass hier das Risikoprofil des Fonds von dem klassischen MSCI World Index abweichen kann.” So seien beide genannten Indizes zwar breit gestreut, aber mit jeweils 380 und 660 Unternehmen weniger diversifiziert als der MSCI World.”
Die Portfolios, vor allem auch die zehn größten Werte im Portfolio, sind in den nachhaltigen Varianten sehr viel stärker konzentriert. Auch Abweichungen in der Branchenstruktur würden sich bemerkbar machen: “Zum Beispiel hat der Technologiesektor im MSCI World eine Gewichtung von rund 25 Prozent, während er 31 Prozent am MSCI World Low Carbon SRI Leaders Index ausmacht. Das erklärt zum Teil, warum der nachhaltige Index in den letzten zwei Jahren besser abgeschnitten hat.” Sollten sich die Aktienkurse von Technologiewerten weniger gut entwickeln, könnte der nachhaltige Index aber hinten liegen, so Kirwin.
In seiner Grundform brauchst du für deinen Einstieg in die Welt der Aktien also nicht mehr als einen einzigen ETF auf einen der genannten Indizes und eventuell zusätzlich ein Tagesgeldkonto. Damit machst du schon ganz viel richtig, vorausgesetzt, du wirst bei Börsenschwankungen in den nächsten paar Jahren nicht nervös, sondern hältst durch.
Das wollen wir dir an einem Rechenbeispiel verdeutlichen: Du steckst 30 Jahre lang monatlich 100 Euro, also insgesamt 36.000,00 Euro, in einen ETF-Sparplan. In den vergangenen 30 Jahren brachte eine Sparplaneinzahlung in globale Aktienfonds laut dem deutschen Fondsverband BVI eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7,7 Prozent – und das nach Kosten. Nach 30 Jahren hast du 133.987,04 Euro. Damit hast du dein eingezahltes Kapital mehr als verdreifacht.
Das kannst du mit dem herMoney-Zinseszinsrechner übrigens auch selbst ausrechnen:
In allen genannten Indizes sind Aktien aus der Börsennation Nummer Eins, den USA, mit einem Anteil von zum Teil mehr als 70 Prozent enthalten.
Mancher Person ist dieser hohe Anteil suspekt, denn er entspricht nicht der Verteilung der Wirtschaftskraft der verschiedenen Länder. Wer sich mehr mit seiner Geldanlage beschäftigen und die Wirtschaftsentwicklung im Auge behalten möchte, könnte daher auch ein Depot mit mehr als nur einem Welt-Aktien-ETF aufbauen.
Diese Depotvarianten machen etwas mehr Arbeit, sind aber noch vergleichsweise simpel zu handhaben. Das zeigt das folgende Beispiel, das dem Buch „Geldanlage für Mutige“ der Stiftung Warentest* entnommen ist, an dem die Autorin dieses Artikels mitgeschrieben hat.
Es gibt zwei Varianten:
Wer stärker noch auf den Aufstieg der Emerging Markets setzen möchte, könnte den riskanten Portfolio-Baustein mit vier Indizes aus dem Vierer-Portfolio bestücken. Eine Garantie, dass man mit den genannten Portfolio-Varianten besser abschneidet als mit dem einfach zu handhabenden Pantoffel-Portfolio gibt es aber nicht – auch nicht, wenn man gezielt auf weitere Länder- und Regionenfonds zur Beimischung setzt.
Vielleicht hast du aber auch von den derzeit im Trend liegenden Faktor-ETFs schon einmal gelesen, auch Smart Beta. Der Begriff soll deutlich machen, dass diese ETFs darauf setzen, dass sie langfristig sogenannte Faktorprämien erzielen, sprich bessere Ergebnisse liefern können als der breite Markt.
Das klingt ein bisschen nach aktiver Auswahl der Papiere durch einen oder eine FondsmanagerIn, doch es verhält sich anders. Denn die Anlage-Auswahl bei solchen Faktor-ETF erfolgt schematisch nach vorgegebenen definierten Regeln.
Deutlich wächst das Angebot an Papieren, die Aktienindizes nachbilden, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen konstruiert sind. Sogenannte Faktor-ETFs basieren zum Teil auf den Forschungen des amerikanischen Nobelpreisträgers Eugene Fama. Im Trend liegen unter anderem Ansätze, mit denen AnlegerInnen zum Beispiel auf Small Caps (Nebenwerte) oder Value-Aktien (Substanz) setzen.
Die Indexanbieter haben auf diese „Gesetzmäßigkeit“ reagiert und eine breite Palette an globalen, regionalen und nationalen Value- und Small-Cap-Indizes entwickelt, die als Basis für ETF dienen.
Zudem haben ÖkonomInnen nach weiteren Faktoren gesucht, die einen langfristigen Ertragsvorsprung im Vergleich zum gesamten Aktienmarkt versprechen.
Sie fanden folgende Faktoren:
Das sind die Faktoren, die Erfolg versprechen und in der Vergangenheit zumindest phasenweise auch tatsächlich erfolgreich waren.
Wenn ETFs mehrere dieser Faktoren kombinieren, weil keiner genau weiß, wie lange welche Strategie noch gut läuft, werden oft verschiedene Ansätze gemischt. Das nennen die Profis Multi-Faktor-Investing.
Ein Problem ist, dass manche dieser Faktoren nicht trennscharf voneinander sind. Auch ist manchmal die Diversifikation deutlich eingeschränkt, da nicht allzu viele Papiere die Anforderungen erfüllen. KritikerInnen meinen daher, dass den Banken und Finanzdienstleistern Faktor-ETFs sehr willkommen sind, weil sie schwieriger nachzuvollziehen sind als marktbreite Index-ETFs. Die Banken könnten damit mehr Geld verdienen, heißt es.
Bemängelt wird zudem, dass es hier inzwischen zu einem Wildwuchs gekommen ist und nicht alle Faktor-Indizes die Erwartungen erfüllen. „Hinzu kommt ein weiterer Schwachpunkt: Um die Theorien zu belegen, werden in der Regel historische Rückrechnungen durchgeführt, die je nach Parametern und Beobachtungszeitraum zu unterschiedlichen Ergebnissen führen“, heißt es im Buch „Anlegen mit ETF“ der Stiftung Warentest.
Fraglich sei dabei auch, ob die Strategien, wenn sie denn in der Praxis umgesetzt worden wären, die Kursentwicklung der Aktien beeinflusst hätten. Kaufen nämlich ganz viele Investoren Aktien einer Gruppe, steigen deren Kurse, und theoretische Ergebnisse sehen in der Praxis dann nicht mehr ganz so rosig aus. Wirklich belastbare Erkenntnisse hat man – abhängig von der Strategie – oft erst nach jahrzehntelangem Praxiseinsatz. Der Rat der Finanztest-Autoren: AnlegerInnen müssen „für sich entscheiden, ob Sie mit ihrem Geld das ‚Versuchskaninchen‘ sein wollen“.
Wenn du AnfängerIn bist, kannst du mit einem einfach strukturierten Weltportfolio starten. Ein kleiner Betrag reicht zum Ausprobieren. Wenn du mehr Erfahrungen gesammelt hast und dich sicherer fühlst, kannst du dein Depot ausbauen. Mehr Tipps dazu findest du in den Büchern “Anlegen mit ETF” und “Geldanlage für Mutige“, an denen die Autorin dieses Artikels mitgeschrieben hat*.
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Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.
Hinweis: Dieser Artikel wurde ursprünglich von Brigitte Wallstabe-Watermann verfasst und zuletzt Ende Dezember 2024 von Simin Heuser aktualisiert.